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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
272 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am28.09.20221. Auflage
Diederik Wolsak verändert seit mehr als 20 Jahren das Leben vieler Menschen mit dem 6-Schritte-Prozess. In diesem Buch erzählt er die Geschichte seines Lebens, von der Kindheit in einem japanischen Lager bis zur Gründung eines Retreatzentrums in Costa Rica. Nachdem er sich von einem selbstzerstörerischen Tyrannen zu einem ausserordentlich begabten Therapeuten gewandelt hatte, entwickelte er den 6-Schritte-Prozess, der sein Leben veränderte und auch dem Leser immense Freude und inneren Frieden bringen kann. Menschen, die mit dem 6-Schritte-Prozess arbeiten, erleben weniger Stress und mehr Freude. Beziehungen verbessern sich und damit ihr Leben und dies nicht nur vorübergehend sondern nachhaltig. Diese einfache jedoch sehr tiefgehende Methode steht nun auch den deutschen Lesern zur Verfügung. Nutzen Sie diese Gelegenheit und entdecken Sie in sich selber ein für niemals möglich gehaltenes Glücksempfinden.

Diederik Wolsak ist der Erfinder des Sechs-Schritte Prozesses und Gründer der Choose Again Society Canada. Er kam 1942 auf der indonesischen Insel Java zur Welt. Die ersten 3 Jahre seines Lebens verbrachte er in japanischen Konzentrationslagern. In dieser frühen traumatischen Lebensphase entwickelte er viele destruktive Grundüberzeugungen wie Selbsthass, Angst und Schuldgefühle, welche später zu Alkohol- und Drogenmissbrauch führten. Im Alter von 50 erreichte er einen Punkt der Verzweiflung, an dem er erkannte, dass er so nicht mehr lange weiterleben würde. Diederik entschied sich an der Weggabelung für den besseren Weg - für einen Weg, der die Probleme bei der Wurzel packt. Um die Ursachen glasklar aufzuspüren, entwickelte er eine strukturierte Methode der Selbstbeobachtung und des genauen Spürens: «The Six-Step Process». Damit ist es möglich neu zu wählen und sein Leben in Selbstverantwortung zu leben. «There is a better way - choose again». Basis ist die vertrauensvolle Akzeptanz eines ausnahmslos jedem Menschen innewohnenden vollkommen gesunden Kerns. Diederik unterstützt auf sanfte und liebevolle Weise alle dabei, ihre Barrieren im Inneren aufzuspüren, die ein Leben in Glück und Harmonie verhindern, diese zu benennen und schliesslich loszulassen. Klient:innen spüren, dass Diederik viele dieser dunklen Seiten, mit denen sie in Kontakt kommen, innerlich schon selber durchlebt und transformiert hat. Diederik Wolsak ist ein erfahrener Coach, ein gefragter internationaler Redner und Seminarleiter sowie Gründer des Healing Center El Cielo in Costa Rica. Vorträge und Interviews von und mit Diederik Wolsak sind auf YouTube und auf den Homepages von Choose Again publiziert.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR21,90
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR11,99

Produkt

KlappentextDiederik Wolsak verändert seit mehr als 20 Jahren das Leben vieler Menschen mit dem 6-Schritte-Prozess. In diesem Buch erzählt er die Geschichte seines Lebens, von der Kindheit in einem japanischen Lager bis zur Gründung eines Retreatzentrums in Costa Rica. Nachdem er sich von einem selbstzerstörerischen Tyrannen zu einem ausserordentlich begabten Therapeuten gewandelt hatte, entwickelte er den 6-Schritte-Prozess, der sein Leben veränderte und auch dem Leser immense Freude und inneren Frieden bringen kann. Menschen, die mit dem 6-Schritte-Prozess arbeiten, erleben weniger Stress und mehr Freude. Beziehungen verbessern sich und damit ihr Leben und dies nicht nur vorübergehend sondern nachhaltig. Diese einfache jedoch sehr tiefgehende Methode steht nun auch den deutschen Lesern zur Verfügung. Nutzen Sie diese Gelegenheit und entdecken Sie in sich selber ein für niemals möglich gehaltenes Glücksempfinden.

