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Mehrsprachige Geldscheine

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
138 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am01.08.20221. Auflage
Mehrsprachige Geldscheine? Wechsel von Sprache und Schrift? Beim Sammeln von Geldscheinen, Münzen oder Briefmarken trifft man auf unterschiedliche Sprachen und Schriftzeichen. Neben den mehrsprachigen Geldscheinen werden auch einsprachige Geldscheine vorgestellt, bei denen sich die für die Sprache verwendete Schrift geändert hat. Ein Sonderthema ist die fühlbare Kennzeichnung der Scheine so, dass die Wertstufen auch von Sehbehinderten sicher erkannt werden können. Allgemeinwissen ist es, dass viele verschiedene Sprachen mit der jeweils gleichen Schrift "zu Papier" gebracht werden können - Deutsch, Englisch, Spanisch und viele andere mit der lateinischen Schrift oder Russisch, Bulgarisch und Serbisch mit der kyrillischen Schrift. Andererseits gibt es Sprachen, die gleichzeitig von verschiedenen Völkern in unterschiedlichen Schriften geschrieben werden. Ein Beispiel dafür sind Serbisch / Kroatisch, die Serben benutzen (überwiegend) das kyrillische und die Kroaten das lateinische Alphabet. Die einzelnen Abschnitte widmen sich den mehrsprachigen Geldscheinen - Österreich-Ungarns, Ungarns, der Tschechoslowakei und Jugoslawiens, - der UdSSR und deren Nachfolgestaaten, bei letzteren geht es um den Wechsel von kyrillischer zu lateinischer Schrift, - im Baltikum, ausgegeben während des Ersten Weltkrieges und kurz danach, - vieler Länder von A wie Afghanistan über I wie Indien und Israel bis Z wie Zypern, - mit chinesischer Beschriftung, das betrifft die chinesischen Geldscheine selbst, aber auch Geldscheine aus einer Reihe weiterer Länder, - der Euro-Zone mit ihrer extrem knappen Beschriftung, - mit einer zusätzlichen Kennzeichnung in Blindenschrift. Bereits bei der Gestaltung der Geldscheine sind Unterschiede zu erkennen. Gibt es zwei gleichberechtigte Sprachen, die in gleicher Größe und wechselnder Reihenfolge angeordnet werden? Dies trifft auf Englisch und Französisch in Kanada oder Flämisch und Französisch in Belgien zu. Gibt es eine Hauptsprache (Russisch in der UdSSR) und viele Zweitsprachen? Oder gibt es eine verbindende Hauptsprache, die Muttersprache keiner Nationalität ist, wie die englische Sprache in Indien? Jede Aufschrift auf Geldscheinen (und Münzen) ist zugleich Ausdruck eines Herrschaftsanspruchs, ist Dokumentation der jeweils herrschenden Verhältnisse. Deutlicher als bei einer Beschreibung des Ist-Zustandes wird bei Veränderungen des Zustandes die Politik dahinter sichtbar.

Rainer Geike, Jahrgang 1954, im Hauptberuf Diplomingenieur für Verfahrenstechnik (gewesen), beschäftigt sich seit über 50 Jahren mit Numismatik und Heraldik. Neben vielen Artikeln sind bisher drei Bücher von ihm erschienen: "Geld und Preise in der DDR - Was bekamen wir für unser Geld?", "Kleingedrucktes auf Geldscheinen" und "Transkaukasien - Geldscheine und Wappen als Zeitdokumente".
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR32,50
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,49

Produkt

KlappentextMehrsprachige Geldscheine? Wechsel von Sprache und Schrift? Beim Sammeln von Geldscheinen, Münzen oder Briefmarken trifft man auf unterschiedliche Sprachen und Schriftzeichen. Neben den mehrsprachigen Geldscheinen werden auch einsprachige Geldscheine vorgestellt, bei denen sich die für die Sprache verwendete Schrift geändert hat. Ein Sonderthema ist die fühlbare Kennzeichnung der Scheine so, dass die Wertstufen auch von Sehbehinderten sicher erkannt werden können. Allgemeinwissen ist es, dass viele verschiedene Sprachen mit der jeweils gleichen Schrift "zu Papier" gebracht werden können - Deutsch, Englisch, Spanisch und viele andere mit der lateinischen Schrift oder Russisch, Bulgarisch und Serbisch mit der kyrillischen Schrift. Andererseits gibt es Sprachen, die gleichzeitig von verschiedenen Völkern in unterschiedlichen Schriften geschrieben werden. Ein Beispiel dafür sind Serbisch / Kroatisch, die Serben benutzen (überwiegend) das kyrillische und die Kroaten das lateinische Alphabet. Die einzelnen Abschnitte widmen sich den mehrsprachigen Geldscheinen - Österreich-Ungarns, Ungarns, der Tschechoslowakei und Jugoslawiens, - der UdSSR und deren Nachfolgestaaten, bei letzteren geht es um den Wechsel von kyrillischer zu lateinischer Schrift, - im Baltikum, ausgegeben während des Ersten Weltkrieges und kurz danach, - vieler Länder von A wie Afghanistan über I wie Indien und Israel bis Z wie Zypern, - mit chinesischer Beschriftung, das betrifft die chinesischen Geldscheine selbst, aber auch Geldscheine aus einer Reihe weiterer Länder, - der Euro-Zone mit ihrer extrem knappen Beschriftung, - mit einer zusätzlichen Kennzeichnung in Blindenschrift. Bereits bei der Gestaltung der Geldscheine sind Unterschiede zu erkennen. Gibt es zwei gleichberechtigte Sprachen, die in gleicher Größe und wechselnder Reihenfolge angeordnet werden? Dies trifft auf Englisch und Französisch in Kanada oder Flämisch und Französisch in Belgien zu. Gibt es eine Hauptsprache (Russisch in der UdSSR) und viele Zweitsprachen? Oder gibt es eine verbindende Hauptsprache, die Muttersprache keiner Nationalität ist, wie die englische Sprache in Indien? Jede Aufschrift auf Geldscheinen (und Münzen) ist zugleich Ausdruck eines Herrschaftsanspruchs, ist Dokumentation der jeweils herrschenden Verhältnisse. Deutlicher als bei einer Beschreibung des Ist-Zustandes wird bei Veränderungen des Zustandes die Politik dahinter sichtbar.

Rainer Geike, Jahrgang 1954, im Hauptberuf Diplomingenieur für Verfahrenstechnik (gewesen), beschäftigt sich seit über 50 Jahren mit Numismatik und Heraldik. Neben vielen Artikeln sind bisher drei Bücher von ihm erschienen: "Geld und Preise in der DDR - Was bekamen wir für unser Geld?", "Kleingedrucktes auf Geldscheinen" und "Transkaukasien - Geldscheine und Wappen als Zeitdokumente".
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756272686
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.08.2022
Auflage1. Auflage
Seiten138 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9744916
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Mehrsprachige Geldscheine? Wechsel von Sprache und Schrift?

Beim Sammeln von Geldscheinen, Münzen oder Briefmarken trifft man auf unterschiedlichste Sprachen und / oder Schriftzeichen, Ziffern bei der Wertangabe bzw. Datierung sowie Datumsbzw. Jahresangaben. Dabei ist die Vielfalt bei Schriften und Sprachen deutlich größer. Was hier näher betrachtet werden soll, sind vor allem Geldscheine, aber auch einige wenige Münzen mit Aufschriften in zwei oder mehr Sprachen bzw. Schriften. Dazu kommen einige Beispiele einsprachiger Geldscheine, bei denen sich die für die betreffende Sprache verwendete Schrift geändert hat. Ein Sonderthema im Rahmen der mehrsprachigen Geldscheine ist die fühlbare Kennzeichnung der Scheine so, dass die Wertstufen auch von Sehbehinderten sicher erkannt werden können.

Der Autor hat sich seit etwa 2005 ausführlicher mit dem Thema auseinandergesetzt und seine Ergebnisse in mehreren Vorträgen und Artikeln vorgestellt.1 Ausgangspunkt war die Beschäftigung mit den Geldscheinen von Österreich-Ungarn und Sowjetunion und deren Nachfolgestaaten. Das Interesse war zunächst auf die Wappenabbildungen gerichtet. Aufgefallen sind dabei die zum Teil vielsprachigen Angaben auf den Geldscheinen. Das Interesse war geweckt. Das vorliegende Büchlein ist nun aus einer Zusammenfassung und Überarbeitung dieser Beiträge entstanden.

