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Gijutsu, Stadt der Hoffnung - Illustrierte Sonderausgabe

Bärenklau Exklusiverschienen am01.07.2022
In einem versteckten, japanischen Tal werden neue Technologien entwickelt. Dort, in der futuristischen und elitären Forschungsstadt Gijutsu dürfen nur Auserwählte leben und lernen. Alle Projekte Gijutsus sind darauf ausgerichtet, eine zukünftige Symbiose aus Natur und Stadt zu finden, um als langfristiges Lebensmodell zu dienen - basierend auf Wissen und Können und ohne Herrschsucht einzelner. Beinahe unvorstellbar.
Zwei deutsche Studenten haben ein Stipendium erhalten, um in Gijutsu Methoden für die Errichtung der Stadt der Zukunft zu erlernen. Doch die beiden verfolgen unterschiedliche Ziele. Während Karl Verdandi Gijutsus Errungenschaften im ökologischen Städtebau umsetzen möchte, plant Hans Mübareg, Gijutsus Wissen ausschließlich für persönliche Vorteile auszunutzen. Mübareg lockt Verdandi in eine heimtückische Falle; für Verdandi bleibt nur, auf die Hilfe seiner Freunde in Gijutsu zu hoffen. Doch niemand ahnt, was Mübareg plant und welches Netzwerk sich hinter ihm verbirgt. Können Verdandi und Gijutsus Projekte überhaupt noch gerettet werden?


Hubert Hug ist ein deutscher Autor für phantastische Romane.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR8,99

Produkt

KlappentextIn einem versteckten, japanischen Tal werden neue Technologien entwickelt. Dort, in der futuristischen und elitären Forschungsstadt Gijutsu dürfen nur Auserwählte leben und lernen. Alle Projekte Gijutsus sind darauf ausgerichtet, eine zukünftige Symbiose aus Natur und Stadt zu finden, um als langfristiges Lebensmodell zu dienen - basierend auf Wissen und Können und ohne Herrschsucht einzelner. Beinahe unvorstellbar.
Zwei deutsche Studenten haben ein Stipendium erhalten, um in Gijutsu Methoden für die Errichtung der Stadt der Zukunft zu erlernen. Doch die beiden verfolgen unterschiedliche Ziele. Während Karl Verdandi Gijutsus Errungenschaften im ökologischen Städtebau umsetzen möchte, plant Hans Mübareg, Gijutsus Wissen ausschließlich für persönliche Vorteile auszunutzen. Mübareg lockt Verdandi in eine heimtückische Falle; für Verdandi bleibt nur, auf die Hilfe seiner Freunde in Gijutsu zu hoffen. Doch niemand ahnt, was Mübareg plant und welches Netzwerk sich hinter ihm verbirgt. Können Verdandi und Gijutsus Projekte überhaupt noch gerettet werden?


Hubert Hug ist ein deutscher Autor für phantastische Romane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754668597
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten137 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2105
Artikel-Nr.9681016
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2. Kapitel

 

Am nächsten Morgen konnte ich kaum fassen, was ich sah, als ich aus der Hütte getreten war. Suze war bereits aufgestanden und saß auf einem Tuch, das auf dem Boden vor einem niederen Holztisch ausgebreitet war. Auf dem Tisch hatte sie eine Art Frühstück hergezaubert und grüßte mich freundlich. Die kühle Luft und der frische Geruch der Umgebung vertrieben den Rest meiner Müdigkeit. Doch bevor ich mich ihr und dem Frühstück zuwenden konnte, musste ich kurz die Umgebung inspizieren, wollte wissen, wo ich war: Ein Weg in die Vergangenheit , dachte ich zuerst und staunte, während ich auf eine Wiese mit weißblühenden Chrysanthemen blickte, die sich nach Norden hin ausdehnte. Kühe weideten unter Kirschbäumen und kauten vor sich hin. Hühner scharrten und pickten in der Erde, und Gänse durften alles schnattern. Es roch nach Gras, nicht nach Stadt. So hatte ich meine Ankunft in Gijutsu nicht erwartet.

»Wir sind nahe am Zentrum der Stadt«, sagte Suze, die meine erste Reaktion mit Interesse beobachtet hatte, und zeigte nach Nordosten. Ich sah dort keine Gebäude, nur Hügel und Wald.

»Merkwürdig«, entfuhr es mir.

Ein Taubenschwarm kreiste über den Wiesen. Ein paar Tauben klatschten mit den Flügeln, und eine davon machte zwei Überschläge nach rückwärts, als wollte sie mich begrüßen.

 

 

Dann setzte ich mich neben Suze auf das Tuch und genoss alle frischen Düfte. Sie reichte mir eine Tasse mit grünem Tee und - wie am Abend zuvor - getrocknete Fische. Diesmal jedoch eine andere Variante, härter und salziger. Dazu gab es Reis und ein brotartiges Gebäck. In der Ferne ertönte ein melodiöses Gezwitscher.

