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Der Schrei des Schweigens

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
216 Seiten
Deutsch
Europa Verlagerschienen am23.03.20182. Auflage
Immer wieder führt Ildar Dadins Weg im Jahr 2014 vor den Kreml. Still, aber beharrlich hält er dort Mahnwache gegen die aggressive Außenpolitik Russlands und den Krieg in der Ukraine - selbstgemalte Plakate mit der Aufschrift 'Putin - eine Schande für Russland' oder 'Heute Kiew - morgen Moskau' in der Hand. Es ist ein einsamer Protest, denn unter dem Eindruck der Ukraine-Krise hat die russische Regierung selbst friedliche Demonstrationen verboten. Mehrfach wird Dadin verhaftet, bis die russische Justiz ein abschreckendes Exempel an dem jungen Mann statuiert. Dadin wird zu drei Jahren Lagerhaft in der berüchtigten Strafkolonie IK-7 verurteilt, in der auch Putin-Erzfeind Michael Chodorkowski einsaß. Als er nach monatelanger systematischer Folterung zu zerbrechen droht, berichtet er in einem heimlichen Brief an seine Frau über die Zustände im Lager. Sie soll seine Zeilen veröffentlichen, obwohl ihn das in größte Lebensgefahr bringt. Als seine Gefängnisnotizen im Internet auftauchen, schaltet sich wenig später die Weltpresse im Fall Dadin ein. Ermutigt durch die internationale Unterstützung, reicht der Aktivist vom gefürchtetsten Straflager Russlands aus Klage gegen seine Inhaftierung ein. Und im Februar 2017 geschieht das Unvorstellbare: Dadin erzwingt nicht nur seine Freilassung, sondern auch die Überarbeitung jenes Paragrafen, der ihn ein Jahr zuvor hinter Gitter brachte. In seinem mit Spannung erwarteten Buch berichtet Ildar Dadin erstmals ausführlich von seinem Martyrium im Arbeitslager und gibt tiefe Einblicke in die politische Situation Russlands sowie die erschütternde Menschenrechtslage in seiner Heimat.

Ildar Dadin, geboren 1982 in einem verarmten Vorort von Moskau, schloss sich 2011 der russischen Protestbewegung an. Bei der Parlamentswahl im Jahr 2011 war er als Wahlbeobachter tätig und wurde Zeuge von massiver Wahlfälschung. Seitdem setzt er sich aktiv für die Demokratisierung seines Landes ein und verbrachte 2014 mehrere Wochen an der Seite junger ukrainischer Aktivisten auf dem Majdan. Der Fall Ildar Dadin sorgte weltweit für Aufsehen und machte den jungen Mann zu einer der führenden Figuren im russischen Widerstand. 2017 wurde er für sein außergewöhnliches Engagement mit dem Boris-Nemtsov-Preis ausgezeichnet.#Birgit Virnich, ARD-Korrespondentin in Moskau und mehrfach preisgekrönte Journalistin, gehört zu den engsten Vertrauten von Ildar Dadin. Sie verfolgt den Fall Dadin seit dessen Inhaftierung und hat umfangreiches Interview und Drehmaterial mit seiner Familie und seinen Unterstützern gesammelt. Die Themen Pressefreiheit, Menschenrechte und Korruption bilden seit vielen Jahren einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Seit 2010 ist Birgit Virnich zudem als Fachbuchautorin tätig. Ihr Film 'Wie Syrien stirbt' wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert, ihre Reportagen über Kindersoldaten und Massenvergewaltigungen in Afrika wurden mit dem Lorence Natali Preis für mutigen Journalismus ausgezeichnet.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextImmer wieder führt Ildar Dadins Weg im Jahr 2014 vor den Kreml. Still, aber beharrlich hält er dort Mahnwache gegen die aggressive Außenpolitik Russlands und den Krieg in der Ukraine - selbstgemalte Plakate mit der Aufschrift 'Putin - eine Schande für Russland' oder 'Heute Kiew - morgen Moskau' in der Hand. Es ist ein einsamer Protest, denn unter dem Eindruck der Ukraine-Krise hat die russische Regierung selbst friedliche Demonstrationen verboten. Mehrfach wird Dadin verhaftet, bis die russische Justiz ein abschreckendes Exempel an dem jungen Mann statuiert. Dadin wird zu drei Jahren Lagerhaft in der berüchtigten Strafkolonie IK-7 verurteilt, in der auch Putin-Erzfeind Michael Chodorkowski einsaß. Als er nach monatelanger systematischer Folterung zu zerbrechen droht, berichtet er in einem heimlichen Brief an seine Frau über die Zustände im Lager. Sie soll seine Zeilen veröffentlichen, obwohl ihn das in größte Lebensgefahr bringt. Als seine Gefängnisnotizen im Internet auftauchen, schaltet sich wenig später die Weltpresse im Fall Dadin ein. Ermutigt durch die internationale Unterstützung, reicht der Aktivist vom gefürchtetsten Straflager Russlands aus Klage gegen seine Inhaftierung ein. Und im Februar 2017 geschieht das Unvorstellbare: Dadin erzwingt nicht nur seine Freilassung, sondern auch die Überarbeitung jenes Paragrafen, der ihn ein Jahr zuvor hinter Gitter brachte. In seinem mit Spannung erwarteten Buch berichtet Ildar Dadin erstmals ausführlich von seinem Martyrium im Arbeitslager und gibt tiefe Einblicke in die politische Situation Russlands sowie die erschütternde Menschenrechtslage in seiner Heimat.