Das Wort DANKE kann ich nicht groß genug schreiben! Ohne Joachim Krüger hätte ich das Thema der chinesisch beschrifteten Scheine nicht in Angriff genommen und ohne Yang Xia hätte ich den Abschnitt nicht fertig stellen können. Ohne die Hilfe von Ingeborg Baldauf wäre der Abschnitt zu den Geldscheinen der UdSSR und der Nachfolgestaaten fehlerhaft geblieben. Und ohne die Unterstützung von Volker Adam, Alexander Kartosia und Gerayer Koutcharian hätte ich die transkaukasischen Scheine nicht lesen können. Herzlichen Dank an die vielen Helfer, die einzelne Abschnitte kritisch gelesen und mich mit Hinweisen unterstützt haben: Barbara Kunzmann-Müller, Vilija GerulaitienÄ, Lutz Rzehak, JiÅí Novák, Jung-Hwa Lee, Asok Kumar Chakravarti, Anja Paschedag, Elena Graf, Sabine Kirfel, Franz Morcinek, Klaus-Dieter Grebhahn, Matthias Böhme. Dank schulde ich auch einer Reihe von Studierenden aus verschiedenen Ländern.

Das Büchlein behandelt eine Vielzahl von Beispielen. Natürlich hätte man die Zahl der Beispiele noch erhöhen und bei den vorgestellten Beispielen noch mehr in die Tiefe gehen können. Aber das hätte den vorgesehenen Rahmen gesprengt.

Schrift und Sprache

Was ist Schrift? Schrift ist ein System grafischer Zeichen zur Fixierung, Mitteilung und Überlieferung von Gedanken. Entwicklungsgeschichtlich folgt die Schrift der Sprache. Schrift und Sprache sind natürlich in ihrer Entwicklung eng miteinander verbunden, aber es gibt keine starre Kopplung. Allgemeinwissen ist es, dass viele verschiedene Sprachen mit der jeweils gleichen Schrift zu Papier gebracht werden können - Deutsch, Englisch, Spanisch und viele andere mit der lateinischen Schrift oder Russisch, Bulgarisch und Serbisch mit der kyrillischen Schrift.

Andererseits gibt es Sprachen, die gleichzeitig von verschiedenen Völkern in unterschiedlichen Schriften geschrieben werden. Ein Beispiel dafür ist Serbokroatisch / Kroatoserbisch, die Serben benutzen vorwiegend das kyrillische und die Kroaten das lateinische Alphabet2. Es gibt aber auch eine Reihe von Sprachen, für die im Laufe der Zeit ein- oder mehrmals die Schrift gewechselt wurde: Rumänisch, Türkisch, Aserbaidschanisch, Usbekisch,...

Im Beitrag von 2007 hat der Autor die mehrsprachig beschrifteten Geldscheine in die folgenden sechs Gruppen eingeteilt:
Beschriftung in den Sprachen / Schriften der im Land lebenden Völker, Nationalitäten, Sprachgruppen: Österreichisch-ungarische Geldscheine, Geldscheine der SFR Jugoslawien, der ÄSR / ÄSSR / der UdSSR, Belgiens, Kanadas,...
Verwendung einer zusätzlichen, alle Bevölkerungsgruppen verbindenden fremden Sprache neben der Verwendung einer oder mehrerer nationaler Sprachen. Bestes Beispiel sind hier sicherlich die indischen Geldscheine. Neben den vielen regionalen oder gruppenspezifischen Sprachen gelten Hindi und Englisch als verbindende Sprachen.
Verwendung einer weiteren - international verbreiteten - Sprache, um Ausländern den Umgang mit dem Geld zu erleichtern, Dies trifft häufig zu, wenn das üblicherweise im Land verwendete Schriftsystem von lateinischer, kyrillischer und griechischer Schrift abweicht. Das betrifft beispielsweise die Geldscheine arabischer Länder.
Besatzungsausgaben, dazu zählen beispielsweise die von Deutschland in den während des 1. Weltkrieges besetzten Gebieten ausgegebenen Geldscheine der Darlehenskasse Ost und die von der Freiwilligen Westarmee im gleichen Zeitraum im Baltikum verausgabten Geldscheine.
Nutzung einer älteren, (uns) fremden Schrift oder einer bisher nicht auf Geldscheinen verwendeten eigenen Sprache zur Betonung der Unabhängigkeit, z.B. des Guarani in Paraguay.
Popularisierung bestimmter (politischer) Ideen, Propaganda -Wirkung - national und international. Besonders deutlich wird der Propagandacharakter, wenn die mehrsprachige Beschriftung nichts mit der Geldfunktion des Scheines zu tun hat. Beispiele sind hier insbesondere die Geldscheine der RSFSR mit der Losung Proletarier aller Länder, vereinigt Euch! in verschiedenen Sprachen.

