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Gullivers Reisen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
486 Seiten
Deutsch
Reclam Verlagerschienen am13.05.20221. Auflage
Der Schiffsarzt Leopold Gulliver ist ein wohlanständiger Durchschnittsbürger, der durch allerhand Katastrophen und Missgeschicke in die unglaublichsten Abenteuer gerät. Da ist nicht nur das winzige Volk der Liliputs, das ihn gefangen nimmt, oder die Riesen von Brobdingnag, die ihn als Attraktion zur Schau stellen, er landet auch auf der fliegenden Insel Laputa und erlebt in Balnibarbi eine Akademie der Absurditäten. Und was sind eigentlich die affenartigen Yahoos und die schönen Houyhnhnms für Wesen? Die abenteuerlichen Reisen Gullivers sind voller Gefahren und Phantasie. Eine Satire auf die Welt des frühen 18. Jahrhunderts und ein weltbekannter Klassiker. - Mit einer kompakten Biographie des Autors.mehr
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Produkt

KlappentextDer Schiffsarzt Leopold Gulliver ist ein wohlanständiger Durchschnittsbürger, der durch allerhand Katastrophen und Missgeschicke in die unglaublichsten Abenteuer gerät. Da ist nicht nur das winzige Volk der Liliputs, das ihn gefangen nimmt, oder die Riesen von Brobdingnag, die ihn als Attraktion zur Schau stellen, er landet auch auf der fliegenden Insel Laputa und erlebt in Balnibarbi eine Akademie der Absurditäten. Und was sind eigentlich die affenartigen Yahoos und die schönen Houyhnhnms für Wesen? Die abenteuerlichen Reisen Gullivers sind voller Gefahren und Phantasie. Eine Satire auf die Welt des frühen 18. Jahrhunderts und ein weltbekannter Klassiker. - Mit einer kompakten Biographie des Autors.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783159619651
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum13.05.2022
Auflage1. Auflage
Seiten486 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8437 Kbytes
Illustrationen16 s/w-Abbildungen
Artikel-Nr.9335628
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Ein Brief Kapitän Gullivers an seinen Vetter Sympson
Der Herausgeber an den Leser

ERSTER TEIL: Eine Reise nach Lilliput
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel

ZWEITER TEIL: Eine Reise nach Brobdingnag
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel

DRITTER TEIL: Eine Reise nach Laputa, Balnibarbi, Glubbdubdrib, Luggnagg und Japan
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel

VIERTER TEIL: Eine Reise in das Land der Houyhnhnms
Erstes Kapitel
Zweites Kapitel
Drittes Kapitel
Viertes Kapitel
Fünftes Kapitel
Sechstes Kapitel
Siebtes Kapitel
Achtes Kapitel
Neuntes Kapitel
Zehntes Kapitel
Elftes Kapitel
Zwölftes Kapitel

