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Der Däne, der nach Samoa fuhr und seine Familie fand

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am02.11.20221. Auflage
Eine herzerwärmende und wahre Geschichte über Familie, Zugehörigkeit und die Suche nach dem guten Leben. Als Kind lauschte Johannes Langkilde der geheimnisvollen Geschichte um einen Vorfahren, der Jahrhunderte zuvor unter mysteriösen Umständen aus Dänemark floh, sich auf Samoa in eine Insel-Prinzessin verliebte und mit ihr eine Familie gründete. Jahre später, Langkilde arbeitet als Nachrichtenjournalist fürs dänische Fernsehen, begegnet er am Rande einer Wahlkampfberichterstattung in den USA seinem Cousin: einem Häuptling aus Samoa. Und beschließt, der Familienlegende von einst auf den Grund zu gehen. Er macht sich auf die Reise zu seiner Verwandtschaft nach Polynesien und begibt sich auf eine abenteuerliche Suche nach seinen eigenen Wurzeln. Auf der 'Insel des Glücks' findet er nicht nur die Wahrheit über das Geheimnis seiner Familie - sondern erkennt, wie nah uns Menschen sein können, mit denen uns auf den ersten Blick so wenig verbindet. Eine zauberhafte Feel-good-Geschichte über Fernweh, Abenteuer und das Glück, eine Familie zu sein.

Johannes Langkilde ist ein dänischer Nachrichtensprecher - der jüngste, der jemals die Abendnachrichten beim dänischen Nationalfernsehen moderiert hat -, TV-Moderator und preisgekrönter Journalist. Er war Auslandskorrespondent in Washington, D.C., wo er als Büroleiter des Dänischen Rundfunks der führende Reporter für amerikanische politische Angelegenheiten war und über die Präsidentschaftswahlen 2016 berichtete. Ebenfalls Autor des dänischen Bestsellers 'Da Amerikanerne gik hver til sit' (Die große amerikanische Trennung) ist Johannes Langkilde zudem ein versierter Jazzpianist, der professionell in ganz Europa und den USA auftritt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextEine herzerwärmende und wahre Geschichte über Familie, Zugehörigkeit und die Suche nach dem guten Leben. Als Kind lauschte Johannes Langkilde der geheimnisvollen Geschichte um einen Vorfahren, der Jahrhunderte zuvor unter mysteriösen Umständen aus Dänemark floh, sich auf Samoa in eine Insel-Prinzessin verliebte und mit ihr eine Familie gründete. Jahre später, Langkilde arbeitet als Nachrichtenjournalist fürs dänische Fernsehen, begegnet er am Rande einer Wahlkampfberichterstattung in den USA seinem Cousin: einem Häuptling aus Samoa. Und beschließt, der Familienlegende von einst auf den Grund zu gehen. Er macht sich auf die Reise zu seiner Verwandtschaft nach Polynesien und begibt sich auf eine abenteuerliche Suche nach seinen eigenen Wurzeln. Auf der 'Insel des Glücks' findet er nicht nur die Wahrheit über das Geheimnis seiner Familie - sondern erkennt, wie nah uns Menschen sein können, mit denen uns auf den ersten Blick so wenig verbindet. Eine zauberhafte Feel-good-Geschichte über Fernweh, Abenteuer und das Glück, eine Familie zu sein.

Johannes Langkilde ist ein dänischer Nachrichtensprecher - der jüngste, der jemals die Abendnachrichten beim dänischen Nationalfernsehen moderiert hat -, TV-Moderator und preisgekrönter Journalist. Er war Auslandskorrespondent in Washington, D.C., wo er als Büroleiter des Dänischen Rundfunks der führende Reporter für amerikanische politische Angelegenheiten war und über die Präsidentschaftswahlen 2016 berichtete. Ebenfalls Autor des dänischen Bestsellers 'Da Amerikanerne gik hver til sit' (Die große amerikanische Trennung) ist Johannes Langkilde zudem ein versierter Jazzpianist, der professionell in ganz Europa und den USA auftritt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426464885
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.11.2022
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3418 Kbytes
Artikel-Nr.9138387
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eine unerwartete Begegnung

