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Vom Lieben und Lassen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am02.11.20221. Auflage
Was passiert, wenn du nach 20 Jahren Ehe deine erste große Liebe wiedersiehst? »Vom Lieben und Lassen« ist ein ebenso lebenskluger wie warmherziger Roman für alle Frauen, die sich manchmal fragen, wie ihr Leben an der Seite ihrer Jugendliebe verlaufen wäre. Ausgerechnet für ihre eigene Ehe weiß die 47-jährige Paartherapeutin Katharina keinen Rat: Trotz ihres erfüllten Lebens mit zwei wunderbaren Töchtern und großem beruflichem Erfolg fühlt sie in der Beziehung mit ihrem Mann Henri eine bedrückende Einsamkeit. Es ist, als würden sie unterschiedliche Sprachen sprechen. Katharinas Sehnsucht nach der Intensität und Wahrhaftigkeit einer Liebe, wie sie früher einmal ihr ganzes Herz erfüllt hat, wächst von Tag zu Tag. Als sie auf einem Klassentreffen ihrer Jugendliebe Mats wiederbegegnet, scheint es, als sei er die Antwort auf all ihre Fragen. Die wesentlichste aber bleibt: Was zur Hölle soll sie jetzt nur machen? Mit viel Gefühl erzählt Lucia Sperlings Liebes- und Ehe-Roman von dieser ersten großen und magischen Liebe, die damals keine Zukunft hatte. Was wäre, wenn es eine zweite Chance gäbe? Und was wären wir bereit, dafür aufzugeben? Lucia Sperling ist das Pseudonym der Bestseller-Autorin Lucinde Hutzenlaub.

Lucia Sperling wurde 1970 in Stuttgart geboren und lebt nach mehreren Auslandsaufenthalten auch wieder dort. Sie ist verheiratet und hat vier Kinder. Außerdem arbeitet sie in einer Praxis für systemisches Coaching. Dass das Leben mitunter unglaubliche Wendungen bereithält und was daraus entstehen kann, inspiriert und begeistert sie immer wieder aufs Neue. Lucia Sperling schreibt auch unter Lucinde Hutzenlaub Romane und Kolumnen.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWas passiert, wenn du nach 20 Jahren Ehe deine erste große Liebe wiedersiehst? »Vom Lieben und Lassen« ist ein ebenso lebenskluger wie warmherziger Roman für alle Frauen, die sich manchmal fragen, wie ihr Leben an der Seite ihrer Jugendliebe verlaufen wäre. Ausgerechnet für ihre eigene Ehe weiß die 47-jährige Paartherapeutin Katharina keinen Rat: Trotz ihres erfüllten Lebens mit zwei wunderbaren Töchtern und großem beruflichem Erfolg fühlt sie in der Beziehung mit ihrem Mann Henri eine bedrückende Einsamkeit. Es ist, als würden sie unterschiedliche Sprachen sprechen. Katharinas Sehnsucht nach der Intensität und Wahrhaftigkeit einer Liebe, wie sie früher einmal ihr ganzes Herz erfüllt hat, wächst von Tag zu Tag. Als sie auf einem Klassentreffen ihrer Jugendliebe Mats wiederbegegnet, scheint es, als sei er die Antwort auf all ihre Fragen. Die wesentlichste aber bleibt: Was zur Hölle soll sie jetzt nur machen? Mit viel Gefühl erzählt Lucia Sperlings Liebes- und Ehe-Roman von dieser ersten großen und magischen Liebe, die damals keine Zukunft hatte. Was wäre, wenn es eine zweite Chance gäbe? Und was wären wir bereit, dafür aufzugeben? Lucia Sperling ist das Pseudonym der Bestseller-Autorin Lucinde Hutzenlaub.

