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Morddurst

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
624 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.02.2023
Ein berüchtigter Serienmörder auf der Flucht - Der dritte und persönlichste Fall für Kriminalkommissar Joachim Fuchs und Fallanalystin Lara Schuhmann.
Frankfurt am Main: Einem inhaftierten Serienmörder gelingt die spektakuläre Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt. Von Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und der Fallanalystin Lara Schuhmann gejagt, zieht der entflohene Killer eine blutige Spur durch die Stadt. Fuchs und Schuhmann sind ihm dicht auf den Fersen, als das Unfassbare geschieht: Jemand aus ihrem nächsten Umfeld wird brutal ermordet. Und alles deutet auf einen grausamen Racheakt hin ...
Die »Fuchs & Schuhmann«-Thriller:
Totenblass (Bd. 1)
Rachekult (Bd. 2)
Morddurst (Bd. 3)

Frederic Hecker wurde 1980 in Offenbach am Main geboren. Er studierte Medizin in Frankfurt und hat nach seiner Promotion im Institut für Rechtsmedizin zwei chirurgische Facharztbezeichnungen erlangt. Heute lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Hunden in Hannover, wo er als Plastischer Chirurg tätig ist. Seine Freizeit widmet der große Krimi-Fan dem Schreiben. Mit seinem Debütroman »Totenblass« begeisterte er sofort viele Leser*innen. Über das Ermittlerpaar Lara Schuhmann und Joachim Fuchs hat er bislang drei Thriller mit medizinischem Hintergrund geschrieben. Weitere Bände sind in Vorbereitung.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin berüchtigter Serienmörder auf der Flucht - Der dritte und persönlichste Fall für Kriminalkommissar Joachim Fuchs und Fallanalystin Lara Schuhmann.
Frankfurt am Main: Einem inhaftierten Serienmörder gelingt die spektakuläre Flucht aus dem Hochsicherheitstrakt. Von Kriminalhauptkommissar Joachim Fuchs und der Fallanalystin Lara Schuhmann gejagt, zieht der entflohene Killer eine blutige Spur durch die Stadt. Fuchs und Schuhmann sind ihm dicht auf den Fersen, als das Unfassbare geschieht: Jemand aus ihrem nächsten Umfeld wird brutal ermordet. Und alles deutet auf einen grausamen Racheakt hin ...
Die »Fuchs & Schuhmann«-Thriller:
Totenblass (Bd. 1)
Rachekult (Bd. 2)
Morddurst (Bd. 3)

Frederic Hecker wurde 1980 in Offenbach am Main geboren. Er studierte Medizin in Frankfurt und hat nach seiner Promotion im Institut für Rechtsmedizin zwei chirurgische Facharztbezeichnungen erlangt. Heute lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Hunden in Hannover, wo er als Plastischer Chirurg tätig ist. Seine Freizeit widmet der große Krimi-Fan dem Schreiben. Mit seinem Debütroman »Totenblass« begeisterte er sofort viele Leser*innen. Über das Ermittlerpaar Lara Schuhmann und Joachim Fuchs hat er bislang drei Thriller mit medizinischem Hintergrund geschrieben. Weitere Bände sind in Vorbereitung.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641286477
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum22.02.2023
Seiten624 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2552 Kbytes
Artikel-Nr.9498080
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe




Hinter Joachim Fuchs krachte die acht Zentner schwere Stahltür der JVA Frankfurt I ins Schloss. Er begrüßte die Beamten an der Personenkontrolle und stellte einen Pappbecher mit Plastikdeckel auf das Durchleuchtungsband. Während einer der beiden Männer die Daten von seinem Ausweis ablas, kontrollierte sie dessen Kollege hinter der Scheibe am Computer.

