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Verrückt nach Mr. Wrong

Liebesroman
Karin Lindbergerschienen am01.07.2022
Er ist sicher nicht der Richtige!

Das weiß Liv sofort, als sie Nate West kennenlernt. Während sie sich völlig unvorbereitet durch ihr Meeting stottert, ist der attraktive Unternehmer eloquent, lässig und einfach unglaublich anziehend. Obwohl sie sich niemals verlieben wollte, kann sie nichts gegen ihre Gefühle ausrichten. Nate zeigt ihr eine ganz neue Welt voller Spontanität, Abenteuer und Leidenschaft. Als Liv herausfindet, was Nate ihr um jeden Preis verheimlichen wollte, erkennt sie, dass weitaus mehr gegen eine Beziehung mit ihm spricht als nur ihre Gegensätzlichkeit. Sie muss sich die Frage stellen, ob sich die alte Floskel bewahrheitet: Macht Liebe blind?


Karin Lindberg ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands, von ihren Büchern wurden über eine Million Exemplare verkauft, regelmäßig landen ihre Titel weit oben in den Bestsellerlisten. Ihre Fans begeistert sie mit Geschichten voller Humor, aber vor allem mit ihrem Gespür für große emotionale Momente.
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KlappentextEr ist sicher nicht der Richtige!

Das weiß Liv sofort, als sie Nate West kennenlernt. Während sie sich völlig unvorbereitet durch ihr Meeting stottert, ist der attraktive Unternehmer eloquent, lässig und einfach unglaublich anziehend. Obwohl sie sich niemals verlieben wollte, kann sie nichts gegen ihre Gefühle ausrichten. Nate zeigt ihr eine ganz neue Welt voller Spontanität, Abenteuer und Leidenschaft. Als Liv herausfindet, was Nate ihr um jeden Preis verheimlichen wollte, erkennt sie, dass weitaus mehr gegen eine Beziehung mit ihm spricht als nur ihre Gegensätzlichkeit. Sie muss sich die Frage stellen, ob sich die alte Floskel bewahrheitet: Macht Liebe blind?


Karin Lindberg ist eine der erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands, von ihren Büchern wurden über eine Million Exemplare verkauft, regelmäßig landen ihre Titel weit oben in den Bestsellerlisten. Ihre Fans begeistert sie mit Geschichten voller Humor, aber vor allem mit ihrem Gespür für große emotionale Momente.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754638712
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
SpracheDeutsch
Dateigrösse659
Artikel-Nr.9523761
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe






Kapitel Eins






Zwei Stunden später war Liv sich nicht mehr so sicher, ob sie es tatsächlich schaffen würde, ihre Chefin würdig zu vertreten. Brooke hatte natürlich nicht früher anfangen können. Zu spontan, hatte sie gesagt, sie hätte vorher noch einen Zahnarzttermin, den sie nicht verschieben konnte. Pech gehabt.

Liv stand nun also im Blümchenkleid anstatt in Rock und Bluse vor dem Gebäude der WestMoore Holding und sah sich um. Die Sonne glänzte im Wasser des Charles River, einige Segel- und Ruderboote waren unterwegs. Das Wetter war traumhaft, leider konnte sie es nicht genießen, denn ihr war flau im Magen. Ihre Hände waren eiskalt und ihr Herz schlug viel zu schnell. Sie umklammerte die Präsentationsmappe noch fester.

Hoffentlich versaue ich es nicht, dachte sie und schluckte. Sie blickte auf ihre Armbanduhr. Zehn vor fünf, sie war zu früh. Aber besser so, als völlig abgehetzt und verschwitzt aufzutauchen.

Verspiegelte Glasfronten und Stahl dominierten das Gebäude, der Wolkenkratzer vor ihr wirkte furchteinflößend auf sie. Aber es nützte nichts, sie musste da rein. Langsam ging sie auf die Drehtür zu und betrat die Lobby. Im klimatisierten Haus war es einige Grad kühler als draußen. Sie fröstelte, als sie über den blank polierten Marmor zum Empfang ging, wo ein Mann hinter dem Tresen etwas in einen PC eingab. Daneben befanden sich zwei Drehkreuze mit elektronischer Zugangskontrolle, schick gekleidete Männer und Frauen kamen und gingen. Sie benutzten ein modernes Personalsystem, mit einem Chip loggte man sich ein, jede Minute, die ein Mitarbeiter im Gebäude war, wurde elektronisch registriert. Vermutlich brauchte man technische Spielereien wie diese bei einem Bürokomplex der Größe auch. Von solchen Dingen waren sie bei ihrer Arbeit im Women´s Shelter weit entfernt. Bei ihnen ging es um Menschlichkeit und Fürsorge, nicht um exakte Datenerhebung.

»Guten Tag«, sagte sie. »Ich, äh, werde erwartet.«

Der Mann hinter dem Tresen hob seinen Kopf und schaute sie erwartungsvoll an. Er trug einen dunklen Anzug und eine Krawatte. Das Namensschild sagte ihr, dass er Mike Fisher hieß. »Ja?«

»Nathaniel West. Ich habe einen Termin bei ihm.«

Er runzelte die Stirn. »Sagen Sie mir bitte Ihren Namen, dann kann ich im System nachsehen.«

Liv spürte, dass sie rot wurde. »Ja, natürlich. Man erwartet Penelope Jones.«

Der Mitarbeiter tippte etwas in seinen Computer ein. Dann nickte er kaum merklich. »In Ordnung. Ich lasse Sie gleich durch. Augenblick bitte.«

Er stand auf und ging zum Drehkreuz, legte eine Karte mit einem Barcode auf den Scanner und winkte ihr zu. »Bitte schön, kommen Sie. Fahren Sie in den fünfunddreißigsten Stock und melden sich dann dort noch einmal am Empfang.«

»Danke«, brachte sie gerade noch so hervor, ehe sie mit zitternden Knien durchging und zu den Aufzügen wackelte.

Außer ihr stiegen noch zwei weitere Personen ein, eine junge Frau in High Heels und grauem Bleistiftrock und ein Mann in dunklem Anzug. Liv fühlte sich unwohl und absolut fehl am Platz, obwohl niemand übermäßig Notiz von ihr nahm oder sie schräg anschaute. Zum Glück. Trotzdem war sie sich ihres unpassenden Aufzugs deutlich bewusst. Mit einer Verkleidung - weißes Blüschen, schwarzem Rock und Pumps - wäre sie wenigstens äußerlich den Menschen hier ähnlicher gewesen. Tja, hätte, hätte ... nun musste sie so klarkommen.

Liv beobachtete, wie die Zahlen auf der digitalen Anzeige umsprangen, während sich der Lift in rasantem Tempo nach oben bewegte. Die beiden Geschäftsleute stiegen im siebenundzwanzigsten Stockwerk aus.

Noch einmal atmete Liv tief durch, dann war sie auch schon angekommen. Unsicher trat sie auf den Flur. Der Boden in der Chefetage bestand, wie schon in der Lobby, aus blank poliertem Marmor, allerdings war dieser hier dunkler, was alles noch edler und gleichzeitig beeindruckender wirken ließ. Die Wände waren cremeweiß, hier und da hingen abstrakte Gemälde in kräftigen Farben. LED-Spots spendeten warmes Licht, was an einem Tag wie heute eigentlich gar nicht nötig war. Da die Büros durch Glaswände abgetrennt waren, verbreitete das Tageslicht eine ansprechende Atmosphäre. Es roch schwach nach Orangen, sie schaute sich um, aber konnte nirgendwo welche entdecken. Vielleicht kam der Geruch ja aus der Klimaanlage. Sie hatte keine Ahnung, konnte sich aber vorstellen, dass in Gebäuden wie diesen mit Aromen gearbeitet wurde, um das Raumklima angenehm zu gestalten.

Vor ihr saßen zwei Damen mit Headsets an einem Empfangstresen aus naturbelassenem Eichenholz, eine von ihnen telefonierte, die andere schaute sie freundlich an. Sie hatte einen kinnlangen, blonden Bob, die Lippen waren in einem dezenten Roséton geschminkt. Sie trug eine hellblaue Bluse und wirkte völlig entspannt. Und überhaupt nicht zickig.

Liv unterdrückte ein Schmunzeln. Sie schaute definitiv zu viele romantische Komödien, in den Filmen waren die sexy Empfangsdamen immer böse Blondinen.

»Guten Tag«, brachte Liv hervor und räusperte sich. »Ich werde erwartet. Penelope Jones hat einen Termin mit Nathaniel West.«

Liv hörte selbst, wie komisch dieser Satz klang, aber sie hatte keine Lust zu erklären, dass sie nicht Penelope war, und warum ihre Chefin nicht hier sein konnte.

Die Dame nickte und stand auf. »Selbstverständlich, kommen Sie bitte mit, ich bringe Sie zu seinem Büro.«

»Danke.«

Jetzt wurde es ernst. Liv versuchte, ruhig zu atmen, während sie der adrett gekleideten Mitarbeiterin folgte und sich unauffällig umsah. Die Atmosphäre war geschäftig, aber gleichzeitig auch irgendwie entspannt. In den einzelnen Büros standen hier und da ein paar Grünpflanzen, die Menschen telefonierten, tippten oder diskutierten miteinander. Niemand wirkte schweißgebadet oder gestresst, wie sie es erwartet hatte. In ihrer Vorstellung saßen die Angestellten immer in gruseligen Großraumbüros und hatten Arschlöcher als Chefs. Entweder waren diese Klischees total überzogen, oder das hier war eine angenehme Ausnahme.

Am Ende des Gangs erreichten sie ein offenes Vorzimmer, von dort aus gingen zwei weitere Türen ab, die geschlossen waren.

»Hallo Whitney, hier ist der Siebzehn-Uhr-Termin für Mr. West«, sagte die Empfangsmitarbeiterin.

Nathaniel Wests Sekretärin saß an einem überdimensionierten Schreibtisch, der aussah, als wäre eine Bombe darauf explodiert. Papiere über Papiere, Briefumschläge, Stifte, Akten. Das Telefon, ein Bildschirm und eine kleine weiße Tastatur mit einer Maus wirkten verloren in diesem Chaos.

Whitney hob ihren Blick und legte ihren Kugelschreiber beiseite. Ihre wachsamen grünen Augen scannten Liv, ohne dass der Blick abwertend wirkte. Sie war überrascht, dass die Chefsekretärin keine sexy Blondine in eng anliegenden Klamotten war.

Schon wieder ein Klischee, das hier nicht erfüllt wurde. Statt des besucherfressenden Vamps hatte Liv eine rundliche Brünette mit rot geschminkten Lippen vor sich. Sie wirkte total normal und herrlich unperfekt in dieser Welt aus Stahl und glänzendem Marmor. Wenn Liv Whitney bei Wholefoods in der Gemüseabteilung begegnet wäre, würde sie nicht vermuten, dass die Sekretärin für einen der bedeutendsten Männer Bostons arbeitete. Aber was wusste Liv schon. Gar nichts, deswegen sollte sie einfach ihre Klappe halten und nur über das Projekt sprechen und sonst nichts.

Ein wenig von der Nervosität fiel von ihr ab, als sie begriff, dass ihre Angst womöglich unbegründet war. Wenn Whitney so nett und normal war, konnte der Chef sicher auch nicht so schrecklich sein, wie sie sich den ganzen Weg über in den schillerndsten Farben ausgemalt hatte. Sie hoffte inständig, dass sie ihn für das Projekt gewinnen konnte. Für das Shelter stand so viel auf dem Spiel. Sie brauchten das Geld, um wichtige Reparaturen und bauliche Veränderungen vorzunehmen, für die sie keine staatlichen Mittel bekamen. Deswegen riss sie sich zusammen, sie musste jetzt stark sein, es ging nicht um sie, sondern um ihre Schützlinge.

»Ah, schön. Sie sind da. Guten Tag, Mrs. Jones«, sagte Whitney in diesem Moment und stand auf. Sie bedankte sich bei der Kollegin, die Liv zu ihr geführt hatte, daraufhin verschwand die Empfangsdame mit einem höflichen Nicken.

»Äh«, stieß Liv hervor. Nun war es vermutlich an der Zeit, dass sie die Sekretärin aufklärte, wer sie war, und warum nicht ihre Chefin wie vereinbart zum Termin erschienen war.

»Kommen Sie, ich sehe mal, ob Mr. West schon so weit ist«, fuhr Whitney unbeirrt fort.

Sie ging zur linken Tür und lugte vorsichtig hinein, dann drehte sie sich zu Liv, die immer noch wie angewurzelt dastand und um die richtigen Worte rang. »Er telefoniert, aber er hat mir signalisiert, dass Sie schon reingehen können. Möchten Sie vielleicht etwas trinken? Einen Kaffee? Tee? Den würde ich Ihnen dann gleich noch bringen.«

Jetzt, wo sie es sagte, spürte Liv, dass sich ihre Kehle wie ausgedörrt anfühlte. »Ein Wasser vielleicht?«

Whitney legte ihr eine Hand auf den Oberarm und zwinkerte aufmunternd. »Keine Sorge, der Boss beißt nur manchmal. Das wird schon.«

Ihre Nervosität kehrte mit einem Schlag zurück, aber sie nickte und rang sich ein Lächeln ab.

»Hey, das war ein Scherz«, beeilte sich Whitney...


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