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Violet und Bones (Bd. 2)

Die unheilvollen Wahrsagungen der Lady Athena
mixtvisionerschienen am01.07.2023
Das ist ja mysteriös! Eine goldene Kette, die als Grabbeilage diente, taucht plötzlich wieder unter den Lebenden auf. Die Besitzerin heuert Violet als Detektivin an, um das Rätsel zu lösen. Die Spur führt ins Griechische Theater, wo eine Wahrsagerin namens Lady Athena große Erfolge feiert - angeblich kann sie mit den Toten sprechen. Und plötzlich werden all ihre Prophezeiungen wahr... Steckt dahinter ein falsches Spiel? Oder hat die Seherin tatsächlich übersinnliche Fähigkeiten? Violet, ihr Gefährte Oliver und ihr Windhund Bones lassen sich nicht zweimal bitten: Sie nehmen die Spur auf und kommen hinter ein Geheimnis, das es in sich hat ... Mehr sei nicht verraten, außer: Band zwei der Krimi-Reihe verheißt wieder eine unvergleichliche Mischung aus leichtem Grusel, Spannung und Spaß.mehr

Produkt

KlappentextDas ist ja mysteriös! Eine goldene Kette, die als Grabbeilage diente, taucht plötzlich wieder unter den Lebenden auf. Die Besitzerin heuert Violet als Detektivin an, um das Rätsel zu lösen. Die Spur führt ins Griechische Theater, wo eine Wahrsagerin namens Lady Athena große Erfolge feiert - angeblich kann sie mit den Toten sprechen. Und plötzlich werden all ihre Prophezeiungen wahr... Steckt dahinter ein falsches Spiel? Oder hat die Seherin tatsächlich übersinnliche Fähigkeiten? Violet, ihr Gefährte Oliver und ihr Windhund Bones lassen sich nicht zweimal bitten: Sie nehmen die Spur auf und kommen hinter ein Geheimnis, das es in sich hat ... Mehr sei nicht verraten, außer: Band zwei der Krimi-Reihe verheißt wieder eine unvergleichliche Mischung aus leichtem Grusel, Spannung und Spaß.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958549289
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Seiten304 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2357
Artikel-Nr.9957444
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


3

Nachdem ich meine Kinnlade, die mir auf den Boden gefallen war, wieder aufgehoben hatte, wusste ich, dass ich Miss Li weitere Fragen stellen musste. Auf einmal war mein Interesse geweckt.

»Dann hat jemand die Kette ausgegraben?«, hakte ich nach. »Ein Grabräuber?«

»Das ist ja das Merkwürdige«, antwortete sie, als ob das, was sie mir zuvor erzählt hatte, nicht im Mindesten seltsam sei. »Die Grabruhe meines Vaters wurde nicht gestört. Ich habe mich mit eigenen Augen davon überzeugt. Die Erde war unberührt.«

Mir schwirrte der Kopf. Diese ganze Detektivgeschichte erforderte doch mehr Geistesgegenwart, als ich gedacht hatte. Was waren die richtigen Fragen? Einen Augenblick musste ich an Inspektor Holbrook denken - den mürrischen und einschüchternden Kriminalkommissar, der letztes Jahr meinen Vater verhaftet hatte. Er hatte mir mit deutlichen Worten zu verstehen gegeben, dass ich keine Detektivin war. Ich biss mir auf die Lippe. Wenn ich ihn vom Gegenteil überzeugen wollte, musste ich an meinen Fähigkeiten arbeiten.

Diese Kette hatte also im Grab von Miss Lis Vater gelegen und jetzt war sie hier. Und die Erde, die das Grab bedeckte, war unversehrt. Handelte es sich vielleicht um eine Fälschung? Eine Kopie?

Ich starrte die Kette an. Sie sah schon ziemlich echt aus. Und ­sicher würde Miss Li ihre eigene Kette wiedererkennen. Sie war kunstvoll und ungewöhnlich - nichts, an das man in Großbritannien einfach herankäme. »Und es ist sicher die echte?«

Miss Li nickte. »Ich habe sie jahrelang um den Hals getragen. Sie hat eine unverwechselbare Schramme auf der Rückseite. Hier.« Sie deutete darauf.

»Wer wusste sonst davon, dass Sie sie ins Grab geworfen hatten? Nur Ihre Schwester?«, fragte ich.

Sie errötete ein wenig. »Und alle anderen, die bei der Beerdigung waren.«

Aha. So wie sie das sagte, klang es, als habe sie so etwas wie ein öffentliches Spektakel daraus gemacht.

»Ich möchte nur wissen, wie ... wie diese Lady Athena davon erfahren hat«, sagte Miss Li.

»Also glauben Sie nicht, dass sie übernatürliche Kräfte hat?« Ich war erleichtert, dass sie meine Skepsis in dieser Angelegenheit zu teilen schien.

