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Sinnmaximierung

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
240 Seiten
Deutsch
Quadrigaerschienen am28.10.20221. Aufl. 2022
Fachkräftemangel, Sinnhaftigkeit und ein neuer Ruf nach Freiheit - Arbeitgebern fällt es zunehmend schwerer junge Leute für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Denn durch Technologie und Fortschritt ergeben sich neue Arbeitswelten, die vielen Menschen mehr Selbstbestimmung versprechen. So sind wir schon lange keine Fließbandmaschinen mehr, sondern soziale Wesen, die sich nach einem gesunden Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit sehnen. Homeoffice, mobiles Arbeiten und auch das Work-Life-Blending sind zukunftsfähige Erwerbskonzepte, für die der Autor Tristan Horx in seinem neuen Buch wirbt.


Seit seinem 24. Lebensjahr steht Tristan Horx als Speaker aus der Generation Y auf internationalen Bühnen. Sein Thema ist die Zukunft. Geboren wurde er knapp vor der Jahrtausendwende und gehört damit zur begehrten Zielgruppe der sog. Millennials. Sie steht mit ihren Interessen und Motiven im Fokus vieler Unternehmen, wenn es um Fragen des gesellschaftlichen Wandels, um Kultur, aber auch um ein neues wirtschaftliches Denken geht.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextFachkräftemangel, Sinnhaftigkeit und ein neuer Ruf nach Freiheit - Arbeitgebern fällt es zunehmend schwerer junge Leute für das eigene Unternehmen zu gewinnen. Denn durch Technologie und Fortschritt ergeben sich neue Arbeitswelten, die vielen Menschen mehr Selbstbestimmung versprechen. So sind wir schon lange keine Fließbandmaschinen mehr, sondern soziale Wesen, die sich nach einem gesunden Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit sehnen. Homeoffice, mobiles Arbeiten und auch das Work-Life-Blending sind zukunftsfähige Erwerbskonzepte, für die der Autor Tristan Horx in seinem neuen Buch wirbt.


Seit seinem 24. Lebensjahr steht Tristan Horx als Speaker aus der Generation Y auf internationalen Bühnen. Sein Thema ist die Zukunft. Geboren wurde er knapp vor der Jahrtausendwende und gehört damit zur begehrten Zielgruppe der sog. Millennials. Sie steht mit ihren Interessen und Motiven im Fokus vieler Unternehmen, wenn es um Fragen des gesellschaftlichen Wandels, um Kultur, aber auch um ein neues wirtschaftliches Denken geht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751737159
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.10.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Seiten240 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1264 Kbytes
Artikel-Nr.9166091
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Status quo
Generationskonflikte

Niemand ist gerne die Person, die »I told you so« sagt, aber ich nehme diese schwere Aufgabe jetzt einfach mal auf mich. Meine Generation, die ominösen, heißbegehrten Millennials (Baujahr 1980 bis 1995) sind leider keine Profis, was Rebellionen angeht - wir sind kläglich gescheitert.

Aber wieso?

Wir wollten bessere Arbeitsbedingungen, Homeoffice, mehr Sinn, mehr Flexibilität. Und bekamen: ein weiteres unbezahltes Praktikum - was für eine bittere Abfuhr. Nun ist es in der Regel so, dass unsere Chefinnen und Chefs den Generationen vor uns entstammen - so funktioniert das Senioritätsprinzip in der Wirtschaft nun mal. Und wir bekamen eine gehörige Abfuhr von ihnen. Und ehrlich gesagt dürfen wir Millennials ihnen dies nicht einmal übelnehmen, hatten sie doch ihren Aufstieg durch andere, industriell geprägte Arbeitsformen erlangt. Zwei Stunden am Tag pendeln, um acht Stunden zu arbeiten - das war ihre Realität, und, to be fair, sie funktionierte. Die Welt, in der sie ihren beruflichen Aufstieg hinlegten, war aber eine andere. Es gab kein Internet, keine iPhones oder Laptops. In dieser Zeit waren Konzepte wie Homeoffice, berufliche Selbstorganisation und mobiles Arbeiten noch Hirngespinste. Ähnlich utopisch wie autofreie Innenstädte. Insofern kann man ihnen den initialen Reflex, diese Wünsche damit abzutun, dass die »Jugend faul sei«, im ersten Schritt nachsehen. Im zweiten allerdings nicht mehr. Denn es hat sich viel getan auf dem Arbeitsmarkt. Studien zu Produktivität, Arbeitszeit und Homeoffice gibt es schon seit Jahrzehnten. Aber wie so oft gehen wir Menschen gerne den Umweg, in diesem Fall über eine Pandemie, um den Wandel zu erzwingen.

