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Perry Rhodan 3184: Die Advokatin Bukk

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
64 Seiten
Deutsch
Perry Rhodan digitalerschienen am25.08.2022
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. An Bord des Chaoporters gefangen, versuchen Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon, diesen wieder zu verlassen. Sie bringen einige Hintergründe ans Licht und treffen einen Chaotekten, der allerdings bei ihrer Begegnung stirbt. Saedelaere und O'Shannon werden des Mordes angeklagt - ihre einzige Hoffnung ist DIE ADVOKATIN BUKK ...mehr

Produkt

KlappentextIn der Milchstraße schreibt man das Jahr 2072 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem Jahr 5659 nach Christus. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Doch entwickelt sich in der kleinen Galaxis Cassiopeia offensichtlich eine neue Gefahr. Dort ist FENERIK gestrandet, ein sogenannter Chaoporter. Nachdem Perry Rhodan und seine Gefährten versucht haben, gegen die Machtmittel dieses Raumgefährts vorzugehen, bahnt sich eine unerwartete Entwicklung an: FENERIK stürzt auf die Milchstraße zu. An Bord des Chaoporters gefangen, versuchen Alaska Saedelaere und Gry O'Shannon, diesen wieder zu verlassen. Sie bringen einige Hintergründe ans Licht und treffen einen Chaotekten, der allerdings bei ihrer Begegnung stirbt. Saedelaere und O'Shannon werden des Mordes angeklagt - ihre einzige Hoffnung ist DIE ADVOKATIN BUKK ...
Details
Weitere ISBN/GTIN9783845361840
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum25.08.2022
Reihen-Nr.3184
Seiten64 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6231 Kbytes
Artikel-Nr.9809096
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

3.

 

Rund drei Stunden hockten Gry und Alaska in einem gerade zwei Quadratmeter großen, fensterlosen Verschlag. Einzige Lichtquelle war das gelegentliche Aufflackern des Cappin-Fragments unter Alaskas Maske.

»Ich könnte ...«, sagte sie gedehnt. Mehr war nicht nötig. Sie hatten das Gespräch schon mehrmals geführt. Sie konnten fliehen, indem sie in Dispersion ging.

Aber Alaskas Gegenargumente waren gut: Es war nicht klar, ob ihre Gabe inzwischen wieder einsatzfähig war oder ob sie ihre Energie voreilig verschwendete, bevor die Regeneration abgeschlossen war.

Aber selbst wenn: Sie wussten nie, wo Gry sich wieder zusammensetzte. Normalerweise kam sie genau dort heraus, wo sie die Dispersion begonnen hatte, wenn sie nicht in akuter Gefahr schwebte. Und das war gerade nicht der Fall.

Zu guter Letzt: Sollten sie auf diesem Weg entkommen, waren sie damit flüchtige Verbrecher, mitsamt aller Scherereien, die das mit sich brachte. Solange es eine - zugegeben kleine - Chance gab, ihren Ruf wiederherzustellen, wollte Alaska bleiben. Falls das scheiterte, konnten sie sich immer noch absetzen.

»Erstens, zweitens, drittens«, sagte Alaska ruhig. »Habe ich etwas vergessen?«

»Oh ja«, sagte Gry. »Viertens: Ich habe keine Lust mehr, in diesem finsteren Loch zu hocken!«

»Das Problem lässt sich möglicherweise anders lösen«, antwortete Alaska ungerührt. »Draußen geht jemand den Gang entlang. Ziemlich zielstrebig in unsere Richtung.«

Gry spitzte die Ohren, hörte aber nichts. Erst zehn Sekunden später nahm sie ebenfalls etwas wahr. Der Mann an ihrer Seite hatte offenbar ein außerordentlich feines Gehör.

Weitere 20 Sekunden riss ein zweieinhalb Meter großes, haluterbreites Wesen die Tür auf. Gry sah Zottelfell, eine spitze Schnauze mit geifertropfenden Reißzähnen und zerlumpte, dreckstarrende Kleidung.

»Mitkommen!«, schnauzte die Kreatur sie an.

Weder Tonfall noch Optik des Wesens legten Widerspruch nahe. Es sei denn, man hieß Gry O'Shannon. »Oder?«, fragte sie, ohne sich zu rühren.

»Oder ihr werdet ohne Verhandlung hingerichtet.«

Das war überzeugend. Sie verließen ihre Zelle. »Wer bist du?«, fragte Alaska.

»Euer Verteidiger«, antwortete der bärenähnliche Riese.

Das überraschte Gry. Sie hatte die Gestalt unwillkürlich als Feind eingeordnet. Wieder einmal zeigte sich, dass man im Umgang mit außerirdischen Lebensformen niemals menschliche Maßstäbe anlegen sollte.

»Was passiert mit uns?«, setzte Alaska die Befragung fort.

Ihr Verteidiger blieb stumm. Er führte sie über einen großen, entvölkerten Platz auf ein prächtiges Steingebäude zu. Die Wolken am Himmel waren tintenblau wie vor einem Sturm, und ein leichter Wind ging. Die Gegend glich einer Geisterstadt, was nicht zuletzt den Galgen am Rand des Platzes geschuldet war. Leichen unterschiedlicher Spezies baumelten dort, unterschiedlich weit verwest. Ganz am Rand hing ein insektoider Dirikki. Die anderen Spezies hatten Alaska und sie auf ihrer Reise durch den Korridor noch nicht getroffen.

Am Ziel stieß der Verteidiger das Tor auf und führte sie ins Gebäude, durch hohe, gewölbte Gänge, vorbei an reich verzierten, aus Stein geschnittenen Doppeltüren. Vor einer blieb er stehen. »Hinein!«

Das Tor öffnete sich, und nun sahen sie wieder andere Lebewesen - gleich eine ganze Menge davon. Der Saal war dunkel. Ein erhöhtes, beleuchtetes Pult stand im Zentrum von im Halbkreis ansteigenden Sitzreihen und blickte auf eine Reihe niedriger Tische mit winzigen Stühlen hinab, die im Zwielicht lagen.

Am Pult saß ein mindestens drei Meter großer, hagerer Humanoide mit Facettenaugen und langem, schmalem Schnabel. Die Zuschauerplätze waren bis auf den letzten Sitz belegt. An den kleinen Tischen saßen zwei grau gewandete Wesen, die an haarlose Buddha-Statuen erinnerten, allerdings mit Hahnenkämmen und Kehllappen. Eine war türkis gefiedert, die andere violett. Beide hielten ihre Häupter tief geneigt.

Die Aussage der Anordnung war klar: Dort oben saß jemand mit Macht, und wer zu seinen Füßen hockte, war ihm ausgeliefert. Das sah nicht aus wie ein Gericht, das großen Wert auf faire Prozesse legte.

Gry und Alaska wurden von je zwei Gerichtsdienern oder etwas in der Art in die Mitte genommen und zur Anklagebank geführt.

»Ihr seid Mörder!«, schrie der Richter in höchster Erregung. »Mörder!«

Das war kein guter Start für die Verhandlung. Gry überlegte, sofort zu fliehen. Aber im Moment hatte sie keine Gelegenheit, Körperkontakt zu Alaska aufzunehmen, hätte ihn also zurücklassen müssen. Daran änderte sich nichts, als sie auf ihre Plätze gezwungen wurden. Mehrere freie Sitze lagen zwischen ihnen. Natürlich konnte sie sich weit zur Seite lehnen, und wenn Alaska ihr entgegenkäme ...

»Ihr habt den Chaotekten auf dem Gewissen! Könnt ihr auch nur ermessen, was ihr getan habt? Was das für die Bewohner des Primordialen Korridors bedeutet?«

Eine Klinge im Nacken zwang Gry, sich zu verneigen. Gleich darauf schnappte ein Ring an einer kurzen Kette um ihren Hals zu und hielt sie in der gebeugten Haltung. »Ich ...«, schnaubte sie.

»Ruhig!«, flüsterte Alaska.

Mühsam beherrschte sich Gry.

»Wir haben Zhismik gehört«, rief der Richter ins Publikum. »Er hat euch nicht aufgehalten, obwohl der Fall klar ist, wie er nur sein kann. Oder nicht? Ist ihre Schuld nicht erwiesen?« Lautes Johlen und Jubeln von den Zuschauerrängen gab ihm recht.

Jetzt, dachte Gry, wäre es ein guter Zeitpunkt für unseren Verteidiger, Einspruch zu erheben.

Sie drehte den Kopf, soweit die Kette es zuließ, und dann gleich noch einmal in die andere Richtung. Das bärenhafte Wesen war nicht zu sehen. Es hatte sie vor der Verhandlung im Stich gelassen!

»Aber ...«, sagte jemand. Alaskas Stimme war es nicht. Es musste einer der bunten Buddhas gewesen sein.

»Stille!«, brüllte der Richter mit sich überschlagender Stimme. »Niemand spricht, wenn ein Gerechtigkeitspfleger sich erklärt!« Diese Person also steckte hinter dem sperrigen Titel, den Perneter Horizonts kleiner Diener ihnen wütend entgegengeschleudert hatte. »Ich würde dich auf der Stelle töten lassen, wenn das nicht viel zu viel der Gnade wäre!«

Wieder Johlen und Applaus.

»Wir sind keine Mörder!«

Gry sah hin. Es war das türkisfarbene Wesen, das dem Richter widersprach. Glücklicherweise war Alaska geistesgegenwärtig genug, nicht in dieselbe Richtung zu blicken, sondern zu Gry.

Sie deutete unter der Tischplatte an, wie sie ihren Arm zur Seite ausstrecken könnte. Er nickte kaum merklich und machte die entgegengesetzte Bewegung. Wenn sie sich gleichzeitig aufeinander zubewegten, soweit die Ketten um ihre Hälse es zuließen, konnten sie sich vielleicht berühren - und Gry konnte sie fortschaffen. Wo immer sie herauskämen, besser als bei dieser Karikatur eines Richters war es mit Sicherheit.

Es gab nur einen Haken: Noch stand einer der Gerichtsdiener zwischen ihnen, der sie festgekettet hatte, mit einem breiten Krummsäbel in der Hand. Der musste erst einmal weg. Und Gry hatte keine Ahnung, wie sie das erreichen sollte.

»Du wagst es?«, grollte der Gerechtigkeitspfleger. »Du wagst es, mir zu widersprechen? Ihr seid Mörder, und ich verurteile euch hiermit zu Haft von unbestimmter Dauer! Ihr werdet ...«

»Wir sind keine Mörder!«, schrie nun das violette Wesen. »Wir sind angeklagt, weil wir die Abgaben noch nicht bezahlt haben!«

»Was?«, fragte der Richter sichtlich konsterniert.

»Abgaben«, wiederholte der Angeklagte. »Dama Ugran hat uns deshalb angezeigt.«

»Aber ...« Der Richter sah einen der Gerichtsdiener an. Seine Schnabelspitze zitterte. »Ist das wahr?«

Der Angesprochene wand sich sichtlich. »Ja«, gab er zu. »Die beiden sind der eigentlich für gerade eingeplante Fall. Die Mörder ...«

»Weg mit ihnen!«, schrie der Richter. »Das interessiert doch keinen. Freispruch! Raus mit ihnen!«

Mit einem lauten »Pling« sprangen die Ketten um die Hälse der Mitangeklagten auf. Sie standen auf, anscheinend selbst verblüfft von der glücklichen Wendung. Sie beeilten sich, den Saal zu verlassen, bevor der Richter es sich noch einmal anders überlegte.

»Wo sind die Mörder des Chaotekten?«, brüllte der Richter den Gerichtsdiener zwischen Gry und Alaska an, ganz, als säßen sie nicht nur drei Meter vor seinem Schnabel.

Der Diener trat vor Schreck einen Schritt zurück. Das war es, worauf sie nur gewartet hatten. Gry warf sich mit gestrecktem Arm zur Seite.

Alaska reagierte genauso schnell. Zum Glück hatte er lange Arme. Ihre Fingerspitzen berührten sich, hakten sich ineinander, während der Halsring Gry die Luft abschnürte ...

... und nichts geschah.

Keine Dispersion. Sie blieben, wo sie waren. Warum? War der Raum gegen den Einsatz von Paragaben gesichert? Oder hatte ihre Fähigkeit sich nach dem letzten Einsatz wirklich noch nicht wieder regeneriert?

Egal. Ein Hieb, zum Glück mit der flachen Seite der Klinge, trennte ihre Hände.

»Ihr scheint euch zu mögen«, höhnte der Gerechtigkeitspfleger.

Die Chance war vergeben. Ein Tritt beförderte Gry zurück in Richtung ihres Platzes.

»Die beiden«, dozierte der Richter an den Gerichtsdiener gewandt, »die mit dieser ungebührlichen Sympathiebekundung meine Aufmerksamkeit auf sich gezwungen haben - wer ist das? Was tun sie in meinem Saal?«

»Das«, sagte der Gerichtsdiener kläglich-furchtsam, »geehrter Gerechtigkeitspfleger Choem, sind die Mörder des Chaotekten.«

»Das kann...
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