Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Tell me tomorrow

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Moon Noteserschienen am05.04.2023
Was, wenn du die große Liebe im schlimmsten Chaos triffst? Eine Amerikanerin in Paris: Ihr Studium an einer berühmten Modeschule führt die 19-jährige Emma nach Paris. Gemeinsam mit einer Studienfreundin ist sie in einer Bar im 10. Arrondissement, als plötzlich bewaffnete Männer das Lokal stürmen und in die Menge feuern. Emma und der 23-jährige Lucien sind gerade zufällig im hinteren Teil der Bar, gemeinsam können sie sich in einem Lagerraum verschanzen. Stundenlang lenken sie sich dort mit Gesprächen von der Panik ab. Doch als das Leben weitergeht, erweist es sich ein ums andere Mal als hart für die beiden, die mit sich und ihren Gefühlen ringen.   Zwei Survivor, die sich finden und wieder zu verlieren drohen. - Eine 'Liebe gegen alle Widerstände'-Romanze vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Paris.  - Dein Lieblings-Topic 'Forbidden Love' mit True Crime-Elementen und Tiefgang. - Emma in Paris: Mode im angesagten Uni-Setting.

Jennifer Schumann veröffentlichte 2011 ihren ersten Roman unter dem Pseudonym Sophia Chase. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Österreich, arbeitet als Autorin und studiert Rechtswissenschaften.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextWas, wenn du die große Liebe im schlimmsten Chaos triffst? Eine Amerikanerin in Paris: Ihr Studium an einer berühmten Modeschule führt die 19-jährige Emma nach Paris. Gemeinsam mit einer Studienfreundin ist sie in einer Bar im 10. Arrondissement, als plötzlich bewaffnete Männer das Lokal stürmen und in die Menge feuern. Emma und der 23-jährige Lucien sind gerade zufällig im hinteren Teil der Bar, gemeinsam können sie sich in einem Lagerraum verschanzen. Stundenlang lenken sie sich dort mit Gesprächen von der Panik ab. Doch als das Leben weitergeht, erweist es sich ein ums andere Mal als hart für die beiden, die mit sich und ihren Gefühlen ringen.   Zwei Survivor, die sich finden und wieder zu verlieren drohen. - Eine 'Liebe gegen alle Widerstände'-Romanze vor dem Hintergrund der Terroranschläge in Paris.  - Dein Lieblings-Topic 'Forbidden Love' mit True Crime-Elementen und Tiefgang. - Emma in Paris: Mode im angesagten Uni-Setting.

Jennifer Schumann veröffentlichte 2011 ihren ersten Roman unter dem Pseudonym Sophia Chase. Heute lebt sie mit ihrer Familie in Österreich, arbeitet als Autorin und studiert Rechtswissenschaften.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783969810293
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum05.04.2023
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9930523
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2 Lucien


Einige Stunden zuvor


Nach meinem letzten Kurs des Tages hatte ich jetzt eigentlich endlich frei. Ich wollte nach Hause fahren, duschen und den Abend halb pennend, halb wach bei irgendeinem Film auf der Couch verbringen. Doch meine Pläne wurden durchkreuzt, als ich im Wagen in Richtung Innenstadt saß.

Nachdem er geschlagene zehn Minuten um den heißen Brei herumzureden versucht hatte, kam mein Kumpel Mathis doch noch zum Punkt. »Es geht darum, dass ich ihr gesagt habe, wir wären heute Abend ohnehin dort in der Gegend.«

Ich knurrte leise, damit Mathis es nicht hörte. »Wir sind aber nicht ohnehin dort in der Gegend. Warum sollten wir auch? Soll sie doch nach Passy kommen.«

»So funktioniert das nicht, Mann, und das weißt du.«

»Was willst du eigentlich von dem Mädchen? Ich dachte, sie wäre längst Geschichte.«

Bei Mathis war das so ein Auf und Ab mit den Frauen. Er verknallte sich in jede hübsche Frau, und das war so lange kein Problem, bis er die nächste hübsche Frau traf. Im Fall dieser Amelie schlug er aber einen völlig anderen Kurs ein, womit ich kein Problem hätte, würde er mich nicht dauernd mit reinziehen.

Als wäre ich seine verdammte Gouvernante, sollte ich ihn nun in irgendeine Bar begleiten, wo er Amelie treffen wollte, weil es näher bei ihr wäre, und weil er vorgegeben hatte, wir wären ohnehin öfter dort in der Gegend.

»Ich will alles von ihr, Luc. Liebe, Vertrauen, Babys - das ganze verdammte Paket.« Ich hörte es poltern und stellte mir vor, wie er mit der Faust demonstrativ auf den Tisch schlug, um den Irrsinn, den er da von sich gab, noch zu bekräftigen.