Es gibt eine große Zahl von Ausgaben, die eindeutig einer Gruppe zuzuordnen sind. Andererseits gibt es aber auch eine Reihe von Ausgaben, für die Kriterien von zwei oder drei Gruppen zutreffen. Besatzungsausgaben lassen sich z. B. auch den Gruppen 2 und / oder 3 zuordnen. Betrachtet man die Gruppen 1 und 2, so gab bzw. gibt es in diesen Ländern durchaus deutlich mehr Minderheiten mit eigenen Sprachen, als es auf den Geldscheinen ablesbar ist.

Sebba und Shneydor3 haben in ihren Beiträgen ebenfalls sechs Gruppen gebildet, dabei aber u.a. unterschieden in einheimische und nicht-einheimische Minderheitensprachen und eine Gruppe von Sprachen mit historischer oder religiöser Bedeutung.

Jede Aufschrift auf Geldscheinen (und Münzen) ist zugleich Ausdruck eines Herrschaftsanspruchs, ist Dokumentation der jeweils herrschenden Verhältnisse. Die Verwendung der Sprachen kleiner Nationalitäten ist sicher Ausdruck einer gewissen Autonomie / Gleichberechtigung, aber natürlich kein Beweis für eine völlige Gleichberechtigung. Dies war weder in Österreich so, was die Tschechen, die Kroaten und Slowenen betraf, noch war es in der UdSSR so, was Esten, Letten und Kasachen betraf. Umgekehrt ist aber das Fehlen der Zweitsprachen auf den ungarischen Seiten der österreichisch-ungarischen Geldscheine ein deutlicher Hinweis auf die noch schlechtere Stellung der beherrschten Völker als im österreichischen Landesteil.

Bereits bei der Gestaltung der Geldscheine sind Unterschiede zu erkennen. Gibt es zwei gleichberechtigte Sprachen, die in gleicher Größe und wechselnder Reihenfolge angeordnet werden? Dies trifft auf Englisch und Französisch (Kanada) oder Flämisch und Französisch (Belgien) zu. Gibt es eine Hauptsprache (Russisch) und viele Zweitsprachen ? Oder gibt es eine verbindende Hauptsprache, die Muttersprache keiner Nationalität ist, wie die englische Sprache in Indien?

Werden alle Informationen in allen Sprachen gegeben? Das betrifft den Namen der ausgebenden Stelle, die Wertangabe in Ziffern und Worten, die Informationen zur Gültigkeit sowie zur Funktion des Unterschreibenden oder zum Fälschungsverbot.

Sicherlich gibt es auch unterschiedliche Randbedingungen bezüglich der Größe der Unterschiede zwischen zwei Sprachen bzw. hinsichtlich der Sprachkenntnisse der Bevölkerung. So versteht in der frankophonen kanadischen Provinz Quebec offensichtlich ein erheblicher Teil der Einwohner nicht die englische Sprache. Dagegen sind Tschechisch und Slowakisch sehr nah verwandte Sprachen, so dass im Fernsehen der ÄSSR abwechselnd in den beiden Sprachen ausgestrahlte Programme ohne bzw. nur mit wenig Problemen auch von der jeweils anderen Bevölkerungsgruppe gesehen und gehört werden konnten und auch gesehen wurden.

Deutlicher als bei einer Betrachtung des Ist-Zustandes wird bei Veränderungen des Zustandes die Politik dahinter sichtbar. Beispiel dafür ist der Wechsel der Schriften und Sprachen für die Republiken im Kaukasus und in Mittelasien.


Abb. 1.1: Spanien, Weihnachtsbriefmarke 2007


Weniger auffällig sind zunächst einsprachige Geldscheine, bis man feststellt, dass es im Land vier Landessprachen gibt wie in Spanien. Alle Geldscheine der letzten 100 Jahre waren aber ausschließlich spanisch / kastilisch beschriftet. Lediglich auf einigen Weihnachts-Briefmarken sind dem Autor alle diese Sprachen begegnet. Hier heißt es viersprachig Feliz Navidad / Bo Nadal / Bon Nadal / Eguberri Zoriontsuak , wie die Marke aus dem Jahr 2007 zeigt (Abb. 1.1). In der...
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