Diederik Wolsak ist der Erfinder des Sechs-Schritte Prozesses und Gründer der Choose Again Society Canada. Er kam 1942 auf der indonesischen Insel Java zur Welt. Die ersten 3 Jahre seines Lebens verbrachte er in japanischen Konzentrationslagern. In dieser frühen traumatischen Lebensphase entwickelte er viele destruktive Grundüberzeugungen wie Selbsthass, Angst und Schuldgefühle, welche später zu Alkohol- und Drogenmissbrauch führten. Im Alter von 50 erreichte er einen Punkt der Verzweiflung, an dem er erkannte, dass er so nicht mehr lange weiterleben würde. Diederik entschied sich an der Weggabelung für den besseren Weg - für einen Weg, der die Probleme bei der Wurzel packt. Um die Ursachen glasklar aufzuspüren, entwickelte er eine strukturierte Methode der Selbstbeobachtung und des genauen Spürens: «The Six-Step Process». Damit ist es möglich neu zu wählen und sein Leben in Selbstverantwortung zu leben. «There is a better way - choose again». Basis ist die vertrauensvolle Akzeptanz eines ausnahmslos jedem Menschen innewohnenden vollkommen gesunden Kerns. Diederik unterstützt auf sanfte und liebevolle Weise alle dabei, ihre Barrieren im Inneren aufzuspüren, die ein Leben in Glück und Harmonie verhindern, diese zu benennen und schliesslich loszulassen. Klient:innen spüren, dass Diederik viele dieser dunklen Seiten, mit denen sie in Kontakt kommen, innerlich schon selber durchlebt und transformiert hat. Diederik Wolsak ist ein erfahrener Coach, ein gefragter internationaler Redner und Seminarleiter sowie Gründer des Healing Center El Cielo in Costa Rica. Vorträge und Interviews von und mit Diederik Wolsak sind auf YouTube und auf den Homepages von Choose Again publiziert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756263646
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum28.09.2022
Auflage1. Auflage
Seiten272 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9912423
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1 Eine Reise
von der Hölle zum Heiler

«Vielleicht sind alle Drachen unseres Lebens Prinzessinnen,
die nur darauf warten, uns einmal schön und mutig zu
sehen. Vielleicht ist alles Schreckliche im Grunde das
Hilflose, das von uns Hilfe will.»
RAINER MARIA RILKE

Ich krieche auf meinen Händen und Knien im Staub. Beim Zaun auf meiner rechten Seite, ein bisschen vor mir, ist mein älterer Bruder Joost. Wir kommen zur kleinen Lücke, die wir im Maschendrahtzaun gesucht haben. Jetzt legen wir uns ganz flach auf den Bauch und kriechen unter dem Zaun durch. Auf der anderen Seite wächst ein wenig Grünes. Es ist unsere Aufgabe, essbares Unkraut zu finden, als Beilage für unsere sehr karge Nahrung. Ich helfe eifrig dabei, pflücke rasch ein paar Blätter und zeige diese stolz meinem Bruder.

«Nein», sagt dieser freundlich. «Ich zeige dir, was wir suchen.» Dann findet er eine Stelle mit Portulak und sagt: «Der ist wirklich gut. Schau, ob du mehr von diesem finden kannst.» Ich pflücke ein paar Blätter und versuche sie. Der Geschmack ist zwar ein bisschen sauer, aber es ist das Allerbeste, was ich je probiert habe. Mit neuem Enthusiasmus fahren wir weiter, dieses Geschenk der Natur zu ernten.

Geboren wurde ich 1942 als Kind holländischer Eltern, die auf der Insel Java in Indonesien lebten, in einer Stadt, welche zu jener Zeit Batavia (heute Jakarta) hiess. Die Welt um uns herum stand unter Hochspannung infolge des Krieges. Im März jenes Jahres waren die Japaner auf Java gelandet, damals eine holländische Kolonie. Auf Nachschub von Öl für ihre Armee angewiesen, waren die Japaner entschlossen, dieses der holländischen Kontrolle zu entreissen. Zusammen mit anderen entsetzten Einwohnern flohen meine Eltern und mein zweijähriger Bruder in die Berge, südlich des heutigen Jakarta. Es muss eine schreckliche Zeit gewesen sein. Meine Mutter war im fünften Monat schwanger mit mir. Meine Eltern mussten all ihr Hab und Gut zurücklassen, und ihr ganzes soziales Netz wurde abrupt zerrissen. Jegliches Gefühl von Sicherheit, von Zugehörigkeit, von einem Zuhause wurde über Nacht zerstört.