Lucia Sperling wurde 1970 in Stuttgart geboren und lebt nach mehreren Auslandsaufenthalten auch wieder dort. Sie ist verheiratet und hat vier Kinder. Außerdem arbeitet sie in einer Praxis für systemisches Coaching. Dass das Leben mitunter unglaubliche Wendungen bereithält und was daraus entstehen kann, inspiriert und begeistert sie immer wieder aufs Neue. Lucia Sperling schreibt auch unter Lucinde Hutzenlaub Romane und Kolumnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426463611
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.11.2022
Auflage1. Auflage
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2480 Kbytes
Artikel-Nr.9138372
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

4


Mehr Wein?« Henri zwinkerte ihr zu. Er schien nicht mehr beleidigt zu sein, und Katharina war erleichtert. Mit allen Familienmitgliedern gleichzeitig in Auseinandersetzungen zu geraten, war nicht das, was sie sich unter einem guten Start ins Wochenende vorstellte.

»Gern«, sagte sie dankbar und streckte ihm das Glas entgegen. Vielleicht konnte sie ihn später sogar noch zu einem Spaziergang überreden und ihm erklären, was sie eigentlich gemeint hatte. Ihr fehlten die Gespräche mit ihrem Mann, in denen es um mehr ging als nur darum, was es nun zu essen gab, was in der Schule der Kinder los war und dass irgendjemand dringend Klopapier kaufen sollte. Vor allem, wenn dann beide loszogen. Ihr fehlte die gemeinsame Zeit, dieses gemeinsame Durchatmen, sein Arm um ihre Schulter und das Lachen, das ihre Wange vibrieren ließ, wenn sie ihren Kopf an seinen Brustkorb legte. Die Diskussionen über Gott und die Welt, die sie früher die halbe Nacht lang geführt hatten und in denen es nie, nicht ein einziges Mal darum gegangen war, dass ihnen das Klopapier ausging. Aber auf irgendeine mysteriöse Weise waren sie zu diesem Paar wie im folkloristischen Wetterhäuschen mutiert, bei dem immer nur einer sichtbar war, und hatten sich jenseits ihres Alltags nichts mehr zu sagen. Und manchmal noch nicht einmal das. Das war schon einmal so gewesen. Schleichend hatte es angefangen und war Katharina und Henri schließlich mit einem Riesenknall namens Clarissa um die Ohren geflogen. Es war eine furchtbare Zeit gewesen, und Katharina wollte nie wieder dorthin zurück. Ja, sie hatte Angst davor, und außerdem, wenn man es genau betrachtete, war sie auch immer noch stinkwütend deshalb. Sie hatten sich gemeinsam vorgenommen, es nie wieder so weit kommen zu lassen. Henri hatte ihr Millionen Versprechungen gemacht, und nun ... verschwand er dennoch nach jeder Mahlzeit wieder in seinem Arbeitszimmer, in die Garage oder nach draußen und fragte sie nicht einmal mehr, ob sie gemeinsam etwas unternehmen wollten. Sie wollte dem Misstrauen, das sie seit seiner Affäre in sich trug wie einen ewig schwelenden giftigen Herd, keine Macht mehr zugestehen, und doch konnte sie nicht verhindern, dass es nach und nach wieder Besitz von ihr ergriff.

Dabei war Katharina auch nicht besser. Sie zog sich zurück, in die Sicherheit, in der sie sich auskannte und in der er ihr nicht gefährlich werden konnte. Anstatt Zeit mit Henri zu verbringen, nahm sie sich Akten zum Digitalisieren mit nach Hause, weil sie bis zum Sommer damit fertig sein wollte. Insgeheim vielleicht auch, weil sie sich lieber damit beschäftigte als mit ihrer Ehe, die sie immer öfter ratlos zurückließ.

Aber heute würde sie nicht in ihrem Zimmer verschwinden und auch nicht zusehen, wie Henri vor dem Fernseher einschlief, nahm sie sich vor. Wenn etwas schon so miserabel angefangen hatte wie dieses Wochenende, konnte es schließlich nur besser werden.

»Oh, hey, du hast übrigens Post!«, sagte Henri da und streckte ihr einen Umschlag hin, der mit dem Tigerprint am Rand und der Neonschrift aussah wie eine Werbesendung für ein Nagelstudio oder einen geschmacklosen Klub. Gerade wollte sie ihn schon achtlos ins Altpapier werfen, als ihr Blick auf die Absenderin fiel.

