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Mein Leben in deinem

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am02.02.20231. Auflage
Mit «Ein ganzes halbes Jahr» hat Jojo Moyes Millionen Leser:innen-Herzen erobert. Ihre Romane sind unvergleichlich, lassen uns mitfühlen, bringen uns zum Weinen und zum Lachen. In ihrem neuen Roman erzählt Jojo Moyes die Geschichte zweier ungleicher Frauen, die das Schicksal zusammenführt.  Einmal in das Leben einer anderen schlüpfen, davon träumt Sam, wenn ihr der Alltag mal wieder über den Kopf wächst. Als sie im Sportstudio versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, kann sie nicht widerstehen. Der Inhalt ist so anders als ihre schlichten Klamotten. Eine wunderschöne Chanel-Jacke und ein Paar glamouröse High Heels. Als Sam die Kleidungsstücke anzieht, fühlt sie sich für einen Moment wie eine andere Frau. Eine Frau ohne Geldsorgen, ohne Ehemann, der nur noch auf dem Sofa sitzt - sie fühlt sich unbeschwert, selbstbewusst, frei.  Nisha ist diese Frau. Von außen scheint ihr Leben perfekt. Ein erfolgreicher, wohlhabender Mann, ein Kleiderschrank voller Designerstücke. Doch Nisha war nicht immer die Frau, die sie heute ist. Und ihr sorgsam aufgebautes Leben droht gerade wie ein Kartenhaus einzustürzen. Bis ihr Sam begegnet. Denn manchmal kann ein einziger Moment alles verändern.  Jojo Moyes erzählt die Geschichte von Sam und Nisha, sie erzählt von Freundschaft, von Solidarität unter Frauen. Davon, was es auslösen kann, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Und von dem Glück einer zweiten Chance.

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die Sunday Morning Post in Hongkong und den Independent in London gearbeitet. Ihr Roman «Ein ganzes halbes Jahr» war ein internationaler Bestseller und eroberte weltweit die Herzen von über 16 Millionen Leser:innen. Zahlreiche weitere Nr.-1-Romane folgten. Jojo Moyes hat drei erwachsene Kinder und lebt in London.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR25,00
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextMit «Ein ganzes halbes Jahr» hat Jojo Moyes Millionen Leser:innen-Herzen erobert. Ihre Romane sind unvergleichlich, lassen uns mitfühlen, bringen uns zum Weinen und zum Lachen. In ihrem neuen Roman erzählt Jojo Moyes die Geschichte zweier ungleicher Frauen, die das Schicksal zusammenführt.  Einmal in das Leben einer anderen schlüpfen, davon träumt Sam, wenn ihr der Alltag mal wieder über den Kopf wächst. Als sie im Sportstudio versehentlich die falsche Tasche mitnimmt, kann sie nicht widerstehen. Der Inhalt ist so anders als ihre schlichten Klamotten. Eine wunderschöne Chanel-Jacke und ein Paar glamouröse High Heels. Als Sam die Kleidungsstücke anzieht, fühlt sie sich für einen Moment wie eine andere Frau. Eine Frau ohne Geldsorgen, ohne Ehemann, der nur noch auf dem Sofa sitzt - sie fühlt sich unbeschwert, selbstbewusst, frei.  Nisha ist diese Frau. Von außen scheint ihr Leben perfekt. Ein erfolgreicher, wohlhabender Mann, ein Kleiderschrank voller Designerstücke. Doch Nisha war nicht immer die Frau, die sie heute ist. Und ihr sorgsam aufgebautes Leben droht gerade wie ein Kartenhaus einzustürzen. Bis ihr Sam begegnet. Denn manchmal kann ein einziger Moment alles verändern.  Jojo Moyes erzählt die Geschichte von Sam und Nisha, sie erzählt von Freundschaft, von Solidarität unter Frauen. Davon, was es auslösen kann, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Und von dem Glück einer zweiten Chance.

Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die Sunday Morning Post in Hongkong und den Independent in London gearbeitet. Ihr Roman «Ein ganzes halbes Jahr» war ein internationaler Bestseller und eroberte weltweit die Herzen von über 16 Millionen Leser:innen. Zahlreiche weitere Nr.-1-Romane folgten. Jojo Moyes hat drei erwachsene Kinder und lebt in London.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644010000
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum02.02.2023
Auflage1. Auflage
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8008 Kbytes
Artikel-Nr.9804820
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Erstes Kapitel

Sam starrt zu der langsam heller werdenden Zimmerdecke hinauf und macht ihre Atemübung, wie es ihr die Ärztin geraten hat, während sie versucht, ihre Fünf-Uhr-morgens-Gedanken daran zu hindern, sich zu einer riesigen schwarzen Wolke über ihrem Kopf zusammenzuballen.

Einatmen sechs Sekunden, drei halten, ausatmen sieben Sekunden.

Ich bin gesund, betet sie stumm herunter. Meine Familie ist gesund. Der Hund pinkelt nicht mehr in den Hausflur. Es ist was zu essen im Kühlschrank, und ich habe einen Job. Noch, fügt sie mit leichtem Bedauern hinzu, denn bei dem Gedanken an ihren Job zieht sich ihr der Magen zusammen.

Ihre Eltern leben noch. Auch wenn es ihr zugegebenermaßen schwerfällt, das ins geistige Dankbarkeitstagebuch aufzunehmen. Verdammt. Ihre Mutter wird am Sonntag garantiert eine spitze Bemerkung darüber machen, dass sie Phils Mutter viel öfter besuchen. Und zwar irgendwann zwischen dem Sherry und dem viel zu mächtigen Nachtisch, das ist so sicher wie der Tod, Steuern und diese einzelnen Kinnhaare. Sam stellt sich vor, wie sie sich mit einem höflichen Lächeln verteidigt. Na ja, Mum, Nancy hat gerade nach fünfzig Jahren Ehe ihren Mann verloren. Sie ist im Moment eben ein bisschen einsam.

Aber ihr habt sie auch ständig besucht, als er noch gelebt hat, oder nicht?, hört sie ihre Mutter zurückgeben.

Ja, aber ihr Mann lag im Sterben. Phil wollte seinen Vater so oft wie möglich sehen. Wir haben dort schließlich keine Partys gefeiert.

An diesem Punkt wird Sam bewusst, dass sie sich in ihrem Kopfkino wieder einmal einen Streit mit ihrer Mutter liefert, und sie zieht sich daraus zurück, versucht, ihn gedanklich in eine Schachtel zu legen und sie mit einem Deckel zu verschließen. Das hat sie mal in einer Zeitschrift gelesen. Aber der Deckel will einfach nicht draufbleiben. Ihr fällt auf, dass sie sich zurzeit häufig in Gedanken herumstreitet: bei der Arbeit mit ihrem Chef Simon, mit ihrer Mutter, mit dieser Frau, die sich gestern an der Kasse vorgedrängelt hat. Keine dieser Auseinandersetzungen führt sie im echten Leben. Sie beißt einfach die Zähne zusammen. Und versucht zu atmen.

Einatmen sechs Sekunden, drei halten, ausatmen sieben Sekunden.

Ich lebe nicht in einem Kriegsgebiet, denkt sie. Wenn ich den Hahn aufdrehe, fließt sauberes Wasser, und die Regale in den Supermärkten sind voll. Keine Explosionen, keine Schießereien. Kein Hunger. Das ist schließlich schon mal was. Trotzdem steigen ihr die Tränen in die Augen, wenn sie an diese armen Kinder in den Kriegsgebieten denkt. Sie muss ständig weinen. Cat sagt ihr immer wieder, sie soll eine Hormonersatztherapie machen, aber sie hat immer noch ihre Tage und Hormonpickel (das ist so was von ungerecht), und davon abgesehen bekommt man sowieso keinen Termin beim Arzt. Als sie das letzte Mal angerufen hat, hätte sie zwei Monate warten müssen. Und wenn ich inzwischen an einer tödlichen Krankheit sterbe?, hatte sie gedacht. Und sich in Gedanken mit der Sprechstundenhilfe herumgestritten.

Im echten Leben hatte sie einfach gesagt: «Oh, das dauert mir ein bisschen zu lange. Ich komme bestimmt auch so klar. Aber danke trotzdem.»

