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Perry Rhodan 3168: Haus der Maghane

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am05.05.2022
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5658 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. In der Heimatgalaxis der Menschheit wappnen sich die freien Völker so gut es geht gegen die unbekannten Absichten und Machtmittel des Chaoporters. Während die Galaktischen Kastellane ihnen dabei im Rahmen ihrer eigenen Ziele zur Seite stehen, aktiviert FENERIK eine Chaogentin und tötet eine Kastellanin. In Cassiopeia, der fernen Satellitengalaxis der Andromeda, verfolgt die rätselhafte Soynte Abil eigene Ziele - und macht der LEUCHTKRAFT Mitteilungen aus dem HAUS DER MAGHANE ...mehr

Produkt

KlappentextIn der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5658 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. In der Heimatgalaxis der Menschheit wappnen sich die freien Völker so gut es geht gegen die unbekannten Absichten und Machtmittel des Chaoporters. Während die Galaktischen Kastellane ihnen dabei im Rahmen ihrer eigenen Ziele zur Seite stehen, aktiviert FENERIK eine Chaogentin und tötet eine Kastellanin. In Cassiopeia, der fernen Satellitengalaxis der Andromeda, verfolgt die rätselhafte Soynte Abil eigene Ziele - und macht der LEUCHTKRAFT Mitteilungen aus dem HAUS DER MAGHANE ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845361680
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.05.2022
Reihen-Nr.3168
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7006 Kbytes
Artikel-Nr.9246975
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1.

Abil geht an Bord

 

Soynte Abil lauschte dem Echo ihrer Schritte. Die Gitterroste unter ihren Füßen bebten, wenn sie auftrat. Manchmal wippte der Rost auch stärker, und es erklang ein nachhallender, metallischer Schlag. Die Beleuchtung der Maschinenhalle war trüb. Die feuerverzinkten Roste erschienen mal eisenschwarz, mal nachtblau. Links und rechts des Ganges türmten sich die Maschinenblöcke auf, so hoch, dass sich die Umrisse der mächtigen Aggregate im fernen Halbdunkel verloren. Keine Hallendecke in Sicht.

Hin und wieder erblickte Abil in der Höhe einen Steg, der ihren eigenen Weg kreuzte.

Einige Maschinenblöcke waren von angeflanschten, übereinandergelegten Rohrleitungen wie von Kletterpflanzen umrankt. Die meisten Aggregate aber standen für sich, ihre Oberfläche mattschwarz glänzend wie ein Seidentuch.

Wenn Abil stehen blieb und durch die Aussparungen zwischen den Trag- und Verteilerstäben des Gitterwerks in die Tiefe schaute, öffnete sich ein Abgrund, Stockwerk um Stockwerk angefüllt mit Maschinen. Kein Boden zu sehen.

Es roch nach Elektrizität, erhitztem heißem Stahl. Dabei war die Luft von einer leblosen Reinheit; warm, aber ohne jeden animalischen Hauch. Manche Maschine vibrierte kaum spürbar, die dadurch erzeugte geringe Wärme hatte sich in den Äonen des Betriebs aufgestaut.

Abil war keine Technikerin, doch die Zeit und die Fülle der Anschauung hatten sie gelehrt, aus der Form auf die Funktion zu schließen, mal treffender, mal weniger treffend. Hier hingegen versagte ihre geschulte Intuition. Der Maschinenpark wirkte in sich gekehrt, als wäre er vor Ewigkeiten aus jedem Dienst genommen und sich selbst überlassen worden.

Soynte Abil trug einen tefrodischen MultiSkaph. Die Panzerung dieses Skaphanders bestand aus flexibilisierten Metallfasern, deren Textur sie vor Kälte wie Hitze schützte, Körperflüssigkeiten aufnahm, reinigte und einer Wiederverwertung zuführte. Nötigenfalls konnte der MultiSkaph Diagnosen erstellen, Heilprozesse in Gang setzen und fördern, am Leben erhalten. Der MultiSkaph stellte ihr leistungsstarke Energieschirme ebenso zur Verfügung wie einen Deflektorschirm und einen Antigravprojektor.

Abil hatte in den vergangenen Wochen und im Kontakt mit den Postlemurern aus Apsuhol, den Terranern, etliche ihrer Anzüge kennengelernt. Die terranische Gefechtskleidung hieß SERUN und stand einem MultiSkaph in nichts nach. Wie umgekehrt ihr MultiSkaph diesen SERUNS gleichwertig war.

