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Nicht willkommen in der Stadt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
253 Seiten
Deutsch
neobookserschienen am02.07.2022
Johannes Krieberg kehrt nach fünfzehn Jahren in seine Heimatstadt zurück. Die Barnsberger hassen ihn immer noch und als ein Mord geschieht, steht er sofort als Verdächtiger im Mittelpunkt. Es sterben weitere Menschen und alle fragen sich, ob die Morde mit einem Fall vor fünfzehn Jahren zusammenhängen. Wird die Polizei Johannes als Mörder entlarven? Marie, die damalige Freundin des Opfers, ist hin und her gerissen. Soll sie Johannes glauben? Oder ist sie vielleicht das nächste Opfer?

Ute Dombrowski ist Baujahr 1967, arbeitet als Lehrerin und Autorin. Sie hat einen Sohn, ist geschieden und lebt in Rheinland-Pfalz.
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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR3,99
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR12,00

Produkt

KlappentextJohannes Krieberg kehrt nach fünfzehn Jahren in seine Heimatstadt zurück. Die Barnsberger hassen ihn immer noch und als ein Mord geschieht, steht er sofort als Verdächtiger im Mittelpunkt. Es sterben weitere Menschen und alle fragen sich, ob die Morde mit einem Fall vor fünfzehn Jahren zusammenhängen. Wird die Polizei Johannes als Mörder entlarven? Marie, die damalige Freundin des Opfers, ist hin und her gerissen. Soll sie Johannes glauben? Oder ist sie vielleicht das nächste Opfer?

Ute Dombrowski ist Baujahr 1967, arbeitet als Lehrerin und Autorin. Sie hat einen Sohn, ist geschieden und lebt in Rheinland-Pfalz.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754194881
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum02.07.2022
Seiten253 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1622 Kbytes
Artikel-Nr.9719252
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

18




Johannes hob den Kopf, als er ein Fahrzeug hörte. Er trat aus der Halle, in der er eben die Werkzeuge einsortiert hatte und schnaufte. Marie hatte vor einer Viertelstunde angerufen, dass sie der Polizistin die Wahrheit gesagt hatte, und nun kamen sie auch schon zu ihm.

Eine große dürre Frau stieg aus. Die Uniform saß locker, sie setzte die Mütze auf das stumpfe Haar und stapfte auf das geschlossene Tor zu. Sie dachte wohl, dass er sie nicht gehört hatte und sah neugierig durch das Gitter, dann rüttelte sie daran, in der Hoffnung, einfach hereinkommen zu können. Aber Johannes war nach Maries Anruf hinausgeeilt und hatte zugesperrt. Aus der Deckung des Halleneingangs, der im Schatten lag, beobachtete er die Frau, die nun nach oben schaute und so aussah, als wolle sie über das Tor steigen.

Die Polizistin ließ jedoch davon ab und ging nach links in die Büsche, um das Grundstück zu umrunden. Sekunden später kehrte sie zurück und versuchte sich fluchend die winzigen grünen Kugeln der Kletten von der Uniform zu klopfen. Das gelang ihr jedoch nicht, die Störenfriede hatten sich fest an ihr Opfer geheftet. Also blieb ihr nichts weiter übrig, als sie einzeln abzuziehen. Dabei schimpfte sie leise vor sich hin.

Als sie nach fünf Minuten wieder von Kletten befreit vor dem Tor stand, rief sie nach Johannes. Der grinste und ließ sie noch drei Minuten stehen, dann kam er aus der Deckung hervor und tat so, als würde er sie erst jetzt sehen.

Ah, die Polizei! Eben wollte ich unter die Dusche und zu Ihnen kommen.

Beide standen nun auf je einer Seite des Tores und musterten sich. Sie zeigt echt nicht, was sie denkt, sagte sich Johannes und überlegte, ob es beabsichtigt war.

Ich bin Dana Zenst von der Kripo.

Sie wiederholte, was sie auch schon Marie gesagt hatte.

Darf ich kurz hereinkommen und mit Ihnen sprechen?

Wie gesagt, ich würde gerne in einer Stunde auf die Wache kommen, denn ich möchte auch um ein Gespräch mit dem Dienststellenleiter bitten.

