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ENDLESSLY

Die Seelen, die ich nahm
tolino mediaerschienen am01.07.2022
Ellen van Deflames ganzes Leben verändert sich innerhalb einer einzigen Nacht. Sie wird plötzlich mit dunklen Mächten konfrontiert, die ihr zuvor undenkbar schienen: Ellen gerät in die Fänge eines Schwarzmagiers, der sie als willenlose Waffe - mit Kräften eines Feuerdämons ausgestattet - auf seine Feinde entfesseln will. Jedoch trifft Ellen auf Raphael Kiayn, der mit ihr um die halbe Welt reist, um dem Schwarzmagier zu entkommen, sie vom Dämon zu befreien und damit die Welt vor Tod und Verderben zu bewahren. Doch er hütet selbst ein dunkles Geheimnis.

F. B. Tailor, geboren 1987, war schon immer angetan von Vampiren und Wandelwesen. Ihre Faszination bündelte sie nun in ihrem ersten Dark-Fantasy-Roman.
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Produkt

KlappentextEllen van Deflames ganzes Leben verändert sich innerhalb einer einzigen Nacht. Sie wird plötzlich mit dunklen Mächten konfrontiert, die ihr zuvor undenkbar schienen: Ellen gerät in die Fänge eines Schwarzmagiers, der sie als willenlose Waffe - mit Kräften eines Feuerdämons ausgestattet - auf seine Feinde entfesseln will. Jedoch trifft Ellen auf Raphael Kiayn, der mit ihr um die halbe Welt reist, um dem Schwarzmagier zu entkommen, sie vom Dämon zu befreien und damit die Welt vor Tod und Verderben zu bewahren. Doch er hütet selbst ein dunkles Geheimnis.

F. B. Tailor, geboren 1987, war schon immer angetan von Vampiren und Wandelwesen. Ihre Faszination bündelte sie nun in ihrem ersten Dark-Fantasy-Roman.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754683330
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten580 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse606
Artikel-Nr.9962364
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


KAPITEL 2

Bummbumm. Bummbumm. Bummbumm.

Ich konnte mich nicht mehr spüren, fühlte mich wie ein Geist, der keine Hülle besaß und im luftleeren Raum schwebte. Ich versuchte zurückzufinden, die Augen zu öffnen, aber nichts geschah. Vielleicht musste ich meine frühere Vorstellung vom Sterben revidieren? Doch als ich wieder dieses gleichmäßige Schlagen hörte, wusste ich, dass es mein Herz war. Es hatte Gevatter Tod getrotzt und schlug unaufhörlich weiter.

Langsam drangen Geräusche an mein Ohr. Nach und nach fühlte ich den Druck an meinem Rücken, als würden sich die Nervenenden Stück für Stück regenerieren und mir meine Sinne wiederschenken.

Wie viel Zeit war vergangen? Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis ich im Stande war, meine Augen aufzuschlagen.

Es war helllichter Tag, der Himmel war blau, die Sonne schien. Die weißen Gardinen bewegten sich sanft vor dem offenen Fenster. Nichts schloss auf die Geschehnisse der letzten Nacht, alles war in bester Ordnung. Der Pulsapparat piepte leise und gleichmäßig.

Habe ich wieder nur schlecht geträumt? Zuzutrauen wäre es mir ...

Ich schaute unwillig an mir herunter und erwartete ein blutüberströmtes Bettlaken.

Das Laken war nicht nur unbefleckt, sondern auch beinahe knitterfrei.

Aber ich fühlte mich nicht so, als wäre alles nur in meinem Kopf passiert - ich fühlte mich schlechter. So, als hätte ich eine ganze Woche nicht geschlafen und nichts gegessen. Das Heben und Senken meiner Brust schmerzte, mein Hals brannte extrem.

Ich erschrak, als die Tür aufgestoßen wurde und eine hektische, schwarzhaarige Schwester mit einem Tablett und einer Thermoskanne hereineilte.