Am 24. Juli 2016 nutze ich die etwa zweihundert Kilometer weite Autofahrt von Washington D. C. nach Philadelphia zum Nachdenken. Meine Gedanken kreisen aber nicht um die Präsidentenwahl, über die ich als Korrespondent des Dänischen Rundfunks beinahe täglich berichtet habe, sondern um unseren Familienhund Whiskey, der seit Wochen krank ist. Zur großen Trauer besonders meiner Kinder ist er jetzt wohl endgültig auf dem Weg in den Hundehimmel. Der Abschied fällt auch mir schwer. Whiskey gehört zur Familie. Wir haben ihn von einer Reise nach Griechenland mitgebracht, die meine Frau und ich noch vor der Geburt unserer Kinder unternommen haben. Mit einem Kloß im Hals fahre ich zu einem Auftrag, der mich unter normalen Umständen mit Spannung, Energie und Abenteuerlust erfüllt hätte.

Die USA stecken mitten in einem der dramatischsten, wegweisenden Wahlkämpfe seit Menschengedenken. Ich bin auf dem Weg nach Philadelphia zum Konvent der US-Demokraten, auf dem die Partei festlegen wird, wer in das Rennen um die Präsidentschaft einzieht. Es ist der entscheidende Teil des Wahlkampfs, bei dem sich zeigen wird, ob Hillary Clinton den in der Gunst der Parteimitglieder steigenden Senator aus Vermont, Bernie Sanders, schlagen kann.

Mit einer Mischung aus Trauer um unser geliebtes Haustier und Angespanntheit in Anbetracht meiner anstehenden Berichterstattung über diese historische Entscheidung checke ich in einem kleinen Hotel etwa zehn Minuten vom imposanten Wells Fargo Center ein, wo die 4767 Delegierten vier Tage später ihre Stimme abgeben sollen. Vor mir liegt ein wichtiges Ereignis. Was ich zu dem Zeitpunkt noch nicht ahne, ist, dass dieser Tag auch ein persönlicher Wendepunkt in meinem Leben sein wird.

Das Wells Fargo Center ist eine Riesenarena mit Platz für 50000 Menschen. Die Polizei hat die Halle aufgrund von Demonstrationen und zahlreichen Schaulustigen weiträumig abgesperrt. Es ist schwülheiß, und ich schwitze in meinem Anzug. In der Arena, hinter der Sicherheitskontrolle, ist es zum Glück kühler, obwohl wir uns im Zentrum eines politischen Hexenkessels befinden.

Als Korrespondent habe ich schon bei vielen entscheidenden Begebenheiten quasi in der ersten Reihe gestanden. Mein Arbeitsplatz ist ein Balkon auf der oberen Galerie der Halle, umgeben von anderen Journalisten aus der ganzen Welt. Von hier aus sende ich meine Live-Reportagen an die TV Avisen. Vor der Kulisse des riesigen Saals berichte ich über den Wahlkampf und analysiere die Situation innerhalb der Demokratischen Partei. Wenige Minuten vor der Sendung, um 18.30 Uhr dänischer Zeit, betritt Alicia Keys die Bühne und bringt den Saal mit ihrem Hit »Girl on Fire« zum Kochen. Es ist so laut, dass ich fast schreien muss, damit mein Kollege Erkan Özden im Studio und die Fernsehzuschauer zu Hause mich verstehen können.

Was offensichtlich gelungen ist, da ich am Abend eine SMS von meinem Verwandten Kristian Märker Ehnhuus Langkilde bekomme, der mich im Fernsehen gesehen hat. Aber es geht ihm nicht um amerikanische Politik oder Hillary Clintons Chancen.

Er schreibt: »Weißt du eigentlich, dass du dich gerade im selben Gebäude befindest wie unser Vetter Fagafaga Daniel aus Amerikanisch-Samoa? Er ist einer der Delegierten.«

Amerikanisch-Samoa ist ein Außengebiet der USA und hat somit auch Einfluss darauf, wen die Parteien als Präsidentschaftskandidaten aufstellen. Daniel ist also einer der 4767 Menschen, die die Resultate der Abstimmungen in allen amerikanischen Teilstaaten und Außengebieten weitergeben sollen.