Sie wirft einen Blick nach rechts. Phil schläft, das Gesicht sogar im Traum sorgenvoll verzogen. Sie will den Arm ausstrecken und ihm übers Haar streichen, aber seit einiger Zeit wacht er sofort auf, wenn sie das macht, wirkt erschrocken und unglücklich, als hätte sie etwas Grausames getan.

Stattdessen faltet sie die Hände vor der Brust und versucht, eine entspannte Haltung einzunehmen. Ruhen ist genauso gut wie Schlaf, hat ihr mal jemand gesagt. Denk einfach an nichts und entspann deinen Körper. Lass die ganze Spannung los, die du in den Gliedern hast, von den Zehen aufwärts. Spüre die Schwere deiner Füße. Lass dieses Gefühl langsam in deine Knöchel aufsteigen, deine Knie, deine Hüften, deinen Mag...

Ach fuck, sagt eine Stimme in ihrem Kopf. Es ist Viertel vor sechs. Ich kann genauso gut aufstehen.

 

«Es ist keine Milch da», sagt Cat. Ihre Tochter starrt anklagend in den Kühlschrank, als warte sie darauf, dass durch Zauberhand welche auftaucht.

«Kannst du nicht schnell zum Laden gehen?»

«Ich hab keine Zeit», sagt Cat. «Ich muss meine Haare machen.»

«Tja, ich fürchte, ich habe auch keine Zeit.»

«Warum?»

«Weil ich zu dem Fitnessclub gehen muss, für den du mir einen Gutschein geschenkt hast. Der läuft morgen ab.»

«Aber den habe ich dir schon vor einem Jahr geschenkt! Außerdem hast du doch bestimmt eh kaum Zeit dort, wenn du hinterher noch zur Arbeit gehst, oder?»

«Ich habe ausgemacht, dass ich ein bisschen später komme. Wenigstens ist der Fitnessclub ganz nah beim Büro. Ich hatte einfach bisher keine Zeit.» Sie hat nie Zeit. Sie wiederholt das wie ein Mantra, zusammen mit «Ich bin so müde». Aber niemand hat je Zeit. Und jeder ist müde.

Cat zieht die Augenbrauen hoch. Für sie ist Selfcare eine Notwendigkeit, die vor prosaischeren Erfordernissen wie Geld, Wohnen oder Ernährung kommt.

«Ich sag´s dir immer wieder, Mum, wer rastet, der rostet», erklärt Cat, die mit kaum verhohlenem Horror das zunehmend verschwimmende Taille-Hüfte-Verhältnis ihrer Mutter beäugt. Sie schließt den Kühlschrank. «Mist. Ich versteh einfach nicht, wieso Dad nicht mal eine Packung Milch kaufen kann.»

«Schreib ihm einen Zettel», sagt Sam, während sie ihre Sachen zusammensucht. «Vielleicht fühlt er sich heute besser.»

«Und vielleicht friert heute die Hölle zu.»

Cat stolziert aus der Küche, wie es nur eine Neunzehnjährige kann. Ein paar Sekunden später hört Sam das wilde Rauschen ihres Föhns, und sie weiß, dass er in Cats Zimmer liegen bleibt, bis sie ihn zurückholt.

«Ich dachte eigentlich, du trinkst sowieso keine Kuhmilch mehr», ruft sie die Treppe hinauf.

Der Föhn wird kurz abgeschaltet. «Also jetzt nervst du einfach», kommt die Antwort. Sam macht ihren Badeanzug in der untersten Schublade der Flurkommode ausfindig und steckt ihn in ihre schwarze Sporttasche.

 

Sie schält sich gerade aus ihrem feuchten Badeanzug, als die Yummy Mummys hereinkommen. Mit schimmerndem Haar und gertenschlank nehmen sie den Raum in Besitz, reden laut durcheinander, erfüllen mit ihren Stimmen die miefige Stille der Umkleide, ohne Sam auch nur wahrzunehmen. Sie spürt, dass sich ihre kurzfristige Ausgeglichenheit, die sie durch zwanzig Bahnen im Wasser gewonnen hat, wie Nebel auflöst. Es hatte eine Stunde gedauert, bis ihr wieder eingefallen ist, dass sie diese Orte hasst; die gnadenlose Ausgrenzung, die diese sportgestählten Körper auszustrahlen scheinen, die Ecken, in die Sam und die anderen Pummeligen sich drücken, um nicht aufzufallen. Sie ist eine Million Mal an diesem Club vorbeigegangen und hat überlegt, ob sie hineingehen sollte. Ihr wird bewusst, dass sie sich nach der Begegnung mit dieser Sorte Frauen schlechter fühlt, als wenn sie überhaupt nicht hergekommen wäre.