»Augenfarbe blau. Ein Meter dreiundneunzig. Ausstellungsdatum 7. Oktober 2020.« Nachdem er auch Adresse und Ausweisnummer diktiert hatte, gab er Fuchs die Karte zurück. Dann fiel sein Blick auf den Becher. »Ihren Kaffee dürfen Sie aber nicht mit reinnehmen.«

»Das ist kein Kaffee, sondern Kakao.«

»Macht keinen Unterschied«, kam es mürrisch zurück.

»Der muss aber mit rein. Ist auch mit der Gefängnisdirektion abgesprochen.« Fuchs wies zu einem Wandtelefon. »Können Sie gern überprüfen. Und ich möchte ganz klar betonen, dass es nicht meine Idee war, Ihrem Insassen diesen Gefallen zu tun.«

Der Beamte musterte ihn skeptisch, bevor er zum Hörer griff und sich mit der Gefängnisleitung verbinden ließ.

Derweil leerte Fuchs seine Taschen und legte den Inhalt mitsamt Gürtel in eine Kunststoffschale, die er dem Heißgetränk auf dem Band hinterherschickte.

Der andere Beamte hielt das Band zweimal an und starrte konzentriert auf den Bildschirm. Nachdem die Gegenstände die Röntgenröhre passiert hatten, nahm er einen davon aus der Schale und musterte ihn argwöhnisch von allen Seiten.

»Was ist das?«

Fuchs schmunzelte, nahm dem Beamten den würfelförmigen Gegenstand ab und demonstrierte klickend dessen Funktionsweise. »Soll die Nerven beruhigen.«

»Ah ja«, kam es gedehnt zurück.

In der Zwischenzeit hatte sein Kollege das Telefonat beendet und nickte Joachim zu. »Geht in Ordnung. Bitte stellen Sie auch Ihre Schuhe aufs Band.«

Fuchs folgte der Anweisung. Er wurde abgetastet und mit einem Handscanner untersucht, bevor man ihn noch durch einen Ganzkörperscanner schickte.

»Das ist mal gründlich«, bemerkte er.

»Hände über den Kopf und nicht bewegen«, kam es statt einer Antwort.

Fuchs verharrte in der gewünschten Pose, während zwei mannshohe Balkendetektoren um ihn herumfuhren.

Wenige Sekunden später sah der Beamte hinter dem Monitor auf. »Gut, Sie dürfen sich wieder anziehen. Gehen Sie dann bitte durch die nächste Glastür und warten Sie dort. Es wird Sie jemand abholen.«

Während Fuchs mit dem lauwarmen Becher in der Hand auf seine Eskorte wartete, spürte er, wie die Anspannung in ihm wuchs. Heute wehrte sich nicht nur sein Magen, sondern sein ganzer Verdauungstrakt. Am liebsten wäre er noch mal auf die Toilette gegangen, doch da kam ihm schon ein junger Wärter mit freundlichem Gesicht und blondem Undercut entgegen.

»Hallo! Sie sind Herr Fuchs?«

Joachim nickte.

»Ich bin Lasse Krupp.« Verwundert sah er auf den Becher in Joachims Hand. »Wo haben Sie den denn her?«

»Mitgebracht.«

»Und man hat Sie damit durchgelassen?«

»Ja, ich habe sozusagen eine Sondergenehmigung dafür.« Schief grinsend, hob er den Becher, als prostete er dem Beamten zu. »War eine der Bedingungen Ihres Häftlings, damit er mit uns kooperiert.«

Krupp schüttelte den Kopf, grinste ebenfalls. »Der Typ ist echt durch. Wissen Sie eigentlich, weshalb man Milchschaum auf Cappuccino macht?«

Fuchs verzog die Mundwinkel, während er überlegte. »Vermutlich, damit er besser schmeckt?«

»Dachte ich auch immer. Aber ursprünglich führte man das in der Gastronomie ein, damit der Kaffee länger warm bleibt.«

»Ach ja?« Fuchs hob die Brauen. »Übrigens ist das kein Kaffee, wie jeder hier denkt, sondern Kakao.«

