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Machbar. Gut gegen Aufschieben.

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
200 Seiten
Deutsch
facultas / maudricherschienen am06.03.20231. Auflage
Neue Wege aus der Prokrastination Es gibt kaum jemanden, der noch nie eine Aufgabe vor sich hergeschoben hat. Angebliche Lösungen, wie das allseits bekannte Zeitmanagement frustrieren und erweisen sich als nicht hinreichend hilfreich. Die Psychologin Christina Beran zeigt, wie man den Weg aus der Prokrastination schaffen kann. Sie erklärt, was es wirklich braucht - abseits von To-Do-Listen - um zielgerichtet arbeiten zu können. Dabei berichtet sie zwischendurch auch aus ihrem persönlichen Aufschiebealltag und räumt humorvoll mit Mythen auf. Eine freundliche Begleiterin in Buchform, um Aufgaben machbar werden zu lassen.

Mag.a Christina M. Beran ist als selbstständige Psychologin in Wien tätig. Sie hält Vorträge, Keynotes und Fortbildungen in ganz Österreich. Als Coach und Strategieberaterin unterstützt Sie zudem Politiker:innen, Entscheidungsträger:innen in Wirtschaft und Verwaltung und Personen öffentlichen Interesses. Sie ist als Expertin immer wieder Gast in unterschiedlichen Medien (Print, Radio, TV). www.beran-psychologie.at
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,50
BuchKartoniert, Paperback
EUR21,40
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR19,99

Produkt

KlappentextNeue Wege aus der Prokrastination Es gibt kaum jemanden, der noch nie eine Aufgabe vor sich hergeschoben hat. Angebliche Lösungen, wie das allseits bekannte Zeitmanagement frustrieren und erweisen sich als nicht hinreichend hilfreich. Die Psychologin Christina Beran zeigt, wie man den Weg aus der Prokrastination schaffen kann. Sie erklärt, was es wirklich braucht - abseits von To-Do-Listen - um zielgerichtet arbeiten zu können. Dabei berichtet sie zwischendurch auch aus ihrem persönlichen Aufschiebealltag und räumt humorvoll mit Mythen auf. Eine freundliche Begleiterin in Buchform, um Aufgaben machbar werden zu lassen.

Mag.a Christina M. Beran ist als selbstständige Psychologin in Wien tätig. Sie hält Vorträge, Keynotes und Fortbildungen in ganz Österreich. Als Coach und Strategieberaterin unterstützt Sie zudem Politiker:innen, Entscheidungsträger:innen in Wirtschaft und Verwaltung und Personen öffentlichen Interesses. Sie ist als Expertin immer wieder Gast in unterschiedlichen Medien (Print, Radio, TV). www.beran-psychologie.at
Details
Weitere ISBN/GTIN9783991116370
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum06.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten200 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.9960756
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Vorwort

Rechnungen sind zu bezahlen? Jetzt nicht. Ein Arzttermin ist auszumachen? Später. Eine Präsentation ist fertigzustellen? Morgen genügt. Dann geht es wahrscheinlich auch besser. Sport stünde auf dem Programm? Heute sind Sie zu müde dafür. Ein Artikel muss geschrieben werden, weil der Abgabetermin ansteht? Sie sind nicht inspiriert. Besser Fenster putzen. Das schieben Sie sonst zwar lieber auf, aber jetzt ist Putzen wesentlich verlockender als sich hinzusetzen und zu schreiben. Ein Kapitel ist noch zu lernen? Ach was! Die Seiten können ja morgen neu durch die Anzahl der bis zur Prüfung verbleibenden Tage dividiert werden. Ernährung anders gestalten? Am Montag dann. Das ist ein guter Tag zum Anfangen. Nächsten Montag. Kein Problem. Oder doch?

Wenn es Ihnen so oder so ähnlich geht, sind Sie nicht allein. Denn die meisten von uns (je nach Studienlage bis zu 95 % aller Menschen) kennen Situationen nur allzu gut, in denen - durchaus dringende und wichtige - Aufgaben zur Erledigung anstehen. Aber wir fangen einfach nicht an. Obwohl es eine gute Idee wäre und die Zeit mitunter drängt. Wir schieben auf.

Aufschieben kann alle Bereiche des Lebens betreffen. Die Kombinationen können dabei unterschiedlich sein: Im Job sind Sie immer on time, einen Arzttermin für sich selbst auszumachen wird aber von Woche zu Woche verschoben? Oder umgekehrt. Zu Hause läuft nahezu alles wie am Schnürchen, aber auf dem Schreibtisch im Office herrscht Chaos? Das kennen Sie? Dann kennen Sie vermutlich auch die unangenehmen Gefühle, die das Aufschieben begleiten. Und dann gibt es manchmal diesen Moment, in dem Sie sich sagen: Also gut. Irgendwann muss es ja sein. Dann geben Sie sich einen Ruck. Und beginnen. Mit einer To-do-Liste.