Es war verrückt, dennoch fragte ich nach: »Babys? Du redest von echten, menschlichen Babys? Nicht Hundebabys oder so etwas?«

»Nein, echte, niedliche Babys. Ein Stück von ihr und ein Stück von mir.«

»Okay, Kumpel, schalt mal einen Gang runter. Im Augenblick befindest du dich ja noch ganz am Anfang eurer Lovestory - sollte es diesmal eine werden. Die Voraussetzungen sind übel, wenn du schon jetzt anfängst, sie zu belügen.«

Ich überquerte die Pont de Sèvres und hielt an einer roten Ampel. Durch den offenen Spalt des Fensters hörte ich die Fahrerin im Wagen neben mir lauthals lachen, was ich selbst äußerst erheiternd fand.

»Ich habe alles unter Kontrolle«, versicherte mir Mathis. »Du musst da nur mitspielen, damit diese winzige Notlüge nicht umsonst gewesen ist.«

Die Kolonne bewegte sich langsam ostwärts. Es herrschte nervenaufreibendes Stop-and-go, und dazu hatte ich auch noch meinen besten Freund an der Backe, der sämtliche Geschütze auffuhr, um Amelie für sich zu gewinnen. »Das Letzte, was ich will, ist ein bescheuertes Doppeldate mit irgendeiner ihrer Freundinnen«, warf ich ein.

»Ich weiß, ich weiß. Keine Panik, es werden nur wir drei dort sein. Und du kannst, sobald es gut läuft, auch gerne mithilfe einer Ausrede abdampfen.«

Das Gute für Mathis und das Schlimme für mich war, dass ich so ziemlich jedem Menschen auf diesem Planeten eine Abfuhr bezüglich dieser Bitte erteilen würde, nur nicht ihm. Er war mehr für mich als bloß ein Freund. Er war derjenige, den ich tiefer als alle anderen in mich blicken ließ. Er kannte meine Ängste, meine Träume und all die Abgründe, aus denen ich mich nur schwer freikämpfen konnte. Er kannte als Einziger die erschütternden Storys aus meiner Kindheit. Ihn rief ich an, wenn ich am Boden lag.

Also sagte ich zu. Natürlich würde ich ihn nicht hängen lassen, so wenig erfolgversprechend diese Mission in meinen Augen auch war. Wir vereinbarten, dass Mathis mich abholen und wir dann mit der Metro rüber ins elfte Arrondissement fahren würden.

»Dort ist es«, verkündete Mathis, der aufgeregt einen halben Schritt vor mir ging.

Ich trottete hinter ihm her, den Reißverschluss meiner Jacke bis zum Kinn hochgezogen. Da es arschkalt war, konnte ich seine gute Laune noch weniger teilen. Ich knurrte bloß anerkennend, als wir über den Zebrastreifen gingen.

Die Terrasse war brechend voll. Unter der blattlosen Krone einer Erle drängten sich die Menschen um runde Tische. Die einzige Wärmequelle waren die Heizstrahler an der Decke. Doch ich war froh, dass Mathis ins Innere des Ladens ging und dort Ausschau nach Amelie hielt. Ich hatte sie erst einmal flüchtig gesehen und erinnerte mich kaum noch, wie sie aussah. Spontan würde ich auf blond, langbeinig und sportlich tippen - das war immerhin das präferierte Beuteschema meines Kumpels.

Und tatsächlich winkte uns eine Blondine von einem der Tische direkt an der Fensterfront.

»Denk dran: Wir lieben den Laden«, meinte Mathis an mich gewandt, während wir einen Slalom um Tische und Stühle absolvierten.

»Jaja.«

Das Lokal war auf den ersten Blick nicht übel - gemütlich, atmosphärisch, dennoch fehlte ihm eine Noblesse, auf die ich viel Wert legte. Im realen Leben wäre das hier niemals unser Lieblingslokal des Viertels. Ein Viertel, in dem ich zuvor überhaupt nichts zu suchen gehabt hatte.

Mathis und ich waren Passys - Jungs aus dem Nobelviertel der Stadt.

Wir setzten uns, bestellten uns Bier, und ab da verwandelte ich mich in eine Art stiller Zuhörer, der nur ab und an nach seiner Meinung gefragt wurde. Damit ich vor Langeweile nicht einschlief, versuchte ich Amelie zu ergründen.

Warum war dieses Mädchen derart vorsichtig in Bezug auf Mathis?

Sie hatte gewollt, dass sie sich hier trafen und ich mitkam. Aber weshalb? War sie ein Kontrollfreak? Litt sie unter Verfolgungswahn?

