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Kirchengeschichte

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
331 Seiten
Deutsch
UTB GmbHerschienen am05.09.20223. überarbeitete und aktual. Aufl
2000 Jahre Kirchengeschichte auf 330 Seiten - aus evangelischer Perspektive, aber im ökumenischen Geist. Dieses Buch gibt einen Überblick und konzentriert sich auf das Wesentliche. Es basiert auf dem neuesten Stand der Forschung und schlägt Brücken von der Geschichte in die Gegenwart. Die Geschichte des Christentums wird konsequent kritisch behandelt, den dunklen Seiten wird nicht ausgewichen. Das Lehrbuch ist didaktisch aufbereitet und bietet Begriffserklärungen und Arbeitsaufgaben sowie Hinweise zu Klausuren und Hausarbeiten. Konsequent wird auf Lesbarkeit und Verständlichkeit geachtet und nicht mehr vorausgesetzt als das, was Studierende heutzutage an Allgemeinwissen mitbringen. Das Buch zeigt, dass Kirchengeschichte nicht verstaubt und langweilig ist, sondern spannend, höchst relevant und aktuell.

Prof. Dr. Martin Jung lehrt an der Universität Osnabrück.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR32,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR31,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR31,99

Produkt

Klappentext2000 Jahre Kirchengeschichte auf 330 Seiten - aus evangelischer Perspektive, aber im ökumenischen Geist. Dieses Buch gibt einen Überblick und konzentriert sich auf das Wesentliche. Es basiert auf dem neuesten Stand der Forschung und schlägt Brücken von der Geschichte in die Gegenwart. Die Geschichte des Christentums wird konsequent kritisch behandelt, den dunklen Seiten wird nicht ausgewichen. Das Lehrbuch ist didaktisch aufbereitet und bietet Begriffserklärungen und Arbeitsaufgaben sowie Hinweise zu Klausuren und Hausarbeiten. Konsequent wird auf Lesbarkeit und Verständlichkeit geachtet und nicht mehr vorausgesetzt als das, was Studierende heutzutage an Allgemeinwissen mitbringen. Das Buch zeigt, dass Kirchengeschichte nicht verstaubt und langweilig ist, sondern spannend, höchst relevant und aktuell.

Prof. Dr. Martin Jung lehrt an der Universität Osnabrück.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783846357583
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.09.2022
Auflage3. überarbeitete und aktual. Aufl
Seiten331 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse31055 Kbytes
Artikel-Nr.9854794
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Vorwort1 Christus, die ersten Christen und das Christentum2 Antike2.1 Kirchengeschichte der Antike im Überblick2.2 Hauptthemen der antiken Kirchengeschichte2.2.1 Judenchristen und Heidenchristen2.2.2 Apostel und Apostolische Väter2.2.3 Verfolgungen und Martyrien2.2.4 Apologeten und Kirchenväter2.2.5 Konstantins Wende2.2.6 Christologien und Trinitätslehren2.2.7 Asketen und Eremiten2.2.8 Gnosis und ManichäismusAufgabenAlte Kirche im Internet3 Mittelalter3.1 Kirchengeschichte des Mittelalters im Überblick3.2 Hauptthemen der mittelalterlichen Kirchengeschichte3.2.1 Mission3.2.2 Mönchtum3.2.3 Frömmigkeit3.2.4 Kreuzzüge3.2.5 Papsttum3.2.6 Scholastik3.2.7 Humanismus3.2.8 Christen und Juden3.2.9 Christen und MuslimeAufgabenMittelalter im Internet4 Reformation4.1 Kirchengeschichte der Reformation im Überblick4.2 Hauptthemen der Reformationsgeschichte4.2.1 Biografie und Theologie Luthers4.2.2 Von der Gemeinde- zur Fürstenreformation4.2.3 Biografie und Theologie Zwinglis4.2.4 Täufer, Spiritualisten und Antitrinitarier4.2.5 Vom Augsburger Bekenntnis zum Augsburger Religionsfrieden4.2.6 Biografie und Theologie Calvins4.2.7 Gegenreformation und katholische Reform4.2.8 Luthertum und Calvinismus in EuropaAufgabenReformation im Internet5 Frühe Neuzeit5.1 Kirchengeschichte der Frühen Neuzeit im Überblick5.2 Hauptthemen der frühneuzeitlichen Kirchengeschichte5.2.1 Orthodoxie5.2.2 Barockscholastik5.2.3 Der Dreißigjährige Krieg5.2.4 Pietismus5.2.5 Aufklärung5.2.6 Kirchen in EnglandAufgabenFrühe Neuzeit im Internet6 Moderne6.1 Kirchengeschichte der Moderne im Überblick6.2 Hauptthemen der Kirchengeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts6.2.1 Diakonie und Caritas6.2.2 Neue Theologien6.2.3 Staatskirchen, Volkskirchen, Freikirchen6.2.4 Antisemitismus und Philosemitismus6.2.5 Päpste und Konzile6.2.6 Die Kirchen im "Dritten Reich6.2.7 Kirchen in Deutschland nach 19456.2.8 Mission und Dialog6.2.9 Ökumene6.2.10 Kirchen in AmerikaAufgabenModerne im Internet7 ZeitgeschichteKirchliche Zeitgeschichte im ÜberblickAufgabenZeitgeschichte im Internet8 Vertiefungen8.1 Warum Kirchengeschichte - und wie?8.2 Geschichte der Kirche oder Geschichte der Kirchen?8.3 Kirchengeschichte als Christentumsgeschichte8.4 Die Geschichte der Kirchengeschichtsschreibung8.5 Kirchengeschichte und Theologie8.6 Kirchengeschichte in der Region8.7 Kirchengeschichte in der Schule8.8 Kirchengeschichte in der Gemeinde8.9 Epochen der Kirchengeschichte8.10 Kirchengeschichtliche Quellen und Hilfsmittel8.11 Kirchengeschichte im Internet8.12 Prominente Kirchenhistoriker8.13 Kirchengeschichtliche Arbeitsweisen8.14 Seminar- und Examensarbeiten in Kirchengeschichte8.15 Kirchengeschichtliche Zukunftsperspektiven9 Anhang9.1 Musterklausuren9.2 Glossar9.3 Lösungen zur Musterklausur S. 2929.4 Lösungen zu den Bildinterpretationen9.5 Personenregister9.6 Orts- und SachregisterTabellenverzeichnismehr
Leseprobe


