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The Assistant

tolino mediaerschienen am01.07.2022
Freundschaft zwischen Mann und Frau? Bei Darren und Heather funktioniert dies perfekt ... ... bis eines abends die Weichen neu stellt werden. Doch dann wird Darren von der Vergangenheit seines Vaters eingeholt. Er lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, bei dem es bald um mehr als nur seine Gesundheit geht. Um Heather zu schützen, erzählt er ihr nichts von seinen Schwierigkeiten, doch bald kommt es zu einer Katastrophe, die ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Ist ihre Liebe stark genug, um diese Krise zu überstehen?

Ella Green wurde 1983 in Oberbayern geboren wo sie auch heute noch zusammen mit ihrem Herzensmann lebt. Seit 2014 hat sie sich den Genren Romance und Drama verschrieben. Das Schreiben ist für sie nicht nur eine Berufung, sondern das abtauchen in eine andere Welt. Wenn sie nicht an einer neuen Geschichte arbeitet, geht sie gerne in die Berge
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Produkt

KlappentextFreundschaft zwischen Mann und Frau? Bei Darren und Heather funktioniert dies perfekt ... ... bis eines abends die Weichen neu stellt werden. Doch dann wird Darren von der Vergangenheit seines Vaters eingeholt. Er lässt sich auf ein gefährliches Spiel ein, bei dem es bald um mehr als nur seine Gesundheit geht. Um Heather zu schützen, erzählt er ihr nichts von seinen Schwierigkeiten, doch bald kommt es zu einer Katastrophe, die ihre Beziehung auf eine harte Probe stellt. Ist ihre Liebe stark genug, um diese Krise zu überstehen?

Ella Green wurde 1983 in Oberbayern geboren wo sie auch heute noch zusammen mit ihrem Herzensmann lebt. Seit 2014 hat sie sich den Genren Romance und Drama verschrieben. Das Schreiben ist für sie nicht nur eine Berufung, sondern das abtauchen in eine andere Welt. Wenn sie nicht an einer neuen Geschichte arbeitet, geht sie gerne in die Berge
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754675007
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
SpracheDeutsch
Dateigrösse285
Artikel-Nr.9897988
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Darren

5 Jahre später

Mit der Einladung, die ich gestern im Briefkasten vorgefunden hatte, in den Händen saß ich da und starrte auf die Zeilen. Commandant of the Marine Corps Will Hingston lädt ein zum Frühjahrsempfang. Wieder ein Empfang, bei dem mein Vater auf happy Family machte. Noch nie hatte er mich persönlich zu seinen Veranstaltungen, die auf dem Anwesen meiner Eltern in Virginia stattfanden, eingeladen. Wie jeder Gast erhielt ich eine Einladung per Post. Seit ich die U.S. Marines verlassen hatte, war unser Verhältnis gespalten. Nie hatte er meine Entscheidung und Arbeit als persönlicher Assistent von Barcley Davis respektiert. Er belächelte den Job.

Wenn ich zu seinen Events kam, redete er zwar mit mir, aber auch nur, um den Schein der glücklichen Familie zu wahren. Auf den exklusiven Empfängen spielte er den Gästen das perfekte Familienglück vor. Hinter der Fassade sah es anders aus.

Wurde er gefragt, was sein Sohn jetzt arbeitete, sagte er, dass ich beim Geheimdienst wäre. Ihm war es zuwider, dass ich die militärische Karriere an den Nagel gehängt hatte. Es war ihm peinlich, dass ich Assistent war.

Wenn ich an die Empfänge in den letzten Jahren zurückdachte, wurde mir schlecht. Diese Lügerei nervte mich. Dass ich ohne Frau an meiner Seite erschien, hieß er nie gut. Er hatte wohl die Befürchtung, jemand könnte denken, ich sei schwul.

Tyra sah ich nur auf den Events, was völlig ausreichte. Wir hatten uns in den letzten Jahren aus den Augen verloren. Sie war mittlerweile Major. Ich gönnte ihr den Erfolg bei den Marines.

Bei jedem Empfang versuchte sie, bei mir zu landen. Sie bezirzte mich und flirtete, aber ich war nie darauf angesprungen.

Ich drehte mich mit dem Bürostuhl zur Fensterfront und blickte nach draußen. Die Sonne schien vom wolkenlosen Himmel und tauchte Manhattan in ein sanftes Licht. Für heute stand nicht viel in Barcleys Terminkalender. Am Nachmittag würde Mr. Moore von Moore Wine & Champagne Inc. kommen, um mit ihm neue Konditionen zu verhandeln. Seit Barcley mit Carrie zusammen war, war mein Job ruhiger geworden. Ich musste keine Dates mehr mit Models für ihn organisieren. Ich war wirklich froh, dass diese Zeiten vorbei waren und er sein Herz hatte öffnen können.

