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Verliebt, verlernt, vergeben

Summer Bookserschienen am01.07.2021
Neue Wohnung, neue Schule, neues Glück?
Leider nicht für Jana. Dabei hatte sie sich so sehr auf die Referendariatszeit und ein Leben ohne Mitbewohner gefreut. Doch dann stellt sich ihr Mentor als dauergestresster, arroganter Lehrer heraus und die neue Vermieterin scheint jeden Schritt von ihr zu verfolgen und über alles und jeden zu tratschen.
Als wäre das nicht genug, kommt ihre Klasse auf die Idee, sie ausgerechnet mit ihrem strengen Lehrer zu verkuppeln. Aber vielleicht ist Herr Müller gar nicht so schlimm, wie es den Anschein hat. Blöd nur, dass er verheiratet ist ...
Band 3 der Eifelliebe-Reihe spielt in Kommern.
Alle Teile der Eifelliebe-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, es macht jedoch mehr Spaß, sie in Reihenfolge zu lesen.
Bisher erschienen:
Observe - Die neue Welt
Observe - Die andere Seite
Observe Sammelband
Ich kann dich verdammt gut riechen
British Love (WdLh)
Swedish Kisses (WdLh)
French Desire (WdLh)
Italian Feelings (WdLh)
Wo die Liebe hinzieht Sammelband
High Seas - Leidenschaft auf hoher See
High Seas - Verloren im Paradies
High Seas Sammelband
Die Farben meiner Hoffnung
Liebespost vom Weihnachtsmann (Eifelliebe 1 - Monschau)
Bauer gesucht, Traummann gefunden (Eifelliebe 2 - Nideggen)
Alle Bücher von Lisa Summer sind in sich abgeschlossen.

Lisa Summer schreibt und liest am liebsten Bücher für Jugendliche und junge Erwachsene, die gerne der Wirklichkeit entfliehen. Ihre Leidenschaft steckt sie dabei vor allem in das Schreiben von spannenden und humorvollen Liebes- und Alltagsgeschichten, sowie Dystopien.
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Verfügbare Formate
Book on DemandKartoniert, Paperback
EUR9,95

Produkt

KlappentextNeue Wohnung, neue Schule, neues Glück?
Leider nicht für Jana. Dabei hatte sie sich so sehr auf die Referendariatszeit und ein Leben ohne Mitbewohner gefreut. Doch dann stellt sich ihr Mentor als dauergestresster, arroganter Lehrer heraus und die neue Vermieterin scheint jeden Schritt von ihr zu verfolgen und über alles und jeden zu tratschen.
Als wäre das nicht genug, kommt ihre Klasse auf die Idee, sie ausgerechnet mit ihrem strengen Lehrer zu verkuppeln. Aber vielleicht ist Herr Müller gar nicht so schlimm, wie es den Anschein hat. Blöd nur, dass er verheiratet ist ...
Band 3 der Eifelliebe-Reihe spielt in Kommern.
Alle Teile der Eifelliebe-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden, es macht jedoch mehr Spaß, sie in Reihenfolge zu lesen.
Bisher erschienen:
Observe - Die neue Welt
Observe - Die andere Seite
Observe Sammelband
Ich kann dich verdammt gut riechen
British Love (WdLh)
Swedish Kisses (WdLh)
French Desire (WdLh)
Italian Feelings (WdLh)
Wo die Liebe hinzieht Sammelband
High Seas - Leidenschaft auf hoher See
High Seas - Verloren im Paradies
High Seas Sammelband
Die Farben meiner Hoffnung
Liebespost vom Weihnachtsmann (Eifelliebe 1 - Monschau)
Bauer gesucht, Traummann gefunden (Eifelliebe 2 - Nideggen)
Alle Bücher von Lisa Summer sind in sich abgeschlossen.

