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Vagabundierende Rückleiter-Ströme auf dem Erdungssystem

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
288 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am04.09.20221. Auflage
Vagabundierende Rückleiterströme auf dem Erdungssystem kreieren Probleme für Menschen, Rohrsysteme und Elektronik und EDV-Anwendungen. Im Buch werden die Grundlagen dazu und die Abhilfemaßnahmen beschrieben. Viele Internethinweise sind zur weiteren Vertiefung im e-book direkt abrufbar. In Buchform sind die Hinweise aber auch zu entnehmen. Die Erfahrungen von 45 Berufsjahren sind in diesem Buch dokumentiert.

Herr Dipl.Ing. Karl-Heinz Otto hat nach der handwerklichen Ausbildung bis zum Elektroinstallateurmeister zusätzlich das Studium der Elektrotechnik an der FH Lippe in Lemgo und an der FH Bielefeld den Wirtschaftsing. absolviert. Seine Erfahrung hat er als öffentlich bestellter Sachverständiger für elektrische Niederspannungsanlagen, Leistungs-und EDV-Elektronik zwischen 1981 und 2022 sammeln können.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR59,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextVagabundierende Rückleiterströme auf dem Erdungssystem kreieren Probleme für Menschen, Rohrsysteme und Elektronik und EDV-Anwendungen. Im Buch werden die Grundlagen dazu und die Abhilfemaßnahmen beschrieben. Viele Internethinweise sind zur weiteren Vertiefung im e-book direkt abrufbar. In Buchform sind die Hinweise aber auch zu entnehmen. Die Erfahrungen von 45 Berufsjahren sind in diesem Buch dokumentiert.

Herr Dipl.Ing. Karl-Heinz Otto hat nach der handwerklichen Ausbildung bis zum Elektroinstallateurmeister zusätzlich das Studium der Elektrotechnik an der FH Lippe in Lemgo und an der FH Bielefeld den Wirtschaftsing. absolviert. Seine Erfahrung hat er als öffentlich bestellter Sachverständiger für elektrische Niederspannungsanlagen, Leistungs-und EDV-Elektronik zwischen 1981 und 2022 sammeln können.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756803736
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum04.09.2022
Auflage1. Auflage
Seiten288 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9852699
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Historischer Rückblick

Computer und EDV-Anwendungen sind aus dem heutigen Leben nicht mehr wegzudenken. In der Corona-Krise wurden die Büroarbeitsplätze einfach in Home-Arbeitsplätze umfunktioniert. Damit verlagerten sich viele Probleme aus dem Bürogebäude auch in die Privathaushaltsbereiche.

Neubauten werden ab 2010 in der Regel nach den neueren VDE-Bestimmungen gut geplant und installiert, damit die elektrischen Anlagen sicher für Personen funktionieren und keine Brände vorkommen.

Dafür sind die Bestimmungen des VDE schon seit 1896 zuständig.

Auf nur 24 Seiten wurden die Sicherheitsvorschriften beeindruckend klar definiert und machen auch 2022 noch Sinn.

Damals gab es noch keine Kunststoffe und damit Isolier -Probleme.

Computer und Bus-Systeme mit viel Elektronik gab es erst 70 Jahre später.

In der Landwirtschaft hat die Elektronik kräftig Einzug gehalten, aber Tiere verhalten sich plötzlich anders als früher.

Heute sind die elektrotechnischen Bestimmungen so stark angewachsen, dass kaum ein Fachmann alle VDE- und VDI-

Bestimmungen kennen und verstehen kann.

Da die elektrotechnischen VDE-Bestimmungen sehr hochpreisig vom VDE-Verlag an Interessierte verkauft werden, ist es leider kein leicht zugängliches Allgemeingut. Selbst Kopien der Bestimmungen zu machen ist untersagt.

Daher ist das erarbeitete Wissen von Fachleuten nicht genügend bekannt bzw. beachtet und nicht komplett verstanden. Viele Elektroinstallateure, die heute international meist aus östlichen Regionen angeheuert werden, sind weder der deutschen Sprache und des verständigen VDE-Lesens mächtig.

