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Hyperion

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am11.10.20221. Auflage
»Ein Undercover-Agent ist ein Schauspieler, der um sein Leben spielt.« 

Felix Brosch, ehemaliger Elitesoldat und Geheimdienstagent, hat nach dem Unfalltod seines kleinen Sohnes den Halt verloren. Er führt ein zurückgezogenes Leben auf einer Berghütte in den Alpen. Bis eines Tages eine alte Bekannte vom BND bei ihm auftaucht. Eine neue, rechte Terrororganisation treibt auf der ganzen Welt ihr Unwesen. Ihr unbekannter Anführer verbirgt sich hinter dem Namen Hyperion - der Lichtbringer. BND und Mossad vermuten, dass er einen Mitstreiter hat: Broschs englischen Cousin Simon, den er seit seinen Teenagertagen nicht mehr gesehen hat. Das Ansinnen, sich seinem Cousin zu nähern, lehnt Brosch zuerst entschieden ab. Dann aber wird bei einem Anschlag in den USA ein Junge getötet, der ihn an seinen Sohn erinnert, und er weiß, dass er handeln muss. Mit Hilfe der Mossad-Agentin Yael lässt er sich in die Organisation einschleusen und begegnet Hyperion ...

Hochspannend und aktuell - ein Blick in die Welt der Undercover-Agenten. Der neue Thriller vom Frontmann der Band »Extrabreit«.


Kai Havaii, geboren 1957 in Hagen, wurde nach kurzem Germanistikstudium und Jobs als Taxifahrer und Cartoonist 1979 Sänger von EXTRABREIT, einer der bekanntesten deutschen Rockbands. Kai Havaii arbeitete auch als freier TV-Autor, u. a. für ZDF und ARTE. Wenn er nicht mit der Band auf Tour ist, lebt er in Hamburg. 'Hyperion' ist nach 'Rubicon' sein zweiter Thriller. 'Rubicon' ist als Aufbau Taschenbuch und in einer Audioversion, eingelesen vom Autor, lieferbar. 'Hyperion' liegt ebenfalls in einer Audioversion vor.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

Klappentext»Ein Undercover-Agent ist ein Schauspieler, der um sein Leben spielt.« 

Felix Brosch, ehemaliger Elitesoldat und Geheimdienstagent, hat nach dem Unfalltod seines kleinen Sohnes den Halt verloren. Er führt ein zurückgezogenes Leben auf einer Berghütte in den Alpen. Bis eines Tages eine alte Bekannte vom BND bei ihm auftaucht. Eine neue, rechte Terrororganisation treibt auf der ganzen Welt ihr Unwesen. Ihr unbekannter Anführer verbirgt sich hinter dem Namen Hyperion - der Lichtbringer. BND und Mossad vermuten, dass er einen Mitstreiter hat: Broschs englischen Cousin Simon, den er seit seinen Teenagertagen nicht mehr gesehen hat. Das Ansinnen, sich seinem Cousin zu nähern, lehnt Brosch zuerst entschieden ab. Dann aber wird bei einem Anschlag in den USA ein Junge getötet, der ihn an seinen Sohn erinnert, und er weiß, dass er handeln muss. Mit Hilfe der Mossad-Agentin Yael lässt er sich in die Organisation einschleusen und begegnet Hyperion ...

Hochspannend und aktuell - ein Blick in die Welt der Undercover-Agenten. Der neue Thriller vom Frontmann der Band »Extrabreit«.


Kai Havaii, geboren 1957 in Hagen, wurde nach kurzem Germanistikstudium und Jobs als Taxifahrer und Cartoonist 1979 Sänger von EXTRABREIT, einer der bekanntesten deutschen Rockbands. Kai Havaii arbeitete auch als freier TV-Autor, u. a. für ZDF und ARTE. Wenn er nicht mit der Band auf Tour ist, lebt er in Hamburg. 'Hyperion' ist nach 'Rubicon' sein zweiter Thriller. 'Rubicon' ist als Aufbau Taschenbuch und in einer Audioversion, eingelesen vom Autor, lieferbar. 'Hyperion' liegt ebenfalls in einer Audioversion vor.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841230638
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum11.10.2022
Auflage1. Auflage
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1055 Kbytes
Artikel-Nr.9142800
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2

Fünf Monate zuvor. In der Nähe von Schliersee, Bayern.


Es wird Frühling in den Alpen. In diesem Jahr kommt er besonders zeitig, denn es ist erst Anfang Mai, aber weil es seit Tagen ungewöhnlich warm und sonnig ist, ist die Schneeschmelze bereits in vollem Gange. Das Farbenspiel der Landschaft wirkt in der klaren Luft so gestochen scharf, als sei es mit Photoshop bearbeitet.