«Hast du nachher noch Zeit für einen Kaffee, Nina? Ich dachte, wir könnten in dieses süße Café gehen. Das mit den Poke Bowls.»

«Total gern. Aber nur bis elf. Ich bringe Leonie zum Kieferorthopäden. Emma?»

«Oh Gott, unbedingt. Ich brauche ein bisschen Mädelszeit!»

Dies sind Frauen mit Designer-Sportoutfits, perfekt gestyltem Haar und Zeit für Cafébesuche. Dies sind Frauen, auf deren Sporttaschen echte Designer-Label prangen, anders als auf Sams gefakter Marc-Jacobs-Tasche, und deren Ehemänner beiläufig Umschläge mit fetten Bonuszahlungen auf glänzende Conran-Küchentische werfen. Diese Frauen fahren riesige SUVs, die niemals schmutzig werden, parken ständig in zweiter Reihe, verlangen Babyccinos von gestressten Baristas und schnalzen missbilligend mit der Zunge, wenn sie nicht genau nach ihren Wünschen zubereitet werden. Sie liegen nicht bis vier Uhr morgens wach und machen sich Sorgen wegen der Stromrechnung oder fühlen sich unbehaglich, wenn sie den neuen Chef grüßen mit seinem Anzug und seiner kaum verhohlenen Geringschätzung.

Sie haben keine Ehemänner, die bis mittags im Schlafanzug herumhängen und jedes Mal gehetzte Blicke aufsetzen, wenn ihre Frauen vorschlagen, vielleicht mal wieder eine Bewerbung zu schreiben. Sam ist in diesem gewissen Alter, in dem sich irgendwie nur das Falsche festzusetzen scheint: die Pfunde, die Furche zwischen ihren Augenbrauen, die Sorgen. Und währenddessen scheint ihr alles andere - die Sicherheit des Arbeitsplatzes, das Eheglück, ihre Träume - einfach zu entgleiten.

«Du kannst dir nicht vorstellen, wie sie dieses Jahr im Le Méridien die Preise erhöht haben», sagt eine der Frauen. Sie hat sich vorgebeugt, frottiert ihr kostspielig getöntes Haar. Sam muss sich seitwärts an ihr vorbeischlängeln, um sie nicht zu berühren.

«Doch, das weiß ich! Ich wollte für Weihnachten Mauritius buchen - unser übliches Ferienhaus ist jetzt vierzig Prozent teurer.»

«Ein echter Skandal ist das.»

Genau, es ist ein Skandal, denkt Sam. Wie schrecklich für euch alle. Sie denkt an das Wohnmobil, das Phil vor zwei Jahren gebraucht gekauft hat, um es instand zu setzen. Damit können wir übers Wochenende ans Meer fahren, hatte er fröhlich gesagt und zu dem riesenhaften Camper mit der großen Sonnenblume auf der Seite hinübergeschaut, der ihre Einfahrt versperrte. Doch dann war er nie weiter gekommen, als die Stoßstange zu reparieren. Seit seinem Katastrophenjahr steht der Wagen vor ihrem Haus, eine quälende, tägliche Erinnerung an das,...
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Jojo Moyes, geboren 1969, hat Journalistik studiert und für die Sunday Morning Post in Hongkong und den Independent in London gearbeitet. Ihr Roman «Ein ganzes halbes Jahr» war ein internationaler Bestseller und eroberte weltweit die Herzen von über 16 Millionen Leser:innen. Zahlreiche weitere Nr.-1-Romane folgten. Jojo Moyes hat drei erwachsene Kinder und lebt in London.Karolina Fell hat schon viele große Autorinnen und  Autoren ins Deutsche übertragen, u.a. Jojo Moyes, Bernard Cornwell und Kristin Hannah.