Ildar Dadin, geboren 1982 in einem verarmten Vorort von Moskau, schloss sich 2011 der russischen Protestbewegung an. Bei der Parlamentswahl im Jahr 2011 war er als Wahlbeobachter tätig und wurde Zeuge von massiver Wahlfälschung. Seitdem setzt er sich aktiv für die Demokratisierung seines Landes ein und verbrachte 2014 mehrere Wochen an der Seite junger ukrainischer Aktivisten auf dem Majdan. Der Fall Ildar Dadin sorgte weltweit für Aufsehen und machte den jungen Mann zu einer der führenden Figuren im russischen Widerstand. 2017 wurde er für sein außergewöhnliches Engagement mit dem Boris-Nemtsov-Preis ausgezeichnet.#Birgit Virnich, ARD-Korrespondentin in Moskau und mehrfach preisgekrönte Journalistin, gehört zu den engsten Vertrauten von Ildar Dadin. Sie verfolgt den Fall Dadin seit dessen Inhaftierung und hat umfangreiches Interview und Drehmaterial mit seiner Familie und seinen Unterstützern gesammelt. Die Themen Pressefreiheit, Menschenrechte und Korruption bilden seit vielen Jahren einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Seit 2010 ist Birgit Virnich zudem als Fachbuchautorin tätig. Ihr Film 'Wie Syrien stirbt' wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert, ihre Reportagen über Kindersoldaten und Massenvergewaltigungen in Afrika wurden mit dem Lorence Natali Preis für mutigen Journalismus ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958902107
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2018
Erscheinungsdatum23.03.2018
Auflage2. Auflage
Seiten216 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1006 Kbytes
Artikel-Nr.9636114
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

IM VORHOF ZUR HÖLLE

Mit einem Ruckeln setzt sich der Zug in Bewegung. Wohin die Fahrt geht, weiß ich nicht; klar ist nur, dass der Zug Richtung Norden fährt. Mit anderen Häftlingen sitze ich zusammengepfercht in einem alten Stolypin-Waggon, einem Gefangenenwagen aus sowjetischer Zeit, der uns in ein Straflager bringen soll. Welches es sein wird, haben sie uns bisher nicht gesagt. Einige der Gefangenen versuchen, mit den Wärtern draußen im Gang ins Gespräch zu kommen, und fragen sie beiläufig: »Natschalnik - hey, Chef, wohin fahren wir?« Doch die Wärter antworten nicht. Sie lassen uns im Ungewissen.