Ein wolkenloser, tiefblauer Himmel, blendend weiße Schneefelder, die im Sonnenlicht bläulich glitzern, dazwischen Flächen mit dem ausgelaugten, fahlgelben Gras vom Vorjahr. An vielen Stellen ballen sich bunte Pulks von Alpenkrokussen, und zwischen den verwitterten, hellgrauen Granitfelsen, die die Hänge sprenkeln, leuchten knallgelb die Blüten von Küchenschellen. Im Hintergrund wächst die schwarze, zerklüftete Felsmasse des Riesensteins empor, hier und da weiß gefleckt von ewigem Schnee.

Unterhalb des Gebirgsmassivs öffnet sich ein weites Hochtal, eingerahmt von steilen, baumlosen Hängen, in das sich der Eiserbach im Laufe der Jahrtausende tief eingegraben hat. Was die meiste Zeit des Jahres ein gemütlich plätschernder, kleiner Bergbach ist, ist seit Tagen ein meterbreiter, gelb schäumender Fluss, dessen Rauschen eine stetige Geräuschkulisse bildet.

Gut fünfzig Meter oberhalb des Gebirgsbachs unterbricht ein fast ebenes Plateau den östlichen Hang, nicht sehr groß, aber groß genug für das zweistöckige Haus mit dem Seitenflügel, das dort steht und neben einer weitläufigen Terrasse auch über einen größeren Vorplatz verfügt.

Auf diesem Vorplatz steht, einen Arm auf den Stiel einer Schneeschaufel gestützt, ein langhaariger, bärtiger Mann und beobachtet am Himmel zwei Kolkraben, die plötzlich mit angewinkelten Flügeln in einen Sturzflug in Richtung Boden übergehen, wo sie irgendetwas Interessantes erspäht haben. Eine Maus vielleicht oder den vom Schnee freigegebenen Kadaver einer Gämse, die den Winter nicht überlebt hat.

Der Name des Mannes, der so interessiert den Flug der Vögel verfolgt, ist Felix Gerhard Brosch. Er ist neununddreißig Jahre alt, mittelgroß und athletisch gebaut, mit schmalen, hellgrauen Augen, einem klar konturierten, recht gut geschnittenen Gesicht und kräftigen Händen. Das dunkelblonde, ungebändigte Haar fällt ihm bis auf die Schultern, und der wild wuchernde, an ein paar Stellen schon grau melierte Bart verdeckt nur zum Teil die dünne, glänzende Narbe, die sich vom rechten Wangenknochen bis zum Mundwinkel zieht.

Die vielen Fältchen um seine Augenwinkel lassen ihn ein wenig älter erscheinen, als er ist, und erahnen, dass er trotz seiner relativ jungen Jahre bereits ein ziemlich bewegtes Leben hinter sich hat.

Felix beobachtet die Raben noch eine Weile, dann macht er sich wieder daran, den Vorplatz, auf dem bald Sonnenschirme und Biertische stehen werden, von den letzten Schneeresten und dem Unrat zu säubern, der sich darunter angesammelt hat. Weil die Vorhersage weiter warmes Wetter, geradezu einen Bilderbuchfrühling verheißt, hat Melly, Felix´ Chefin und Pächterin des Hauses, beschlossen, es schon in zwei Tagen für den Gastronomiebetrieb zu öffnen. Am Nachmittag wird der Helikopter aus Rosenheim das erste Mal mit dem Lastennetz kommen, um dann im mehrmaligen Pendelflug vom Tal aus die knapp sechzehn Tonnen Brennholz und Lebensmittel heraufzuschaffen, die in der Sommersaison benötigt werden.

Als Felix seine Arbeit beendet hat, bringt er Schneeschaufel und Besen wieder in die kleine Garage, in der auch das einsitzige Raupen-Fahrzeug mit der Schneewalze steht, mit dem er während des Winters den Weg bis zur Station der Riesensteinbahn frei gehalten hat. Allerdings ist die Seilbahn im Winter nur in Ausnahmefällen in Betrieb und verkehrt erst in ein paar Tagen wieder regelmäßig.

Felix geht wieder hinaus auf den sonnenbeschienenen Vorplatz und zieht vorsichtig eine kleine Marihuana-Zigarette aus der Brusttasche seines grün karierten Lumberjackets. Er lässt sein Zippo klicken und inhaliert tief die Mischung aus Tabak, Gras und der kühlen, klaren Luft. Sekunden später dockt das THC an die Rezeptoren seiner Großhhirnrinde an, und er genießt den sanften, ganz leicht halluzinogenen Kick der Droge.

Als er seinen Blick über die Hänge schweifen lässt, nimmt er in der Ferne eine winzige Bewegung wahr. Er geht ins Haus, um sein Fernglas zu holen, und kurz darauf hat er einen exklusiven Blick auf eine Murmeltiersippe, die sich, eins nach dem anderen, aus der Schneedecke über ihrem Höhlenausgang herausarbeitet.

