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Hot Shot Doc

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
426 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am11.10.20221. Auflage
Dr. Russell ist ein grandioser Chirurg, als Mensch jedoch unausstehlich. Abweisend und angeberisch, aber verdammt sexy. Ich halte stets Abstand zu ihm, sodass ich nichts von seinem unangenehmen Charakter mitbekomme, auch wenn ich ihn heimlich anschmachte. Bald schon verbringe ich viel Zeit in seiner Nähe, da ich seine neue chirurgische Assistentin bin. Und dabei werde ich leider auch seinen Launen ungeschützt ausgeliefert sein. Hoffentlich merkt er nicht, wie sehr ich für ihn schwärme. Wird er meine Gefühle vielleicht sogar erwidern? Vermutlich nicht. Und was, wenn doch? 



R. S. Grey ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Mit ihren erfolgreichen Romanen steht sie regelmäßig auf der USA Today Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden in Texas.
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Produkt

KlappentextDr. Russell ist ein grandioser Chirurg, als Mensch jedoch unausstehlich. Abweisend und angeberisch, aber verdammt sexy. Ich halte stets Abstand zu ihm, sodass ich nichts von seinem unangenehmen Charakter mitbekomme, auch wenn ich ihn heimlich anschmachte. Bald schon verbringe ich viel Zeit in seiner Nähe, da ich seine neue chirurgische Assistentin bin. Und dabei werde ich leider auch seinen Launen ungeschützt ausgeliefert sein. Hoffentlich merkt er nicht, wie sehr ich für ihn schwärme. Wird er meine Gefühle vielleicht sogar erwidern? Vermutlich nicht. Und was, wenn doch? 



R. S. Grey ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Mit ihren erfolgreichen Romanen steht sie regelmäßig auf der USA Today Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden in Texas.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783967972122
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum11.10.2022
Auflage1. Auflage
Seiten426 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2108 Kbytes
Artikel-Nr.9744919
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Bailey

Ich frage mich, was andere Leute in meinem Alter gerade tun.

Durch Tinder scrollen?

Mit ihrer Gang die Stadt unsicher machen?

Ich habe keine Gang.

Dafür aber eine kleine Schwester, die dicht neben mir auf der Couch sitzt, damit wir gemeinsam auf meinen Laptopbildschirm sehen können. Wiederholungen von Grey´s Anatomy in HD. Dr. McDreamys Haare sind dicht und glänzend. Am liebsten würde ich mit dem Finger über den Bildschirm streichen und versuchen, sie zu spüren.

Ich habe grüne Matsche im Gesicht. Das soll eine selbstgemachte Maske sein. Josie hat sie zusammengepantscht und mir geschworen, dass wir wie Filmstars aussehen, wenn wir sie uns wieder abwischen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie sich irrt. Noch schlimmer, wahrscheinlich hat sie unsere letzte Avocado vergeudet. Die wollte ich eigentlich in Stückchen geschnitten auf Reis servieren und das Ganze ein ausgewogenes Abendessen nennen. Jetzt werde ich mir wohl was einfallen lassen müssen.

Auf meinem Computerbildschirm reißen sich zwei Ärzte die OP-Kleidung vom Leib. Als es zur Sache geht, halte ich Josie die Augen zu.

»Dafür bist du zu jung.«

Das ist nur ein Scherz. Wir haben uns schon unzählige Episoden mit heißen Sexszenen angesehen.

Josie schlägt meine Hand weg und dreht die Lautstärke auf. In unserem Wohnzimmer ertönt Ächzen und Stöhnen. Womöglich bin ich als Vormund nicht geeignet.

»Dürfen deine Schulfreundinnen so was sehen?«, frage ich, auf einmal von Gewissensbissen geplagt. Wir sollten uns Naturdokumentationen auf PBS anschauen: Pinguine, die durch den Schnee watscheln, unterlegt von Morgan Freemans sonorer Stimme.

»Machst du Witze?«, fragt sie, ohne den Blick vom Bildschirm zu wenden. »Meine Mitschüler machen so was.«

Die Vorstellung, dass Vierzehnjährige sich an irgendwelchen körperlichen Aktivitäten beteiligen, die übers Händchenhalten hinausgehen, entsetzt mich. »Versprich mir, dass du keinen Jungen anrührst, bevor du achtzehn bist.«

Sie verdreht die Augen und streckt mir ihren kleinen Finger hin. Ich hake mich mit meinem ein, und mir nichts, dir nichts haben wir eine Abmachung. Jetzt kann ich leichter atmen.