Anhang
Zur Übersetzung
Anmerkungen
Nachwort
Zeittafel
mehr
Leseprobe

[Ein Brief Kapitän Gullivers an seinen Vetter Sympson

Ich hoffe, Du bist bereit, öffentlich einzugestehen, wann immer man Dich dazu auffordert, dass Du mich durch Dein großes und häufiges Drängen dazu gebracht hast, einen höchst zusammenhanglosen und ungenauen Bericht meiner Reisen zu veröffentlichen, verbunden mit der Auflage, einige junge Herren einer der beiden Universitäten anzustellen, um sie in die richtige Ordnung zu bringen und den Stil verbessern zu lassen, wie mein Vetter Dampier es auf mein Anraten in seinem Buch Eine Reise um die Welt getan hat. Aber ich erinnere mich nicht daran, Dir Vollmacht gegeben zu haben zuzustimmen, dass etwas ausgelassen werden könne, und noch weniger daran, dass etwas eingefügt werden könne. Was den letzten Punkt angeht, weise ich daher an dieser Stelle alles zurück, insbesondere einen Abschnitt über Ihre verstorbene Majestät, Königin Anna, höchst gottseligen und glorreichen Angedenkens, wenngleich ich sie mehr als sonst jemanden von der menschlichen Art verehrt und geschätzt habe. Du aber, oder der für die Zusätze Verantwortliche, Ihr hättet Euch überlegen sollen, dass es ebenso wenig meine Absicht wie unschicklich war, ein Lebewesen unserer Natur vor meinem Houyhnhnm-Meister zu preisen. Darüber hinaus war auch die Sache insgesamt falsch; ich war nämlich teilweise während der Regierungszeit Ihrer Majestät in England, und meines Wissens regierte sie tatsächlich mit einem Ersten Minister, ja sogar mit zweien nacheinander. Der erste war Lord Godolphin und der zweite Lord Oxford, so dass Du mich die Sache hast sagen lassen, die es nicht gibt. In ähnlicher Weise hast Du in dem Bericht über die Akademie der Projektoren und an mehreren Stellen meiner Gespräche mit dem Herrn der Pferde entweder bedeutsame Umstände ausgelassen oder sie auf solche Weise beschönigt oder verändert, dass ich mein eigenes Werk kaum wiedererkenne. Als ich vor einiger Zeit in einem Brief an Dich hierauf anspielte, gefiel es Dir zu antworten, dass Du Angst hättest, Anstoß zu erregen; dass die Mächtigen ein wachsames Auge auf die Presse hätten und dass sie leicht alles, was wie eine Anspielung aussehe (ich glaube, so nanntest Du es), nicht nur interpretierten, sondern auch bestraften. Aber mit Verlaub, wie könnte das, was ich vor so vielen Jahren gesagt habe, und unter einer anderen Regierung in über fünftausend Meilen Entfernung, auf einen der Yahoos Anwendung finden, die jetzt das Rudel regieren sollen, insbesondere zu einem Zeitpunkt, als ich kaum daran dachte oder das Unglück befürchtete, unter ihnen leben zu müssen. Habe ich nicht allen Grund zu klagen, wenn ich eben diese Yahoos von den Houyhnhnms in einem Gefährt befördert sehe, als ob diese wilde Tiere und jene die vernünftigen Wesen seien? Gewiss war es ein Hauptgrund für meinen Rückzug an diesen Ort, einen so ungeheuerlichen und verabscheuungswürdigen Anblick zu vermeiden.

So viel, glaubte ich, sei angebracht, Dir im Hinblick auf Deine Person und das Vertrauen, das ich in Dich gesetzt habe, zu sagen.

Als Nächstes beklage ich meinen eigenen großen Mangel an Verstand, dass ich mich durch Dein und anderer Leute stetes Drängen und falsches Argumentieren dazu verleiten ließ, meine Reisen, sehr gegen meine eigene Überzeugung, veröffentlichen zu lassen. Bitte erinnere Dich daran, wie oft ich Dich bat, wenn Du immer wieder das Motiv des öffentlichen Wohls zur Sprache brachtest, doch zu beachten, dass die Yahoos Kreaturen seien, die durch keinerlei Vorschrift oder Vorbild je gebessert werden könnten. Und so hat es sich ja auch herausgestellt: Anstatt das Ende aller Missstände und Korruptionen wenigstens auf dieser kleinen Insel, wie ich doch vernünftigerweise erwarten konnte, zu erblicken, kann ich, weiß Gott, nach über sechs Monaten Warnens nicht feststellen, dass mein Buch auch nur eine Wirkung im Sinne meiner Absichten gezeitigt hat. Ich hatte Dich ja gebeten, mich brieflich wissen zu lassen, wenn Parteienhader und Zwietracht verschwunden seien, die Richter gebildet und aufrichtig, die Anwälte ehrlich und bescheiden mit einer Spur von gesundem Menschenverstand; wenn Smithfield leuchte von Stapeln brennender Gesetzeskommentare; wenn die Erziehung des Jungadels von Grund auf verändert und die Ärzte in die Verbannung geschickt seien; wenn die weiblichen Yahoos Tugend, Ehrenhaftigkeit, Wahrheitsliebe und Verstand im Überfluss hätten; wenn die Fürstenresidenzen und Levers großer Minister gründlich ausgemistet und gereinigt seien; wenn Geist, Verdienst und Bildung belohnt würden; wenn alle Schänder bedruckten Papiers in Vers und Prosa dazu verurteilt würden, nichts anderes zu essen als ihre eigene Wollschwärze und ihren Durst mit ihrer eigenen Tinte zu stillen. Auf diese und tausenderlei andere Reformen habe ich fest gebaut infolge Deiner Ermutigung, waren sie doch leicht herleitbar aus den Lehren, die in meinem Buch gegeben werden. Auch ist einzuräumen, dass sieben Monate hinreichend Zeit waren, um jedes Laster und jede Torheit, denen Yahoos unterworfen sind, abzuschaffen, falls ihre Natur überhaupt der geringsten Neigung zu Tugend oder Weisheit fähig gewesen wäre. Doch hast Du bis jetzt meiner Erwartung in Deinen Briefen so wenig entsprochen, dass Du im Gegenteil unseren Boten jede Woche mit Schmähschriften und Entschlüsselungen, Reflexionen, Memoiren und Fortsetzungsgeschichten befrachtest. Darin finde ich mich angeklagt als jemand, der auf gewichtige Leute im Staat ein schlechtes Licht wirft, der die menschliche Natur herabsetzt (denn so wird sie immer noch vertrauensvoll bezeichnet) und der das weibliche Geschlecht schmäht. Ich stelle auch fest, dass die Schreiber solcher Papierbündel untereinander nicht einig sind, denn einige von ihnen wollen mir nicht zugestehen, der Verfasser meiner eigenen Reisen zu sein, und andere machen mich zum Autor von Büchern, die mir völlig unbekannt sind.