Erst mit Fotos und/oder Beispielen muss ein technischer Text mit Leben gefüllt und kann komplett vom Hintergrund der Norm verstanden werden.

Jeder interessierte Elektro-Fachmann sollte wenigstens die kostenfreie VDE Zusammenfassung Einstieghilfe von Herrn Prof. Dr. Ismail Kasikci, ehemals Hochschule Biberach, Gebäudetechnik /Gebäudeklimatik als PDF haben, um die wichtigsten VDE-Punkte auch zu kennen.

Es handelt sich dabei um eine sehr gut gemachte Zusammenstellung wichtiger Bestimmung und ist komprimiert zusammengefasst mit dem letzten Stand 10/2019.

Es gelten immer die letzten VDE-Veröffentlichungen, welche in voller Fassung lt. Internet-Preisliste fast 85.000 ⬠kosten.

In Jahresabonnements werden die Bestimmungen je nach Umfang von ca. 5.000 ⬠bis zu 12.000 ⬠an Behörden, Institute und Firmen abgegeben.

Die in den VDE-Auswahlreihen zusammengestellten DIN-VDE-Normen sind, wie alle als VDE-Bestimmung gekennzeichneten DIN-Normen, Sicherheitsnormen auf dem Gebiet der Elektrotechnik.

Ein Jahresabonnement für das Elektrohandwerk kostet in Papierform nur 250 â¬. Wichtige Hinweise, z.B. die der VDE 0800 zur Informationstechnik, fehlen aber darin.

Die VDE-Bestimmungen beschreiben den zum Zeitpunkt ihres Erscheinens aktuellen Stand der Technik. Ihre Bedeutung wird durch die Bezugnahme in Gesetzen und Verordnungen unterstrichen und ändern sich häufig. Die EU hat heute über die Niederspannungsrichtlinie einen erheblichen Einfluss.

Einen Bestandsschutz für alte Anlagen gibt es in der VDE nicht. Bei Nutzungsänderungen durch Computer-Netzwerke oder Elektromobilität und Solarenergie müssen die elektrotechnischen Anlagen angepasst werden.

So sind alle DIN-VDE-Normen eine Erkenntnisquelle für technisch ordnungsgemäßes Verhalten im Regelfall, aber kein Gesetz.

In einem BGH-Urteil (AZ VIIR 184/97 vom 14.05.1998) wird treffend festgestellt, DIN-Normen sind private technische Regelungen mit Empfehlungscharakter, die die anerkannten Regeln der Technik zwar wiedergeben, aber auch schlechthin falsch sein können.

Bewegt man sich außerhalb der Normen, muss man sich mühsam freibeweisen und argumentieren .

Es sind leider nur elektrotechnische Bestimmungen, welche aber auch falsch sein können oder durch den technischen Fortschritt bereits überholt sind.

Das TN-C-S System ist ein gutes Beispiel dafür.

Durch das Anwenden der DIN-VDE-Normen entzieht sich aber niemand der Verantwortung für eigenes Handeln. Also - Kopf einschalten und die Physik beachten.

Erima Chun, ehemals Leiter der VDE-Prüfstelle in Offenbach, hat mir den prägenden Satz erläutert:

Immer bis zur speisenden Quelle zurückdenken .

Dabei kann es sich um die Stromquelle, aber auch um den Kunden handeln.

Die Informationstechnik und störungsarme Informationsübertragung und Einsatz der Elektronik sind nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken.

Das Ethernet-Protokoll ist weltweit gleich und jede Stromversorgung eines Gebäudes ist je nach den technischen Anschlussbedingungen (TAB) des jeweiligen EVUs unterschiedlich.

In Gebäuden der 60 bzw.70er Jahre werden heute diverse Geräte im Haushalt und der Bürokommunikation genutzt, die es damals noch nicht gab. Ohne die IT wäre kein Home-Office möglich gewesen.

Die Bitkom-Organisation hat dieses Problem in ihrer Veröffentlichung aus 2021 Elektrische Wiederholungsprüfung ohne Abschalten? aus rechtlicher und Anforderungssicht der Betreiber sehr treffend beschrieben.