Als der Abspann läuft, stehe ich auf, um mir das Gesicht zu waschen, in der Hoffnung, dass ich von dieser seltsamen Mixtur zumindest keinen Hautausschlag bekomme. Ich muss morgen arbeiten und würde mich lieber nicht zum Gespött der gesamten Klinik machen.

Josie kommt nach und nimmt die Hälfte des Waschbeckens in Beschlag. »Ist es echt so? Dass alle Ärzte im Bereitschaftszimmer miteinander rummachen?«

»Wie ich schon sagte - so was passiert nie.«

Ich fange ihren Blick im Spiegel auf und reiche das Handtuch an sie weiter, nachdem ich mir damit das Gesicht trocken getupft habe. Keine fiesen Eiterpickel bisher. Das ist ein gutes Zeichen.

»Na schön, okay, vielleicht nicht die ganz verrückten Sachen, aber ich wette, du hast schon Leute beim Knutschen in der Abstellkammer erwischt.«

»Noch nie.«

»Beim Sex im Umkleideraum?«

»Nein.«

»Verstohlene Blicke im OP?«, fragt sie zunehmend verzweifelt.

»Josie, Grey´s Anatomy ist eine Serie - ein Fernsehdrama, gefakte Liebe. Deute nicht zu viel hinein.«

Sie seufzt ungehalten. »Was ist mit den Chirurgen?« Josie lässt das Handtuch fallen und dreht sich zu mir. Sie packt mich so fest am Arm, dass ich mich nicht aus ihrem Griff befreien kann. Für jemanden, der so dürr ist, ist sie erstaunlich stark. »Sind welche darunter, die auch nur halb so süß sind wie Dr. McDreamy?«

»Die meisten sind alte Männer. Graue Haare, Schnurrbärte, Bäuche wie der Weihnachtsmann. Meinen Chef kennst du ja.«

Ich befreie mich aus ihrem Klammergriff und verschwinde in die Küche. Wir haben so gut wie nichts mehr vorrätig, und mein Gehalt wird erst am Dienstag ausgezahlt. Dann gibt´s wohl Thunfischsandwiches ... mal wieder.

»Igitt, ernsthaft? Keiner sieht im Entferntesten gut aus?!«

Durch meinen Kampf mit dem Dosenöffner bin ich so abgelenkt, dass ich ihr, ohne nachzudenken, antworte. »Einer schon ...«

Sie hechtet durch die Küche, entreißt mir die Thunfischdose und sieht mit großen, erwartungsvollen Augen zu mir auf. »Wer?«

»Keine Ahnung, wie er heißt.« Das ist gelogen.

»Wie sieht er aus?«

»Groß. Braune Haare.« Ich zucke mit den Schultern.

»Umwerfend attraktiv« ist der entscheidende Zusatz, den ich weglasse. »Arroganter« und »Arsch« sind zwei weitere Worte, die ich lieber für mich behalte.

Ich weiche absichtlich aus, weil meine Schwester leicht frühreif und sehr furchteinflößend ist. In drei Sekunden sitzt sie auf der Couch vor meinem Laptop und scrollt durch das Mitarbeiter-Verzeichnis auf der Krankenhaus-Website. Von spätabendlichem Stalking weiß ich, dass es alphabetisch geordnet ist, weshalb sie jetzt von nebenan ruft: »Wie ist sein Nachname?«

Ich huste, um eine weitere Lüge zu überspielen. »Ich weiß nicht mehr.«

»Welcher Fachbereich?«

Ich stecke zwei Scheiben Brot in den Toaster und hole die Mayonnaise aus dem Schrank, während ich mich frage, wie lange sie brauchen wird, ihn ohne meine Hilfe zu finden.

»Bailey, welcher Fachbereich?«

Ich ignoriere sie weiter. Ihre Finger fliegen nur so über die Tasten, die sicher gleich von meinem Laptop abspringen.

Die Toastscheiben hopsen in dem Moment hoch, als Josie hörbar nach Luft schnappt.

»Ich hab ihn!«

Mir rutscht das Herz in die Hose.