Hinter mir hörte ich das Telefon klingeln, drehte mich um und nahm den Anruf entgegen.

»Davis Club Inc., Darren Hingston, guten Tag«, meldete ich mich mit freundlicher Stimme.

»Darren, ich bin es.« Die tiefe militärische Stimme meines Vaters drang an meine Ohren und ich war kurz davor, zu salutieren, auch wenn er das gar nicht sehen konnte. Er hatte mich in den letzten Jahren nie angerufen, daher erstaunte es mich umso mehr, dass er es plötzlich tat. Hoffentlich ist nichts mit Mom, schoss es mir in den Kopf.

»Hallo, Dad«, entgegnete ich und das Gefühl, dass etwas nicht in Ordnung war, nahm zu.

»Hast du die Einladung für den Frühjahrsempfang erhalten?«

Wenn er so anfing, war nichts passiert. Aber was interessierte es ihn, ob ich sie erhalten hatte? Er konnte sich doch denken, dass ich kommen würde. Nur des lieben Friedens willen. Außerdem hätte ich Mom spätestens morgen informiert, dass ich nach Virginia reisen würde. Was also wollte er?

»Ja, hatte ich gestern im Briefkasten.«

»Gut, du weißt, meine Empfänge sind mir sehr wichtig.«

Jaja, das weiß ich, dachte ich mir. All seine Veranstaltungen waren wichtig. Das war nichts Neues für mich. Und ich wusste auch, dass ich an diesen Tagen den tollen Sohn, der beim Geheimdienst tätig war, spielen musste. Ich hasste es. Er brachte die Lüge immer so souverän rüber, dass ich teilweise selbst glaubte, diesen Job zu haben.

»Es werden wieder sehr viele Gäste erwartet, unter anderem auch der Präsident. Ich möchte, dass du zusammen mit Tyra erscheinst.«

Mir klappte der Mund auf. Wie bitte? Wieso sollte ich mit ihr dort hingehen?

»Ich habe keine Lust, den Leuten wieder zu sagen, dass du keine Frau hast. Und ich möchte auch nicht, dass das Gerücht in die Welt gesetzt wird, dass du schwul bist.«

Ihm war es immer bedeutsam, was die Menschen über ihn und seine Familie dachten. Und ein Gerücht, dass ich homosexuell sei, wäre das Schlimmste für ihn.

»Du verlangst von mir ernsthaft, dass ich Tyra als meine Freundin ausgebe?«

»Ihr kennt euch lange genug. Wie du weißt, war ich immer dafür, dass ihr beide ein Paar werdet. Es wäre die Gelegenheit, dem mal auf die Sprünge zu helfen.«

»Sorry, aber da mache ich nicht mit.« Es kam selten vor, dass ich ihm widersprach. Aber bei dieser Schnapsidee sträubte ich mich. »Bevor ich bei so einem Theater mitspiele, komme ich gar nicht. Du kannst deinen Gästen gerne sagen, dass ich für den Geheimdienst geschäftlich unterwegs bin. Das ist ja sowieso deine liebste Lüge.«

»Darren!« Seine Stimme klang mahnend.

Dieser Tonfall gefiel mir nicht. Aber unter Druck würde ich mich von ihm nicht setzen lassen.  Gern ließ er den autoritären Viersternegeneral raushängen.

»Du wirst mit ihr zusammen erscheinen, das ist mein letztes Wort.«

»Ich nehme meine Freundin mit.« Oh mein Gott, was sagte ich da nur? Ich hatte ja gar keine. Woher soll ich bitte eine herbekommen? Das Event war schon in einigen Wochen.

»Du hast eine feste Freundin?«

»Ja, und das würdest du wissen, wenn du mehr Kontakt zu mir hättest.«

»Deine Mom weiß es aber allem Anschein nach auch nicht, denn das hätte sie mir erzählt.«

»Es ist noch ganz frisch«, log ich und schüttelte den Kopf.

Was tat ich hier nur? Diese Lügerei färbte anscheinend ab.

»Was macht sie beruflich? Ist sie erfolgreich?«

Ich ballte die Hand zur Faust. Für ihn zählte nur der Erfolg. Wer beruflich keine Karriere machte, war für ihn nichts wert. Dass ich mit meiner Arbeit bei der Davis Club Inc. sehr gutes Geld verdiente und mir einiges leisten konnte, interessierte ihn nicht. Für ihn war ich nur der Hiwi eines anderen.

