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Fußball - Bolzplatzmentalität

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
216 Seiten
Deutsch
Meyer & Meyererschienen am18.07.20221. Auflage
Der Ruf nach Straßenfußballern und Spielertypen existiert nicht erst seit dem mäßigen Abschneiden Deutschlands auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene in den letzten Jahren. Aktuell stellen die großen deutschen Verbände alles auf den Prüfstand, inklusive der Talentförderung, die lange als Vorzeigebeispiel galt. Das Buch Bolzplatzmentalität widmet sich den vergessenen Tugenden im Fußball und zeigt warum wir unter anderem Willen, Resilienz und Durchsetzungsvermögen wieder stärker fördern müssen.

Prof. Dr. Philipp Kaß lehrt im Fachgebiet Fußballmanagement an der Hochschule für angewandtes Management. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Entwicklung von Nachwuchsleistungszentren sowie auf dem Gebiet der Trainerforschung. Parallel zu dieser Tätigkeit trainiert der DFB-A-Lizenz-Inhaber erfolgreich eine U17-Mannschaft in der B-Junioren Bundesliga West. Pascal Bach ist Gymnasiallehrer für die Fächer Sport und Geschichte am Peter-Wust-Gymnasium, das seit 2015 Partnerschule des Saarländischen Fußball-Verbandes ist. Außerdem ist er an der Schule für die Sichtung und Förderung der Fußballtalente zuständig. Er besitzt die DFB-A-Trainer-Lizenz und arbeitete u. a. als Co-Trainer in der 3. Liga bei der SV Elversberg, dem FC Homburg, und in als Trainer im Jugendbereich beim 1. FC Saarbrücken und Eintracht Trier. Als Autor von Fachbeiträgen u.a. im Fußballtrainer-magazin ist er schon mehrfach in Erscheinung getreten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR16,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR16,99

Produkt

KlappentextDer Ruf nach Straßenfußballern und Spielertypen existiert nicht erst seit dem mäßigen Abschneiden Deutschlands auf Vereins- und Nationalmannschaftsebene in den letzten Jahren. Aktuell stellen die großen deutschen Verbände alles auf den Prüfstand, inklusive der Talentförderung, die lange als Vorzeigebeispiel galt. Das Buch Bolzplatzmentalität widmet sich den vergessenen Tugenden im Fußball und zeigt warum wir unter anderem Willen, Resilienz und Durchsetzungsvermögen wieder stärker fördern müssen.

Prof. Dr. Philipp Kaß lehrt im Fachgebiet Fußballmanagement an der Hochschule für angewandtes Management. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Entwicklung von Nachwuchsleistungszentren sowie auf dem Gebiet der Trainerforschung. Parallel zu dieser Tätigkeit trainiert der DFB-A-Lizenz-Inhaber erfolgreich eine U17-Mannschaft in der B-Junioren Bundesliga West. Pascal Bach ist Gymnasiallehrer für die Fächer Sport und Geschichte am Peter-Wust-Gymnasium, das seit 2015 Partnerschule des Saarländischen Fußball-Verbandes ist. Außerdem ist er an der Schule für die Sichtung und Förderung der Fußballtalente zuständig. Er besitzt die DFB-A-Trainer-Lizenz und arbeitete u. a. als Co-Trainer in der 3. Liga bei der SV Elversberg, dem FC Homburg, und in als Trainer im Jugendbereich beim 1. FC Saarbrücken und Eintracht Trier. Als Autor von Fachbeiträgen u.a. im Fußballtrainer-magazin ist er schon mehrfach in Erscheinung getreten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783840338052
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum18.07.2022
Auflage1. Auflage
Seiten216 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse11049 Kbytes
Artikel-Nr.9696698
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3WAS MENTALITÄT ALLES BEINHALTET
3.1WIDERSTANDSFÄHIGKEIT

Widerstandsfähigkeit (engl. Hardiness) bezeichnet einen Persönlichkeitsfaktor, der Leute trotz großer Belastungen und kritischer Lebensereignisse vor Krankheit zu sichern vermag. Bei alledem steht der personalisierte Umgang mit Stressoren im Vordergrund. Der Begriff wurde 1979 von Suzanne C. Kobasa eingeführt und umfasst folgende Bestandteile:

â¢Commitment (Engagement und Selbstverpflichtung): Dadurch ist das Bestreben einer Person gemeint, sich selbst mit allem, was sie tut oder was ihr begegnet, zu identifizieren und sich dafür zu engagieren. Commitment ist das Gegenteil von Passivität und Vermeidungsverhalten und bedeutet Neugier auf das Leben und eine hohe Motivation, etwas zu bewerkstelligen und zu verwirklichen.