Ich brauche ein paar Augenblicke, um die Bedeutung von Kristians SMS zu verstehen. Vetter Daniel? Aus Amerikanisch-Samoa? Also der Daniel? Der Häuptling?

Von meinem Vater wusste ich, dass es in meiner weitverzweigten Familie eine exotische Verbindung zur Südseeinsel Samoa und deren Schwesterinsel Amerikanisch-Samoa gibt. Und dass diese Verbindung etwas mit einem jungen Dragonerleutnant namens Hans Alfred Langkilde zu tun hat, der vor 150 Jahren aus Dänemark floh und auf Samoa landete, wo er die Tochter eines Häuptlings heiratete. In meiner Kindheit verschmolz diese Geschichte manchmal mit Abenteuergeschichten aus Donald Duck oder Fünf Freunde. Für mich war sie eine Mischung aus Mythos und Fiktion, allenfalls mit einem Hauch von Realität. Mehr, als dass es im samoanischen Zweig unserer Familie angeblich noch weitere Mitglieder gab, die es zum Häuptling gebracht hatten, wusste ich nicht.

Ich hatte schon immer den vagen Plan, mich eines Tages dieser familiären Verbindung zu der weit entfernten Südseeinsel zu widmen, aber als Kind und Jugendlicher hatte ich andere Prioritäten gesetzt. Danach belegten mich Job und Familie so mit Beschlag, dass ich nichts unternahm.

An diesem Tag in Philadelphia aber wollte mir das Schicksal offensichtlich einen Schubs geben und mich mit einem Vetter zusammenbringen, den ich schon immer treffen wollte. Einer der vielen Nachkommen Hans Alfred Langkildes und der lebende Beweis dafür, dass der Familienmythos wenigstens in gewissen Punkten der Wahrheit entspricht.

Ich schreibe zurück, dass ich Daniel natürlich unbedingt treffen möchte, und Kristian teilt mir in einer weiteren SMS dessen Handynummer mit.

Die folgende SMS ist vielleicht eine der wichtigsten in meinem Leben: »Hej Daniel«, schreibe ich und dass ich zum dänischen Zweig der Familie Langkilde gehöre und mich freuen würde, wenn er Zeit für ein Treffen hat. Er antwortet direkt und schreibt, dass er wie ich nicht geahnt hat, sich in unmittelbarer Nähe eines Familienmitglieds zu befinden. Er schlägt ein Treffen am nächsten Tag vor, wenn er wieder ins Wells Fargo Center kommt.

Am Abend im Hotelzimmer kann ich kaum einschlafen. Fast vergesse ich die Sorge um unseren Hund oder die Tatsache, Alicia Keys bei diesem historischen Ereignis gehört zu haben. Ich denke nur noch daran, dass ich morgen den Menschen treffe, der mein Leben lang wie eine Mischung aus Mythos und Abenteuerheld durch mein Bewusstsein gegeistert ist.

Der Weg durch die Sicherheitskontrolle ist nicht weniger beschwerlich als am Vortag, aber heute ist es mir ziemlich egal. Daniel und ich haben uns auf dem Flur vor dem riesigen Saal verabredet, unweit des Abschnitts, den die Delegation aus Amerikanisch-Samoa für die Abstimmung zur Verfügung gestellt bekommen hat. Ich habe Jacob Lorenzen, den in Washington D. C. ansässigen, festen Kameramann des Dänischen Fernsehens und Teil unseres Teams in Philadelphia, gefragt, ob er Zeit hat, mich zu begleiten, um unsere Begegnung zu filmen.