Dennoch fühlte sie sich in diesen Stunden ausgesetzt und schutzlos. Nicht, dass es einen Angriff auf Leib und Leben gegeben hätte - das Raumschiff, in dem sie sich aufhielt, und dessen Agenten verstanden sich nicht als Kriegsgerät. Aber das Wissen, ja schon die Ahnung der technischen Möglichkeiten dieses Flugzeugs kam einer Entblößung gleich: Die LEUCHTKRAFT war das Produkt der Technosphäre jener Kosmokraten, mit denen die Terraner - und unter ihnen die geringe Gemeinschaft der Zellaktivatorträger - Umgang pflegten.

Ein anderer Steg kreuzte ihren Weg.

Soynte Abil blieb stehen. In welche Richtung sollte sie sich nun wenden? Sie senkte das Visier ihres MultiSkaphs und wartete, dass sein Glassit sich fokussierte und die Restlichtverstärkung ihr ein wenig Klarheit verschaffte.

Aber gleich, ob sie nach links, nach rechts oder geradeaus schaute, die Gänge blieben endlos. Abil tippte das Visier an; es fuhr wieder zurück in den Helm. Dann nahm sie ihren Gang wieder auf. Wahrscheinlich tat es so oder so wenig zur Sache, welchen Weg sie einschlug. DAN, der Schiffsrechner dieses ungewöhnlichen Raumfahrzeugs, das die Terraner als Kosmokratenwalze bezeichneten, beliebte es eben, seine Scherze zu treiben.

War da etwas? Abil hielt inne, lauschte. Schritte. Sie kamen auf sie zu. Abil wartete. Die Gestalt, die erschien, sah aus wie einer der Zwergandroiden, die sie auf der STATOR-FE kennengelernt hatte.

Die Gestalt war vielleicht 1,20 Meter groß, schmächtig, mager wie ein kranker Vogel. Er blieb einige Armlängen vor Abil so abrupt stehen, als wäre er gegen eine gläserne Wand gelaufen.

Er gefiel Abil auf Anhieb. Sie selbst war schlank, fast asketisch; ihre Finger schmal und knochig, das Gesicht länglich mit hohen Wangenknochen. Kein ebenmäßiges Gesicht, aber aus Erfahrung wusste sie, dass andere Lemuroiden es als ausdrucksstark empfanden.

Auch Farye Sepheroa? Abil wusste es noch nicht. Sie mochte solche Rätsel in Menschengestalt, solch ein unerschlossenes Gegenüber, in das man sich vorarbeiten musste wie in eine geheime Schatzkammer. Es hatte Abil immer gereizt, den Schlüssel zu solchen Geschöpfen zu finden, auf Entdeckungsfahrt zu gehen in diese Gebilde aus Wasser, Stickstoff, Chlor und Fluor, Fleisch und Geist.

Der Zwergandroide hob das Gesicht so langsam, als wäre es aus schwerem Eisen. In diesen Augen war kein Leben. Aber sie waren auch nicht wie die Augen eines Toten.

Puppenaugen, dachte Abil. Dunkel und wesenlos wie ein Neutronenstern.

»Du bist Soynte Abil«, stellte der Zwergandroide mit einem gequälten Ausdruck im Gesicht fest. »Ich bin Holar Wolkwart.«

»Wer hat dir diesen Namen gegeben?«

Der Zwergandroide starrte sie an. Dann, als hätte ihn eine unsichtbare Hand erfasst wie eine Spielfigur, leicht angehoben und auf dem Spielbrett umgedreht, wandte er ihr den Rücken zu und setzte sich in Bewegung.

»Wir gehen zu DAN«, verkündete er. »Du wirst mir folgen.«

»Allein würde ich den Weg also nicht finden?«

»Nein«, sagte der Zwergandroide mürrisch. »Nicht in dieser Zeit.«

Der kleine Kerl imponierte ihr. »Welche Aufgabe hast du, wenn du nicht gerade Gäste durch euer wunderbares Flugzeug führst wie ein Page?«

»Ich bin Commo'Dyr der MONITOR-C.«

»Das ist das Beiboot, das mir überlassen wird?«

»Nichts sollte dir überlassen werden«, wies er sie zurecht.

»So lautet allerdings die Abmachung«, sagte sie freundlich und lächelte, obwohl er sie nicht sehen konnte. Aber das Schiff kann mich sehen.