»Ich weiß ...« Miss Li hielt inne und schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht. Vielleicht. Aber was ich weiß, ist, dass meine Schwester ihr ganzes Geld für diese Vorstellungen ausgibt. Und nun sucht das Theater nach Investoren. Dass die Kette zurückgekehrt ist, hat sie nur in ihrem Glauben bestärkt. Ich mache mir einfach solche Sorgen um sie.« Miss Lis Stirn legte sich in Falten, während sie auf den Tisch hinabstarrte.

»Keine Sorge«, erwiderte ich mit neuerlichem Eifer. »Ich werde tun, was ich kann, um Ihnen zu helfen, Miss Li. Wir kommen all dem schon auf den Grund.«

Ihr Gesicht hellte sich auf. »Sind Sie sicher? Ich kann Ihnen nicht viel zahlen. Mein Vater hat den Großteil seines Vermögens meiner Schwester vermacht. Er hat mich nie gebilligt. Hätte er ­einen Sohn gehabt, hätten wir keinen Penny bekommen.«

Ehrlich gesagt, hatte ich nicht den leisesten Schimmer, wie viel ich für meine Dienste berechnen sollte. Was war ein Fall wert?

»Bitte machen Sie sich für den Moment keine Gedanken um die Bezahlung, Madam. Ich werde, ähm, mit meinen Geschäftspartnern beraten und mich bei Ihnen melden, sobald wir mehr wissen.« Ich deutete auf die Kette. »Darf ich die fürs Erste behalten?«

»Natürlich«, antwortete sie nach erstaunlich wenig Bedenkzeit. »Nehmen Sie sie.«

Ich nickte und verstaute sie sicher in meinem Kleid.

Hastig schrieb Miss Li mir ihre Adresse auf den Notizblock, der auf dem Schreibtisch lag, riss den Zettel ab und reichte ihn mir. »Danke, Miss Veil«, sagte sie und wirkte erleichtert, als sie aufstand. »Vielen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben.«

Sobald ich sie zur Tür hinausgeleitet hatte, blickte ich auf Bones hinab, der erwartungsvoll um mich herumtapste. »Na, was sagst du dazu, Junge? Haben wir einen neuen Fall?«

Er bellte zustimmend und ich rieb mir vorfreudig die Hände. »Nun gut«, sagte ich. »Ein Geschäftspartner wäre konsultiert, jetzt der zweite.« Ich rannte zur Hintertür des Ladens hinaus, leichtfüßig vor Vorfreude auf ein Abenteuer. »Oliver!«

Ich traf Oliver an, als er aus der Leichenkammer kam, wo ich Vater mit Ernesto im Hintergrund Bestattungsmodalitäten besprechen hörte.

Oliver wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn und stopfte es dann in seine Tasche. Was vermutlich eine gute Idee war, denn Bones war jetzt an ihm hochgesprungen und leckte ihm begeistert durchs Gesicht.

»Hast du kurz Zeit?«, fragte ich leise, während ich Bones bei­seite schob. »Es ist wichtig!«

Oliver wischte sich die Hände an seinem Arbeitskittel ab. »Dein Pa meinte, ich könne jetzt Mittagspause machen. Ich hab mich schon auf eines von Maddys Roastbeef-Sandwiches gefreut ...«

»Egal!« Ich packte ihn am Arm. »Das Essen kann warten. Wir haben einen Fall zu besprechen.«

Ich zerrte den widerstrebenden Oliver durch die Küche hinaus. Zum Glück bemerkte uns Maddy, unser Hausmädchen, das mit der Zubereitung der Sandwiches beschäftigt war, nicht. Wir konnten immer noch keine neue Köchin einstellen, daher oblagen diese Pflichten Mutter, Maddy und gelegentlich auch mir, wenn ich mich dazu breitschlagen ließ.

Kaum hatte ich die Hintertür geöffnet, rannte Bones vor mir hinaus, durch unseren Garten auf den Friedhof.

Der Seven-Gates-Friedhof erstreckte sich hinter unserem Haus. Er gehörte uns nicht, aber wir waren gewissermaßen verantwortlich dafür, und die meisten von Vaters Beerdigungen fanden dort in einer der beiden Trauerkapellen statt. Daher hatten wir einen eigenen Zugang zum Friedhof, während der Rest des Geländes von einer Mauer umgeben und nachts abgeschlossen war, um Grabräuber abzuhalten. In meinem Herzen jedoch gehörte der Friedhof uns.

An diesem Tag hielt der Frühling wirklich und wahrhaftig Einzug. Zwar liebte ich den Friedhof zu jeder Jahreszeit, doch im Frühling war er besonders stimmungsvoll. Obwohl er, im Vergleich zu einigen der historischen Kirchhöfe, erst vor relativ kurzer Zeit errichtet wurde, gehörte er doch zu den ältesten Fried­höfen der Stadt.

Eine wunderbare Folge dessen war, dass er üppig von Blumen bewachsen war. Der Frühling kündigte sich immer mit einem weißen Teppich aus Schneeglöckchen an, gefolgt von Narzissen, Tulpen und Primeln.