Manchmal werden Häftlinge tage- oder wochenlang in solchen Gefangenentransporten durch die Gegend gefahren, um sie unter Druck zu setzen. Dann wird die Reise einfach »verlängert«, und man wird zwischen den verschiedenen Haftanstalten hin- und hergeschoben, ohne zu wissen, wohin man gebracht wird.

Wir sitzen dicht gedrängt im abgedunkelten Abteil. Durch die kleinen, vergitterten Außenfenster fällt kaum Tageslicht herein. Nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, zeichnen sich so langsam die Umrisse der Männer ab. Unser Abteil ist durch ein Gitter vom Gang getrennt, damit die Wärter sehen können, was darin abläuft, und alles unter Kontrolle haben.

Nach kurzer Zeit hält der Zug in Jaroslawl, nordöstlich von Moskau. Neue Gefangene steigen zu, andere verlassen uns hier bereits. Als der Zug wieder Fahrt aufnimmt, beginnen alle zu reden. Ich kenne das schon aus der Untersuchungshaft. Keiner würde die Frage stellen: »Was hast du verbrochen? Oder aufgrund welches Artikels bist du verurteilt worden?« Die Frage lautet vielmehr: »Welches Unglück hast du denn?« Damit zeigt man sein Mitgefühl und Verständnis für die anderen Gefangenen, nach dem Motto: Halte durch! Wir bilden hier eine Gemeinschaft, wir unterstützen uns gegenseitig.

Das sind die Regeln in den sogenannten schwarzen Gefängnissen in Russland, in denen ich bisher während der Untersuchungshaft einsaß. Das sind die Gefängnisse, in denen die sogenannten Diebe im Gesetz das Sagen haben; in manchen Strafkolonien haben sie ihre eigenen »Gesetze der Diebe« etabliert. Homosexuelle werden dort schlecht behandelt, ebenso die Barygi, die Drogenhändler, und die Sexualstraftäter, denn selbst nach den »Gesetzen der Diebe« gelten diese als schlechte Menschen. Ich selbst habe mich aber in der Untersuchungshaft nie an die »schwarzen Regeln« gehalten. Ich lebe nach meinen eigenen Regeln, den Gesetzen der Menschlichkeit.

Hier im Zug habe ich nicht das Gefühl, mich unter Verbrechern zu befinden. Die Gefangenen in unserem Abteil sind alle »Neulinge«. Sie fahren zum ersten Mal in eine Strafkolonie ein. In den Nachbarabteilen sitzen die erfahreneren Straftäter. Von ihnen versuchen wir wenigstens den einen oder anderen Hinweis zu erhalten, was sich in den Lagern abspielt.

Einige von ihnen sind wegen Drogendelikten verurteilt worden, andere wegen sogenannter Wirtschaftsverbrechen. Schon in der Untersuchungshaft in Moskau hatte ich viele Unternehmer kennengelernt, die jemandem »in die Quere« gekommen sind, wie es so schön heißt. Wie der bekannte Geschäftsmann Alexej Koslow, der im Jahr 2007 wegen Betrugs zu drei Jahren Straflager verurteilt wurde. Seine Frau Olga Romanowa hatte daraufhin die Menschenrechtsorganisation »Russland hinter Gittern« gegründet, Artikel über die Fälschung von Beweismaterialien geschrieben und eklatante Fälle von Rechtsverletzungen öffentlich gemacht. Im November 2017 verließ sie schließlich Russland.

Die meisten »Wirtschaftsverbrecher«, die ich in der Untersuchungshaft kennenlernte, hatten sich geweigert, Schmiergelder zu zahlen, und waren dann aus formalen Gründen hinter Gitter gebracht worden. Oft hatte man ihnen Steuerverfahren angehängt, und nicht selten wurden ihnen ihre Unternehmen weggenommen. In meiner Zelle in Moskau waren vier von sechs Männern aufgrund von Artikel 159, dem »Wirtschaftsartikel«, angeklagt worden. Viele von ihnen, darunter auch Beamte, hatten entweder einen Hochschulabschluss oder sogar mehrere und befanden sich nun in Untersuchungshaft.

Plötzlich bricht im Nachbarabteil Unruhe aus. Die Häftlinge beschweren sich lautstark über einen Mitgefangenen. Er soll wegen Vergewaltigung verurteilt worden sein, und sie weigern sich, mit ihm zusammenzusitzen. Alle reden wütend durcheinander. Die Häftlinge sind aufgebracht. Sie empfinden es als Schande, ihn in ihrer Nähe zu haben. Ich habe gehört, dass man sich nach den Regeln des schwarzen Gefängnisses nicht mit einem Vergewaltiger in einem Raum aufhalten darf. Es steht nirgendwo geschrieben, aber ich habe es so aufgeschnappt.

Die Wärter bringen den jungen Mann nun zu uns ins Abteil. Er ist zum ersten Mal verurteilt worden und scheint Angst zu haben. Die Männer in meinem Abteil wollen ihn auch nicht aufnehmen, doch am Ende einigt man sich darauf, ihn »auf die Palme« zu schicken, auf die Pritsche ganz oben im Abteil. »Wir wollen nichts von dir hören«, sagen ihm einige Häftlinge. »Sei ja still!« Ab jetzt ist klar: Wer unten sitzt, gehört zu den Privilegierten.

Die meisten Häftlinge in meinem Abteil fürchten sich, weil sie zum ersten Mal ins Straflager müssen. Anders als sie fühle ich mich ziemlich sicher und habe keine Angst, denn ich gehe davon aus, dass die politischen Gefangenen es etwas leichter haben. In der Untersuchungshaft hatte ich immer den Eindruck, dass die Wärter mich meiden - mehr als die anderen -, weil ich größere öffentliche Aufmerksamkeit hatte. Sie lassen die Leute in Ruhe, die in der Öffentlichkeit stehen.

Einige Häftlinge hatten mir allerdings geraten, über meine Unterstützung von Schwulen zu schweigen. In Gefängnissen herrschen die schlimmsten Vorurteile gegenüber Homosexuellen. Selbst in der Untersuchungshaft sind alle sehr homophob, dort haben viele Häftlinge richtig hasserfüllt reagiert, wenn ich Homosexuelle verteidigt habe. Und im Knast soll es noch schlimmer sein. Alle versuchen zu zeigen, wie sehr sie Schwule hassen. »Du musst gleich zu Beginn zeigen, dass du keine Schwuchtel bist. Das ist das oberste Gebot.«

»Gehen die anderen Häftlinge in der Kolonie davon aus, dass du eine Schwuchtel bist, machen sie aus dir einen Petukh , einen Hahn, und damit bist du am untersten Ende der Knasthierarchie. Nimm dich in Acht«, warnen sie mich, »und erzähle ja nicht, dass du an Märschen und Mahnwachen für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender teilgenommen hast. Halte dich bedeckt! Die Gewalt unter den Häftlingen ist oft schlimmer als der Knast selbst. Wenn sie dich einmal auf dem Kieker haben, machen sie dich fertig. Also erzähl nichts darüber.«

Ich hatte einen schwulen Freund, einen Aktivisten, der sich für Menschenrechte einsetzte. Sein Partner wurde umgebracht, weil er schwul war. Danach ist mein Freund krank geworden und starb schließlich im Alter von nur 36 Jahren. Allein aus Respekt vor ihm habe ich mir vorgenommen, immer aufzubegehren, wenn jemand Homosexuelle beschimpft. Ich habe beschlossen, nicht zu schweigen, wenn über Schwule schlecht gesprochen wird. Ich denke, ich habe kein Recht dazu. Im Gedenken an meinen Freund fühle ich mich dazu verpflichtet.