Eine To-do-Liste kann hilfreich sein: Sie verschaffen sich damit einen Überblick und setzen Prioritäten. Vor allem wenn die Liste am Abend in Gedanken immer länger wird, ist es gut, sie quasi aus dem Kopf hinauszuschreiben . Gut. Aber, und das haben Sie vielleicht auch festgestellt, Ihre Erwartung, dass Ihr Problem am nächsten Tag damit gelöst wäre und Sie ins Tun kommen, wird enttäuscht. Sie sind zwar um eine Liste reicher, treten aber dennoch auf der Stelle. Es geht einfach nichts weiter. Oder Sie haben immer noch nicht begonnen. Das kennen viele von uns. Auch die finstere Wolke des schlechten Gewissens über Ihrem Haupt, die mit dem Aufschieben oft einhergeht und gehörig Druck aufbauen kann. Manchmal ist es gerade der Druck, sagen Sie, auf den Sie warten, und dann - auf einmal - geht es. Irgendwie. Mit hängender Zunge und auf den letzten Drücker. Und dann beschließen Sie, dass es das nächste Mal anders werden muss. Dann wird wirklich früher begonnen. Rechtzeitig und in Ruhe. Ein guter Entschluss. Keine Frage. Aber dann wird das nächste Mal zu diesem Mal und alles beginnt wieder von vorne. Täglich grüßt der Teufelskreis.

Manchmal, das kann auch sein, wird der Stress aufgrund des Aufschiebens so groß, dass überhaupt nichts mehr geht. Dann kommt etwas dazwischen, der Termin verstreicht oder Sie sagen ab. Frustrierend.

Vielleicht werden Sie auch ein bisschen ärgerlich: Was soll denn so schlimm sein am Verschieben, bitte sehr? Morgen ist schließlich auch noch ein Tag. Aber Sie möchten so gerne fertig werden, Dinge auf die Reihe bekommen, Ziele erreichen, die schwarze Wolke loswerden. Weil es auch ein sehr gutes Gefühl ist, Ziele aus eigener Kraft zu erreichen, dieses Selbstvertrauen, das Sich-auf-sich-selbst-verlassen-Können, Selbstwirksamkeit. Aber wie geht das? Genau das behandelt dieses Buch: den Weg vom Aufschieben zum Fertigwerden.

Dafür braucht es aktuelles Know-how über das menschliche Verhalten samt ein bisschen Myth Busting. Weil man beispielsweise mit dem oft genannten Ansatz des Zeitmanagements (trotz der situationsbedingten Nützlichkeit) nicht weiterkommt. Ebenso wenig wie mit der Hoffnung, dass sich die Dinge von selbst erledigen, oder mit der Erwartung, dass sich in naher Zukunft ein kleines Wunder ereignet und einem die unangenehmen, langweiligen, mühsamen, lästigen Dinge plötzlich ganz leichtfallen.

Also werden wir uns in diesem Buch einen Überblick darüber verschaffen, was hinter dem Aufschieben steckt. Dazu bedienen wir uns aktueller Erkenntnisse aus der Psychologie (unter anderem der Sozialpsychologie, der Klinischen, Gesundheits- und Positiven Psychologie), den Neurowissenschaften (Gehirnforschung), der Verhaltensökonomik (die sich damit befasst, wie sich Menschen in wirtschaftlichen Situationen wirklich verhalten) und der Evolutionspsychologie (die mit Erkenntnissen der Evolutionsforschung Erleben und Verhalten erklärt). Mit dabei: Beispiele aus der psychologischen und beratenden Praxis.

Ab und an werde ich auch eine persönliche Erfahrung teilen. Aber Sie werden sehr gut unterscheiden können, was aus den wissenschaftlichen Studien, was aus der gelebten psychologischen Praxis und was aus der persönlichen Beobachtung stammt. Diese Unterscheidung ist mir wichtig, damit Sie wissen, was sozusagen amtlich ist, was sich anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse in der Praxis (also auf der Umsetzungsebene) als hilfreich erwiesen hat und was einzelne oder persönliche Beobachtungen oder Erfahrungen sind - sodass Sie auf verschiedenen Ebenen Eindrücke sammeln können. Darüber hinaus sollen Ihnen die Erkenntnisse ermöglichen, das Phänomen zu verstehen, was wiederum Ausgangspunkt für den individuellen Weg zum gewünschten Verhalten ist. Verständnis bildet die Basis und kann schon sehr hilfreich sein. Vielleicht erleben Sie auch den einen oder anderen Aha-Moment. Vielleicht werden Sie inspiriert, vielleicht werden Sie im einen oder anderen Ihrer eigenen Lösungsansätze bestärkt, vielleicht streben Sie eine Verhaltensänderung an. Dazu muss man ungeschönt und deutlich sagen: Neues Verhalten braucht Geduld und Energie. Am besten mit einer freundlichen oder auch liebevollen Haltung sich selbst gegenüber - das Ziel dabei fest im Blick.