Johannes bewegte sich nicht. Er machte keine Anstalten, das Tor zu öffnen und Dana schwankte zwischen Verwirrung und aufsteigender Wut.

Dann seien Sie pünktlich, denn wir haben auch noch andere wichtige Ermittlungen. Der Chef hat viel zu tun.

Sie drehte sich um und stapfte zurück zum Auto, riss die Tür auf und fuhr einen Moment später in einer riesigen Staubwolke weg. Johannes atmete auf, der Termin in einer Stunde gab ihm etwas Zeit, sich seine Worte zurechtzulegen. Er wollte sich auf keinen Fall verdächtig machen, aber auf jeden Fall ehrlich sein.

Als er eine Dreiviertelstunde später vor der Bank hielt, um noch etwas Geld abzuheben, stieß er in der Tür mit Hanna zusammen. Sie kam wieder mit in den Vorraum, wo der Geldautomat stand.

Die Polizistin wollte alles Marie in die Schuhe schieben und die macht sich jetzt Gedanken, dass sie Sie in etwas hineingezogen hat, was Ihnen Ärger bereiten könnte , flüsterte Hanna.

Sie muss sich keine Gedanken machen. Diese vertrocknete Polizistin war danach bei mir, aber ich habe sie nicht reingelassen. Ich bin jetzt auf dem Weg zur Wache, um mit dem Leiter der Dienststelle zu reden. Der hatte ja damals den Hut auf und hat es vermasselt.

Oh, ich bin gespannt, was dabei herauskommt. Jetzt muss ich weg, sonst sieht uns noch jemand zusammen und denkt, Sie würden mich verführen.

Sie lachten.

Klar , sagte Johannes trocken, im Eingangsbereich einer Bank ist das total romantisch. Ich melde mich. Auf Wiedersehen.

Hanna schlüpfte aus der Tür. Es war gerade noch rechtzeitig, denn nun betrat eine Frau mittleren Alters den Vorraum der Bank und rümpfte sofort die Nase, als sie sah, wer vor ihr am Geldautomaten stand. Johannes hob Geld ab und spürte die Blicke der Frau in seinem Rücken, als wären es kleine Nadelstiche. Sie bedachte ihn mit einem verächtlichen Schnaufen, als er hinausging.

Im Gebäude der Barnsberger Polizei schlug ihm heiße, muffige Luft entgegen. Der Deckenventilator über dem Tresen drehte sich wie wild, aber er brachte keine Abkühlung. Im Gegenteil, Johannes hatte den Eindruck, als würde er nur den Büro-Mief umverteilen. Eigentlich hatte sich hier nichts verändert, nur ein paar altersschwache Computer waren dazugekommen. Hinter den Schreibtischen saßen drei Polizisten in Uniform, an einem extragroßen Schreibtisch vor dem Büro des Dienststellenleiters thronte Gernhild Tracker und kniff die Augen zusammen, als Johannes auf sie zusteuerte.

Was wollen Sie denn hier? , fuhr sie ihn an.

Ich möchte mit Herrn Buckberger sprechen.

Herr Buckberger ist beschäftigt. Wenden Sie sich an einen Kollegen!

Ich möchte gern mit dem Leiter dieser Behörde reden, es geht um den Fall Juliana Taubering, der nach Aussage einer Frau Zenst wieder aufgenommen wur­de.

Dann reden Sie mit Frau Zenst.

Frau Tracker, ich weiß, Sie mochten mich nie und können mich auch heute nicht leiden, aber es ist mir wichtig, mit dem Chef zu sprechen.

Er lächelte sanft.

Gernhild Tracker, die schon hier gearbeitet hatte, als Juliana ermordet wurde, knurrte hörbar.

Sie kennen mich noch?

Sie haben sich kaum verändert.

Johannes hielt ihrem Blick stand. Er kam sich vor, als würde er in der Schule vor der strengen Lehrerin stehen, und hätte seine Hausaufgaben vergessen. Gernhild musterte ihn böse, aber sein unaufdringliches Kompliment schien seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Langsam stand sie auf, holte tief Luft und verschwand in Frederick Buckbergers Büro. Es dauerte etwa drei Minuten, dann öffnete sich die Tür und Johannes wurde eingelassen.