Das Arbeitspapier kann direkt aus dem Internet geladen werden und zeigt die Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Anforderungen der VDE, der Berufsgenossenschaft und der Betreiber gut auf.

https://www.bitkom.org/sites/default/files/2021-02/20210225_bitkom_leitfaden_elektrische_wiederholungsprufung_in_rechenzentren.pdf

Eine EDV-Anlage heute stromlos zu schalten ist schwierig geworden, da ein permanenter 24/365 Betrieb gewollt wird.

Ein Leck- oder Fehlerstrom stellt sich oft erst beim Betrieb eines elektrischen Gerätes ein, sodass eine Isolationsmessung als Wiederholungsprüfung nicht sinnvoll oder durchführbar ist.

Eine Leckstrom-Messung unterwegs über alle vier aktiven Leiter kann im laufenden Betrieb, ohne die Anlagen freizuschalten, den Fehlerstrom mit geeigneten Messwerkzeugen ermitteln.

In der Schweiz ist diese Methode seit vielen Jahren bewährt. Nach den Unterverteilungen, welche mit Fehlerstromschutzschaltern ausgerüstet sind, stimmt die Welt noch. Das Problem liegt in der meist öffentlichen TN-C-Einspeisung.

Der VDE hat in der Bestimmung 0100-410 vom Oktober 2018 den FI nicht nur für Steckdosenstromkreise, sondern sinnvollerweise auch für Beleuchtungsstromkreise der Wohnungen, FI-Schutzschalter unter 411.3.4 vorgeschrieben. Bei Industriebauten entfällt leider diese Forderung.

In den von mir betreuten Neubauten, auch im Industrie- und Logistikbereich, werden FI-Schutzschalter mit Erfolg schon lange eingesetzt.

In Rechenzentren werden in Deutschland keine Fehlerstromschutzschalter gewünscht, da diese gelegentlich geprüft werden müssten und daher den Stromkreis abschalten würden, was nicht sein darf.

Erst langsam werden in Rechenzentren RCM-Messgeräte (Differenzstrom-melder) eingesetzt, welche Fehler nur melden, aber nicht sofort den Stromkreis hart abschalten.

Die Steigleitungen von den Zählertafeln im Keller und weiter bis zum Hausanschlusskasten oder Transformator sind sehr oft TN-C Systeme aus vier Adern mit gemeinsamer Führung von N und PE = PEN verbaut.

Das hat Folgen, da der Rückleiterstrom gerade mit höheren Frequenzen immer den Weg der niedrigsten Impedanz über alle metallisch geerdeten Verbindungen wählt.

Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV = Einer Muss Verlieren - und das ist meist der Schwächste) ist nicht gewährleistet.

Die EMV beginnt schon in der Entwicklung und endet im Betrieb. Die Ausfallkosten sind heute höher als die Gerätekosten.

Mit Physik kann man keinen Deal machen , stellt auch Greta Thunberg schon sehr richtig fest.

Strom ist immer noch eine sehr häufige Brandursache. Es ist auch immer noch 1/5 =20% aller Schadenursachen unbekannt.

Lose elektrische Verbindungen und unvollständige Kurzschlüsse/Lichtbögen sind immer noch ein offenes Kapitel.

Mehr als 31% aller Brandur-sachen sind laut Statistik der IFS auf die elektrischen Anlagen zurückzuführen - bei Blitzschäden sind es nur 0,2%. Dafür werden extreme Aufwendungen zur Abwehr angesetzt, da es in den VDE-Bestimmungen gefordert ist.

Mit generellem Einbau von Fehlerstromschutzschaltern und einem einwandfreien TN-S-System könnten die Zahlen deutlich verringert werden.

Besser Abschalten, als Abbrennen!!

Gibt es eine Online-Überwachung des zentralen Erdungspunktes mit einer Meldung, wären ein absinkender Isolationswiderstand/Erdschlüsse und beginnende Brände frühzeitig erkennbar.

Eine Fehlerstromüberwachung als Online-Überwachung entspricht dem Grundgedanken der Brandmeldeanlage, um rechzeitig Isolationsversagen festzustellen.

Eine betriebliche Organisation mit einem Kümmerer ist trotzdem notwendig, um...
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