»Dr. Matthew C. Russell!« Sie scrollt durch seinen Lebenslauf. »Medizinische Fakultät der UT Southwestern. Facharztausbildung an der UCLS. Spezialisierung auf komplexe Wirbelsäulenchirurgie und auf pädiatrische Skoliose, bla, bla. Wen juckt´s?! Ich versteh nicht mal die Hälfte der Begriffe. Gibt s abgesehen von dem Porträt noch mehr Fotos von ihm? Vielleicht von einem Strandurlaub?«

»Keine Ahnung. Der Name sagt mir nichts. Dr. Russell, sagst du? Das könnte er sein. Wen juckt´s?« Ich setze mein ganzes Schauspieltalent ein, um sie von der heißen Spur abzubringen. Dann versuche ich es mit einer zweiten Methode: Ablenkung. »Dein Sandwich ist fertig!«

Sie schleift den Laptop mit in die Küche und setzt sich schmunzelnd mir gegenüber an den Tisch. Ich esse allein und kaue schweigend, während Josies Sandwich unberührt bleibt. Mit zusammengekniffenen Augen blickt sie auf den Bildschirm, während sie scrollt und vor sich hin tippt. Sie ist eine Privatdetektivin, die dringend eine neue Spur benötigt. Halb rechne ich damit, dass sie gleich eine Lupe zückt und sich einen Oberlippenbart wachsen lässt.

»Er hat keine Social-Media-Accounts, was extrem ärgerlich ist. Ich hab auf der Alumni-Seite der UT Southwestern nachgesehen, aber die posten keine Fotos.«

»Warum ist das wichtig? Iss jetzt.«

Sie fixiert mich verärgert, hält den Blickkontakt, während sie ein gewaltiges Stück von ihrem Sandwich abbeißt, und begibt sich dann wieder auf ihre Mission, die Wangen aufgebläht wie ein Streifenhörnchen.

Mir ist klar, warum meine Schwester sich so an Dr. Russell hochzieht. In den sechs Jahren, seit ich ihre Vormundschaft übernommen habe, hatte ich nicht viele Dates. Ich war grundsätzlich nicht an Männern interessiert. Romantik spielt in meinem Leben eine untergeordnete Rolle - nein, noch schlimmer: Romantik ist für mich überflüssig wie ein Kropf. Meine Lippen haben so lange keinen menschlichen Kontakt mehr gespürt, dass ich mich nicht mehr so recht erinnere, wie Küssen funktioniert. Steckt man einfach seine Zunge rein, und nichts wie ran? Hoffentlich ist es wie mit dem Fahrradfahren, sonst bin ich am Arsch.

Josie macht sich schon länger Sorgen um mich.

Erst letzte Woche hat sie mir gesagt, dass sie Gewissensbisse hat, weil ich so viel für sie aufgeben musste.

Natürlich habe ich protestiert.

»Keine Ahnung, wovon du sprichst. Ich hab dich gern bei mir. Das weißt du doch.«

»Du hast viel für mich geopfert.«

»Ach, komm. Hab ich nicht.«

»Du hast keine Freunde.«

»Ich habe Ms. Murphy von nebenan.«

»Sie ist eine wunderliche Alte mit Kristallen um den Hals.«

»Es gefällt mir nicht, wenn du meine allerbeste Freundin als wunderliche Alte bezeichnest.«

Sie hält nicht mal inne, um zu lachen. »Du musstest meinetwegen dein Studium aufgeben.«

»Große Sache. Ich liebe meine jetzige Arbeit.«

»Und du gehst nie aus.«

»Stimmt nicht.«

»Als du das letzte Mal ein Date hattest, war ich noch keine dreizehn.«

»Das kann doch nicht sein ...«

Ich führte den Gedanken nicht zu Ende, weil sie recht hatte. Es war tatsächlich so lange her.

Die Wahrheit lautet, dass ich wirklich viel opfern musste, um für Josie da zu sein. Im Grunde führe ich das Leben einer alleinerziehenden Mutter. Meine Zeit geht für Pflichten wie Wäschewaschen, Kochen und Saubermachen drauf. Ich muss dafür sorgen, dass Josies Noten nicht nachlassen und sie morgens pünktlich zur Schule kommt und dabei nicht so schnell aus ihren Jeans herauswächst, dass sie in Hochwasserhosen durch die...
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Autor

R. S. Grey ist eine US-amerikanische Schriftstellerin. Mit ihren erfolgreichen Romanen steht sie regelmäßig auf der USA Today Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und ihren zwei Hunden in Texas.