Im Juli wurde ich in Pengalengan geboren, einem winzigen Ort im Süden von Bandung, auf der Insel Java. Während einer kurzen Zeit haben meine Eltern und mein Bruder Joost die vorübergehende Sicherheit und die Schönheit dieses Ortes genossen, hoch in den Bergen an einem wunderbaren See, wo die Luft nach dem sauna-artigen Klima von Jakarta erfrischend kühl war. Doch ihre Tage im Paradies waren gezählt. Nicht lange danach, im September, wurden wir von den Japanern gefangengenommen. Meine Eltern wurden gewaltsam getrennt, und wir wurden in gesonderten Konzentrationslagern inhaftiert. Frauen und Kinder kamen in Frauenlager, Männer und Knaben über sechs Jahre kamen in Männerlager. Etwa 170 000 Menschen waren dort eingesperrt, und 25 000 von ihnen überlebten den Krieg nicht.

Obschon ich erst ein paar Monate alt war, als wir ins Lager kamen, und dreieinhalb Jahre, als wir endlich freigelassen wurden, habe ich viele Erinnerungen an das Lagerleben. Ich erinnere mich, wie mein Bruder und ich einen Weg aus dem Lager gefunden hatten, indem wir bäuchlings unter dem Stacheldrahtzaun aus dem Camp krochen - nicht um zu fliehen, sondern um etwas Nahrung zu finden. Wir schlichen hinaus, um essbare Pflanzen zu pflücken. Diese brachten wir unserer Mutter ins Lager zurück, um die magere tägliche Essensration, bestehend aus wenigen dünnen Brotscheiben und wässeriger Suppe, aufzubessern. Mein Bruder wusste irgendwie, was wir essen konnten und was wir meiden sollten. Ich liebte die Konsistenz von Portulak: Die schmalen Blätter fühlten sich an wie kleine Kissen. Die Fähigkeit meines Bruders zu erkennen, was essbar war, hat wahrscheinlich dazu beigetragen unser Leben zu retten. Ich habe eine sehr tiefe Verbundenheit zu ihm entwickelt. Mein Leben war buchstäblich in seiner Hand und ich vertraute ihm absolut. Dieses Vertrauen ist nie zerbrochen.

Eine andere KZ-Erinnerung ist die einer Foltergrube. Andere kleine Buben und ich krochen oft an den Rand der Grube. Ich erinnere mich, wie ich eines Tages da hinunterschaute und sah, wie eine nackte Frau mit Stacheldraht ausgepeitscht wurde. Sie wurde brutal geschlagen und blutete heftig. Sie konnte diese schreckliche Tortur unmöglich überlebt haben. Als diese Erinnerung vor vielen Jahren in einer Hypnose-Sitzung wieder auftauchte, bemerkte ich, dass mit dieser visuellen Erinnerung absolut keine Gefühle verbunden waren. Ich hatte bereits einen Abwehrmechanismus entwickelt, der mir nicht erlaubte, den Horror meiner täglichen Umgebung zu fühlen. Das einzige Gefühl, welches ich in jener Sitzung erfuhr, war überwältigende Angst.

Obschon meine Mutter, soweit ich weiss, nie physisch gefoltert wurde, präsentierte ihr das Lager ihre eigene Version der Hölle. Sie war eine sehr höfliche und gepflegte Frau mit einem hohen Sauberkeitsstandard und war ein komfortables Kolonialleben mit Bediensteten gewohnt. Das Lager war das völlige Gegenteil vom vorherigen Luxus. Alles war entsetzlich verdreckt, Krankheiten grassierten und unsere minimalsten Ernährungsbedürfnisse wurden nicht abgedeckt. Durchfall, Gelbsucht, Malaria, Typhus und sogar Cholera waren in den Lagern sehr verbreitet, ebenfalls Lungenentzündungen und andere Atemwegserkrankungen. Zudem mussten die Menschen mit Würmern, Flöhen und Läusen fertig werden. All das - in Verbindung mit dem Horror des Krieges - machte während dieser dreieinhalb Jahre die Welt meiner Mutter aus.

