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Die Ladys von Somerset - Ein Lord, die rebellische Frances und die Ballsaison

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am16.01.20231. Auflage
Die Ballsaison ist eröffnet! 

England, 1809. Die junge Frances und ihre Freundinnen Prudence und Rose können es gar nicht erwarten, ihre erste Ballsaison zu besuchen. Gemeinsam fiebern sie Londons schier unzähligen Vergnügungen rund um die Debütantinnenbälle entgegen. Doch ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt, als Frances versucht, den begehrtesten Junggesellen der Saison auf sich aufmerksam zu machen. Dabei wollte Prudence ihn erobern - und Frances hat eigentlich ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben und der Liebe ... 

Eine Liebesgeschichte mit einer unvergesslichen Heldin - humorvoll, romantisch und aufregend

 


Nachdem Julie Marsh der großen Liebe wegen aus dem malerischen Somerset in ein kleines Cottage mit Garten in der Nähe von Köln gezogen ist, schreibt sie, inspiriert von ihrem literarischen Vorbild Jane Austen, Geschichten über Liebschaften und andere Katastrophen. Im Aufbau Taschenbuch liegt bereits ihr Roman »Die Ladys von Somerset - Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich« vor.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR13,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextDie Ballsaison ist eröffnet! 

England, 1809. Die junge Frances und ihre Freundinnen Prudence und Rose können es gar nicht erwarten, ihre erste Ballsaison zu besuchen. Gemeinsam fiebern sie Londons schier unzähligen Vergnügungen rund um die Debütantinnenbälle entgegen. Doch ihre Freundschaft wird auf die Probe gestellt, als Frances versucht, den begehrtesten Junggesellen der Saison auf sich aufmerksam zu machen. Dabei wollte Prudence ihn erobern - und Frances hat eigentlich ganz andere Vorstellungen von ihrem Leben und der Liebe ... 

Eine Liebesgeschichte mit einer unvergesslichen Heldin - humorvoll, romantisch und aufregend

 


Nachdem Julie Marsh der großen Liebe wegen aus dem malerischen Somerset in ein kleines Cottage mit Garten in der Nähe von Köln gezogen ist, schreibt sie, inspiriert von ihrem literarischen Vorbild Jane Austen, Geschichten über Liebschaften und andere Katastrophen. Im Aufbau Taschenbuch liegt bereits ihr Roman »Die Ladys von Somerset - Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich« vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841230508
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.01.2023
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse765 Kbytes
Artikel-Nr.9142797
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 1


Eine junge Frau, die anstrebt, einen Lord zu heiraten, hat den Blick zu senken, wenn ein Gentleman sie anspricht, sich ausschließlich mit sittsamen Gedanken zu beschäftigen und die freie Zeit mit dem Verbessern ihres Harfenspiels zu verbringen. Unter keinen Umständen darf sie nachts auf einsamen dunklen Gängen herumschleichen. Noch viel weniger sollte ihre Absicht dabei sein, etwas zu stehlen.

Doch genau das hatte Frances vor.

Ihr Herz klopfte, und ihre Handinnenflächen waren nass von Schweiß, als sie mit den Fingerspitzen einen Schlüssel vom oberen Türrahmen herunterangelte, ins Schloss steckte und ihn kraftvoll umdrehte. Obwohl sie die Tür so vorsichtig wie möglich zu öffnen versuchte, quietschte es viel zu laut. Rasch sah sie sich um. Nachdem sie sich vergewissert hatte, dass sie allein war, schlüpfte sie ins Zimmer. Es gab nur wenige Möglichkeiten, wo das, was sie an sich bringen wollte, versteckt sein könnte. Mit den Händen tastete sie sich an der Wand entlang. Bloß das durch die Fenster fallende Mondlicht half ihr dabei, sich zu orientieren. Ein heftiger Schmerz durchzuckte sie, als ihr Schienbein gegen die Kante einer Truhe stieß. Gerade noch konnte Frances einen Aufschrei unterdrücken. Mit zusammengebissenen Zähnen öffnete sie den Deckel der Truhe. Ein muffiger Geruch stieg auf. Sie fühlte in dem Inneren, außer alten Unterröcken schien nichts weiter darin zu sein. Daher setzte sie ihren Weg bis zum Schreibtisch fort, zog die erste Schublade heraus und tastete sie ab. Viele Papiere, eine Flasche, sonst nichts. Als sie gerade die nächste Lade aufziehen wollte, waren Schritte zu hören, die den Gang entlangkamen. Auf das Zimmer zu, in dem sie sich befand. Sie saß in der Falle. Mit angehaltenem Atem schloss sie die Schublade, ging in die Hocke und kroch zu der Truhe zurück. Keinen Augenblick zu früh, denn schon drang ein Lichtschein ins Zimmer. Sie blinzelte. Eine Öllampe beleuchtete das Gesicht einer Gestalt von unten, so dass diese ein beinahe dämonisches Aussehen bekam. Frances presste sich eng an die Truhe, als die Gestalt an ihr vorbeiging. Außer dem Knarren der Dielen unter den Schritten und dem Ruf einer Eule vor dem Fenster herrschte eine angespannte Ruhe. Frances´ Herz schlug so laut, dass sie meinte, die Gestalt müsse es ebenfalls hören. Diese ließ sich in einen Stuhl plumpsen, holte die Flasche aus der Schublade und nahm einen tiefen Schluck daraus. Als sie fertig war, rülpste sie laut.

»Ja, glotz du nur«, rief die Gestalt auf einmal. Und ihre Stimme klang genau wie die von Mrs Worsley, der Leiterin des Mädchenpensionats. Frances musste annehmen, dass die Frau ihre Anwesenheit mittlerweile entdeckt hatte, und suchte nach einer Ausrede für ihren nächtlichen Ausflug ins Arbeitszimmer der Leiterin. Zögerlich fing sie an, sich zu erheben.

»Was hast du aus mir gemacht, du Wurm?«, klagte Mrs Worsley weiter. Frances stutzte. »Alles hast du mir genommen. Alles. Meine Unschuld, meine Jugend, meine Schönheit. Ja, lach nur. Wolltest bloß mein Geld. Bastard.«

Nachdem Frances begriffen hatte, dass die Leiterin nicht mit ihr redete, blickte sie zur Tür. Außer ihnen war jedoch niemand im Zimmer. »Der Ball bei Lord und Lady Witherspoon. Mein Kleid aus Seide. Perlen in den Haaren. So schön. Du hast es mir eingeflüstert. Bei unserem Tanz.« Ihr Lachen klang eher bedrohlich als fröhlich. Frances hockte sich lieber wieder hin. Mrs Worsley nahm noch einen Schluck. »Ich hab an deine Liebe geglaubt. Ha!«

Eine Weile herrschte Stille. In der gekauerten Haltung drohte Frances´ rechtes Bein einzuschlafen, und sie versuchte, möglichst unauffällig das Gewicht zu verlagern. Dabei quietschte die Diele unter ihr. Erschrocken blickte sie zur Leiterin, die erneut aus der Flasche trank. Sie schien ihre Umgebung gar nicht wahrzunehmen, sondern starrte auf einen weit entfernten Punkt.

»Du hast mein Herz gebrochen. Und jetzt muss ich Mädchen ausbilden, die ihre Herzen von Männern wie dir brechen lassen.« In diesem Augenblick schmiss die Leiterin die Flasche gegen die Wand, wo sie mit einem lauten Knall zerbarst. Vor Schreck zog Frances den Kopf ein. Zu ihrem Glück traf es nicht die Wand, an der sie kauerte. Mrs Worsley öffnete nun eine weitere Schublade und holte eine neue Flasche hervor. »Warum hast du mir das angetan?«, jaulte sie auf, nachdem sie davon getrunken hatte. »Warum?«

Sie klang mit einem Mal so verwundbar, dass Frances Mitleid bekam. Mrs Worsley stellte die Flasche auf dem Tisch ab, schob den Stuhl zurück, stand auf und ging zur Tür. Das zerbrochene Glas knirschte unter ihren Schuhsohlen. Als sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, atmete Frances auf. Ihre Erleichterung währte allerdings nur so lange, bis der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Wenn sie nicht umgehend um Hilfe rufen und somit die Leiterin auf sich aufmerksam machen würde, was allerdings eine Strafe mit sich zöge, wäre sie dazu verdammt, die Nacht im Arbeitszimmer zu verbringen. Am nächsten Morgen müsste sie auch noch das Dienstmädchen bestechen, damit es sie nicht verriet. Sie saß in der Falle.