Lisa Summer schreibt und liest am liebsten Bücher für Jugendliche und junge Erwachsene, die gerne der Wirklichkeit entfliehen. Ihre Leidenschaft steckt sie dabei vor allem in das Schreiben von spannenden und humorvollen Liebes- und Alltagsgeschichten, sowie Dystopien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783752136913
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum01.07.2021
Seiten150 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse773
Artikel-Nr.9852624
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Unsere zukünftige Elite

 

Herr Müller saß vor mir und studierte meine Notizen. Hätte er mir zuvor gesagt, dass er sehen wollte, was ich in seinem Unterricht protokollierte, hätte ich ordentlicher geschrieben. Denn eigentlich sollten die Unterlagen nur für mich sein. In jeder Stunde, die ich bei ihm oder den anderen hospitierte, wollte ich mir einen anderen Schwerpunkt setzten, auf den ich besonders achten wollte. Für mich - nicht für ihn. Und nun saß er dort an seinem breiten Pult, die Beine geschäftsmäßig übereinandergeschlagen und runzelte die Stirn über mein Gekrakel.

»Ich wusste nicht, dass Sie das lesen wollen, sonst hätte ich ordentlicher geschrieben«, murmelte ich kleinlaut und knetete meine Hände im Schoß.

Heute Morgen war Herr Müller nicht ganz so griesgrämig wie am Vortag gewesen. Trotzdem kam er mir wieder übermäßig streng vor. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass er über Nacht ein paar neue graue Strähnchen im schwarzen Haar dazubekommen hatte. Dabei waren die Schüler relativ ruhig gewesen. Was war es dann, was ihn so stresste?

»Und, welche Schlüsse ziehen Sie aus meiner Stundeneinführung?«

Ich schaute ihn fragend und mit großen Augen an. Gute Frage ... und keine Antwort. »Ähm ...«

Er hob gespannt eine Augenbraue. »Wie würden Sie sie beurteilen?«

»Ich fand es gut, dass Sie mit dem Quiz wiederholt haben, was Sie zu Jägern und Sammlern durchgenommen hatten. Aber ich hatte das Gefühl, dass immer nur die gleichen Kinder drankamen und die letzte Reihe nur wenig aus der Wiederholung mitgenommen hat. Aber immerhin war es ganz interessant als Stundeneinstieg.«

»Verbesserungsvorschläge?«

Ich presste die Lippen aufeinander. Die anderen im Seminar meinten bei der Einführungsveranstaltung letzte Woche erst, dass es immer besser wäre, die Mentoren nicht zu kritisieren. Aber wenn er darum bat ... »Vielleicht nicht ganz so trocken vorgehen. Holen Sie die Schüler mehr in ihrer Lebenswelt ab. Wir haben doch Tablets und die Interaktive Tafel, warum haben Sie das Quiz dann auf einer Folie über den OHP gemacht? Oder lassen Sie Gruppen bilden und die Kinder gegeneinander spielen und Sie stellen einen kleinen Gewinn. Dann macht vielleicht auch die letzte Reihe mit. Oder â«

»Schon gut. Ich weiß, was Sie meinen.« Wusste ich es doch, niemals den Mentor kritisieren. Herr Müller schaute auf die Uhr über der Tür. »Noch zwanzig Minuten, bis wir in meiner 9b sein müssen für die Deutschstunde. Das sind Grundkursler, also erwarten Sie nicht zu viel. Nach der Pause haben wir die Doppelstunde Geschichte mit allen dort. Und bevor Sie nach Hause gehen, möchte ich mit Ihnen den Lehrplan durchgehen. Bis nächste Woche legen Sie mir dann bitte die Stoffverteilungspläne für die drei Klassen in Geschichte vor, und übernächste Woche dann die in Deutsch. Ab dann werden Sie nach und nach meinen Unterricht in der sechs und der neun übernehmen. Und jetzt raus mit Ihnen, ich brauche auch meine Pause.«

Ich kniff die Augen zusammen. Wie schaffte er es nur jedes Mal, dass ich das Gefühl bekam, eine Belastung für Ihn zu sein? Fachlich war er wirklich ein guter Mentor und ich war mir sicher, dass er mich weiterbringen und ordentlich auf die Lehrproben vorbereiten würde. Aber menschlich hätte ich es kaum schlechter treffen können. Wie konnte man nur ständig so miesepetrig sein?