»Ist das wichtig, was sie beruflich macht?«

»Ja, schließlich muss ich sie sehr bedeutsamen Leuten vorstellen. Mir wäre es lieber, wenn dich Tyra begleitet, da weiß ich, was sie macht.«

Jetzt schlug es wohl dreizehn. Drehte er jetzt völlig ab?

»Nein, mit Tyra werde ich nicht als Begleitung kommen, dann sag lieber, ich bin mit dem Geheimdienst irgendwo im Dschungel.«

»Rasiere dir die Matte vom Kopf und bring deine Freundin mit. Wir sehen uns spätestens einen Tag vor dem Empfang.«

In mir kochte es vor Wut. Mom würde es das Herz brechen, wenn ich die Einladung ausschlug. Ich wollte ihm antworten, dann hörte ich nur noch ein Tuten in der Leitung. Er hatte aufgelegt. Ich fuhr mir durch die Haare oder wie mein Dad sagte, durch die Matte. Seit ich den U.S. Marines den Rücken gekehrt hatte, trug ich einen lässigen Afrolook und keine Glatze. Nur wenn ich bei meinen Eltern war, rasierte ich mir die Haare komplett ab. Barcley fand meinen wilden Look hip. Er war nicht nur mein Chef, sondern war in den letzten Jahren ein guter Kumpel geworden.

Ich stützte den Kopf auf meinen Händen ab. Tja, und wo bekam ich jetzt eine Frau her, die meine Freundin spielte?

Ich öffnete die oberste Schublade des Schreibtisches. Das schwarze Notizbuch, in dem die Telefonnummern der Models standen, mit denen Barcley früher verkehrt hatte, kam zum Vorschein. Ich hatte es nie weggeworfen, obwohl wir es gar nicht mehr brauchten. Es war ein Teil meiner Arbeit gewesen und manche Nummern kannte ich auswendig.

Ich schlug es auf und begann die Namen, die darin notiert waren, zu lesen. Krass, mit wie vielen Damen sich Barcley vergnügt hatte. Aber das war seine Vergangenheit. Sollte ich ...? Nein, ich würde den Teufel tun und eine als meine Freundin arrangieren. Bis auf Eileen Gellar hatten alle Models in den Clubs der Davis Club Inc. Hausverbot.

»Hey, alles klar bei dir?«, hörte ich Barcleys Stimme und ließ das Notizbuch in der Schublade verschwinden.

»Ja, und bei dir?«

»Auch. Ich möchte am Freitagabend mit Carrie nach Los Angeles fliegen, um im Wish und Hope nach dem Rechten zu sehen.«

Einmal im Monat flog er nach L. A., um zu schauen, ob alles in seinen Clubs gut verlief. Alle zwei Monate flog er nach Singapur. Dort befand sich das Soul, ein sehr edler Club, der ihm gehörte.

»Okay, ich werde für sieben Uhr abends einen Learjet chartern«, sagte ich und notierte mir, dass ich bei der privaten Fluggesellschaft anrufen musste.

Barcley flog nicht gern mit Linienmaschinen. Er bevorzugte es, luxuriöser zu reisen. Was er sich, ohne mit der Wimper zu zucken, leisten konnte.

»Mr. Jefferson wird die Info bekommen, dass er euch um halb fünf abholen und zum La Guardia Flughafen bringen soll.«

»Sehr gut«, sagte er und setzte sich vor mich auf einen der Stühle. »Was hattest du mit dem Modelnotizbuch vor?«

»Ach, nichts. Ich sollte es mal entsorgen. Du brauchst es ja nicht mehr.«

»Brauchst du eine Frau?«, fragte er lachend.

»Oh Gott, nein, niemals würde ich eine von deinen Verflossenen anrufen.« Ich hob die Hände und schüttelte den Kopf.

»Diese Damen möchte ich weder in meinem Leben noch in dem meines persönlichen Assistenten wissen.«

»Keine Sorge.«

»Wenn du Notstand hast, geh ins Truth oder ins Faith. Reiß dort eine auf.«

Diese beiden Clubs gehörten ebenfalls zur Davis Club Inc. und waren in Manhattan gelegen. Sein Vorschlag, in einem der Clubs eine Frau aufzureißen, war gar nicht so verkehrt. Vielleicht würde ich dort eine finden, die meine Freundin spielen...

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