»Kakao?«

»Ja, unser lieber Serienmörder bevorzugt Kakao mit Sahne und einem ordentlichen Schuss Karamellsirup.«

Jetzt lachte Krupp herzhaft. »Na gut, dann bringe ich Sie mal ins Verhörzimmer. Ihre Kollegen sind auch schon da und warten im Überwachungsraum nebenan.« Er ging voraus. »Waren Sie schon mal hier?«

Fuchs folgte ihm. »Nicht seit dem Umbau.«

»Dann kennen Sie also noch die alte Festung?«

»Genau.«

»Hätte ich ja auch liebend gern mal gesehen«, sagte Krupp. »War aber vor meiner Zeit. Soweit ich gehört habe, gab es da aber einigen Nachbesserungsbedarf, sowohl was die humanen Bedingungen als auch die sicherheitstechnischen Belange betraf. Der Architekt war schließlich der Meinung, man könne dies nur mit einem Totalabriss sowie komplettem Neubau umsetzen. Und entstanden ist letztlich ...«, er machte eine ausladende Geste »... eines der sichersten Gefängnisse der Welt.«

»Im Ernst?«

»Ja. Wussten Sie das nicht?«

»Nein. Dass es eines der modernsten Europas sein soll, habe ich mal gehört, aber eines der sichersten der Welt?«

»Doch, tatsächlich. Die Außenmauern sind fünfzehn Meter hoch, und über den Innenhof ist ein Drahtnetz gespannt, das sogar Entweichungen mit dem Heli unmöglich macht, wie ja 2018 in Frankreich passierte.«

»Wie viele Häftlinge sitzen hier eigentlich ein?«, fragte Fuchs, dem die kleine Führung eine willkommene Ablenkung war und den der sympathische Krupp an sein jüngeres Selbst erinnerte, als auch er noch voller Enthusiasmus gesteckt hatte.

»An die sechshundert. Da wir eine reine Untersuchungshaftanstalt sind, haben wir eine recht große Fluktuation. Die meisten sind höchstens sechs Monate hier, bis sie in ihre endgültige Bleibe kommen oder eben einen Freispruch erhalten. Anders natürlich bei Herrn Dorn. Aber Sie wissen ja sicher selbst, weshalb sich die U-Haft bei ihm so zieht.«

»Allerdings«, knurrte Fuchs. Das wusste er nur zu gut, und es ärgerte ihn jedes Mal, wenn er daran dachte. Eigentlich hätte die Hauptverhandlung auch bei ihm nach spätestens sechs Monaten beginnen müssen, doch ständig tauchte ein neuer Grund auf, weshalb sie verschoben wurde. Und jedes Mal gewann Fuchs den Eindruck, dass Dorn den Gerichtssaal als Bühne missbrauchte. Sogleich kamen ihm die Bilder in den Sinn, wie Dorn vor die laufenden Kameras getreten war und ein Statement abgegeben hatte, als wäre er Sprecher einer Menschenrechtsorganisation.

»Es darf einfach nicht sein, dass einem in Deutschland so schweres Unrecht widerfahren kann. Erst recht nicht vonseiten derer, die das Gesetz eigentlich vertreten sollten. Man tut in den Reihen der Polizei offenbar alles, um die damaligen Geschehnisse zu vertuschen. Aber ich glaube an ein funktionierendes Rechtssystem in diesem Land und bin guter Dinge, dass der Gerechtigkeit Genüge getan wird.«

Joachim wäre am liebsten in den Fernseher gesprungen und dabei auch gleich Dorns Anwalt an die Gurgel gegangen. Der gedrungene Mann um die vierzig mit dem dunklen Haarkranz hatte zufrieden nickend neben seinem Mandanten gestanden, als sei er der stolze Vater, der aller Welt seinen patenten Sohn präsentierte. Wahrscheinlich sah dieser Schmierlappen in dem Fall des Serienmörders seine Chance, als Strafverteidiger groß rauszukommen. Dorn selbst war im grauen Designeranzug erschienen und hatte mit dem längeren, nach hinten gegelten Haar und der verspiegelten Sonnenbrille, die er zum Schutz seiner kaputten Augen trug, ausgesehen wie ein Filmstar auf dem roten Teppich.