Ich trat hinein ins Lehrerzimmer, ging zu meinem Platz und knallte meine Tasche etwas zu heftig auf den Boden, sodass meine Thermosflasche durch den Stoff hindurch gegen das metallene Tischbein klirrte.

Sabine blickte auf. »Ach, du bist es.« Offenbar war sie völlig in ihren Kalender eingetaucht. »Und, wie war dein Start bisher?«

»Solide. Herr Müller fordert recht viel, habe ich das Gefühl.«

»Ja, der lässt seine schlechte Laune gerne an anderen raus. Man gewöhnt sich dran. Trotzdem kannst du von ihm einiges lernen. Deswegen hat der Chef ihn auch zu deinem Mentor gemacht. Nichts geschieht hier ohne Grund, merk dir das.« Sie klappte ihren Kalender lautstark zu, sodass ich kurz zusammenzuckte, und stand auf. »Schaffen wir es heute, zusammen zu essen?«

»Ich kann es nicht versprechen. Ich schätze, er will in der Pause wieder irgendetwas mit mir durchgehen.«

Sie hob die Schultern und ihre blonden Locken zogen sich kurz zusammen, ehe sie wie eine Spirale auseinander floppten. »Du weißt ja, wo du mich findest.« Mit diesen Worten ließ sie mich alleine im leeren Lehrerzimmer zurück.

Ich biss ein großes Stück meines Brotes ab und schob zwei Streifen Paprika hinterher, dann packte ich alles zusammen und lief zur Klasse der 9b. Hier würde ich den meisten Unterricht haben: fünf Stunden Deutsch, drei Geschichte. Den Rest würde ich in der sechsten halten. In der zehnten sollte ich nur hospitieren.

Ich blickte in rund fünfundzwanzig verwirrte Gesichter und hörte den ein oder anderen leise fragend murmeln, ob ich eine Neue sei, dass ich ganz schön alt aussähe dafür und ob ich vielleicht wieder eine dieser Praktikantinnen sei.

Ich räusperte mich und schloss die Klassenzimmertür auf. »Ich bin Frau Claßen, die neue Referendarin und werde demnächst euren Unterricht in Deutsch und bei der 9b auch in Geschichte übernehmen. Und nun seid lieber ruhig, Herr Müller müsste jeden Moment hier sein. Ist hier hinten noch irgendwo ein Platz frei?«

»Da, neben Thomas«, sagte ein Junge mit hellbraunem Haar und dem ersten Ansatz eines Bartpflaums, und nickte zum Platz links außen.

Thomas verdrehte die Augen und schob widerwillig seinen Kram zur Seite, damit ich Platz hatte.

Herr Müller kam rein, starrte dabei auf sein Handy und machte eine noch finstere Miene als gewohnt, dann pfefferte er seine Ledertasche auf den Schreibtisch und steckte das Smartphone mit zuckender Nase in die Umhängetasche. »Guten Morgen«, sagte er unwirsch. Dann blickte er zu mir und nickte kurz.

Für einen Moment hatte ich das Gefühl, dass er für eine Millisekunde lächelte, als er mich sah, ehe er sich zur Tafel umdrehte.

»Na das kann ja was werden«, stöhnte einer der Jungs vor mir, der offenbar mitten im Stimmbruch steckte.

»Hat bestimmt Stress mit seiner Alten«, meinte der Junge neben ihm.

»Oder seiner Emo-Tochter«, kiekste eines der Mädchen.

