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CFS - Chronic Fatigue Syndrome

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
260 Seiten
Deutsch
W. Zuckschwerdt Verlagerschienen am11.04.20223. Auflage
Unerklärliche starke Erschöpfung, Schwierigkeiten mit der Konzentration, diffuse Schmerzen und eine hohe Anfälligkeit für Infekte - zunächst scheinen diese Symptome nicht viel gemein zu haben. Doch hinter diesen Beschwerden kann sich das Chronic Fatigue Syndrome (CFS) verbergen. Das chronische Erschöpfungssyndrom ist eine Erkrankung, die zwar weltweit erforscht wird, jedoch immer noch viele Fragen aufwirft. Die genauen Ursachen konnten bislang nicht bestimmt werden. Man weiß jedoch, dass dieses Syndrom oft nach einer Vorerkrankung auftritt. Wie sich jetzt mehr und mehr herausstellt auch nach einer COVID-19 Infektion. In den letzten Jahrzehnten hat CFS wenig Beachtung gefunden und als Patient ist der Weg zur Diagnose lang und von vielen Rückschlägen begleitet. Ärzte nehmen diese Erkrankung oft nicht ernst und stufen die Hilfesuchenden als psychologische Fälle ein. Durch den Zusammenhang mit Corona ändert sich dies nun schlagartig. Die Krankheit bekommt sehr viel Aufmerksamkeit und wird dementsprechend intensiv erforscht. Fachärzte erwarten nun einen großen Sprung in der Zulassung und weiteren Entwicklung von Medikamenten. Denn obwohl CFS aktuell noch nicht heilbar ist, können die Beschwerden gelindert werden und sogar vollständig zurückgehen. Dieser Ratgeber begleitet Sie dabei Ihre Symptome in den Griff zu bekommen und wieder aktiv am Alltag teilzunehmen.

Dr. med. Joachim Strienz ist Facharzt für Innere Medizin und führt seit 1993 eine Praxis in Stuttgart. Neben der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen gehören Funktionsstörungen der Mitochondrien zu seinen Schwerpunkten.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR18,99

Produkt

KlappentextUnerklärliche starke Erschöpfung, Schwierigkeiten mit der Konzentration, diffuse Schmerzen und eine hohe Anfälligkeit für Infekte - zunächst scheinen diese Symptome nicht viel gemein zu haben. Doch hinter diesen Beschwerden kann sich das Chronic Fatigue Syndrome (CFS) verbergen. Das chronische Erschöpfungssyndrom ist eine Erkrankung, die zwar weltweit erforscht wird, jedoch immer noch viele Fragen aufwirft. Die genauen Ursachen konnten bislang nicht bestimmt werden. Man weiß jedoch, dass dieses Syndrom oft nach einer Vorerkrankung auftritt. Wie sich jetzt mehr und mehr herausstellt auch nach einer COVID-19 Infektion. In den letzten Jahrzehnten hat CFS wenig Beachtung gefunden und als Patient ist der Weg zur Diagnose lang und von vielen Rückschlägen begleitet. Ärzte nehmen diese Erkrankung oft nicht ernst und stufen die Hilfesuchenden als psychologische Fälle ein. Durch den Zusammenhang mit Corona ändert sich dies nun schlagartig. Die Krankheit bekommt sehr viel Aufmerksamkeit und wird dementsprechend intensiv erforscht. Fachärzte erwarten nun einen großen Sprung in der Zulassung und weiteren Entwicklung von Medikamenten. Denn obwohl CFS aktuell noch nicht heilbar ist, können die Beschwerden gelindert werden und sogar vollständig zurückgehen. Dieser Ratgeber begleitet Sie dabei Ihre Symptome in den Griff zu bekommen und wieder aktiv am Alltag teilzunehmen.

Dr. med. Joachim Strienz ist Facharzt für Innere Medizin und führt seit 1993 eine Praxis in Stuttgart. Neben der Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen gehören Funktionsstörungen der Mitochondrien zu seinen Schwerpunkten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783863713898
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum11.04.2022
Auflage3. Auflage
Seiten260 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3705 Kbytes
Artikel-Nr.9519562
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Eine Patientin berichtet
Gabriele H., eine Patientin mit CFS, berichtet über ihre Erkrankung

Ich bin eine Frau von Mitte 40, 165 cm groß, wiege 50 kg, habe drei Kinder im Alter zwischen 18 und 22 Jahren sowie einen liebevollen, verständnisvollen, intelligenten Mann und zwei adoptierte Hunde. Ich denke, ich bin eine typische Stier-Geborene mit den typischen Eigenschaften: sehr diszipliniert, zielorientiert, ehrgeizig, zeitweilig sehr dickköpfig und stur sowie ausgestattet mit einem Hang zum Perfektionismus. Meine Hobbys waren neben dem extrem starken Wunsch, aus meinen Kindern wertvolle und zufriedene Erwachsene zu machen, Balletttraining, regelmäßiges kurzes Joggen, Tiefseetauchen, Fallschirmspringen und Spaziergänge in der Natur, oft auch alleine im Dunkeln am Waldrand. Ich hatte selten mit Ängsten oder Phobien zu kämpfen, ganz im Gegenteil. Es ist mir wichtig, dies extra zu erwähnen. Als ich mich hingesetzt habe, diese Zeilen zu schreiben, fiel mir im Nachhinein auf, dass ich schon viele Jahre vor Ausbruch der Krankheit mit ständigem Frieren zu kämpfen hatte und mich seltsamerweise oft nicht alleine wieder aufwärmen konnte. Ich erinnerte mich wieder daran, dass ich nach zwei bis drei Monaten extremer Ansprüche an mich hin und wieder so erschöpft war, dass ich zwei Tage im Bett bleiben musste und fast die ganze Zeit geschlafen habe. Glücklicherweise kam dies erst zu einer Zeit, als meine Kinder bereits alt genug waren, auf sich selbst aufzupassen.

Im Mai 2003 hatte ich eine schwere Virusgrippe mit sehr hohem, lang anhaltendem Fieber, was ja an sich ein gutes Zeichen ist. Als aber die Grippe nach zwei Wochen am Abklingen war, bin ich erschrocken, dass ich ein anderer Mensch geworden war. Ich war immer ein schnell denkender Mensch und so war ich total geschockt von dem, was ich nun erleben musste. Ich hatte große Schwierigkeiten, Sätze zu bilden, mir fielen plötzlich Namen und Geschehnisse nicht mehr ein; ich musste mich regelrecht plagen, um sinnvolle Sätze zu bilden. Meine Sinneswahrnehmungen hatten sich irgendwie verändert, denn ich habe jedes Geräusch viel lauter, fast schmerzhaft wahrgenommen. Dazu kam, dass ich total verängstigt war; ich kann heute nicht mehr sagen, wovor ich Angst hatte. Auf körperlicher Ebene war ich total geschwächt, sodass ich meistens gar nicht mehr aufstehen konnte. Ich habe gezittert und wenn ich nur eine kleine Anstrengung, wie Autofahrten oder einen Besuch beim Arzt, unternommen habe, war ich total geschafft und meine Knie haben gezittert. Dazu kam, dass ich ständig Durchfälle hatte, verbunden mit ständiger furchtbarer Übelkeit. Ich war gezwungen, alle zwei Stunden zu essen, damit ich mein Gewicht wenigstens einigermaßen halten konnte und damit ich wenigstens etwas Energie hatte. Übrigens habe ich, seit ich 12 Jahre alt bin, schwerste Verstopfungen. Schon als Kind wurden mir oft Abführmittel verschrieben. Dazu kamen ständig Halsschmerzen, schlimme Muskelschmerzen und Muskelschwächen. Und ich konnte plötzlich nicht mehr schlafen und habe angstvoll in den Nächten gewacht.

Ich war bis dahin immer ein Do-it-yourself-Mensch, habe aber gespürt, dass ich dies nicht alleine in den Griff bekommen könnte. So habe ich den ersten Arzt aufgesucht, der auch ganz positiv war und meinte, dies schnell in den Griff zu bekommen. Er wollte ein Blutbild machen. Seiner Ansicht nach war meine Kortison-Achse gestört. Das Blutbild kam zurück und war zu seinem Erstaunen aber weitgehend normal. Ich war dann noch vier weitere Male in meiner Hilflosigkeit bei ihm, um irgendeine Antwort zu erhalten. Als er mich aber bei meinem letzten Besuch gefragt hat, ob ich bereits Stimmen hören würde, wusste ich, dass ich hier nicht richtig war.

Dieses Spielchen habe ich noch mit drei bis vier weiteren Ärzten gespielt, bis ich dann ganz verzweifelt war. Ich wusste genau, dass ich keine Depressionen hatte; ich wusste genau, dass irgendetwas in meinem Körper ganz falsch lief und ich habe versucht, den Ärzten zu vermitteln, dass ich vor dieser Grippe ein sehr glücklicher Mensch war. Mein Mann und ich haben endlich Reisen unternommen, die Kinder waren fast erzogen und bereit, auf die Uni zu gehen. Ich hatte einen Job, den ich wirklich gemocht hatte und in dem ich gefordert war, und ich hatte nette Freunde.

Immer wieder habe ich versucht, in die Köpfe der mich behandelnden Ärzte vorzudringen und zu erzählen, dass mir Ängste bis jetzt fremd waren und dass ich noch nie in meinem Leben mit Durchfällen zu kämpfen hatte usw. Und zum Schluss hatte ich das Gefühl, dass der jeweilige Arzt mich eigentlich als Patient nicht mehr haben wollte, da ich nicht ins Schema F gepasst habe. Ich habe mich dann von einem Arzt tatsächlich überreden lassen, zu einem Psychotherapeuten zu gehen.