1 Christus, die ersten Christen und das Christentum


Das Christentum wurzelt in Jesus Jesus, den seine Anhänger als Christus ansahen und bezeichneten. Jesus war eine Gestalt der Geschichte, daran besteht kein Zweifel. Wir wissen zwar nur wenig historisch Zuverlässiges über sein Leben, aber dass er gelebt hat, dass er gepredigt und geheilt hat sowie als Dämonenaustreiber (Exorzist) auftrat, ist gesichert. Ebenso sicher ist, dass er am Kreuz gestorben ist. Das bezeugen auch außerchristliche Quellen.

Wann Jesus geboren wurde, wissen wir nicht. Alles, was die Bibel über die Umstände seiner Geburt erzählt, sind nach seinem Tod entstandene Legenden, die wichtige und richtige theologische Gedanken in anschauliche und einprägsame Geschichten kleideten. Jesus stammte aus Nazareth, sein Vater hieß Joseph und seine Mutter Maria. Er hatte mehrere Geschwister. Vielleicht lernte er den Beruf seines Vaters und wurde Zimmermann. Er war nicht verheiratet und hatte keine Kinder. Irgendwann begegnete ihm ein jüdischer Bußprediger namens Johannes der Täufer Johannes, eine historisch greifbare Gestalt, und Jesus ließ sich von ihm im Jordan taufen. Anschließend begann Jesus eigenständig zur Lebenserneuerung aufzurufen und zu predigen. Er war damals etwa dreißig Jahre alt. Er durchstreifte seine Heimat, Galiläa, gelangte an den See Genezareth und sammelte Anhänger und Anhängerinnen, darunter einen kleinen Kreis von besonderen Vertrauten, die zwölf Jünger .

Jesus war nur wenige Jahre, vielleicht sogar nur ein Jahr lang unterwegs. Dann zog er mit seinen Anhängern nach Jerusalem (Abb. 2.1). Dort wurde er verhaftet, verhört, verurteilt und hingerichtet. Das Urteil sprach Pilatus (auch: Pontius Pilatus) - eine geschichtlich greifbare Gestalt -, der in Palästina von 26 bis 36 als römischer Statthalter regierte. Das Urteil vollstreckten römische Soldaten. Jesu Anhänger waren entsetzt und suchten überwiegend das Weite. Andere Zuschauer ergötzten sich jedoch an dem grausamen Schauspiel und empfanden das Urteil als gerecht. Die Kreuzigung Kreuzigung fand an einem Freitag statt, unmittelbar vor einem Passahfest. Es war der 14. Nisan (Johannesevangelium) oder der 15. (Markus-, Matthäus-, Lukasevangelium) nach dem jüdischen Kalender. Diese Angaben führen in das Jahr 27 oder 30 oder 31 nach unserer Zeitrechnung. Das Jahr 30 30 ist am wahrscheinlichsten. Die Kreuzigung war dann am 7. April 30. Nach den neuesten archäologischen Erkenntnissen fanden Kreuzigung und Grablegung tatsächlich dort statt, wo vom 4. Jahrhundert an und noch heute die Grabeskirche steht. Aber den ersten Christen waren die Orte nicht wichtig, da sie Jesus auf neue Weise als gegenwärtig erlebten und als von Gott aus dem Tod erweckt verkündeten. Erst später begannen sich die Christen für heilige Orte zu interessieren und versuchten zu identifizieren, was noch zu identifizieren war.