Nun ist es leider so, dass wir nach jahrelangen Praktika und geringen Aufstiegschancen nicht gerade die beste Verhandlungsposition hatten. Nichtsdestotrotz standen wir vor der Führungsriege und baten um einen Vertrauensvorschuss. Spoiler - es lief nicht gut.

Wie oft musste ich hören, dass es unmöglich sei, im Homeoffice produktiv zu sein. Mein Wunsch, freitags von zu Hause aus zu arbeiten, wurde von so manchem Chef als glorifizierte Freizeit verpönt. Zu Hause kann ich ja schließlich nicht ein- und ausstempeln. Not cool. Meiner Generation wird nachgesagt, so viel zu reisen wie keine Generation vor ihr. Wir fühlen uns überall zu Hause, und die logische Schlussfolgerung ist, sich auch arbeitstechnisch überall zu Hause zu fühlen. Gutes WLAN, und los geht´s. Anhören mussten wir uns natürlich auch hier, wir seien faul und naiv, und ohne Überwachung geht sowieso nichts. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Nach drei Ehrlichkeits-Bier unterschreibt Ihnen jede:r Manager:in der alten Arbeitswelt diesen Satz, egal wie hipp sie oder ihr Führungsstil nach außen hin scheinen mag.

Und jetzt?

»We told you so!« Wir bewegen uns dank Covid-19 mit höherer Geschwindigkeit aus dem Industriezeitalter ins Informationszeitalter, während unser Arbeitsmarkt noch in den 1950ern stecken geblieben ist. Beim Thema Digitalisierung haben wir endlich aufgeholt, und es wurde uns schmerzhaft vor Augen geführt, wo es Sinn macht und wo eben auch nicht. Facetimen mit der Omi ist nach dem fünften Mal eher dröge und kann das persönliche Treffen nicht ersetzen. Für ein kurzes Winken aus dem Urlaub ist es vielleicht sinnvoll, für tiefgründige, generationsübergreifende Lebensweisheiten eher nicht. Aber in der Wirtschaft und somit in der Arbeitswelt wurden die Vorteile einer zunehmenden Digitalisierung klar sichtbar.

Wenn ich meine jungen Student:innen frage, wie sie sich ihre ideale Arbeitswelt nach dem Studium vorstellen, wird mir etwas Grauenvolles bewusst. Sie müssten alle selbstständig werden, denn in dieser alten Arbeitswelt finden sie keinen Platz mehr.

Die Generation, die nun in den Arbeitsmarkt einsteigen muss, ist allerdings von etwas mehr Pragmatismus geprägt als die meinige. Ich bin ein Millennial, also aus der »noch« eher postmateriellen Generation. Unsere Eltern haben ordentlich Wohlstand erwirtschaftet - da kann man sich weichere Werte leisten. Postmaterielles Denken ist eben wesentlich einfacher, wenn man ein finanzielles Auffangbecken hat.

Die Jüngeren, meine Student:innen, sind da etwas realistischer bzw. pragmatischer. Sie sind geprägt von Krisen und Unsicherheiten, sehnen sich somit zumindest im Beruflichen nach etwas Stabilität. Somit wären sie auch bereit, den alten Nine-to-five-Scheiß mitzumachen, wenn man ihnen ein sinnvolles Gehalt dafür bietet. Nur gilt es zwei Sachen zu beachten. Sie handeln aus Angst und keineswegs freiwillig. Am liebsten würden sie auch in ihrem Beruf Sinn finden, aber Angst kann zu Erstarrung führen. So wollen sie zwar in die neue Arbeitswelt mit aufbrechen, sind aber unsicher, ob sie sich in solch einem volatilen Wandel dann das Leben überhaupt leisten können. Aus dieser Perspektive ins Berufsleben zu starten könnte schwerer nicht sein. Wie sollen sie sich gegen unfaire Verhältnisse wehren oder durch kreative Ansätze einen Rückschlag riskieren, wenn die Kündigung des befristeten Arbeitsvertrags wie ein Damoklesschwert über ihnen hängt? Das kostet Nerven und Energie. Ergo - Sie kriegen die Generation Z noch durch Angst in die alte Arbeitswelt hineingequetscht, aber versuchen Sie dann ja nicht, sie nach Dienstschluss zu erreichen. Da sie enttäuscht auf die Arbeitskonzepte blicken, können sie sich nicht vorstellen, innerhalb klassischer Unternehmenskulturen glücklich zu werden. Dann erleiden sie lieber die Arbeitszeit und freuen sich auf die Freizeit - ganz wie ihre Elterngeneration. Es mag paradox klingen, aber unter Umständen sind die Jungen bereit, einfach aufzugeben, nicht zu rebellieren, um endlich die Sicherheit im Job zu bekommen, die sie im Leben schon lange nicht mehr haben. Das wäre zwar zynisch, aber so könnte man die Arbeitswelt von gestern noch eine Zeit lang in einem Zombiezustand am Leben erhalten. Sinnvoll ist es allerdings nicht, nur eine Verzögerung des unausweichlichen Wandels. Die Entscheidung der Generation Z kann nicht lauten, Glück in der Selbstständigkeit oder Stabilität in einem Unternehmen.
Generationsmordplatz: Arbeit

Die nächste Generation ist faul, verblendet, digital verseucht und will eigentlich gar nicht mehr arbeiten. Völlige Wohlstandsverwahrlosung, die Augen schon fast quadratisch dank Smartphone in der Muttermilch.

