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Double Booked - Wenn die Liebe zweimal kommt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am16.08.20221. Auflage
Passt die Liebe zweimal in ein Leben? 

Georgina, 26, hat ihr Leben durchgeplant: der sichere Job als Klavierlehrerin angeödeter Kinder, der feste Freund Douglas, der gemeinsame Google-Kalender. Dann geht sie zu einem Konzert, und alles ist anders. Die Sehnsucht, selbst Musik zu machen, ist wieder da - und Kit, die Schlagzeugerin, die ihr den Atem raubt. Gina hat keine Ahnung, welches Leben das richtige ist. Also bleibt sie tagsüber in ihrem sicheren Hetero-Alltag mit Douglas. Nachts wird sie zu George, die als Keyboarderin in Kits Band spielt und auf Frauen steht. Doch kann sie wirklich beides haben? 

Ein so kluger wie cooler Roman über die Frage, was wir wagen müssen, um glücklich zu sein.


Lily Lindon studierte Englisch in Cambridge und arbeitete als Lektorin der 'Vintage Classics' bei Penguin Random House, wo sie die Liebesbriefe von Virginia Woolf und Vita Sackville-West herausgab. Derzeit unterrichtet sie kreatives Schreiben und moderiert einen Podcast über lustige Bücher. Auch wenn ihre Eltern das besser nicht erfahren sollten, gewann sie mit einer ihrer Erzählungen den Comedy-'Women in Print'-Preis für die witzigste Sexszene. »Double Booked« ist Lilys Debütroman, sie schreibt zurzeit ihren zweiten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99

Produkt

KlappentextPasst die Liebe zweimal in ein Leben? 

Georgina, 26, hat ihr Leben durchgeplant: der sichere Job als Klavierlehrerin angeödeter Kinder, der feste Freund Douglas, der gemeinsame Google-Kalender. Dann geht sie zu einem Konzert, und alles ist anders. Die Sehnsucht, selbst Musik zu machen, ist wieder da - und Kit, die Schlagzeugerin, die ihr den Atem raubt. Gina hat keine Ahnung, welches Leben das richtige ist. Also bleibt sie tagsüber in ihrem sicheren Hetero-Alltag mit Douglas. Nachts wird sie zu George, die als Keyboarderin in Kits Band spielt und auf Frauen steht. Doch kann sie wirklich beides haben? 

Ein so kluger wie cooler Roman über die Frage, was wir wagen müssen, um glücklich zu sein.


Lily Lindon studierte Englisch in Cambridge und arbeitete als Lektorin der 'Vintage Classics' bei Penguin Random House, wo sie die Liebesbriefe von Virginia Woolf und Vita Sackville-West herausgab. Derzeit unterrichtet sie kreatives Schreiben und moderiert einen Podcast über lustige Bücher. Auch wenn ihre Eltern das besser nicht erfahren sollten, gewann sie mit einer ihrer Erzählungen den Comedy-'Women in Print'-Preis für die witzigste Sexszene. »Double Booked« ist Lilys Debütroman, sie schreibt zurzeit ihren zweiten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841230577
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum16.08.2022
Auflage1. Auflage
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse701 Kbytes
Artikel-Nr.9142806
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Kapitel 1


»Sorry, ich kann nicht. Ich hab andere Pläne.«

»Georgina«, schnaubt Sophie, und selbst durchs Telefon kann ich ihren sarkastischen Blick spüren. »Du weißt, dass ich weiß, dass du keine anderen Pläne hast.«

Es ist fünfzehn Uhr zweiundvierzig, und ich habe gerade meine letzte Klavierstunde diese Woche gegeben. Wenn ich in meinem normalen Tempo weiterlaufe, erwische ich noch meine Tube vor dem Feierabendverkehr und spare gloriose 50 Pence.

»Es ist Freitag«, erwidere ich, »also hole ich mir jetzt was zum Mitnehmen bei Cod Almighty. Eine Portion Fish and Chips mit Ketchup. Dann nehme ich ein Bad, trinke ein Glas Weißwein und ...«

»... und guckst Friends«, sagt Sophie wenig begeistert. »Ich weiß. Aber das musst du nicht. Du könntest deine Pläne ändern. Komm mit und hab zur Abwechslung mal ein bisschen Spaß!«

»Was könnte mehr Spaß machen, als in der Badewanne Friends zu gucken?«

»Oh, ich weiß auch nicht - alles andere?«, schimpft sie. »Zum Beispiel könntest du mit mir in eine der besten Gay Bars in London gehen, eine der angesagtesten Indie-Bands live erleben und dir Drinks von deiner großzügigen, umwerfend schönen besten Freundin spendieren lassen.«

Ich tue so, als würde ich darüber nachdenken, während ich über einen gefährlich wackligen Gullydeckel hinwegsteige und damit meine bequemsten Arbeits-High-Heels vor hässlichen Schrammen bewahre. Gut gemacht, Gina!

