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Was ich euch verschweige

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
416 Seiten
Deutsch
Hoffmann und Campe Verlagerschienen am02.08.2022
Diese Geschichte von zwei hochintelligenten Schwestern, von denen eine verschwindet und die andere schweigt, werden Sie nicht mehr vergessen. Unvorhersehbar, abgründig und vollkommen überraschend - Gytha Lodge bringt Sie um den Schlaf.   Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner kleinen Tochter gerade die Sonne, als ihm eine Jugendliche entgegenstolpert, blass und blutüberströmt. Ihr Name ist Keely Lennox. Sie versichert dem besorgten DCI, dass es ihr gut gehe. Sorgen müsse er sich allein um ihre verschwundene Schwester Nina machen.  Jonah Sheens ist alarmiert: Hat Keely ihrer Schwester etwas angetan? Ist sie Täterin, Zeugin, Opfer? Was ist geschehen? Keely will diese Fragen erst beantworten, wenn sie zuvor ihre Geschichte erzählen darf - eine Geschichte, die Jonah Sheens das Blut in den Adern gefrieren lässt. 

Gytha Lodge ist eine britische Schriftstellerin und mehrfach ausgezeichnete Theaterautorin. Sie studierte Englische Literatur in Cambridge und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia. Ihr Krimidebüt Bis ihr sie findet war international ein großer Erfolg und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ihre Krimiserie um Jonah Sheens erscheint weltweit in zwölf Ländern.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDiese Geschichte von zwei hochintelligenten Schwestern, von denen eine verschwindet und die andere schweigt, werden Sie nicht mehr vergessen. Unvorhersehbar, abgründig und vollkommen überraschend - Gytha Lodge bringt Sie um den Schlaf.   Detective Chief Inspector Jonah Sheens genießt mit seiner kleinen Tochter gerade die Sonne, als ihm eine Jugendliche entgegenstolpert, blass und blutüberströmt. Ihr Name ist Keely Lennox. Sie versichert dem besorgten DCI, dass es ihr gut gehe. Sorgen müsse er sich allein um ihre verschwundene Schwester Nina machen.  Jonah Sheens ist alarmiert: Hat Keely ihrer Schwester etwas angetan? Ist sie Täterin, Zeugin, Opfer? Was ist geschehen? Keely will diese Fragen erst beantworten, wenn sie zuvor ihre Geschichte erzählen darf - eine Geschichte, die Jonah Sheens das Blut in den Adern gefrieren lässt. 

Gytha Lodge ist eine britische Schriftstellerin und mehrfach ausgezeichnete Theaterautorin. Sie studierte Englische Literatur in Cambridge und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia. Ihr Krimidebüt Bis ihr sie findet war international ein großer Erfolg und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste. Ihre Krimiserie um Jonah Sheens erscheint weltweit in zwölf Ländern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783455014501
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.08.2022
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1378 Kbytes
Artikel-Nr.9113748
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
CoverVerlagslogoTitelseiteWidmungProlog1.2.3.4.5.6.7.8.9.10.11.12.13.14.15.16.17.18.19.20.21.22.23.24.25.26.27.28.29.30.31.32.33.34.35.36.37.38.39.DanksagungImpressummehr
Leseprobe


1.

Juliette Hanson war schon in der Polizeistation, als der Chief anrief, und fühlte sich ertappt, an einem sonnigen Sonntagnachmittag hier angetroffen zu werden. Der Chief wusste genau, dass sie keine dringenden Fälle auf dem Zettel hatten. Nichts, was Überstunden gerechtfertigt hätte.

»Ah, gut«, sagte er bloß, doch sie meinte, eine leichte Überraschung herausgehört zu haben. Die unausgesprochene Frage zu ihrem Privatleben.

»Sie müssen etwas für mich herausfinden.« Es folgte eine kurze Pause, in der Hanson das Geräusch eines Wagens vernahm und sich fragte, wo er war. »Ich möchte wissen, ob eine Vermisstenanzeige für eine Keely Lennox und ihre Schwester Nina vorliegt. Lennox mit Doppel-N.« Hanson kritzelte die Namen auf den großen Block auf ihrem Schreibtisch. »Ich bin in etwa einer halben Stunde da. Ich warte nur noch, bis die Uniformierten zur Unterstützung eintreffen.«

Hanson stockte, den Stift über dem Papier. »Unterstützung wobei?«

»Beim Transport der älteren Schwester«, sagte er leise. »Ich bringe sie mit auf die Station. Erklärung folgt, sobald ich allein im Wagen bin.«

Als sie auflegte, spürte Hanson ein Kribbeln akuter Neugier. Der DCI kam nur selten sonntags ins Kommissariat, und seit der Geburt seiner Tochter war es überhaupt nicht mehr vorgekommen.