»Abmachungen gelten hier nicht. Kein Kontrakt, keine Verbindung.«

»Ich freue mich.«

Wieder diese unverhoffte Drehung. Der Zwergandroide stand erneut mit dem Gesicht zu ihr, regungslos. »Du bist ohne jede Ahnung.«

»Wirst du mir dienen, Holar Wolkwart?«

»Niemals.«

»Was willst du dann, Commo'Dyr?«

»Was alle wollen«, sagte der Zwergandroide. »Sterben.«

 

*

 

Die Halle, in der DAN residierte, wirkte auf Soynte Abil nahezu organisch, obwohl sie zugleich steinern anmutete. Die Sensorsohlen ihrer Stiefel vermittelten ihr das Gefühl, über steinernen Boden zu gehen. Säulen wie aus Basalt und Sandstein trugen die hohe Decke. Die winzigen Maserungen auf der Oberfläche der Säulen ähnelten, näher betrachtet, neuronalen Strukturen.

Ich wandle durch ein Gehirn, dachte Abil.

»Ist das ein Trugbild?«, fragte sie den Zwergandroiden.

»Was?«

»Diese Kaverne«, sagte sie.

»Alle Bilder trügen«, sagte der Zwergandroide. »Dazu sind sie gemacht.«

»Was siehst du, wenn du dich hier umsiehst?«

»Spiegelungen«, antwortete Wolkwart.

»Spiegelungen wovon?«

»Flüchtiger Lichter.« Er blieb stehen, hob das Gesicht ein wenig und witterte wie ein Tier.

Abil sog die Luft ein: Es roch nach Salz, Moder, Ozon. Ihr MultiSkaph erklärte die Luft immerhin für unbedenklich, wenn auch sauerstoffarm.

Dann hörte sie eine Stimme: »Hattest du eine gute Reise?« Die Stimme klang zugleich nah und fern.

Sie nickte. »Du bist DAN. Der Bordrechner.«

»Andere haben mich als den Schutzgeist der LEUCHTKRAFT bezeichnet. Als ihr Zuchtmeister. - Du wirst mir meine Neugier, dich kennenzulernen, verzeihen«, fuhr DAN nach einem Moment der Stille fort. »Immerhin soll ich dir einen Teil meiner selbst opfern.«

»Wenn dein Herr und Meister es doch gebietet, Maschine.«

»Es ist immer schon die Krux der Herren wie der Meister gewesen, ohne ihre Knechte nicht sein zu können, was sie sind. Ich hörte, auch du seist eine Meisterin?«

»Eine Maghan«, sagte Abil. »Ich bin Faktor VII der Meister der Insel gewesen.«

»Und deine Faktorei war die Sterneninsel Andromeda?«

»Wir nennen sie Karahol«, verbesserte Abil.

»Karahol. Setthem-9. Mou. Eelmahs. Liccizar. Das Arbuthorion. Alter Nebel. Hathorjan. - 400 Milliarden Sonnen, wie viele Millionen Zivilisationen im Laufe der Zeit? Wie viele Namen? Was, könnte man meinen, ja der Sinn des Lebens ist: den Dingen Zeichen zu geben.«

»Möglich«, sagte Abil. »Habe ich es richtig verstanden, dass du mich prüfen willst, des Beibootes wegen, das du mir laut Alaska Saedelaere übergeben sollst? Was brauchst du dazu, Maschine? Eine Gewebeprobe? Zugriff auf meine Sextadimmuster?«

Soynte Abil bemerkte, dass die Säulen, betrachtete man sie genauer, in einer eigenen Bewegung waren, sich sacht ausdehnten und wieder zusammenzogen. Imitierte das Schiff organische Eigenarten? Oder karikierte es sie?

LEUCHTKRAFT - wer hatte dem Schiff diesen Namen gegeben? Diesen Titel?

»Ich bin«, antwortet DAN, »mit der Historie die Meister der Insel in Ansätzen vertraut.«

»Über Alaska Saedelaere?«

»Auch«, sagte DAN. »Er weiß nicht viel.«

»Er weiß nicht viel«, stimmte sie ihm zu.

»Gehe ich recht in der Annahme, dass es sich bei diesem System um den Versuch gehandelt hat, eine Szientokratie zu errichten?«

»So könnte man sagen. Die Herrschaft des Wissens über Eigennutz und...
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