Heute Nachmittag schimmert die Frühlingssonne durch die Wolkendecke an Londons ewig trübem Himmel. Um die Wärme im Nacken zu spüren, halte ich Sophie ans andere Ohr und zwirbele meine Haare zu einem lockeren Knoten hoch. Dann erinnere ich mich bei einem Blick auf mein Spiegelbild, wie erschreckend scheiße ich mit hochgebundenen Haaren aussehe. So sieht man mein riesiges Kinn, die Flut von Sommersprossen an meinem Hals und meine komischen Ohren, die abstehen wie bei einem Gartenzwerg. So schnell ich sie hochgebunden habe, lasse ich meine Haare wieder fallen wie einen schlaffen mattbraunen Vorhang. Alles andere als toll, aber wenigstens sind die Ohren nicht mehr zu sehen.

»Du kennst doch bestimmt jemanden, der als Begleitung viel besser geeignet ist. Hast du vergessen, mit wem du redest? Mit deiner Freundin Gina: total langweilig, total unscheinbar - und total hetero.«

»Mich dünkt, die Lady protestiert zu viel ...«

»Fang nicht wieder mit diesem Unsinn an, sonst beschuldige ich dich der umgedrehten Konversionstherapie. Warum kannst du nicht mit Jenny gehen?«

Sophie antwortet nicht, also versuche ich, mir ihren Gesichtsausdruck auszumalen. Doch ich könnte schwören, dass sie mir am anderen Ende der Leitung ausweicht.

Ich halte inne. Zwar passt es mir nicht, meinen Vor-Feierabend-Rabatt zu verpassen, aber meine beste Freundin zu trösten dürfte die 50 Pence wert sein.

»Du wolltest mit Jenny hingehen«, schlussfolgere ich, »aber ihr habt euch schon wieder getrennt.«

»Schuldig«, murmelt sie.

Jenny gehört zu der Art sympathischer, hemdsärmliger Frauen, die ihr verschlissenes Arsenal-Trikot selbst zu ihrer eigenen Hochzeit tragen würden. Sie und Sophie sind in einer ewigen On-off-Beziehung gefangen, wie Ross und Rachel im wahren Leben.

»Hat sie sich wieder geweigert, bei deinen SophieSnob-Videos mitzumachen?«

Wie nicht anders zu erwarten, flippt Sophie aus. Ich halte das Telefon von meinem Ohr weg, damit mir nicht das Trommelfell platzt.

»Ich versteh´s einfach nicht!«, ruft sie aufgebracht. »Die meisten Frauen würden sich darum reißen, mit mir zusammen zu sein! Ich bin schön! Ich bin witzig! Ich bin schlau! Ich bin berühmt! Aber Jenny will noch nicht mal ein Foto mit mir machen.«

»Blasphemie ...«, pflichte ich ihr bei.

»Ach, egal«, seufzt sie. »Es ist bloß so schade. Paarvideos sind total angesagt, und ich konnte noch nie eins machen ... Vielleicht sollte ich einfach Single bleiben.«

Ihre Niedergeschlagenheit ist geradezu ansteckend.

»Wenn es dir schon unangenehm wäre, Jenny heute Abend dabeizuhaben«, sage ich und spiele betreten am Knopf meines wirklich etwas altbackenen grauen Bleistiftrocks herum, »dann willst du mich bestimmt erst recht nicht dabeihaben. Deine schrecklich unscheinbare Anstandsdame ...«

»Du bist nicht schrecklich unscheinbar.« Einen Moment herrscht Schweigen. »Aber vielleicht könnte ich dich ein kleines bisschen umstylen?«

»Ich bin jetzt an meiner Station«, lüge ich. »Viel Glück!«

»Nein, bist du nicht. Du brauchst noch anderthalb Minuten.«

Verdammt, sie kennt mich zu gut. Verdammte Routine.