Die Warnung in der Untersuchungshaft war jedoch eindeutig: Wenn du im Knast Sympathien mit Schwulen bekundest, wirst du im Kleid herumlaufen. Das sind die Regeln unter den Gefangenen. Man darf Schwule im Knast nicht begrüßen und nicht ihre Zelle betreten, bläuen sie mir ein. »Finde vorher heraus, um was für eine Zelle es sich handelt. Wenn es eine Zelle für Petukhi ist, darfst du sie nicht betreten. Tust du es doch, bist du selbst ein Petukh.« Ich habe sogar gehört, dass man nicht von Tellern essen darf, die sie benutzt haben, selbst wenn sie vorher gespült wurden.

Für einen Moment fühle ich mich wie auf einer ganz gewöhnlichen Reise mit dem Zug. Die Wärter stehen im Gang. Auch sie sind in Gespräche vertieft, haben uns aber genau im Blick. Wir sind nur durch ein Gitter von ihnen getrennt. Plötzlich reißt einer von ihnen ein Fenster einen Spalt weit auf. Ich atme tief durch. Endlich frische Luft, ein Gefühl von Freiheit. Draußen fliegen vereinzelt Häuser an uns vorbei, an einem Bahnsteig warten Menschen auf den nächsten Zug.

Einerseits wäre es besser, wenn ich in einem »problemlosen« Lager landen würde; aber meine Vernunft sagt mir, dass ich als Aktivist im Knast kämpfen will - wie die Frauen von Pussy Riot. Ich bin mir sicher, dass das Wachpersonal mich nicht hart angehen wird, weil sie wissen, dass ich mich beschweren würde. Und ich fühle mich stark genug, selbst in der schlimmsten Strafkolonie zu überleben.

Mithilfe der Öffentlichkeit werde ich es schaffen, mich gegen jegliche Willkür aufzulehnen. Ich werde mich weder der Gefängnisleitung noch den Kriminellen beugen. Ich will unbequem für dieses...
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Ildar Dadin, geboren 1982 in einem verarmten Vorort von Moskau, schloss sich 2011 der russischen Protestbewegung an. Bei der Parlamentswahl im Jahr 2011 war er als Wahlbeobachter tätig und wurde Zeuge von massiver Wahlfälschung. Seitdem setzt er sich aktiv für die Demokratisierung seines Landes ein und verbrachte 2014 mehrere Wochen an der Seite junger ukrainischer Aktivisten auf dem Majdan. Der Fall Ildar Dadin sorgte weltweit für Aufsehen und machte den jungen Mann zu einer der führenden Figuren im russischen Widerstand. 2017 wurde er für sein außergewöhnliches Engagement mit dem Boris-Nemtsov-Preis ausgezeichnet.#Birgit Virnich, ARD-Korrespondentin in Moskau und mehrfach preisgekrönte Journalistin, gehört zu den engsten Vertrauten von Ildar Dadin. Sie verfolgt den Fall Dadin seit dessen Inhaftierung und hat umfangreiches Interview und Drehmaterial mit seiner Familie und seinen Unterstützern gesammelt. Die Themen Pressefreiheit, Menschenrechte und Korruption bilden seit vielen Jahren einen Schwerpunkt ihrer Arbeit. Seit 2010 ist Birgit Virnich zudem als Fachbuchautorin tätig. Ihr Film "Wie Syrien stirbt" wurde für den Deutschen Filmpreis nominiert, ihre Reportagen über Kindersoldaten und Massenvergewaltigungen in Afrika wurden mit dem Lorence Natali Preis für mutigen Journalismus ausgezeichnet.
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