Wenn ich versuche diese Begebenheiten aus ihrer Perspektive zu überdenken, stelle ich fest, dass sie auf eine gewisse Art doch gefoltert wurde: weil sie nicht wusste, ob die Hölle, in die sie und ihre Kinder gesteckt worden waren, je ein Ende haben würde. Weil sie nicht wusste, ob ihr Ehemann noch lebte. Weil sie nicht wusste, ob ihre beiden Kinder in diesem Dreck überleben würden, während sie zuschauen musste, wie so viele ihrer Leidensgenossen starben oder einfach aufgaben. Erst später realisierte ich, dass es ihr dermaßen schlecht ging, dass sie sterben wollte. Allerdings zwang sie sich, für meinen Bruder und mich am Leben zu bleiben - etwas, das ich unbewusst in meine empfindsame junge Seele absorbierte und das eine gewaltige Menge Schuldgefühle in mir erzeugte. Ich glaubte, dass ich für ihr Leiden verantwortlich war. Es hat Jahre gebraucht, bis ich diese Schuldgefühle erkennen und mit der Zeit abbauen konnte. Neben anderen, tief im Unbewussten vergrabenen Überzeugungen, sabotierten diese Schuldgefühle im Verborgenen meine Fähigkeit, ein glücklicher und psychisch gesunder junger Erwachsener zu werden, liebevolle Beziehungen zu entwickeln, Liebe in mein Leben hereinzulassen und der Liebe anderer zu trauen.

Nach der Bombardierung von Hiroshima und der japanischen Kapitulation, also dreieinhalb Jahre nach unserer Gefangennahme, sollten wir freigelassen werden. Jedoch hatte sich nun die lokale indonesische Bevölkerung gegen uns gewendet: gegen die dreihundert Jahre währende Unterdrückung durch Holland. Wenn wir das Lager verlassen hätten, wären wir in Lebensgefahr geraten. Man stelle sich die absurde und paradoxe Situation vor, der wir damals ausgesetzt waren: Wir mussten weiterhin im Lager bleiben, wo wir von den gleichen japanischen Lagerwachen beschützt wurden, welche vorher unsere Folterknechte gewesen waren.

Schliesslich wurden wir doch befreit und kamen wieder mit meinem Vater zusammen. Wir alle klammerten uns zu jenem Zeitpunkt nur noch an das nackte Leben. Als die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki fielen, war ich wegen der Hungerödeme aufgedunsen, mit einer Lebenserwartung von nur noch wenigen Tagen. Mein Vater, früher ein stattlicher Mann, wog noch knapp 45 Kilo, die Hälfte seines normalen Gewichts. Wir waren gezwungen, nach der Kapitulation der Japaner noch während einiger Monate im Lager zu bleiben, bis so etwas wie eine zivile Ordnungsstruktur wiederhergestellt war. Nach unserer Freilassung gingen wir für eine kurze Zeit nach Australien, um uns etwas zu erholen, und dann wieder zurück nach Indonesien, wo wir während der nächsten fünf Jahre in diesem vom Krieg zerrütteten Land lebten, das nun um die Unabhängigkeit von Holland kämpfte.

Das Kriegsende brachte mir eine ganz neue Erfahrung: Plötzlich hatte ich einen Vater, der vorher für mich inexistent war, da ich bloss wenige Monate alt war, als wir ins Lager kamen. Später erzählte mir meine Mutter einmal davon, wie der erste holländische Mann ins Lager kam und alle Kinder zu ihm hinrannten und riefen: «Ein Vater, ein Vater!»
Die Anfänge von Wut, Scham
und Selbstverleugnung
«â¦ was geschieht, ist nur von geringer Bedeutung im
Vergleich zu den Geschichten, die wir uns selber über das
Geschehene erzählen.

Ereignisse zählen kaum etwas, nur Geschichten von
Ereignissen beeinflussen uns.»
RABIH ALAMEDDIN

Eines Tages spazierten mein Vater, meine Mutter, mein Bruder und ich in der Nähe von Jakarta...
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