»Eine Wasseramsel«, klärte mich Suze auf.

Schon lange hatte ich nicht mehr in der Natur gefrühstückt und ich wollte dieses Gefühl festhalten, solange es ging. Auch Suze genoss das Ungezwungene und wir plauderten über Unwesentliches. Sie wirkte verändert, locker und zugänglich.

Nachdem wir das Geschirr in den Spüler des Wandschranks weggeräumt hatten - Suze verschloss danach die Hütte nicht -, nahmen wir zunächst den Weg nach Osten, wo nach etwa einem Kilometer durch Streuobstwiesen und Kuhweiden hinter einem Eichenwäldchen Hausdächer in rot, gelb und sogar grün auftauchten. Es schien sich nicht um Ziegel- oder Betonoberflächen zu handeln.

Nach ein paar weiteren Schritten, als wir eine Lichtung erreichten, traten die Gebäude deutlicher hinter den Bäumen und Gebüschen hervor und bald schon sah ich sie in ihrer Gesamtheit. Etwa hundert Meter nähergekommen nahm ich erstaunt ihre antik wirkende Ausstrahlung in verschiedenen Architekturstilen wahr. Jedes Haus hatte eine andere Größe, Form oder Farbe. Sie waren zwei- bis sechsstöckig; die Wände glänzten so wie die Dächer bunt in der Sonne. Ihre Fenster und Türen erschienen liebevoll zusammengezimmert. Auf den schrägen Dächern erkannte ich Solaranlagen, auf den Flachdächern daneben wuchsen Blumenwiesen oder Gärten mit Stauden, Sträuchern und niederen Büschen.

»Die Giebeldächer und Wände sind mit Dünnschichtsolarzellen überzogen; daher die verschiedenen Farben«, erklärte Suze. Nach diesem Hinweis beobachtete ich, dass sich die Farben der Häuser mit den Bewegungen der Schatten der Bäume oder Wolken und dem Winkel des einfallenden Lichts änderten.

»Zu jeder Tageszeit sind die Farben anders«, ergänzte Suze. »In den Farbstoffsolarzellen werden jeweils solche Pigmente am stärksten aktiviert, die den größten Teil der Wellenlänge des jeweils einfallenden Lichts, das sich im Verlauf des Tags ändert, einfangen.«

Der obere Teil einer Hauswand, die ich nun näher inspizierte, leuchtete grün, während der untere blau erschien. Dazwischen wechselten die Farben von Rot nach Orange und Gelb. Zu jeder Farbe musste es ein Pigment in der Solarzelle geben, das die Wellenlänge der Komplementärfarbe absorbierte und in Energie umwandelte, erkannte ich. Suze lächelte zustimmend. Auch sie schien die Farbspiele zu bewundern.

Ich war begeistert von der Mystik, die die Gebäude ausstrahlten.

An manchen Häusern wuchsen Rosen, deren Zweige mehrere Meter die Wände hochkletterten und jetzt im nahenden Herbst verblüht waren. Ich stellte mir die roten, gelben oder orangen Rosenblüten vor, die Anfang Sommer erscheinen und zu den Farbspielen der Solarzellen passen würden.

Wir setzten unseren Gang entlang der Gebäude, deren Funktionen man von außen nicht immer erkennen konnte, fort. Meist handelte es sich um kleinere Wohnhäuser, manchmal befanden sich Kuhställe und Scheunen hinter ihnen, an denen Efeu hochrankte. Aus einem der Ställe drang Hundegebell.

In der Ferne tauchten quaderförmige Gebäude auf, deren Wände ebenfalls bunt leuchteten. Die flachen Dächer waren mit allerlei, wirr erscheinenden Konstruktionen bebaut.

»Das unsere Produktionshallen«, klärte Suze mich auf. »Ihre Energien erzeugen sie auf den Dächern und an den Wänden ⦫

Ein Ruf lenkte uns ab.

Ein kleiner Mann in blauem Arbeitsanzug, der gerade aus einem Haus trat, vor dem sich ein Gemüsegarten mit Tomaten- und Zucchinipflanzen ausdehnte, grüßte zuerst Suze und danach mich. Um seine Beine schmuste eine rot-weiße Katze.

»Das ist Heinz Baumann, unser Pflanzenexperte«, stellte Suze mir den Mann vor, wechselte ein paar Worte mit ihm, wobei sie auch mich erwähnte, und verabschiedete sich.

Der Weg bog bald in einen Stadtteil, in dem die Häuser dichter standen. Die Straße war mit ockergelben Steinplatten, zwischen denen Moose und Zwergfarne wuchsen, gepflastert. In den kleiner werdenden Gärten blühten Herbstastern blau oder violett.