Sandra Jonas, las sie und brauchte einen Augenblick, bis sie sich erinnerte, dass Sandra, das ehemals beliebteste Mädchen in ihrer Klasse, einen Stefan Jonas geheiratet und sich vor ein paar Jahren dann wieder von ihm hatte scheiden lassen. Sandra. Sofort kroch die Ablehnung wieder in ihr hoch, die sie schon immer gefühlt hatte, wenn es um Sandra ging. Soweit sie sich richtig erinnerte, war das schon die zweite Scheidung gewesen, aber sie hatte Sandras Werdegang nicht wirklich verfolgt. Sie wusste nur, dass sie einen Sohn hatte, der ungefähr so alt war wie Bella und definitiv nicht aufs Max-Planck-Gymnasium ging, denn sonst wären sie sich sicher bei dem einen oder anderen Elternabend begegnet. Dass das nicht der Fall war, störte Katharina nicht im Geringsten. Vorsichtig zog sie eine ebenfalls wild gemusterte Karte aus dem Umschlag.

 


Jahrgangstreffen

am 09.04.2022

ab 18.30 Uhr im »Biest«!

27 Jahre her und immer noch

»Hot and Spicy«!

Leute, das wird episch!

U.A.w.g. - eure Sandra!

PS: 25-Jähriges kann jeder!

PPS: A.u.V.w.g. - auch um Verkleidung wird gebeten!


 

Katharina nervten schon die vielen Ausrufezeichen, die Sandra benutzt hatte. Aber auch das war typisch. Bei ihr musste immer alles laut, aufdringlich und viel zu viel von allem sein. Vor zwei Jahren hatte Katharina mit ihrer besten Freundin Isabel überlegt, ob nicht das ObSo, das gemeinsame Oberstufen-Sommerfest aller Gymnasien, eine gute Gelegenheit war, eine Art Jubiläum zu feiern.

Aber in jenem Jahr war der alte Eberhard gestorben, ihr ehemaliger Klassenlehrer, und sie waren gemeinsam bei der Beerdigung gewesen. Irgendwie hatte es sich da nicht richtig für sie angefühlt, und dann war es aus ihren Gedanken verschwunden. Katharina hatte schon lange nicht mehr an ein Jahrgangstreffen gedacht. Grundsätzlich fand sie es schön, dass nun jemand anderes die Initiative ergriffen hatte. Dass es Sandra war, wunderte Katharina kein bisschen. Genauso wenig wie die Tatsache, dass sie offensichtlich eine Riesenparty im Sinn hatte. So was Großes war allerdings nicht unbedingt Katharinas Ding. Schon gleich gar nicht im »Biest«, wo man sicher sein eigenes Wort kaum verstand. Und noch dazu »Hot and Spicy«? Katharina schüttelte den Kopf, bevor sie die Karte achtlos auf den Tisch gleiten ließ. Bella griff sofort danach. Sie war viel zu neugierig, um weiterhin eingeschnappt zu sein.

»Hot and Spicy?«, las sie laut vor. »Uuuh, Mama! Was ist das?«

»Ach das ... nichts Wichtiges.«

»Nichts Wichtiges?«, wiederholte Bella und riss die Augen auf. »Es kommt im coolen Leoprint! Und es findet im Biest statt, wie kann es da nicht wichtig sein?«

Das »Biest« war zu Katharinas Zeiten die einzige Option auf Musik, Tanzen und Spaß gewesen, aber mittlerweile hatte der Klub längst Kultstatus erreicht. An Sonntagnachmittagen fanden dort regelmäßig Standardtanzkurse statt, Elise ging mit ihren Freundinnen manchmal freitags hin, wenn dort auf der kleinen Bühne irgendwelche Indie-Bands spielten, und ab und zu gab es auch Ü-30-Partys oder Gruppen-Karaoke.