Als Daniel dann endlich in Begleitung seiner Frau und seines Sohnes auf uns zukommt, ist er wirklich nicht zu verkennen. Instinktiv empfinde ich eine große Nähe zu dem lächelnden Mann, eine unmittelbare Verbindung, noch bevor er den Mund aufmacht und uns begrüßt. Daniel ist fast zwei Meter groß und kräftig, seine gepflegten, grauen Haare betonen seine samoanisch bronzene Haut. Er hat einen großen Kopf, sanfte Gesichtszüge und lächelnde Augen, trägt eine dunkelgrüne Anzugjacke und ein weißes Hemd. Um seinen Hals hängt eine traditionelle samoanische Blätterkette, die Frieden symbolisiert, Zugehörigkeit, Liebe und Respekt. Diese Ketten werden in Samoa von Männern und Frauen getragen und als Symbol der Freundschaft verschenkt. Daniels Kette ist aus Blättern der tropischen Keulenlilie gebunden, und er hebt sich in jeglicher Hinsicht von den Pressevertretern ab, die sich an uns vorbeischieben. Er sieht aus wie ein Häuptling, ohne dass ich genau benennen könnte, was einen Häuptling ausmacht.

Offensichtlich hat sich auch Daniel auf unser Treffen gefreut. Wir begrüßen uns herzlich. Seine Stimme ist tief und ruhig, und der sonore Klang gibt einem das Gefühl grenzenloser Geborgenheit. Dieser Mann hat alles unter Kontrolle. Alles ist gut.

Daniel ist in jeder Hinsicht ein großer Mann. Er strahlt Würde aus, Liebe, Charakter, Humor, Weisheit und Herzenswärme. Es ist wahrlich überwältigend, ihn zu treffen. Mein Kollege Jacob filmt unsere Begegnung, und in meinem Kopf häufen sich die Fragen. Wie eng sind wir verwandt? Kennt er Dänemark? Ist er tatsächlich Häuptling? Was heißt es, Häuptling zu sein, und wie ist es eigentlich auf Samoa?

»Wir sind ziemlich eng verwandt«, sagt Daniel. »Wenn ich unseren Stammbaum richtig im Kopf habe, sind wir Vettern vierten oder fünften Grades«, fährt er fort.

Lachend betone ich noch einmal, wie fantastisch es ist, ihn zu treffen, und dann nehmen wir uns in die Arme. Daniel lacht sein tiefes, charakteristisches Lachen.

Ich frage, wie man seinen Vornamen ausspricht, und erfahre, dass man ein »n« hinzufügen und am Ende ein langes »a« sprechen muss - Fangafangaa.

»Das ist aber kein Vorname, sondern mein Häuptlingstitel«, sagt Daniel.

»Was heißt es eigentlich, Häuptling zu sein?«, frage ich.

Er antwortet, dass er sich als Oberhaupt der Langkilde-Familie um den Grundbesitz der Verwandtschaft in Amerikanisch-Samoa kümmert.

»Dann heißt du in Wirklichkeit Häuptling Daniel?«, frage ich und fühle mich wie Donald Duck, der in einer Geschichte den Häuptling einer Südseeinsel trifft. Mit dem Unterschied, dass ich einem Blutsverwandten in einer überfüllten Sporthalle in den USA gegenüberstehe - ein durch und durch verrückter Moment.

»Wenn ich nach Amerikanisch-Samoa komme, bin ich dann ein kleiner Häuptling?«, frage ich lachend und voll kindlicher Freude.

»Dann stehst du unter meinem Schutz«, antwortet Daniel,...
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Johannes Langkilde ist ein dänischer Nachrichtensprecher - der jüngste, der jemals die Abendnachrichten beim dänischen Nationalfernsehen moderiert hat -, TV-Moderator und preisgekrönter Journalist. Er war Auslandskorrespondent in Washington, D.C., wo er als Büroleiter des Dänischen Rundfunks der führende Reporter für amerikanische politische Angelegenheiten war und über die Präsidentschaftswahlen 2016 berichtete. Ebenfalls Autor des dänischen Bestsellers "Da Amerikanerne gik hver til sit" (Die große amerikanische Trennung) ist Johannes Langkilde zudem ein versierter Jazzpianist, der professionell in ganz Europa und den USA auftritt.