Die wenigen Menschen, die uns an diesem Morgen begegneten, grüßten uns jedes Mal freundlich. Unter ihnen waren Asiaten, Europäer, zwei Afrikaner und ein auffällig großer Mann mit dunkelbrauner Hautfarbe und schwarzer Mütze. Sie waren - dem warmen Klima angepasst - locker gekleidet. Die asiatische Frau, die gerade an uns vorbeigegangen war und mich angelächelt hatte, trug ein weißes T-Shirt und hellgrüne Jeans. Auch bei der Kleidung waren alle Moden vertreten.

Ein Elektromobil, das im Inneren Kisten transportierte, überholte uns.

In den Kisten befänden sich Nahrungsmittel aus dem Meer, erklärte Suze. Gijutsu hätte eine Außenstation zur Produktion von Meeresfrüchten aller Art. Ich blickte dem Transporter hinterher und erkannte, dass er komplett mit Solarzellen überzogen war.

Suze mahnte zum Weitergehen, und ich folgte ihr über eine schmale Brücke: »Man erwartet uns in Ihrer Unterkunft.«

Am Bachufer blühten Springkräuter in grellem Gelb.

Es war bereits Mittag geworden, da wir etliche Pausen eingelegt hatten, damit ich die Umgebung und die Gebäude betrachten konnte.

Suze führte mich weiter durch eine Traumwelt, vorbei an Fachwerkhäusern, Gärten und Parks, bis sie nach etwa einem Kilometer vor einem älter wirkenden Haus stehenblieb. »Das ist das Empfangsgebäude und Gästehaus, in dem Sie wohnen werden«, erklärte sie.

»Es gefällt mir hier«, erwiderte ich. Denn auf den ersten Blick vermittelte es einen einladenden Eindruck mit seinem stabil wirkenden Gemäuer und den Kletterpflanzen, Efeu und wilder Wein, die die Wände begrünten.

Das Haus bestand aus drei Stockwerken. Die vordere Wand war mit zahlreichen, kleinen Fenstern verziert, die in kunstvoll gemauerte Bruchsteine eingefügt waren. Helle Kalk-, dunkle Granit- und rötliche Sandsteine wechselten ab und ergaben ein angenehmes Muster.

»In die Stäbe auf dem Dach sind Nanowindräder eingebaut.« Suze zeigte nach oben und lenkte meine Blicke dorthin.

Auf dem Flachdach befand sich ein wirres Stabgerüst, ähnlich jenen, die ich aus der Ferne auf den Produktionshallen gesehen hatte.

»Faszinierend, für mich bisher kaum vorstellbar! - Nanowindräder! Diese gehören hoffentlich zu einem meiner Themen«, wünschte ich gleich. Die Dachstäbchen erweckten sofort meine Neugier.

»Natürlich, wenn Sie sich anstrengen.« Suze nickte langsam, während sie bereits die Holztür mit einem Code auf ihrem Handcomputer öffnete. Wir betraten eine Art Empfangshalle. Sie wirkte nicht besonders geräumig. Auf dem einzigen Tisch an der rechten Wand stand ein Bildschirm. Zwei schmale Fenster in der Wand hinter uns, zur Straßenseite hin, ließen Licht herein.

Die gegenüberliegende Tür schob sich zur Seite und eine kleine, schwarzhaarige Frau mit hellbrauner Gesichtsfarbe trat uns entgegen. Sie trug eine bunte Bluse und einen blauen Rock, der bis zu den Sandalen reichte.

»Frau Ashoka - sie ist für dieses Gästeheim zuständig.« Suze zeigte auf die Frau, die vor mich trat, und verabschiedete sich gleich von uns, nachdem sie mich vorgestellt hatte. »Man erwartet mich bereits im Institut«, ergänzte sie und zeigte auf ihr Armband. Frau Ashoka lächelte und nickte: »Ja, du hast immer viel zu tun. Ich kümmere mich gerne um den neuen Gast. Besten Dank schon mal für deine Hilfe.«

Suze hatte ihre Arbeit erledigt. Sie warf mir noch einen kurzen Blick zu und wünschte mir »viel Erfolg«, ehe sie durch die Tür trat.

Ich drehte mich um.

Mit einem leisen Klicken fiel hinter mir die Außentür ins Schloss.

Frau Ashoka bückte sich, zog eine Tastatur unter dem Tisch hervor, tippte auf drei Tasten, und auf dem Bildschirm erschienen ein Text und mein Bild.

»Karl Ed Verdandi, Student aus Freihus«, sagte Frau Ashoka und verbeugte sich. »Willkommen in Gijutsu.«

»Schön, Sie kennenzulernen«, begrüßte ich sie, »es freut mich, endlich hier angekommen zu sein.«

»Die Reise war sicher anstrengend?«

»Es gab keine Probleme.«

»Gut...
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