Rosenberg wäre ohne das »Biest« definitiv ein sehr viel langweiligerer Ort, zumindest, was das Nachtleben anging. Das kleine Städtchen lag idyllisch inmitten von Feldern und Wäldern etwas mehr als eine Stunde östlich von München entfernt. Katharina konnte es nach dem Abitur kaum erwarten, von hier weg und nach Wien zu kommen, und sie hätte sich nie träumen lassen, dass sie jemals zurückkehren würde. Sie sehnte sich immer noch ab und zu nach der Stadt, die sich so sehr wie ihre Heimat angefühlt hatte. Aber dass sie wieder hier lebte, war letztendlich die logische Konsequenz gewesen aus ... allem, was damals passiert war.

Wenigstens gab es mittlerweile ein paar mehr Kneipen zur Auswahl.

Soweit sich Katharina erinnerte, hatten auch die »Hot and Spicys« im »Biest« den einen oder anderen Auftritt gehabt, bis sie sich kurz nach dem Abi aufgelöst hatten. Selbst wenn sie es für ein Klassentreffen nicht geeignet fand, mochte Katharina den Klub. Vor allem, weil sich sowohl außen als auch im Inneren des Klubs kaum etwas verändert hatte. Die roten Ledersofas, die oben im Foyer standen, genauso wenig wie der ebenfalls rote Teppich im Eingangsbereich, die Kronleuchter und die sich langsam drehenden Discokugeln über der Tanzfläche. So oder so: Bella musste noch ein paar Jahre warten, bis sie selbst dort hingehen durfte. Was das Ganze für sie natürlich umso attraktiver machte.

»Es ist eine Einladung zum Klassentreffen.« Katharina winkte ab. »Aber ich weiß noch nicht, ob ich da wirklich hinwill.«

»Was?« Bella sah sie empört an. »Eine echte Party? Mit einer Band, die Hot and Spicy heißt? Das hört sich doch cool an! Sei doch froh, wenn es in eurem Alter überhaupt noch mal eine Party gibt!«

»Danke auch für das in eurem Alter !« Katharina musste lachen. »Ich bin siebenundvierzig!«

»Na eben! Außerdem beschwerst du dich doch immer, dass niemand was mit dir unternimmt. Stimmt´s Papa?« Bella wartete Henris Antwort gar nicht erst ab. »Und ihr dürft euch verkleiden! Wie damals im letzten Jahrtausend! Das wird mega retro!« Aus Bellas Mund hörte sich das an, als wäre 1995 gleichzusetzen mit der Steinzeit. »Gab´s da überhaupt schon Klamottenläden?« Sie grinste ihre Mutter frech an und freute sich diebisch, als die ihr die Einladung wieder aus der Hand schnappte.

»Nur fürs Protokoll, mein Schatz: Ja, es gab welche. Und das, was ihr gerade so mega angesagt findet und im Secondhand kauft, ist nichts anderes als das, was wir in den Neunzigern schon hatten und jetzt superhässlich finden.« Katharina grinste ebenfalls. »Und die Hot and Spicys waren wirklich nicht so toll, wie du vielleicht denkst.« Was unter anderem daran lag, dass die männlichen Bandmitglieder Sandra als Backgroundsängerin engagiert hatten, weil sie sexy war, aber leider nur die Hälfte der Töne traf.

Sie hatten es sich zur Aufgabe gemacht, seichten Popsongs ihren eigenen rockigen Stempel aufzudrücken, und meist war es kaum aufgefallen, dass Sandra mehr mit ihrem Busen gewackelt hatte, als wirklich zu singen. Aber wenn man sie...
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Lucia Sperling wurde 1970 in Stuttgart geboren und lebt nach mehreren Auslandsaufenthalten auch wieder dort. Sie ist verheiratet und hat vier Kinder. Außerdem arbeitet sie in einer Praxis für systemisches Coaching. Dass das Leben mitunter unglaubliche Wendungen bereithält und was daraus entstehen kann, inspiriert und begeistert sie immer wieder aufs Neue. Lucia Sperling schreibt auch unter Lucinde Hutzenlaub Romane und Kolumnen.