Sie öffnete die Suchmaske der Datenbank und gab den Namen »Keely Lennox« ein. Sofort erschien eine Vermisstenanzeige auf dem Bildschirm, erstattet am Mittwochmorgen. Sie klickte sie an und sah die Fotos von zwei rothaarigen Teenagern. Eins der Mädchen lächelte mit warmem Blick aus grünblauen Augen in die Kamera; das andere, älter aussehende, starrte ausdruckslos aus eisblauen Augen.

Unter den Bildern standen einige kurze Absätze mit Informationen: Die sechzehnjährige Keely war mit ihrer jüngeren Schwester, der vierzehnjährigen Nina, vor zwei Tagen aus einem Kinderheim verschwunden. Zum letzten Mal gesehen worden waren sie am Dienstagabend zur Schlafenszeit. Vor fast fünf Tagen.

Abgesehen davon und einer Personenbeschreibung gab es kaum Informationen. Für beide der Schwestern waren keine speziellen Befürchtungen zu Protokoll gegeben worden. Was wahrscheinlich daran lag, dass sie unter Amtsvormundschaft standen, dachte Hanson.

Der Chief hat also Keely, dachte sie. Aber was ist mit der kleinen Schwester?

Da die Mädchen in Southampton lebten, wurde die Vermisstenermittlung von einem Team von Yvonne Heerdens uniformierten Constables durchgeführt. Hanson beschloss, einen Anruf bei Heerdens Team im zweiten Stock zu machen. Irgendjemand würde Dienst haben und ihr erzählen können, was man bisher herausgefunden hatte. Nach vierzehn Monaten als Detective Constable kannte Hanson die Routine gut genug, um auch ohne den Chief aktiv zu werden.

Während sie darauf wartete, dass jemand abnahm, zog sie ihre Reisetasche unter dem Schreibtisch hervor. Sie trug noch ihre Sportklamotten und hatte ihr verschwitztes Haar zu einem flachen Pferdeschwanz gebunden. Sollte sie an einer Befragung teilnehmen müssen, würde sie die Wechselkleidung brauchen, die sie immer für den Notfall unter ihrem Schreibtisch aufbewahrte.

»Alan Jones«, meldete sich eine Stimme am anderen Ende der Leitung. Im Aufrichten zog Hanson eine Bluse und ein Jackett aus der Tasche, beide ein wenig zerknittert, aber sauber.

»Hier ist DC Hanson«, sagte sie. »Mein DCI braucht Informationen über zwei Vermisstenfälle aus der vergangenen Woche. Keely und Nina Lennox, beide vermisst seit Mittwoch, dem Dritten. Der Bericht wurde von einer Constable Alsana Meek angelegt.«

»Okay, einen Moment«, sagte Alan, und sie hörte, wie er etwas tippte. »Ich habe die Ermittlungsakte hier vor mir. Ich schicke sie rüber, aber ich kann Ihnen eine kurze Zusammenfassung geben, wenn Sie wollen.«

»Super«, sagte Hanson. »Ich soll überprüfen, was bereits unternommen wurde. Wurden die Handydaten der Mädchen gecheckt?«

»Ja, am Donnerstag, dem vierten September«, antwortete Alan nach einer Pause. »Zuletzt haben sie einen Funkmast in der Nähe des Kinderheims in Southampton angepingt. Das war am Dienstagabend, aber seitdem nichts mehr.«

»Wurde das später noch einmal überprüft?«

»Nein, das war der einzige Check.«

Hanson notierte es leicht frustriert. Es war eine bedauerliche und unvermeidliche Tatsache, dass angesichts der knappen Ressourcen vielen Fällen nicht die Zeit gewidmet wurde, die ihnen gebührte. Diese Situation verschlimmerte sich noch dadurch, dass es wegen der Kürzungen bei den psychosozialen Diensten oft Polizeibeamten überlassen blieb, sich um Menschen zu kümmern, die eigentlich andere Formen der Hilfe benötigten, diese aber nicht bekommen konnten.

Trotz alledem war sie enttäuscht zu erfahren, dass man nicht gründlicher nach den beiden Mädchen gesucht hatte, die vermutlich schutzlos auf sich selbst gestellt waren. Zumal ihre abgeschalteten Handys womöglich auf etwas Unheilvolleres hindeuteten als auf den Wunsch, nicht gefunden zu werden.

»Irgendwelche nützlichen Informationen vom Personal des Kinderheims?«

Nach einer weiteren Pause sagte Alan: »Die Leiterin wurde befragt, konnte jedoch keine Hinweise geben.« Nach kurzem Schweigen fügte er hinzu: »Sie hat sich besorgt über die Sicherheit der Mädchen geäußert, vor allem über die der jüngeren Schwester Nina.«

»Hat sie gesagt, warum?«, fragte Hanson.

»Ähm ... sie hat erklärt, Nina sei sehr leicht zu beeinflussen und würde alles tun, was Keely sagt«, antwortete der Kollege ausdruckslos.