â¢Control (Kontrolle): Hiermit ist das Gegenteil von Hilflosigkeit gemeint. Personen mit hoher Kontrolle glauben, Einfluss auf den Lauf der Ereignisse ihrer Erfahrung nehmen zu können. Sie erleben Vorkommnisse nicht als etwas Fremdes, sie überwältigen es, weil sie sehen, dass ihnen divergente Optionen der Reaktion und Entscheidung zur Verfügung stehen.

â¢Challenge (Herausforderung) meint bekanntermaßen, dass Veränderungen nicht als Bedrohung, sondern als positive Chance wahrgenommen werden. Wandel und Veränderung gehören für solche Leute zum Leben, und sie sehen darin genauer eine Gelegenheit für neue Erfahrungen und Anreiz zu weiterem Wachstum, denn eine Bedrohung ihrer Sicherheit und ihrer Stabilität. Komplikationen werden unterdessen als Anlass genommen, hieraus zu lernen. 1
3.2RESILIENZ

Resilienz als Funktionalität wird bei Kindern oder Jugendlichen größtenteils als Reaktion auf schädliche Umgebungen verstanden. So werden zum Beispiel Kinder als resilient bezeichnet, die in einem sozialen Umfeld aufwachsen, das durch Risikofaktoren, wie bspw. Armut, Drogenkonsum oder Gewalt, gekennzeichnet ist und als Erwachsene gleichwohl zu einer erfolgreichen Lebensführung in der Lage sind. Die Resilienz von Erwachsenen ist dagegen vermehrt eine Frage der Bewältigung eines individuellen und üblicherweise kurzen traumatischen Ereignisses. So werden Personen, die nach einem Trauma, wie beispielsweise Vergewaltigung oder Kriegserlebnissen, nicht aufgeben, sondern, die Fähigkeit haben, weiterzumachen, als resilient bezeichnet. Kinder und Jugendliche brauchen mehr langfristige Anpassungslösungen als Erwachsene, um Widrigkeiten zu überwinden.

Resiliente Leute haben gelernt, dass sie selbst es sind, die über ihr eigenes Schicksal bestimmen (sogenannte interne Kontrollüberzeugung). Sie vertrauen nicht auf Glück oder Zufall, sondern nehmen die Dinge selbst in die Hand und haben ein realistisches Bild von ihren Fähigkeiten.

In der heutigen Persönlichkeitspsychologie werden Leute als resilient bezeichnet, die eines der drei häufigsten Big-Five-Persönlichkeitsprofile aufweisen, mit niedrigem Neurotizismuswert und leicht überdurchschnittlichen Werten in den vier verbleibenden Dimensionen. In der Längsschnittstudie von Asendorpf und van Aken wurden resiliente Kinder von ihren Erzieherinnen als anpassungsfähig, belastbar, aufmerksam, tüchtig, gescheit, neugierig und voller Selbstvertrauen beschrieben. 2
3.3BEHARRLICHKEIT

Der Begriff Beharrlichkeit beschreibt eine selbstbestimmte Ausdauer und ein konsequentes Durchhaltevermögen. In der Psychologie und der Philosophie bezeichnet es die Fähigkeit eines Individuums, dauerhaft motiviert, ein Ziel konsequent und genauso gegen widrige Umstände stets weiter zu verfolgen.

Die Gründe für Beharrlichkeit können unterschiedlich sein, zum Beispiel:

â¢eine grundlegende Charaktereigenschaft,

â¢ein vorausgegangener Treueschwur oder

â¢der unbedingte Wille (Absicht), ein bestimmtes Ziel zu erreichen.

Im englischsprachigen Raum - wo Beharrlichkeit als eine essenzielle Tugend angesehen wird - nennt man eine beharrliche Person ebenfalls Trooper . In Deutschland wird der Begriff Beharrlichkeit gerne mit Leidenschaft gleichgesetzt, was im Einzelfall (und negativ bewertet) als törichtes Durchhaltevermögen bemitleidet wird. 3
3.4DURCHSETZUNGSVERMÖGEN

Laut Definition ist Durchsetzungsvermögen die Fähigkeit, die eigenen Interessen, Ziele und Absichten:

â¢wahrzunehmen,

â¢zu verfolgen und

â¢für sie einzustehen - ebenso gegen Widerstände.

Daraus lassen sich drei zentrale Bestandteile der Durchsetzungsstärke ableiten:

â¢Selbstreflexion - um sich seiner Ziele bewusst zu werden;

â¢Volition und Fokussierung - um die Interessen nicht aus den Augen zu verlieren;

â¢Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein - um Widerstände zu überwinden.

Und alle zusammen sind vor allem eins: reine Kopfsache.