Während ich mehr von ihr erfuhr - sie studierte Kunstwissenschaften und redete meinem Geschmack nach auch viel zu häufig darüber und generell über sich selbst -, wurde mir klar, dass sie zutiefst unsicher war. Sie wusste, dass Mathis nichts für sie war, dass er ihr Herz brechen würde und so weiter und so fort. Ihr war bewusst, dass sie einen Tanz auf dem Drahtseil absolvierte, und ich sollte hier sein, um den Friedensrichter zu spielen. Ich sollte ihr mehr Zeit mit Mathis verschaffen, bevor er sie fallen ließ. Aber ich würde nicht den Fehler machen, mich auf irgendeine Seite zu schlagen.

Das war mir echt zu blöd.

Wie groß die Gefahr war, dass ich in diese Zwickmühle kommen würde, blieb aufgrund Mathis verliebtem Getue ohnehin schwer vorauszusagen. Ich hatte ihn selten derart engagiert erlebt. Er interessierte sich wirklich für jedes einzelne Wort, das den Mund von Amelie verließ. Er hing an ihren Lippen, und das nicht im knutschenden Sinne.

Ich würde definitiv allein nach Hause fahren müssen.

Um kurz vor halb zehn, also nachdem ich es bereits über eine Stunde in der Gesellschaft der beiden Turteltauben ausgehalten hatte, ging auf meinem Handy eine Nachricht ein. Sie war von Isabelle.


Kannst du reden? Jetzt?


Weil ich Mathis und Amelie etwas Zeit allein geben wollte, damit sie testen konnten, ob sie auch ohne mich klarkamen, stand ich auf und wählte Isabelles Nummer. Während es klingelte, steuerte ich zuerst die Tür zur Terrasse an. Doch da mir von dort ein frostiger Wind entgegenblies, machte ich kehrt und hielt im Flur vor den Toiletten.

Ich lehnte seitlich an der Wand, als Isabelle ranging.

»Hallo«, sagte sie matt.

»Hallo, du wolltest mit mir reden?«

»Ja, das wollte ich. Bist du unterwegs?« Ihre Frage klang für meinen Geschmack eine Spur zu kontrollierend. Zu stark nach dem, was wir eigentlich hinter uns lassen wollten.

Als ich antwortete, bemühte ich mich aber um einen ruhigen Ton. »Ich bin mit Mathis in einer Bar. Also â¦ was gibt es?«

»Deine Mutter hat mich heute angerufen und mir eine Einladung für euer Weihnachtsessen übermittelt. Ich habe sie gebeten, vorher mit dir Rücksprache zu halten, bevor ich ihr meine Zu- oder Absage gebe.« Frank Sinatra mit Fly Me To The Moon in dem einen und Isabelles Stimme im anderen Ohr, überlegte ich, wann wir das letzte Mal telefoniert hatten.

Wir waren seit über einem Dreivierteljahr getrennt. Genauer gesagt hatte mich Isabelle für ihr Studium in London verlassen. Das war die halb offizielle Version der Story. Die offiziellere war, dass wir eine Beziehungspause eingelegt hatten, bis jeder von uns mit seiner Ausbildung fertig war. Die tatsächliche Version aber war, dass das, was auch immer einmal zwischen mir und Isabelle existiert hatte, nicht mehr länger vorhanden war. Da war keine Liebe, kein Herzschmerz, lediglich bloße Ernüchterung.

Kein Mensch war fehlerlos, weder Isabelle noch ich. Doch unsere Fehler hatten sich zu sehr aneinandergerieben, und schlussendlich waren wir daran gescheitert. Ich hatte die Realität längst eingesehen. Anders als Isabelle, die, bequatscht von meiner und ihrer eigenen Mutter, immer noch davon überzeugt war, dass uns ein wenig Abstand guttun würde. Dass wir wieder zusammenkommen würden, wenn sie mit der Uni fertig war, und dass wir dann genau dort weitermachten, wo wir im Frühling aufgehört hatten.

Und diese Einladung meiner Mutter zum Weihnachtsessen verdeutlichte mir das einmal mehr.

»Besser wäre es gewesen, meine Eltern hätten vorher mich gefragt.« Ich war stinksauer und machte mir nicht mehr länger die Mühe, mich irgendwie diplomatisch zu verhalten.

»Du kennst sie ja«, warf Isabelle ein, was meine Wut aber nur noch verstärkte. »Deine Mutter meint es nur gut und will irgendwie zwischen uns vermitteln.«

Ich schnaubte und stieß mich von der Wand ab. »Und wie stellst du dir das vor? Wir sitzen brav am Tisch und tun so, als hättest du nicht einen anderen Typen gevögelt?«

Bevor sie mit diesem Kerl ins Bett...
mehr