Herr Müller war also vergeben und hatte eine Tochter, wahrscheinlich im Teenager-Alter. Wie alt war er dann schon? Spontan hätte ich ihn auf Mitte dreißig geschätzt. Dann wurde er sicherlich jung Vater. Aber ich war noch nie gut im Schätzen. Vielleicht lag das an meiner Matheschwäche.

Ich suchte seine Hände nach einem Ring ab, doch da war keiner. Dann war er wahrscheinlich nicht verheiratet.

»... Frau Claßen.«

Ich schrak hoch. Was hatte er gesagt? Alle starrten mich an. Sollte ich mich vorstellen?

»Sie sollen sich vorstellen«, flüsterte Thomas mir mit vorgehaltener Hand zu.

Ruckartig stand ich auf und stieß dabei unsanft mit meinem Bein gegen den Tisch, sodass Thomas` Flasche beharrlich zu wackeln begann und er sie gerade rechtzeitig vor dem herunterfallen bewahrte. Ich setzte ein schiefes Grinsen auf und sah verlegen in die Runde. Bestimmt war mein Kopf hochrot angelaufen. Alle Augen waren auf mich gerichtet, doch nur Herrn Müllers schienen mich gänzlich zu durchbohren und völlig aus der Bahn zu werfen. »Ähm«, machte ich. »Ja, guten Morgen zusammen. Ich habe mich euch ja eigentlich schon eben beim reinlassen kurz vorgestellt. Also wie gesagt, ich bin Frau Claßen, habe Deutsch und Geschichte für die Sekundarstufe I studiert und werde euch die nächsten eineinhalb Jahre begleiten.«

»Sind Sie von hier?«, rief eines der Mädchen rein.

»Ähm ja, ich hab bis vor kurzem in Schleiden gewohnt.« Eigentlich bis Freitag, aber das ging sie nichts an.

»Kennen Sie Capital Bra?«, rief einer der Jungs rein und das Mädel schräg vor mir kicherte.

»Ja, aber das ist nicht ganz meine Musikrichtung.«

»Is aber geil, müssen sich mal reinziehen.« Das war also die Elite, die ich in diesem Jahr unterrichten durfte.

»Karim, wir sind hier nicht im Musikunterricht. Also, was haben wir letzte Woche gemacht? Marvin?« Herr Müller sah genauso genervt aus, wie ich mich fühlte, als ich mich wieder hinsetzte.

»Weiß nicht, so Grammatik Zeug. Mit Rechtschreibungs-Dings und so. Ah, und dieses Buch, mit den Drogen-Kids.«

»Die Kinder vom Bahnhof Zoo, genau. Ich würde sagen, wir wiederholen jetzt noch einmal den Grammatikteil und sprechen über Adverbialen, Adverbien und Adjektive. Als Beispiel habe ich euch noch einmal einen Auszug aus dem Buch mitgebracht.«

»Ay, aber nicht wieder so Diktat!«

Gott, lass Duden regnen, bitte, flehte ich innerlich.

Ich schrak erleichtert auf, als die Pausenglocke nach einer Dreiviertelstunde läutete. Ich wusste nicht wie, aber irgendwie hatte ich es geschafft, nicht völlig dem Wahnsinn zu verfallen, wenn ich die Kids reden hörte. Ich hatte aus Langeweile begonnen, eine Strichliste darüber zu führen, wie oft ich während der Gruppenarbeitsphase die Wörter: Alter, Jo, Bro, Bitch, Digga und Mashallah hörte. Hundertneunundzwanzig mal ...

Ich trottete raus auf den Schulhof und war erleichtert, als ich feststellte, dass zumindest die jüngeren Schüler noch einen halbwegs normalen Sprachgebrauch an den Tag legten. Viele der Kinder kamen von anderen Real- und Hauptschulen, ein paar vom Gymnasium, hatte der Direktor mir gestern erzählt. Die Schule wurde erst letztes Jahr gegründet und hatte Großteile der anderen Schulen im Umkreis aufgefangen, deren Klassen längst aus allen Nähten geplatzt waren....
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