»Warum gehst du nicht mit einer deiner Party-Lesben?«, frage ich gereizt und laufe schneller.

»Weil du mir viel lieber bist!«

Ich warte.

»Und«, gibt sie schließlich zu, »weil sie alle in irgendeinem Berliner Sex-Kerker Urlaub machen.«

»Da haben wir´s.«

»Ganz ehrlich«, sagt sie und verhindert damit gerade noch, dass ich auflege, »das ist das Beste, was ich mir vorstellen könnte. Ich mache schnell ein paar Aufnahmen, und dann verstecken wir uns in einer Ecke und schauen uns die Band an. Nur wir beide, Gigi, wie in alten Zeiten. Biiiiitte ...«

An der Uni hielten Sophie und ich uns für so etwas wie Talentsucher und gingen zu allen Konzerten, die wir uns von unserem Studienkredit leisten konnten. Sophie bewertete sie in ihren Vlogs, und ich sammelte Inspiration für das Schreiben meiner eigenen Songs. Doch es ist ewig her, dass wir das gemacht haben.

Da ist meine Station - meine Rettung! Ich kann die Fish and Chips schon schmecken. Ich will gerade auflegen, als ein unerwartet sanfter Ton in Sophies Stimme mich innehalten lässt.

»Gigi, bitte ...? Ich weiß, es ist immer noch schwierig für dich ...« Sie schlägt einen anderen Ton an. »Ich würde dich nicht dazu drängen, wenn ich nicht denken würde ... Aber ich glaube wirklich, dass wir eine Menge Spaß hätten. Ich vermisse es so sehr, mit dir über Musik zu reden.«

Für einen Moment schließe ich die Augen und erlaube mir, es mir vorzustellen: Ganz und gar umgestylt sitze ich mit Sophie in der versteckten Nische einer neonbeleuchteten Bar und nippe an einem Cocktail. Aus dem Schatten beobachte ich die selbstbewussten, lachenden Frauen um mich herum, höre, wie die Band zu spielen beginnt, und ...

»Nein«, sage ich, schüttle den Kopf und laufe nun entschlossen auf mein Ziel zu. »Sorry, Sophie, aber ich kann nicht. Du wirst jemand anderen finden; irgendeine wunderschöne Frau, die liebend gern mitkommt, und dann kannst du mir am Montag auf dem Sofa alles darüber erzählen. Heute Abend gehe ich mit meinen anderen Friends zu einer Hochzeit.«

Mein Zeigefinger ist einen Millimeter vom Auflegen-Button entfernt, als Sophie ihren Trumpf ausspielt.

»Pumpernickel.«

Vor Schreck lasse ich mein Handy fallen. Irgendein Banker prallt von hinten gegen mich und schimpft vor sich hin. Schnell hebe ich das Telefon auf und fauche hinein: »Ernsthaft?!«

»Ernsthaft«, sagt Sophie. »Pumpernickel.«

Pumpernickel ist unser Blutspakt, mit dem wir das Einlenken der anderen einfordern. Das Ganze rührt her aus unserem zweiten Jahr an der Uni, als Sophie sehr leckeren, aber sehr schwer verdaulichen Pumpernickel gegessen und anschließend unser Badezimmer schlimm zugerichtet hatte, während ihr Schwarm vor der Tür wartete. Ich nahm die Schuld auf mich, und seitdem dient uns »Pumpernickel« als freundschaftliche Erpressungsmethode. So habe ich Sophie dazu gepumpernickelt, bei meinen ersten furchtbaren Gigs als Fan aufzutreten und laut zu jubeln. Im Gegenzug hat sie mich gepumpernickelt, Ex-Freundinnen für sie abzuservieren, und wir haben...


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Autor

Lily Lindon studierte Englisch in Cambridge und arbeitete als Lektorin der "Vintage Classics" bei Penguin Random House, wo sie die Liebesbriefe von Virginia Woolf und Vita Sackville-West herausgab. Derzeit unterrichtet sie kreatives Schreiben und moderiert einen Podcast über lustige Bücher. Auch wenn ihre Eltern das besser nicht erfahren sollten, gewann sie mit einer ihrer Erzählungen den Comedy-"Women in Print"-Preis für die witzigste Sexszene. »Double Booked« ist Lilys Debütroman, sie schreibt zurzeit ihren zweiten.