Gewiss, manche tun sich damit von Natur aus leichter, andere schwerer. Zur zweiten Gruppe gehören insbesondere konfliktscheue und harmoniebedürftige Zeitgenossen. Sie scheuen die Auseinandersetzung, zu der es unweigerlich kommt, wenn den eigenen Interessen andere entgegenstehen und man echte Überzeugungsarbeit leisten und entsprechenden Kampfgeist zeigen muss. 4
3.5MUT

Mut, gleichermaßen Wagemut oder Beherztheit, bedeutet, dass man sich traut und fähig ist, etwas zu wagen, das heißt, sich exemplarisch in eine gefahrenhaltige, mit Unsicherheiten vernetzte Situation zu begeben. Mut ist eine Charaktereigenschaft, die dazu befähigt, sich gegen Widerstand und Gefahren für eine als richtig und erforderlich erkannte Sache einzusetzen. Derweil können zwei gegensätzliche Zielrichtungen verfolgt werden: Mut erfordert die Entschlusskraft, nach sorgfältigem Abwägen etwas Unangenehmes oder Gefahrvolles zu tun oder zu verweigern. Beides kann mit Nachteilen für die eigene Person gekoppelt sein und Opfer erfordern. Im Falle der Entscheidung zu aktivem Handeln kämpft der Mutige für die Durchsetzung eines Rechts, für das Meistern einer gefährlichen Situation oder für die Realisierung eines Wertes gegen Widerstände und Bedrohungen. Im Falle der Handlungsverweigerung besteht der Mut darin, einem als Unrecht, als wertlos oder als gesundheitliche Zumutung erkannten Tun zu widerstehen. Beiden Ausdrucksformen von Mut kommt der gleiche Rang zu. Beide erfordern Wertbewusstsein, eigenständiges Denken, charakterliche Stärke und Durchsetzungsvermögen. 5


Guido Streichsbier, Trainer Deutschland U18, zu den wichtigsten Attributen

Die Abteilung Talentförderung beim DFB rund um Claus Junginger, Markus Hirte, Damir Dugandzic und zuvor Frank Engel hat viel in Gang gesetzt. Die 363 DFB-Stützpunkte arbeiten auf immer höherem Niveau. Der Austausch mit den Vereinen wurde optimiert und es gibt zahlreiche Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für Trainer*innen. Leider verkaufen sich Negativschlagzeilen über den DFB besser, sodass in der Berichterstattung oftmals die vielen guten Taten eines Verbandes untergehen.

Festzustellen ist, dass ein Wechsel in ein LZ schnell eine zu große Euphorie auslöst. Wenn ich mit der U14 wechsle, habe ich noch nicht einmal die erste Stufe von 100 weiteren auf dem Weg zum Fußballprofi genommen. Ich stehe nur ein wenig näher an der ersten Treppenstufe. Alle Beteiligten sollten sich darüber im Klaren sein, dass von da an nicht alles nach einem durchstrukturierten Plan verlaufen muss und wird.

Wir reden seit einigen Jahren intensiv über die individuelle Förderung von Trainer*innen und Spieler*innen und wie wir hier optimieren können, ohne alle gleich zu machen. Das ist der erste Schritt.

In der Talentförderung wird Projekten und Prozessen zu wenig Zeit gegeben. Wir brauchen mehr Entscheider, die in der Lage sind, auch Entwicklungen zu bewerten. Bislang dominiert der Blick auf Ergebnisse.

Ein Mix zwischen Erhalten des Spieltriebs und einer Erhöhung der Anforderungen sollte geschafft werden. Der Erwartungsdruck entsteht bei Spieler*innen von allein, wenn sie mit Gleichgesinnten viermal in der Woche auf dem Trainingsplatz stehen.

Auf dem Bolzplatz gab es keine Tabelle. Wer verloren hat,...

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Autor

Prof. Dr. Philipp Kaß lehrt im Fachgebiet Fußballmanagement an der Hochschule für angewandtes Management. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Entwicklung von Nachwuchsleistungszentren sowie auf dem Gebiet der Trainerforschung. Parallel zu dieser Tätigkeit trainiert der DFB-A-Lizenz-Inhaber erfolgreich eine U17-Mannschaft in der B-Junioren Bundesliga West.

Pascal Bach ist Gymnasiallehrer für die Fächer Sport und Geschichte am Peter-Wust-Gymnasium, das seit 2015 Partnerschule des Saarländischen Fußball-Verbandes ist. Außerdem ist er an der Schule für die Sichtung und Förderung der Fußballtalente zuständig. Er besitzt die DFB-A-Trainer-Lizenz und arbeitete u. a. als Co-Trainer in der 3. Liga bei der SV Elversberg, dem FC Homburg, und in als Trainer im Jugendbereich beim 1. FC Saarbrücken und Eintracht Trier. Als Autor von Fachbeiträgen u.a. im Fußballtrainer-magazin ist er schon mehrfach in Erscheinung getreten.