Zu ihrer Neugier gesellte sich nun auch ein leichtes Unbehagen. Hanson bedankte sich und legte auf. Der Chief machte sich offensichtlich so viele Sorgen, dass er ihre Schwester ins Kommissariat bringen wollte. Vielleicht hatte die Leiterin des Kinderheims also recht gehabt.

Sie fragte sich, ob sie Ben und Domnall benachrichtigen sollte. Dazu hatte ihr der DCI keine Anweisungen erteilt. Wahrscheinlich wusste er selbst noch nicht, ob es notwendig werden würde, das gesamte Team zusammenzutrommeln.

Es hatte keinen Sinn, ohne konkreten Anlass einen der beiden Sergeants an einem Sonntagnachmittag zu stören, zumal Ben, von Natur aus gewissenhaft, wie er war, unweigerlich sofort ins Kommissariat eilen würde, sobald sie ihm davon berichtete.

Aber da sie und Ben normalerweise ziemlich häufig Nachrichten austauschten, kam es ihr auch komisch vor, ihm nicht zu erzählen, was los war. Außerdem war es manchmal besser, vorgewarnt zu werden, dachte sie. Wenn sie es richtig formulierte, könnte sie ihn auf dem Laufenden halten, ohne ihm das Gefühl zu vermitteln, dass seine Anwesenheit erforderlich war.

Sie überlegte einen Moment und schickte ihm dann eine kurze Textnachricht.

Wie geht´s? Ich bin immer noch im CID, und der Chief ist auch auf dem Weg. Er will ein Mädchen im Teenageralter befragen, dessen Schwester verschwunden ist. Könnte interessant sein. Ich halte dich auf Stand.

Zehn Sekunden später traf Bens Antwort ein.

Bin in zwanzig Minuten da. Bringe Haferkekse mit.

Grinsend wählte Hanson die Nummer von Keely Lennox´ Kinderheim. Offensichtlich hatte sie nicht ganz die richtigen Worte gefunden.

Michelle war kurz nach den beiden uniformierten Constables im Spreading Oak eingetroffen. Als sie aus dem Wagen stieg, hatte Jonah kurz einen Anflug der Enttäuschung verspürt, weil es nicht Jojo war, die ihn suchte. Weil er jetzt mit Michelle zusammen war, der klugen, fähigen Mutter seines Kindes, und nicht mit der respektlosen, naturverbundenen Jojo Magos.

Er hatte sich selbst erbärmlich gefühlt wegen dieser Reaktion. Du solltest nicht an Jojo denken. Es ist nicht fair. Du liebst Michelle.

Und das stimmte. Er liebte sie, und er liebte Milly. Er hatte das Richtige getan. Natürlich hatte er das. Jonah hatte tief eingeatmet, um sich zu beruhigen, dann Michelle zugewinkt und ihr bedeutet zu warten, während er dem Mädchen in den Wagen half.

Er hatte Michelles Gesichtsausdruck beim Anblick des Streifenwagens gesehen. Sie hatte sofort gewusst, dass es mit ihrem gemeinsamen Wochenende vorbei war.

Jonah hatte erwartet, dass sie verärgert reagieren würde, sauer darüber, dass die Zeit für ihre Familie einfach plattgewalzt wurde. Aber stattdessen hatte sie leicht panisch gewirkt. Er hatte beobachtet, wie sie zu der schlafenden Milly geschaut und den Blick wieder abgewendet hatte, als wäre ihr das alles zu viel, und das hatte ihn beunruhigt.

An diesen Gesichtsausdruck dachte er immer noch, als er Keely eine halbe Stunde später aus dem Observationsraum betrachtete. Die Constables hatten sie in einen der regulären Vernehmungsräume geführt, wo sie jetzt auf die Ankunft einer Sozialarbeiterin im Bereitschaftsdienst wartete, die als ihre Begleitperson fungieren sollte.

Seinem Eindruck nach war Keely nicht ganz normal. Während sie in dem Pub gewartet hatten, hatte er versucht, sie weiter zum Reden zu bringen. Er hatte sie gefragt, was passiert und woher sie gekommen war. Ob sie etwas gegessen hatte und ob es Eltern gebe, die er anrufen konnte. Sie hatte diese Fragen völlig unbewegt zur Kenntnis genommen und darauf entweder mit leerem Blick oder einem Hauch von Belustigung reagiert. Schließlich hatte sie leise geseufzt und gesagt: »Ich spreche auf der Polizeistation mit Ihnen. Es ist zwecklos, jetzt irgendwas zu fragen.«

Sie hatte das so unglaublich kühl erklärt, dass er kaum glauben konnte, dass sie erst sechzehn war, wie er inzwischen wusste. Er musste fairerweise zugeben, dass...

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Autor

Gytha Lodge ist eine britische Schriftstellerin und mehrfach ausgezeichnete Theaterautorin. Sie studierte Englische Literatur in Cambridge und Kreatives Schreiben an der University of East Anglia. Ihr Krimidebüt Bis ihr sie findet war international ein großer Erfolg und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste.