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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
276 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am07.07.20221. Auflage
Im Raum Schwerte und der näheren Umgebung werden in kurzer Abfolge mehrere mysteriöse Morde begangen. Die Kommissare Krautzucker und Winkler von der Dortmunder Mordkommission stehen lange vor einem unlösbaren Rätsel. Es gibt keine brauchbare Spur, die zum Täter führen könnte. Erst als Winkler sich an eine spezielle Mordermittlung der Schweizer Polizei erinnert und Krautzucker einen Gedankenanstoß von seiner alten Freundin Mathilda bekommt, nimmt die Aufklärung endlich überraschend Fahrt auf.

Der Autor ist ein pensionierter Steuerfahnder, der als Regierungsrat vor einiger Zeit in den Ruhestand ging. Er hatte schon länger die Idee, sich Kriminalgeschichten auszudenken und als Buch niederzuschreiben. Der Ruhestand gab ihm dann auch die benötigte Zeit hierfür. Der Krimi "Rache" ist der zweite Heimatkrimi mit den Kommissaren Krautzucker und Winkler. Der erste Roman mit dem Titel "Ebberg" erschien im Juni 2021.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,49

Produkt

KlappentextIm Raum Schwerte und der näheren Umgebung werden in kurzer Abfolge mehrere mysteriöse Morde begangen. Die Kommissare Krautzucker und Winkler von der Dortmunder Mordkommission stehen lange vor einem unlösbaren Rätsel. Es gibt keine brauchbare Spur, die zum Täter führen könnte. Erst als Winkler sich an eine spezielle Mordermittlung der Schweizer Polizei erinnert und Krautzucker einen Gedankenanstoß von seiner alten Freundin Mathilda bekommt, nimmt die Aufklärung endlich überraschend Fahrt auf.

Der Autor ist ein pensionierter Steuerfahnder, der als Regierungsrat vor einiger Zeit in den Ruhestand ging. Er hatte schon länger die Idee, sich Kriminalgeschichten auszudenken und als Buch niederzuschreiben. Der Ruhestand gab ihm dann auch die benötigte Zeit hierfür. Der Krimi "Rache" ist der zweite Heimatkrimi mit den Kommissaren Krautzucker und Winkler. Der erste Roman mit dem Titel "Ebberg" erschien im Juni 2021.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756290451
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum07.07.2022
Auflage1. Auflage
Seiten276 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9635089
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Freitag, 22. November 2019

Er wusste aus alten Zeiten, dass das intensive Hobby seines Opfers das Sportangeln war. So wusste er auch, dass Kurt Schütze bisher immer an derselben Stelle seine Angeln in den Ruhrwiesen positioniert hatte. Diese Stelle lag zwischen Schwerte und Rheinen in der Nähe der Evangelischen Akademie an einem Feldweg, der von der Iserlohner Straße zur Ruhr führte. Es war dort sehr ruhig, kaum eine Menschenseele kam hier mal vorbei, schon gar nicht zu solch fast noch nachtschlafender Zeit. Zu erreichen war diese Stelle auch nicht mit einem Auto, da nur dieser schmale Pfad hierher führte. Für sein Vorhaben hatte er Schütze schon länger observiert, ihn von der Iserlohner Straße aus mit einem Fernglas beobachtet. So hatte er zufrieden festgesellt, dass sich an dessen Angelgewohnheiten, was Ort und Zeit betraf, im Laufe der Zeit nichts geändert hatte. So brauchte er auch nicht länger warten, um sein Vorhaben in die Tat umzusetzen. Er hatte sich früh morgens im Schutz eines buschigen Gehölzes in Deckung begeben und wartete.

Dicke Nebelschwaden waberten über die Ruhr, die ganz still dalag, als ahne sie, wofür sie heute missbraucht werden sollte. Man musste schon genau hinschauen, um ihre doch vorhandene Fließbewegung erkennen zu können.

Obwohl er seinen warmen schwarzen Mantel angezogen hatte, fühlte er schon nach kurzer Zeit des Wartens, wie die Novemberkälte unangenehm an ihm hochkroch. Er dachte bei sich, wie dämlich es sein müsste, bei diesen Temperaturen und in dieser Herrgottsfrühe mit einer Angelrute in den Händen auf irgendeinen Fisch zu warten, der sich in den Köder verliebte und so in die Anglerfalle ging. Aber vielleicht lag seine Abneigung zu diesem einsamen Sport auch nur darin begründet, dass er so Recht keine Fische verzehren mochte.

Wie er noch so seinen Gedanken nachhing, hörte er das näher kommende Brummen eines Motorrollers. Das musste Schütze sein. Wie bisher immer fuhr er mit diesem Gefährt durch die Ruhrwiesen bis zu seinem Angelplatz. Die lange Angelrute hatte er seitlich am Roller angebunden. Die restlichen Utensilien, wie Klapphocker, Ködertasche und Wassereimer waren hinter dem Fahrersitz befestigt.

Er umfasste den kalten Stahl des in seiner rechten Manteltasche ruhenden Revolvers mit festem Griff. Dabei spürte er ein gewisses Kribbeln der Unruhe in ihm aufsteigen. Er beruhigte sich, indem er sich sagte, dass dieses Gefühl für sein Vorhaben wohl völlig normal sei. Schließlich war er kein Profikiller. Mit dieser Anspannung beobachtete er, wie Kurt Schütze den Roller in den sicheren Stand brachte und seine Gerätschaften aufbaute. Gleichzeitig beobachtete er die Umgebung. Weit und breit war niemand zu sehen. Selbst die Vögel schienen noch zu schlafen, kein Gezwitscher, kein Flügelschlag.

Als Schütze sich gerade auf seinem spartanischen Hocker niedergelassen hatte, verließ er sein Versteck und näherte sich ihm lautlos von hinten, seine Waffe fest in der rechten Hand haltend. Erst als er direkt hinter ihm stand, bemerkte Schütze ihn. Überrascht und entgeistert schaute er ihm ins Gesicht.

Du?

Erst jetzt erblickte er den Revolver.

Was soll das? Was willst Du? stotterte der Angler.

Die Antwort war nur ein dahin gekrächztes Wort:

Rache!

Dann hob er seinen Revolver mit dem langen Schalldämpfer, richtete ihn auf Schützes Gesicht und drückte ab. Es war nur ein fast lautloses Plopp zu hören. Schütze stürzte rücklings in die schwarze Tiefe der Ruhr. Ein dunkles Gluckern sagte ihm, dass die Leiche im Wasser angekommen sein musste. Erst als er dieses Gluckern hörte, mit dem die Ruhr ihren neuen Gast aufnahm, wusste er, dass er seinen Plan erfolgreich ausgeführt hatte. Ohne sich noch einmal umzudrehen, verließ er die Ruhrwiesen.

Er war gerade zum Mörder geworden. Doch das bereitete ihm offensichtlich keine allzu großen Sorgen. Er schien sich sehr sicher zu sein, damit ungeschoren davon zu kommen. Wahrscheinlich würde er das sogar, wenn er innegehalten hätte. Wenn ihn das Töten wieder zur Vernunft gebracht hätte. Wenn ihm ein Mord genügt hätte. Er war kein Mensch, der viel von Sentimentalitäten hielt. Und Rache war eigentlich für ihn die reinste Form von Sentimentalität. Rache war etwas für Menschen, die ihre Gefühle nicht im Griff hatten. Und nun hatte ihn dieses Gefühl selbst übermannt. Er hasste sich dafür, aber er spürte auch, dass er keine Ruhe fände, bevor er seinen Rachedurst nicht gestillt hätte. Nie hatte er gedacht, ein solches Gefühl jemals zu spüren und noch weniger, einem solchen Gefühl nachzugeben. Aber die Entwicklung der vergangenen Zeit hatte das bewirkt. Zunächst unbestimmt nur. Ohnmacht und Wut waren zunächst nicht voneinander zu unterscheiden, aber die Wut hatte ihn dann heftiger heimgesucht, als er das je für möglich gehalten hätte. Dann aber hatten sich die Rachegedanken aus der Wut herausgeschält, umso deutlicher, je mehr er sich die ungeheuerlichen Geschehnisse vor Augen geführt hatte. Er durfte den Hass nicht zu stark werden lassen, musste kaltes Blut bewahren, vor allen Dingen sich auch die nötige Zeit nehmen.

Polizeiobermeister Wurzel saß in der Schwerter Wache und stellte fest, je öfter er auf seine Uhr schaute, desto langsamer lief die Zeit seinem Feierabend entgegen. Es war Freitagnachmittag und er freute sich auf ein erstes dienstfreies Wochenende seit langem. Er hielt alleine die Stellung in der Wache. Seine Kolleginnen und Kollegen waren allesamt im Außeneinsatz. Ein Verkehrsunfall auf der Hörder Straße, ein offensichtlicher Ladendiebstahl in der Fußgängerzone. Und zwei Kollegen waren zu einer sogenannten Lagebesprechung in Unna bei der Kreispolizeibehörde. Bis zu seiner Ablösung war es noch eine gute Stunde.

POM Wurzel war gerade aufgestanden, um den letzten Rest aus der Kaffeemaschine in seine Tasse zu gießen, als es an der gesicherten Eingangstür klingelte. So wie da geklingelt wurde, musste die Person sehr aufgebracht oder aufgeregt sein. Wurzel drückte den Türöffner und dachte bei sich: Hoffentlich jetzt nicht noch was Kompliziertes.

Eine Frau mittleren Alters stand mit hochrotem Kopf in der Tür.

Herr Wachtmeister, Sie müssen mir helfen.

Kommen Sie erst einmal herein und setzen sich , Wurzel ahnte schon Schlimmes. Was kann ich denn genau für Sie tun? Wobei soll ich Ihnen helfen?

Die Frau hatte sich gesetzt, knetete vor Aufregung ihre Finger. Die waren mittlerweile schon genauso rot wie ihr Gesicht.

Mein Lebensgefährte ist heute ganz früh zum Angeln gefahren. Und er ist bis jetzt nicht zurückgekommen.

Wann ist er denn zum Angeln aufgebrochen?

Das weiß ich nicht so genau. Ich habe noch geschlafen. Aber als ich um 7 Uhr aufgestanden bin, war er schon fort. Sie müssen ihn suchen, Herr Wachtmeister.

Nun beruhigen Sie sich erst einmal, Frau �

Ribbrock, Wilma Ribbrock.

Frau Ribbrock, Ihr Lebensgefährte ist ein erwachsener Mensch, nehme ich an. Da kann es schon einmal Gründe geben, warum er nicht zur üblichen Zeit nach Hause kommt.

Nein, da gibt es keine Gründe. Ich habe seit Mittag unseren kompletten Freundes- und Bekanntenkreis angerufen. Nirgendwo ist er aufgetaucht. Außerdem hätte er zur Arbeit gemusst. Er arbeitet bei Mercedes auf der Hagener Straße. Das passt einfach nicht zu ihm. Da muss was passiert sein. Ich spüre das. Sie war immer lauter geworden. So hatte sich Wurzel die letzte Stunde vor seinem wohlverdienten Feierabend nicht vorgestellt.

Na gut, wir werden überlegen, was wir tun können. Aber zunächst benötige ich die Personalien von Ihnen und Ihrem Lebensgefährten.

Wurzel öffnete in seinem PC eine hierfür vorgesehene Maske und fragte die notwendigen Daten ab. So erfuhr er, dass der vermeintlich Vermisste Kurt Schütze hieß. Dann erfasste er routinemäßig die notwendigen Daten. Als er zu der Frage kam, wo der Vermisste angeln wollte, bekam er zur Antwort: Das weiß ich nicht, Herr Wachtmeister. Ich habe mich nie für sein blödes Hobby interessiert. Ich weiß nur, dass er immer zur Ruhr fährt. Aber wohin da genau, keine Ahnung. Er packt stets seine Ausrüstung auf einen extra hierfür angeschafften Motorroller und fährt irgendwo in die Ruhrwiesen. Sie müssen ihn suchen.

Wurzel musste mühevoll an sich halten: Aber wo soll ich denn einen Streifenwagen hinschicken, wenn wir nicht wissen, wo er genau angelt. Die Ruhr ist lang. Aber Sie müssen doch etwas tun können!

Nein so einfach ist das nicht. Und im Übrigen werden solche Such- und Verlustanzeigen bei Erwachsenen erst nach Ablauf von 24 Stunden bearbeitet. Ich schlage Ihnen vor, Sie gehen jetzt nach Hause. Vielleicht ist Herr Schütze inzwischen wieder zurück vom Angeln oder auch auf seiner Arbeitsstelle...
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