Wir hatten ein gutes Gespräch; zum Schluss hatte ich soviel über den Therapeuten herausgefunden wie er über mich und ich wurde mit den Worten entlassen, dass ich einfach in die Wechseljahre käme und da ist es eben so. Ich müsste einfach lernen, dass dies mein neues Leben wäre. Wenn ich wollte, könnte ich Antidepressiva einnehmen und die Welt wäre viel schöner um mich herum. Ich kann gar nicht beschreiben, was ich bei diesen Worten empfunden habe: Wut, Erschöpfung.

Ich habe für mich einen Strich unter alle Ärzte gemacht. Ich hatte es ehrlich probiert und ich glaube, die verschiedenen Ärzte haben auch gesehen, dass ich eigentlich kein depressiver, von Psychosen zerfressener Patient war. Da ich zu schwach zum Arbeiten war, habe ich angefangen, das Internet auf und ab zu jagen . Ich habe mir alle Krankheiten, die nur im Entferntesten passen konnten, angesehen und nach ein paar Jahren war ich kompetent genug, um mich mit den Ärzten auseinanderzusetzen. Dies hat den meisten Ärzten ganz und gar nicht gefallen und oftmals hatte ich den Eindruck, dass manche Ärzte keinen aufgeklärten Patienten wollen. Wahrscheinlich habe ich sie ganz unbewusst in eine Position manövriert, in der sie vor sich selbst zugeben mussten, dass ihre Kompetenz und ihr Wille zur Forschung einfach nicht reichten. Wir alle werden in unserem Berufsleben einmal oder öfters mit unserer eigenen Inkompetenz konfrontiert und müssen dies schlucken, auch wenn s wehtut. Aber Ärzte sehen dies offenbar als Ehrenschuld an.

Als ich bereits aufgegeben hatte, bekam ich die Adresse eines berühmten Privatarztes und mit Entsetzen bin ich die Strecke von Stuttgart nach München von meinem Mann gefahren worden. Ich habe ja immer so furchtbar gezittert und war für Stunden ganz aufgeregt. Dieser Arzt hat dann zum ersten Mal herausgefunden, dass meine Schilddrüse eine Unterfunktion aufwies und die Hormonachse sehr verschoben war. Er hat alles ganz sanft korrigiert und langsam, langsam ging es mir besser. Und plötzlich konnten auch andere Mediziner herausfinden, dass ich autoimmune Prozesse in meinem Körper hatte, in diesem Fall Hashimoto-Thyreoiditis.

Gegen Ende des Jahres 2003 habe ich wieder mit dem Arbeiten begonnen, manche der Symptome waren weg oder gemildert, andere habe ich einfach versucht zu ignorieren. Dies ging mehr oder weniger gut. In dieser Zeit habe ich zuerst von acht Stunden auf sechs Stunden gewechselt; dies ging wieder eine Weile und nach einigen Monaten musste ich meinem Chef gestehen, dass ich immer noch nicht klarkam. So habe ich zum Ende teilweise nur noch 25 % gearbeitet und gedacht, damit müsste mein Körper doch nun klarkommen. Fakt war, dass ich körperlich so schwach wurde, dass ich an den Tagen, an denen ich gearbeitet habe, bis eine Stunde vorher im Bett war und nur geatmet habe und versucht habe, mit Meditation und Autosuggestion auf die Beine zu kommen. Ich habe dann eine kalte Dusche genommen und mehr schlecht als recht die vier Stunden Arbeit abgeleistet. Nach drei Stunden voller Konzentration hatte ich meist so schlimme Kopfschmerzen, dass ich fast nichts mehr sah, und ich musste mich zusammennehmen, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Immer wieder habe ich einen Arzt konsultiert, aber ohne richtige Diagnose bis auf die Hashimoto-Thyreoiditis und evtl. andere autoimmune Prozesse wie Lupus erythematodes.

Gegen Mitte bis Ende des Jahres hatte die Müdigkeit und die Schmerzen in meinen Muskeln mich so im Griff, dass ich oft zu schwach war, nach dem Dienst nach Hause zu fahren, und Angst hatte, einen Unfall zu verursachen. All diese Jahre habe ich versucht, meine Krankheit und meine furchtbaren Symptome für mich zu behalten, aus lauter Angst, dass ich als verrückt eingestuft werden könnte. Dann bin ich einmal in der Arbeit zusammengebrochen und mein wirklich liebenswerter Chef aus Frankfurt hat mir damals geraten, eine lange Auszeit zu nehmen.

Zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch eine Gesprächstherapie gemacht und wir sind bis in meine Kindheit zurückgegangen, ohne eigentlich etwas Nennenswertes zu finden. Ich bin trotzdem weiterhin hingegangen, da ich die Therapeutin ins Herz geschlossen hatte und sie die Einzige war, die gesehen hat, wie müde und erschöpft ich eigentlich zu diesem Zeitpunkt bereits war. Sie hat mich weinen lassen, ohne mir Selbstmitleid vorzuwerfen.

Mein Chef hat mir geraten, nochmals einen Anlauf zu unternehmen, einen Arzt...
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