Frederick Buckberger schwitzte wie ein Schwein. Schweiß hatte sein Hemd in einen nassen Fetzen verwandelt. Die drei Fenster standen offen, auf dem Tisch fauchte ein Ventilator auf höchster Stufe und pustete den unangenehmen Körpergeruch des Polizisten in Richtung Johannes. Der wäre am liebsten umgedreht, aber er riss sich zusammen. Frederick zeigte auf den Sessel vor seinem Schreibtisch, dann stellte er den Ventilator ab.

Augenblicklich breitete sich eine unangenehme Stille aus. Die beiden Männer musterten sich. Frederick war breiter als früher, sein runder Wohlstandsbauch ließ sich nicht mehr verbergen, auch wenn er sehr gerade saß. Die Haare waren grau geworden, stellenweise bahnte sich eine Glatze an. Auf dem Schreibtisch lag eine Lesebrille. Sie waren älter geworden, doch Johannes sah immer noch gut aus, auch wenn er graue Schläfen bekommen hatte.

Herr Buckberger, ich freue mich, dass Sie den Fall Juliana Taubering noch einmal näher betrachten, denn ich denke, dass der Mörder noch frei herumläuft. Wenn wir Glück haben, ist er weggezogen, wenn nicht, dann lebt er noch unter uns.

Frederick fand Johannes und seine Arroganz äußerst unangenehm. Was dachte sich dieser Kerl, hier einfach aufzutauchen und sich einzumischen?

Wie kommen Sie darauf, dass wir ermitteln?

Weil Ihre Kollegin Zenst mich aufgesucht hat, um mich dazu zu befragen. Ich dachte mir, ich komme gleich hierher und sage aus.

Sie standen damals unter Verdacht und wenn es nach mir gegangen wäre, säßen Sie wegen Mordes im Knast.

Ich habe Juliana nichts getan, aber ich habe nicht die ganze Wahrheit gesagt.

Ohne zu zögern erzählte Johannes noch einmal die Geschichte. Dann sah er Frederick erwartungsvoll an.

Sie wissen, dass Sie sich mit Ihrer Aussage nochmals höchst verdächtig machen?

Haben Sie Beweise gegen mich?

Nein.

Gibt es Spuren in den Akten, die zu mir gehören?

Es gibt keine Spuren, weil keine ermittelt wurden. Wir sind von einem Selbstmord ausgegangen und dann war es zu spät. Ich räume ein, dass es Versäumnisse gab.

Haben Sie denn jetzt irgendwas, was zum Täter führen könnte?

Ja, einen übereifrigen Kommissar, der unbedingt den Fall nochmal aufrollen will, um sich zu profilieren. Es gibt keine Spuren, keine Beweise und der Kommissar wird das bald einsehen. Es war Selbstmord und aus die Maus.

Aha, interessant. Und warum ist Lennard Pockmann tot?

Weil ihn ein Räuber ermordet hat. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Gehen Sie heim und schämen Sie sich, dass Sie Juliana Taubering damals verführt haben. Ich bin immer noch überzeugt, dass Sie schuld an ihrem Tod sind. Wenn Sie sie auch nicht eigenhändig erdrosselt haben, so tragen Sie trotzdem die Schuld. Wie konnten Sie das Mädchen allein lassen? Wegen Ihnen hat sie sich umgebracht. In meinen Augen sind Sie ein Mörder. Im Auge des Gesetzes nicht, aber moralisch haben Sie das Mädchen auf dem Gewissen.

Wer sagt Ihnen denn, dass da nicht noch jemand anderes war? Der sich in die Hütte geschlichen hatte und Juliana schlafend und nackt vor sich sah? Sich an ihr vergangen und sie ermordet hat?

An ihr vergangen hat sich nur einer und das waren Sie!

Ich werde den Mörder finden, Marie und Hanna helfen mir.

Frederick winkte ab und stellte den Ventilator wieder an.

Johannes stand auf. Es war sinnlos. Vor fünfzehn Jahren wurden so gravierende Fehler bei den Ermittlungen gemacht, die man heute unmöglich zugeben durfte. Es würde Frederick Buckberger seinen Job kosten. Also schwiegen alle und stellten sich tot.

In seinem Inneren wünschte er sich, dass der übereifrige Kommissar und seine finstere Kollegin den Fall lösten, damit hier endlich ein bisschen Wallung aufkam. Er ging zur Tür und...
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