Nun zu uns beiden. Es freut mich, dass Sie zu diesem Buch gegriffen haben, denn so lernen wir einander über diese Seiten kennen. Ich möchte, dass Sie ein wenig von mir erfahren und auch darüber, wie ich zum Thema dieses Buches kam.

Ehrlich gesagt, hat das Thema mich gefunden. Anlässlich einer Tagung (ich bin übrigens Psychologin und als solche auch Vortragende, und das mit großer Begeisterung) bekam ich die Einladung, ein Referat zum Thema Prokrastination (chronisches Aufschieben) zu halten. Der Titel der Veranstaltung lautete Zeit - dazu schien das Aufschieben von Aufgaben gut zu passen. Ich nahm die Einladung an und machte mich an die Arbeit. Ich begann so, wie ich immer beginne, wenn ich mich in ein Thema einarbeite: mit Recherchen - das gehört zu den Hausaufgaben von Vortragenden, denke ich.

Ich beschäftige mich schon lange damit, wie Entscheidungen zustande kommen (höchst emotional), was unser Verhalten vorrangig beeinflusst (zumeist unbewusst) und welche Rolle unser Gehirn bei alldem spielt (eine prominente). Bei besagten Recherchearbeiten ergab sich bald ein Problem. All das, was sich bis dahin an Erkenntnissen aus Theorie und Praxis in meinem psychologischen Fundus angesammelt hatte, wollte nicht recht zu den gängigen Ansätzen (vor allem der Selbsthilfeliteratur) von Prokrastination passen. Die persönliche Forschungslage lautete: unbefriedigend.

Nun sind Psycholog:innen ein recht neugieriges Volk und wollen immer ganz genau wissen, wie etwas wirklich ist. Das heißt: Wie sieht der wissenschaftliche Status quo aus und was ist in der Praxis relevant und hilfreich? Man könnte auch sagen, dass wir der Natur der Dinge so nahe wie möglich kommen wollen. Das ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist, aber wir versuchen es. In meinem Fall stellte sich heraus, dass die Forschung besonders im deutschsprachigen Raum rund um das Thema - sagen wir - noch ordentlich Luft nach oben hatte. Das verändert sich zwar zunehmend, aber ich habe immer noch den Eindruck, dass die wissenschaftlichen Forschungsergebnisse den Weg in den Mainstream noch nicht ausreichend gefunden haben.

Erst als ich mich mit meinen Recherchen in Richtung englische, USamerikanische und kanadische Studien aufmachte, wurden die Informationen dichter. Viel dichter. Endlich passten auch Studienergebnisse zum aktuellen Kenntnisstand von Verhaltensökonomik, Entscheidungs- und Emotionsforschung. Das immer stimmiger werdende Bild zeigte immer deutlicher in eine Richtung: Aufschiebeverhalten ist kein Zeitmanagement-Problem, sondern ein Problem des Managements von Emotionen rund um eine unangenehme Aufgabe. Eine britische Kollegin merkte dazu in der New York Times an, dass es eigentlich höchst irrational ist, etwas aufzuschieben. Weil es keinen Sinn ergibt, ein Verhalten an den Tag zu legen, das mit negativen Konsequenzen einhergeht. Oft beginnt eine chronische Prokrastination, weil es nicht gelingt, negative Stimmungen rund um eine Aufgabe zu managen. Wir sind demnach schlechte Stimmungsmanager:innen. Das ist nicht schmeichelhaft, aber leider allzu oft wahr.

Natürlich gehöre ich zu den eingangs erwähnten 95 %, die in ihrem Leben schon einmal etwas aufgeschoben haben. Meine Top 3 inklusive Beziehungsstatus sind:

1 Die Steuererklärung (ich bin selbstständig). Beziehungsstatus: Na ja.

Die Steuerklärung und ich haben uns einen Modus Vivendi erarbeitet, der ganz gut funktioniert. Begeistert bin ich immer noch nicht von ihr, aber ich erzähle Ihnen gerne, was für mich dabei hilfreich ist.

2 Sport. Beziehungsstatus: Prächtig.

Da ist mir im Kopf der Knopf aufgegangen und ich werde Ihnen berichten, wie es dazu kam.

3 Ordnung...
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