Haben Sie sich schon bei diesen Gedanken erwischt? Dann sind Sie vermutlich aus der Generation der Babyboomer (Baujahre 1945 bis 1960) oder Generation X (1961 bis 1980), was man vermutlich im mittleren Alter bezeichnen könnte. Sie waren die vordigitalen Generationen, also nicht sogenannte Digital Natives. Das Klischee, die Kids seien faul, wollen nichts mehr leisten, geschweige denn arbeiten, ist eines, das sich bis in die Antike finden lässt. Wunderbar, vielleicht ein wenig moderner, kann man Zeitungsartikel seit dem Jahre 1894 bis ins Jahr 2022 finden, in denen behauptet wird, keiner wolle mehr arbeiten. Es zerfällt also schon seit 130 Jahren der Arbeitswille. Komisch - ist die Wirtschaft doch stetig gewachsen.

Wir unterstellen also der Generation nach uns prinzipiell immer eine Verdummung, Faulheit und Unterlegenheit - aber warum ist das so?

Vermutlich liegt es daran, dass wir wissen, dass die Kids uns eines Tages überholen werden. Deswegen werden sie mal präemptiv runtergemacht - sicher ist sicher. Eines Tages sind wir alle nur mehr Tourist:innen in der Welt der nächsten Generationen, deswegen verschaffen wir uns einen Startvorteil, solange dieser noch hält. Vor allem in der Arbeitswelt ist dieser durchgehende Generationskonflikt spür- und messbar. Denn in der Regel stellen die älteren Generationen die jüngeren an. Ist ja auch gut so, wer viel Erfahrung in einer Branche hat, darf die Entscheidungen treffen, Macht haben und den Takt vorgeben. So funktionierte das sehr lange sehr gut. Nun aber gibt es eine kleine Veränderung namens Digitalisierung und massiver technologischer Fortschritt. Durch diese fühlen sich viele umso schneller abgehängt, während sich die jüngeren Generationen ratzfatz an neue Technologien anpassen - sind sie doch damit aufgewachsen. Das befeuert die Anschuldigungen und Unterstellungen von Alt gegen Jung noch mehr.

Es sei an der Stelle gesagt, dass jede Generation seine eigene Sicht auf die Arbeitswelt hat und auch erfolgreich damit gefahren ist. Vor allem Boomer und die Generation X sind in einem Zeitalter aufgewachsen, in dem acht Stunden am Tag, fünf Tage die Woche ein wirkliches Erfolgsrezept waren. Wer da mitmachte, für den ging es ordentlich bergauf. Dickerer Firmenwagen, mehr Gehalt, und sogar eine gute Rente! Die jüngeren Generationen glauben kaum mehr an das Prinzip der Rente, aber nicht nur aus demographischen, finanziellen Gründen. Vielmehr ist es im Zeitalter der Sinnökonomie gar nicht nötig, irgendwann mal aufzuhören. Man passt seinen Beruf eben an, vielleicht wird er sogar zur Berufung. Wer genug Sinn in seiner Arbeit verspürt, möchte gar nicht aufhören, der pfeift doch auf die Rente. Dabei war doch bereits beim Berufseinstieg der Boomer die Rente als Ziel ausgegeben worden. So zeigen sich sehr schnell die Trennlinien in den Lebens- und Berufsvorstellungen. Bevor wir diese Brüche heilen, gilt es zuerst die Arbeitsrealitäten und -wünsche der verschiedenen Generationen zu verstehen.

Boomer: Congratulations, ihr habt es geschafft! Bald steht für den Großteil der Babyboomer die lang ersehnte Pensionierung bevor. Der Name eurer Generation leitet sich aus dem hohen Geburtsquoten nach dem Zweiten Weltkrieg ab, es gab verdammt...

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Seit seinem 24. Lebensjahr steht Tristan Horx als Speaker aus der Generation Y auf internationalen Bühnen. Sein Thema ist die Zukunft. Geboren wurde er knapp vor der Jahrtausendwende und gehört damit zur begehrten Zielgruppe der sog. Millennials. Sie steht mit ihren Interessen und Motiven im Fokus vieler Unternehmen, wenn es um Fragen des gesellschaftlichen Wandels, um Kultur, aber auch um ein neues wirtschaftliches Denken geht.
Sinnmaximierung