* * *

»Geschafft!« Triumphierend hielt Frances das Buch hoch, das sie Mrs Worsley gestohlen hatte. Ihre Freundinnen Rose und Prudence, die in ihrem Versteck auf dem Dachboden auf sie gewartet hatten, blickten sie erwartungsvoll an.

»Zeig her«, forderte Rose sie auf, während sie Prudence die Locken mit einem heißen Eisen machte.

Frances ging zu ihnen. »Ihr glaubt nicht, was gerade passiert ist«, erzählte sie dabei. »Beinahe hätte mich die Alte erwischt, und dann hat sie mich im Zimmer eingesperrt und ...«

Anstelle ihr zu dem gelungenen Unterfangen zu gratulieren, stieß Prudence einen Schrei aus: »Aua!«

Rose hatte ihr die Kopfhaut versengt. »Das wollte ich nicht«, entschuldigte sie sich und legte das Eisen auf einer Schale mit glühenden Kohlen ab, »es tut mir so leid, Pru.«

Die Luft auf dem Dachboden roch nach verschmorten Haaren. Prudence fasste panisch nach den Strähnen, die auf Papier gerollt waren. »Sind sie noch dran?« Sie zog fester an den aufgerollten Locken. Als kein einziges Haar zu Boden fiel, atmete sie erleichtert aus. »Wenn die jetzt alle weg wären ...«

»Sind sie aber nicht«, versicherte Rose. Unterdessen zauberte Frances die Flasche hervor, die sie zusammen mit dem Buch gestohlen hatte. Sie nahm einen großen Schluck daraus.

»Sherry! Lecker«, lockte sie die Freundinnen.

»Lass uns noch was übrig«, beschwerte sich Prudence und rubbelte über die Farbreste an ihren Fingern, die sie nach ihren Malstunden nie ganz abwaschen konnte. Frances reichte die Flasche derweil an Rose weiter. »Wie bist du eigentlich rausgekommen?«, wunderte sich diese.

»Durchs Fenster.«

»Das liegt im ersten Stock.« Prudence blickte sie ungläubig an.

»Ich hab das Buch und die Flasche auf dem Rücken in mein Nachthemd eingeknotet, mich ans Fensterbrett gehängt und mich abgelassen.«

»Du bist vollkommen überdreht«, bemerkte Prudence, aber ihr Tonfall verriet, dass sie beeindruckt war. Frances grinste zufrieden und ließ sich auf einem der mit Stroh gefüllten Säcke nieder, die sie auf den Dachboden geschmuggelt hatten, um es bei ihren nächtlichen Zusammenkünften bequemer zu haben. Dann schlug sie das gestohlene Buch auf, stellte es auf ihrem Busen ab und hielt es mit einer Hand fest. Mit der anderen Hand streichelte sie über ihren Bauch, dessen zarte Haut bei der Flucht über die raue Fensterbank aus Stein aufgekratzt worden war.

»Ein Dialog zwischen einer verheirateten Lady und einer Jungfrau«, zitierte sie den Titel und feixte. »Ich bin mir sicher, es geht dabei nicht um das Führen eines Haushalts.«

»Bestimmt nicht, wenn Mrs Worsley das Buch konfisziert hat«, erwiderte Rose neugierig, nachdem auch sie einen Schluck getrunken hatte. »Lies vor!«

Frances setzte gerade an, eine Passage aus dem Buch vorzutragen, das die Leiterin des Mädchenpensionats einer neu angekommenen Schülerin abgenommen hatte, als sie die Schachtel mit dem Schokoladenkonfekt sah, die neben Prudence´ Stuhl auf dem Boden lag. »Sind das Pralinen?«

»Hat meine Mutter mir geschickt«, antwortete Rose. »Lass es dir schmecken.«...

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Autor

Nachdem Julie Marsh der großen Liebe wegen aus dem malerischen Somerset in ein kleines Cottage mit Garten in der Nähe von Köln gezogen ist, schreibt sie, inspiriert von ihrem literarischen Vorbild Jane Austen, Geschichten über Liebschaften und andere Katastrophen.
Im Aufbau Taschenbuch liegt bereits ihr Roman »Die Ladys von Somerset - Die Liebe, der widerspenstige Ambrose und ich« vor.