Bones tollte in dem gelben Meer aus Osterglocken herum, die sanft im leichten Wind wogten, während Vögel in den Bäumen ein vielstimmiges Konzert gaben. Ich zerrte Oliver zu meiner Lieblingsbank hinüber, die unter der Eiche.

»Was gibt´s denn, Violet?«, wollte er wissen. Auf einmal riss er die Augen weit auf. »Nicht noch einen Mordfall?«

»Nein, nein«, erwiderte ich rasch. »Aber nichtsdestotrotz etwas Mysteriöses. Wir haben endlich einen Fall!« Ich klatschte in die Hände. Mein Freund wirkte weniger begeistert. »Keine Sorge - ich bin sicher, es ist völlig ungefährlich.«

»Wie ich dich kenne«, gab er zurück, »bin ich sicher, dass es das absolut nicht ist. Also los, erzähl schon. Worum geht es?«

Ich ignorierte seinen Spott. »Eine Dame ist zu mir in den Laden gekommen, eine Miss Li. Es ist ...« Ich stockte. Wie sollte ich nur erklären, was ich gerade erfahren hatte? » ... ein wenig kompliziert. Um es kurz zu machen: Es gibt ein Medium im Grecian Theatre. Es sagt dort den Leuten die Zukunft vorher. Und Miss Li hatte eine Halskette von ihrem Vater, die sie seinetwegen immer tragen musste, aber nach seinem Tod abgelegt hatte.« Ich holte das Amulett heraus und ließ es vor Olivers Nase baumeln.

»Was hat die Wahrsagerin damit zu tun?«, fragte er und rümpfte die Nase. Ich sah ihm an, dass er in Gedanken nicht bei mir war. Er beobachtete Bones, der rundum gelb vor Blütenstaub war und nieste.

Ich pikste ihm in den Arm. »Das erfährst du, wenn du mir ­wirklich zuhörst! Diese Wahrsagerin - Lady Athena, wie sie wohl heißt - hat Miss Lis Schwester vorausgesagt, dass die Kette zu ihr zurückkommen würde. Und dann hat sie sie plötzlich gefunden.«

»Hmmm. Was ist so seltsam daran?«

Ich erhob mich, bereit für meinen dramatischen Trommelwirbel. »Dass sie sie in das Grab ihres Vaters geworfen hat.«

Schlagartig hatte ich seine Aufmerksamkeit. Er vergaß den übereifrigen Hund prompt und wandte sich wieder mir und der Kette zu.

»Sie - was?«

»Genau. Sie ist wieder aufgetaucht, obwohl das Grab unberührt war. Ein echtes Rätsel.« Ich rieb mir voller Vorfreude die Hände. »Und da ist noch was. Ihre Schwester ist dieser übersinn­lichen Dame inzwischen vollkommen hörig und will in das Theater investieren. Miss Li macht sich ernsthaft Sorgen, dass an der Sache etwas faul ist. Sie möchte herausfinden, wie und warum die Wahrsagung in Erfüllung gehen konnte. Und hier kommen wir ins Spiel!«

»Kommst du ins Spiel, meinst du«, erwiderte er mit hochgezogener Augenbraue. »Veil-Ermittlungen steht auf deiner Karte. Das heißt, ich muss da nicht mitmischen.«

»Ach, komm schon!« Ich stampfte mit dem Fuß im Gras auf. »Wir sind ein Team.« Ich kam nicht umhin zu bemerken, dass er sich ein wenig aufrichtete, als ich das sagte, ganz so, als wäre er erfreut. »Ich brauche dich. Letztes Jahr hast du mich gebeten, für dich zu ermitteln. Jetzt brauche ich dich, um mir beim Ermitteln zu helfen. Ich will das hier nicht allein machen!«

Das zuzugeben verpasste...
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Autor

Saskia Hula wurde 1966 in Wien geboren und ist auch da geblieben. Mit ihren Kindern lebt sie ganz in der Nähe vom Naschmarkt und unterrichtet an einer Integrationsschule. Nachdem sie viele Jahre tausend andere Sachen gemacht hat (Kinder aufziehen, Geld verdienen, Haus ausbauen, Garten anlegen, junge Katzen retten, umziehen, noch ein Lehramt machen, ausmisten, Garten umgestalten, Kinder unterrichten, ...), hat sie vor ein paar Jahren beschlossen, nicht länger auf langweilige Zeiten zu warten, sondern endlich mit dem Schreiben anzufangen. Saskia Hula erzählt, wie es Kinder mögen und Erwachsene genießen: witzig, unkompliziert, direkt.Eva Muszynski wurde 1962 in Berlin geboren und studierte Grafik-Design an der Hochschule der Künste Berlin. Früher zeichnete sie Comics für Erwachsene, jetzt illustriert und schreibt sie Kinderbücher. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin.