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Praxisbuch Sucht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
368 Seiten
Deutsch
Thiemeerschienen am19.10.20223., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage

Therapie von Patienten mit Suchterkrankungen

Stoffgebundene und Verhaltenssüchte erfolgreich therapieren - dieses praxisorientierte Buch bringt Anfängern als auch Fortgeschrittenen die Therapie von Patienten mit Suchterkrankungen näher. Es erleichtert Ihnen den Einstieg in die Arbeit der Suchtkrankenversorgung und schafft Grundlage für eine Spezialisierung in Suchttherapie oder Suchtmedizin. Stoffgebundene sowie nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten werden erläutert, wobei der Schwerpunkt auf den häufigsten und stoffgebundenen Süchten liegt.

Der erste Teil behandelt die Entstehung und die Diagnostik sowie psychotherapeutische und medikamentöse Verfahren zur Behandlung von Süchten.

Im speziellen Teil werden alle wesentlichen stoffgebundenen Süchte und Verhaltenssüchte einzeln anhand einer einheitlichen Gliederung vorgestellt - mit Besonderheiten in der Therapie von Jugendlichen. So erhalten Sie eine umfassende und aktuelle Darstellung des momentanen Forschungsstandes und die Empfehlungen von Experten im Bereich der Suchttherapie und Suchtforschung.

Diese Neuauflage ist komplett überarbeitet und aktualisiert, enthält neue Substanzen und Verfahren und umfassendere Informationen zu Verhaltenssüchten. Neben den breiten Einsatzmöglichkeiten im Behandlungsalltag eignet sie sich zur Prüfungsvorbereitung auf die Qualifikation 'Suchtmedizinische Grundversorgung'.

Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

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Verfügbare Formate
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR109,99
E-BookPDF1 - PDF WatermarkE-Book
EUR109,99
BundleGebunden
EUR110,00

Produkt

Klappentext

Therapie von Patienten mit Suchterkrankungen

Stoffgebundene und Verhaltenssüchte erfolgreich therapieren - dieses praxisorientierte Buch bringt Anfängern als auch Fortgeschrittenen die Therapie von Patienten mit Suchterkrankungen näher. Es erleichtert Ihnen den Einstieg in die Arbeit der Suchtkrankenversorgung und schafft Grundlage für eine Spezialisierung in Suchttherapie oder Suchtmedizin. Stoffgebundene sowie nicht-stoffgebundene Abhängigkeiten werden erläutert, wobei der Schwerpunkt auf den häufigsten und stoffgebundenen Süchten liegt.

Der erste Teil behandelt die Entstehung und die Diagnostik sowie psychotherapeutische und medikamentöse Verfahren zur Behandlung von Süchten.

Im speziellen Teil werden alle wesentlichen stoffgebundenen Süchte und Verhaltenssüchte einzeln anhand einer einheitlichen Gliederung vorgestellt - mit Besonderheiten in der Therapie von Jugendlichen. So erhalten Sie eine umfassende und aktuelle Darstellung des momentanen Forschungsstandes und die Empfehlungen von Experten im Bereich der Suchttherapie und Suchtforschung.

Diese Neuauflage ist komplett überarbeitet und aktualisiert, enthält neue Substanzen und Verfahren und umfassendere Informationen zu Verhaltenssüchten. Neben den breiten Einsatzmöglichkeiten im Behandlungsalltag eignet sie sich zur Prüfungsvorbereitung auf die Qualifikation 'Suchtmedizinische Grundversorgung'.

Jederzeit zugreifen: Der Inhalt des Buches steht Ihnen ohne weitere Kosten digital in der Wissensplattform eRef zur Verfügung (Zugangscode im Buch). Mit der kostenlosen eRef App haben Sie zahlreiche Inhalte auch offline immer griffbereit.

Details
Weitere ISBN/GTIN9783132429413
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum19.10.2022
Auflage3., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage
Seiten368 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse7904 Kbytes
Artikel-Nr.9876391
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1 Allgemeine Grundlagen
1.1 Diagnostik und Klassifikation

Oliver Bilke-Hentsch, Anil Batra
1.1.1 Einleitung

Eine eingehende multiaxiale Diagnostik auf verschiedenen klinischen Ebenen hat für die Therapieplanung bei Patienten mit substanzbezogenen Störungen, d.h. riskantem, schädlichem oder abhängigem Konsum, eine große Bedeutung. Häufig vorkommende Vorstellungsanlässe mit akuter krisenhafter Zuspitzung (schwere Intoxikation, pathologischer Rausch, Suizidalität, aggressive Durchbrüche, delirante Zustände) und soziale Notlagen (drohende Ausschulung, Arbeitsplatzverlust, Zerbrechen der Partnerschaft, Scheidungen usw.) lassen im klinischen Alltag aufgrund des Handlungsdrucks beim ersten Kontakt oft eine breit und sorgfältig angelegte Diagnostik zur langfristigen Interventionsplanung in den Hintergrund treten.

Daher betonen die Leitlinien der wissenschaftlichen Fachgesellschaften die Notwendigkeit einer standardisierten Diagnostik, eine operationalisierte Klassifikation und Erfassung aller relevanten komorbiden Störungen. Trotz der aktuellen Überarbeitung in der ICD-11 stellen die ICD-10 (Internationale Klassifikation der Krankheiten, International Classification of Diseases, Version 10) der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ⶠ[8] sowie im angloamerikanischen Sprachraum und auch im Forschungskontext das DSM-5 (Diagnostic and Statistical Manual of mental Disorders, Version 5) ⶠ[10] die Grundlage der auch sozialrechtlich relevanten Diagnostik und Klassifikation dar.

Ergänzt werden diese Klassifikationssysteme sinnvollerweise durch klinische Interviews, standardisierte, möglichst veränderungssensitive symptom- und syndrombezogene Fragebögen und insbesondere im Kinder- und Jugendbereich auch durch fremdanamnestische Instrumente, z.B. CBCL (Child Behaviour Checklist), TRF (Teacher Report Form), sowie durch familiendiagnostische Verfahren.

Daneben gehört selbstverständlich eine eingehende allgemein-körperliche und neurologische Untersuchung dazu, nicht nur in Bezug auf aktuelle somatische Symptome, sondern auch auf chronifizierende Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Hauterkrankungen. Die körperliche Ebene stellt ⶠim multiaxialen Klassifikationsschema für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter mit einer eigenen Achse je nach Einzelfall einen diagnostischen und interventionellen Schwerpunkt dar.
1.1.2 Allgemeine störungsbezogene Diagnostik
1.1.2.1 ICD-10 und DSM-5
Die ICD-10 kennzeichnet mit dem Code F1 substanzbezogene Störungen. Die Differenzierung der verschiedenen Substanzen wird mit der 2. Stelle festgelegt (F1x; ⶠTab. 1.1 ).
Tab. 1.1 Klassifikation der substanzbezogenen Störungen nach ICD-10.
Klassifikation

Substanz

F10

Alkohol

F11

Opioide

F12

Cannabinoide

F13

Sedativa/Hypnotika

F14

Kokain

F15

Stimulanzien einschließlich Coffein

F16

Halluzinogene

F17

Tabak

F18

flüssige Lösungsmittel

F19

multipler Substanzgebrauch, Konsum anderer psychotroper Substanzen

Konsumassoziierte Zustände werden auf der 3. Stelle kodiert (F1x.y). Unterschieden werden dabei folgende Zustände:

F1x.0: akute Intoxikationen


F1x.1: schädlicher Gebrauch


F1x.2: Abhängigkeitssyndrom


F1x.3: Entzugssyndrom


F1x.4: Entzugssyndrom mit Delir


F1x.5: psychotische Störung während oder nach dem Substanzgebrauch


F1x.6: amnestisches Syndrom mit einer andauernden Beeinträchtigung des Kurz- und Langzeitgedächtnisses infolge eines Substanzmittelkonsums


F1x.7: Veränderungen der kognitiven Fähigkeiten, des Affekts, der Persönlichkeit oder des Verhaltens (z.B. Alkoholdemenz, Flashbacks)


F1x.8: sonstige psychische und Verhaltensstörungen


F1x.9: nicht näher bezeichnete psychische und Verhaltensstörungen


Ein schädlicher Gebrauch nach ICD-10 wird diagnostiziert, wenn der Substanzkonsum verantwortlich für körperliche, psychische und interpersonelle Konsequenzen ist, eine klar beschreibbare Schädigung vorliegt und die übrigen, nachfolgend beschriebenen Merkmale einer Abhängigkeit nicht erfüllt sind.

Eine Abhängigkeitserkrankung ist charakterisiert durch eine Unfähigkeit zur Abstinenz, einen Verlust der Kontrolle über den geregelten Substanzkonsum, eine Toleranzentwicklung bezüglich der Substanzwirkungen und das Auftreten körperlicher Entzugssymptome ⶠ[13].



Merke



Diagnostische Merkmale der Substanzabhängigkeit nach ICD-10

starker Wunsch oder eine Art Zwang, psychotrope Substanzen zu konsumieren


verminderte Kontrollfähigkeit bezüglich des Beginns, der Beendigung und der Menge des Substanzkonsums


körperliches Entzugssyndrom bei Absetzen oder Reduktion des Substanzkonsums oder Substanzkonsum mit dem Ziel, Entzugssymptome zu mildern


Nachweis einer Toleranz (um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen zu erzielen, sind zunehmend höhere Dosen erforderlich)


fortschreitende Vernachlässigung anderer Vergnügungen oder Interessen zugunsten des Substanzkonsums; erhöhter Zeitaufwand, um die Substanz zu beschaffen, zu konsumieren oder sich von den Folgen zu erholen


anhaltender Substanzkonsum trotz des Nachweises eindeutiger schädlicher Folgen


Bei Vorliegen von 3 dieser 6 Kriterien im Verlauf der letzten 12 Monate ist von einer Abhängigkeit auszugehen.



Das DSM-5 hat nach eingehenden kontroversen Diskussionen die bis 2013 klare kategoriale Aufteilung der substanzbezogenen Störungen aus dem DSM-IV (Einteilung von Sucht und verwandte Störungen in abhängig versus nicht abhängig bzw. missbräuchlichen oder riskanten Konsum aufgegeben und eine quasi-dimensionale Einteilung in mild , moderat und schwer vorgenommen. Die Störungsdiagnose berücksichtigt nunmehr eine größere Zahl von insgesamt 11 Kriterien.



Merke



Diagnostische Merkmale substanzbezogener Störungen nach DSM-5

wiederholter Substanzgebrauch, der zum Versagen bei wichtigen Verpflichtungen in der Schule, bei der Arbeit oder zuhause führt


wiederholter Substanzgebrauch in Situationen, in denen es aufgrund des Konsums zu einer körperlichen Gefährdung kommen kann


fortgesetzter Substanzgebrauch trotz ständiger oder wiederholter sozialer oder zwischenmenschlicher Probleme


Toleranzentwicklung charakterisiert durch ausgeprägte Dosissteigerung oder verminderte Wirkung unter derselben Dosis


Entzugssymptome oder deren Linderung bzw. Vermeidung durch Substanzkonsum


Einnahme der Substanz in größeren Mengen oder länger als geplant

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