Es ist ein Anblick, der Felix fasziniert und berührt. Als er hierher in die Berge kam und diese letzten Mohikaner der großen Eiszeit das erste Mal beobachtete, hat er sich über sie ein bisschen schlau gemacht. Er weiß, dass die Tiere ganze sieben Monate praktisch reglos und dicht aneinandergedrängt in ihrem unterirdischen Labyrinth im Kälteschlaf verbracht haben - ohne Nahrung zu sich zu nehmen oder zu trinken. Um das überhaupt zu ermöglichen, verfügen sie über die unter Säugetieren einmalige Fähigkeit, ihre Körpertemperatur auf sechs Grad zu senken und ihren Herzrhythmus auf zwei bis drei Schläge pro Minute herunterzudimmen. Zwischen ihren einzelnen Atemzügen liegen dann Minuten.

Felix schwenkt das Fernglas ganz sacht über die Gruppe, die aus fast zwanzig Tieren besteht, und beobachtet die Jungtiere vom letzten Jahr, die - ganz gewiss im Gegensatz zu ein paar anderen - den kräftezehrenden Winterschlaf überlebt haben. Sie tollen in der Sonne und im Schnee herum wie unter Strom gesetzt, ihr Übermut und ihre Freude über die Neugeburt ist mit Händen zu greifen. Die älteren, größeren Tiere machen sich unterdessen sofort über die Krokusse her, die auf den schneefreien Flächen sprießen.

Plötzlich nimmt Felix auf dem Schneefeld, auf dem die Jungen herumspringen, einen großen Schatten wahr. Einen Wimpernschlag später vergraben sich zwei wuchtige, gelbe Klauen im Körper eines der hüpfenden Fellbündel. Das junge Murmeltier stößt einen letzten, schrillen Schrei aus, der bis zu Felix zu hören ist. Dann hebt es auch schon vom Boden ab, und Felix folgt mit dem Fernglas dem Flug des Steinadlers, der, seine baumelnde, erschlaffte Beute umklammernd, dem verschatteten Felsmassiv zustrebt.

Felix stockt der Atem.

O nein! Das war´s für dich, Kleiner! Den Winter hast du überlebt und jetzt ...

Er setzt das Fernglas ab und seufzt leise. Dann wendet er sich um und geht ins Haus.

Das Riesensteinhaus ist eine Berghütte des Bayerischen Alpenvereins, in gut eintausendsechshundert Meter Höhe gelegen, nicht allzuweit vom Spitzingsee und nah an der österreichischen Grenze. In längst versunkenen Zeiten waren hier oben Schmuggler unterwegs, die ihre Ware von einem Land ins andere brachten. Heute sind es nur noch Touristen, die es hierherzieht, und das auch nur während der Saison, die im Spätherbst sowie von März bis Mitte Mai, zur Zeit der Schneeschmelze, ruht. Vor allem im Sommer ist das Riesensteinhaus ein beliebtes Ausflugsziel, was auch an seiner urigen, nostalgischen Ausstrahlung liegt.

Das zweistöckige Gebäude mit dem großen Vorbau und dem kleinen Seitenflügel wurde 1935 erbaut, und seitdem hat sich daran nicht allzu viel verändert.

Noch immer bilden verwitterte Holzschindeln die Fassade, und die niedrige Gaststube mit den kleinen Fenstern, dem jahrzehntealten Mobiliar und den rot-weiß karierten Tischdecken gäbe immer noch eine perfekte Kulisse für einen Ufa-Film ab. Die uralten Holzdielen auf dem verwinkelten Gang zu den kleinen Gästekammern lamentieren bei jedem Schritt, und neben dem Fuß der ausgetretenen Treppe hängt ein vergilbtes Schild, das in Fraktur-Schrift dazu ermahnt, das obere Stockwerk »nicht mit Schi-Schuhen« zu betreten.

Abgesehen von einigen Erzeugnissen der Neuzeit wie dem allen Standards genügenden Sanitärbereich, der Stromversorgung und der Satellitenantenne wirkt das Haus wie aus der Zeit gefallen.

Das gilt auch für die Küche, die von einem noch aus den 1930ern stammenden, gusseisernen Herd mit vier Feuerstellen beherrscht wird. Er wird mit Holz betrieben und ist Felix´ eigentlicher Arbeitsplatz. Seit vier Jahren arbeitet er als Koch im Riesensteinhaus.

Der Job ist hart. Während der Saison hat er Zwölf- bis Dreizehn-Stunden-Schichten, aber dafür verdient er...

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Autor

Kai Havaii, geboren 1957 in Hagen, wurde nach kurzem Germanistikstudium und Jobs als Taxifahrer und Cartoonist 1979 Sänger von EXTRABREIT, einer der bekanntesten deutschen Rockbands. Kai Havaii arbeitete auch als freier TV-Autor, u. a. für ZDF und ARTE. Wenn er nicht mit der Band auf Tour ist, lebt er in Hamburg. "Hyperion" ist nach "Rubicon" sein zweiter Thriller.
"Rubicon" ist als Aufbau Taschenbuch und in einer Audioversion, eingelesen vom Autor, lieferbar.
"Hyperion" liegt ebenfalls in einer Audioversion vor.