Ich stelle ebenfalls fest, dass Dein Drucker, nachlässig, wie er ist, die Zeiten durcheinandergebracht und die Daten meiner verschiedenen Reisen und Rückkünfte verwechselt hat: Er hat sie weder dem richtigen Jahr zugeordnet noch dem richtigen Monat oder Tag. Und ich höre, dass das ursprüngliche Manuskript nach der Veröffentlichung meines Buches ganz vernichtet ist, und ich habe auch keine Kopie davon. Dennoch habe ich Dir einige Verbesserungen zukommen lassen, die Du einsetzen kannst, wenn es überhaupt eine zweite Auflage geben sollte. Und doch kann ich nicht auf ihnen bestehen, sondern überlasse diese Angelegenheit meinen urteilsfähigen und unvoreingenommenen Lesern, sie nach Gutdünken zu ordnen.

Ich höre, dass einige unserer See-Yahoos etwas an meiner Seemannssprache auszusetzen haben; sie sei vielfach unrichtig oder werde so nicht mehr benutzt. Daran kann ich nichts ändern. In meiner Jugend wurde ich auf meinen ersten Reisen von den ältesten Seeleuten unterwiesen und lernte so zu sprechen wie sie. Aber seitdem ist mir klar geworden, dass die See-Yahoos, wie die auf dem Land wohnenden, neumodisches Vokabular bereitwillig benutzen. Letztere wechseln es jedes Jahr, insofern ihr alter Dialekt sich so verändert hatte, dass ich den neuen kaum verstehen konnte, wie es nach meiner Erinnerung bei jeder Rückkehr in meine Heimat passiert ist. Ich mache auch die Beobachtung, dass, wenn ein Yahoo aus Neugier von London kommt, um mich in meinem Haus zu besuchen, wir unsere Vorstellungen einander nicht auf eine Art nahebringen können, die für den anderen verständlich ist.

Wenn der Tadel von Yahoos mich in irgendeiner Weise berühren könnte, müsste ich nicht unbeträchtlich Grund zur Klage darüber haben, dass einige von ihnen sich anmaßen, mein Reisebuch lediglich für ein Phantasiegebilde meines Hirns zu halten. Sie haben sogar Bemerkungen fallenlassen, dass die Houyhnhnms und Yahoos nicht mehr existierten als die Bewohner von Utopia.

Nun muss ich freilich gestehen, was das Volk von Lilliput, Brobdingrag (denn so hätte das Wort buchstabiert werden sollen, und nicht fälschlicherweise Brobdingnag) und Laputa anlangt, dass ich noch nie von einem Yahoo gehört habe, der sich angemaßt hätte, ihr Bestehen zu bestreiten oder die Tatsachen, die ich darüber berichtet habe, weil die Wahrheit jeden Leser unmittelbar überzeugt. Und ist mein Bericht über die Houyhnhnms oder Yahoos etwa weniger wahrscheinlich, wenn doch von letzteren offenkundig ist, dass so viele Tausende in dieser Stadt wohnen, die sich von ihren Tiergesellen in Houyhnhnm-Land nur dadurch unterscheiden, dass sie eine Art Geschnatter benutzen und nicht nackt herumlaufen? Um sie zu bessern, nicht um ihren Beifall zu erhalten, habe ich geschrieben. Das vereinte Lob der gesamten Rasse wäre von geringerer Bedeutung für mich als das Wiehern jener beiden entarteten Houyhnhnms, die ich in meinem Stall halte, weil ich von diesen, so degeneriert sie auch sein mögen, mich immer noch in einigen Tugenden zu bessern lerne, ohne irgendeine Beimischung von Laster.

Maßen sich diese elenden Kreaturen an zu glauben, dass ich so sehr entartet bin, meine Wahrhaftigkeit zu verteidigen? Wenn ich auch ein Yahoo bin, so weiß man doch sehr wohl in ganz...
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