Jesu Anhänger sahen in ihm den Christus Christus. Ob er sich selbst so gesehen hat und ob seine Anhänger ihn schon zu Lebzeiten oder erst nach seinem Tod so ansahen, ist unsicher. Christus (â S. 55) war das griechische Äquivalent zu dem hebräischen Messias (â S. 55) und bezeichnete den gesalbten Erlöser-âKönig, eine sehnsüchtig erwartete Gestalt der Endzeit, die dem unterdrückten Judenvolk die Wende bringen sollte. Mehrfach waren im Zeitalter Jesu Gestalten der Geschichte als Messias/Christus angesehen worden, doch immer wurden die Erwartungen enttäuscht. Jesus entsprach zwar auch nicht den gängigen Vorstellungen, insbesondere passte sein Kreuzestod nicht ins Konzept, denn seine jüdischen Anhänger lasen im Alten Testament: Ein Aufgehängter ist verflucht bei Gott. (Dtn 21,23) Dennoch blieben sie mehrheitlich bei ihrer Entscheidung und ihrem Glauben. Die Kreuzigung war die grausamste und schmachvollste Hinrichtungsart der Römer und wurde vor allem an politischen Verbrechern vollstreckt. Pointiert könnte man sagen: Das Christentum entstand, als die Anhänger Jesu anfingen, seinen Schmachtod theologisch, das heißt positiv und als sinnvoll zu deuten. Dabei half ihnen das Alte Testament, zum Beispiel Jes 53,4f., das Lied vom Gottesknecht:


Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen. Wir aber hielten ihn für den, der geplagt und von Gott geschlagen und gemartert wäre. Aber er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.


Der Tod Jesu wurde von den Christusgläubigen als stellvertretendes Opfer begriffen (vgl. 1 Kor 5,7; Hebr 9,28) und die Kreuzigung als Erhöhung (vgl. Joh 12,32), in der sich die Liebe Gottes gezeigt hatte. Vom Leben, Leiden und Sterben Jesu berichten die Evangelien Evangelien, eine von den Christen geschaffene neue literarische Gattung. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Darstellung und Interpretation des Leidens und Sterbens Jesu und der damit verbundenen frohen Botschaft (griech. εá½Î±Î³Î³Î­Î»Î¹Î¿Î½/euangelion = gute Nachricht) für alle Menschen, dass Gott das Heil aller Menschen will und für das Heil aller Menschen gesorgt hat. Mehr und mehr wurde in der Folgzeit die Kreuzigung im Lichte der geglaubten Auferstehung interpretiert: Christus war zwar gestorben, hatte aber letztlich über den Tod triumphiert. Schon für Paulus hatte Jesus dem Tode die Macht genommen (2 Tim 1,10).

Die Auferweckung Auferweckung Jesu war für die frühen Christen so zentral wie seine Kreuzigung. Anders als die Kreuzigung ist sie allerdings kein geschichtlich greifbares Faktum. Wir haben nur die Berichte des Neuen Testaments, von denen die ältesten, bei Paulus, von Erscheinungen Jesu nach seinem Tod berichten (1 Kor 15,3-6). Dies wurde und wird unterschiedlich interpretiert. Die Erscheinungen lassen sich als *Visionen erklären. Solchen muss keine reale, leibliche Auferweckung aus dem Tod vorausgehen. Moderne Theologen erklärten, Auferstehung bedeute einfach: Die Sache Jesu geht weiter (Willi Marxsen, Dorothee Sölle). Immer wieder spielte aber auch die Hypothese eine Rolle, Jesus sei gar nicht am Kreuz gestorben, er sei scheintot gewesen oder ein anderer sei an seiner Stelle gekreuzigt worden. Letzteres glauben auch die Muslime. Klar ist: Mit Auferstehung oder Auferweckung meint die Bibel nicht die Wiederbelebung eines Leichnams, sondern den Übertritt Jesu in eine neue Existenzweise in der Sphäre Gottes, als Erstling der Entschlafenen (vgl. 1 Kor 15,20), das heißt wie sie von Juden und Christen - und von Muslimen - für jeden Gläubigen nach dem Tod erwartet wird.

Motiviert von der Botschaft Er ist auferstanden! versammelten sich die ersten Christen in Hauskreise Hauskreisen in Privathäusern und bedachten miteinander Jesu Leben und Sterben. Sie verbreiteten ihren Glauben mit Worten, und sie überzeugten durch ihre Taten. Kreise von Jesusanhängern - christliche Gemeinden - bildeten sich in Jerusalem, aber auch in anderen Orten Palästinas. Wir wissen von frühen Jesusanhängern in...
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