Selbst bei der bloßen Erinnerung kam Fuchs die Galle hoch, doch da wurde seine Aufmerksamkeit von dumpfem Gebrüll angezogen, das über den Flur hallte.

Automatisch hielt er inne.

Krupp winkte ab. »Alles gut. Wir hatten heute nur eine kleine Revolte.«

»Eine Revolte?«

»Ja. Nichts Wildes. Irgendwie drehen ein paar der Häftlinge heute am Rad. Vielleicht ist ja Vollmond? Jedenfalls ist alles wieder unter Kontrolle.«

»Klingt aber nicht so.«

Krupp lachte. »Doch, doch. Sie können ganz beruhigt sein. Die Unruhestifter sind alle schon wieder in ihren Zellen. Ist bloß recht hellhörig hier drin. Wenn einer richtig Rabatz macht, hören Sie das im ganzen Trakt.« Er wies auf eine Kamera an der Decke. »Davon haben wir übrigens über vierhundert Stück im Gebäude. Allein im Verhörraum, in dem Sie gleich sein werden, hängen zwei.«

»Hm«, machte Fuchs, merkte aber, wie ihm der Gedanke gefiel, dass jeder Winkel hier drin überwacht wurde. Nicht nur, weil es für hohe Sicherheitsstandards sprach, sondern auch für einen gravierenden Mangel an Privatsphäre. Letztlich war ihm alles willkommen, was Richard Dorn das Leben schwer machte.

»Da wären wir«, verkündete Krupp, als sie vor einer grauen Metalltür ankamen. »Ich weiß ja, dass Sie sich auskennen. Trotzdem bin ich verpflichtet, Sie zu belehren. Reichen Sie dem Gefangenen keinesfalls irgendwelche Gegenstände, außer den Kakao, für den Sie ja offenbar eine Genehmigung haben. Und nehmen Sie bitte nichts von ihm an, falls er Ihnen etwas geben möchte. Halten Sie mindestens eine Armlänge Abstand. Falls der Häftling etwas aufzeichnen soll, liegen auf dem Tisch einige Bogen Papier und ein Biegebleistift aus Gummi. Wenn Sie Hilfe brauchen, wird das der Kollege im Nebenraum sehen und in kürzester Zeit jemand bei Ihnen sein. Wenn Sie das Verhör beenden möchten, heben Sie einfach Ihre rechte Hand und bleiben Sie sitzen. Dann kommt jemand rein und führt den Gefangenen ab. In Ordnung?«

Fuchs nickte.

Krupp schloss ihm auf.

»Viel Glück«, hörte er den jungen Wärter noch sagen, bevor die Tür hinter ihm ins Schloss krachte.

Mit einem Tisch und zwei Stühlen war der Verhörraum äußerst karg eingerichtet. Grauer Linoleumboden,...

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Frederic Hecker wurde 1980 in Offenbach am Main geboren. Er studierte Medizin in Frankfurt und hat nach seiner Promotion im Institut für Rechtsmedizin zwei chirurgische Facharztbezeichnungen erlangt. Heute lebt er mit seiner Frau und ihren beiden Hunden in Hannover, wo er als Plastischer Chirurg tätig ist. Seine Freizeit widmet der große Krimi-Fan dem Schreiben. Mit seinem Debütroman »Totenblass« begeisterte er sofort viele Leser*innen. Über das Ermittlerpaar Lara Schuhmann und Joachim Fuchs hat er bislang drei Thriller mit medizinischem Hintergrund geschrieben. Weitere Bände sind in Vorbereitung.
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Hecker, Frederic