"Ah! Endlich sind Sie wach! Sie haben gestern den ganzen Tag verschlafen! Wir wollten Sie wecken, damit Sie was essen, aber keine Chance. Neben Ihnen hätte eine Bombe einschlagen können und Sie hätten es nicht gehört." Sie zwinkerte mir zu, als ich mich bemühte, zu lächeln.

Ich überlegte, welcher Tag dann heute sein musste. Mittwoch, wenn ich mich nicht irrte.

Sie stellte Tablett und Kanne ab, befreite mich von Kabeln und Schläuchen und wechselte die Verbände am linken Arm, Bauch und Bein.

"Sie haben das Schmerzmittel in sich aufgesaugt, wie nix", sagte Sie und nickte zu dem leeren Beutel auf dem Besuchertisch. "Das ist mir so auch noch nie untergekommen. Ich dachte schon, es sei ausgelaufen. Aber irgendwie scheint ihr Körper es einfach verbrannt zu haben." Sie schrieb ihre Notizen in den am Fußende des Bettes befestigten Klemmblock, wünschte guten Appetit und verschwand so zügig, wie sie gekommen war.

Das ist jetzt wirklich nicht gerade hilfreich ... Ob ich den Arzt suche und ihn einfach frage? Er wird mir schon sagen, ob ich noch alle Latten am Zaun habe.

Der Geschmack in meinem Mund war fürchterlich. Als hätte ich mir auf die Zunge gebissen.

Ich goss mir eine Tasse Tee ein und trank sie in einem Zug leer. Diesen Vorgang wiederholte ich vier Mal, bis mir schlecht war. Der eklige Geschmack verschwand leider dadurch nicht.

Ich quälte mich aus dem Bett und suchte mir ein paar meiner weitesten Sachen aus dem Rucksack, die ich eigentlich für faule Nachmittage auf der Couch vorgesehen hatte. Bei meiner Suche fand ich einen Kaugummi, den ich mir gleich einverleibte, da Zähneputzen in diesem eingeschränkten Zustand nicht wirklich möglich war. Es dauerte ewig, bis ich den Pulli über den Gips gezerrt hatte, danach war ich schon völlig geschafft und wollte mich am liebsten wieder hinlegen. Es hatte sich aber trotzdem gelohnt, sich umzuziehen. In den eigenen Sachen fühlte ich mich definitiv wohler, als in diesem zugigen Krankenhaus-Hemdchen.

Beim Blick in den Spiegel erschrak ich zugegebenermaßen: er zeigte mir eine bleiche Gestalt, deren lange schokobraune Haare schlaff herunterhingen. Mein Gesicht war entstellt durch die dunklen, fast schwarzen Blutergüsse unter den Augen und der geschwollenen Nase. Zumindest konnte ich die Hämatome und die geklammerte Platzwunde auf der Stirn mit meinem Pony verdecken. Die von den dichten Wimpern umrandeten, sonst so strahlenden Augen blickten matt und ausdruckslos drein. Ein paar Äderchen waren geplatzt. Mein sportlicher und aufrechter Gang hatte sich in ein gebücktes, durch die Schiene unterstütztes Humpeln gewandelt - so alterte man zwanzig Jahre über Nacht.1

Ich schleppte mich hinaus in den Gang, in dem reges Treiben herrschte und fragte eine Schwester, ob Doktor Kiayn gerade arbeitete. Sie war nur sehr kurz angebunden und sagte sarkastisch, dass sie unglücklicherweise nicht von jedem Arzt den Dienstplan im Kopf hatte. Als ich fragte, wer mir darüber Auskunft geben könnte, schnaubte sie und wollte das Gespräch abbrechen. Ich hatte schon Tränen in den Augen - der ganze Stress schien mich echt mürbe zu machen - und meinte schniefend, es wäre wirklich sehr wichtig.

"Das sagen sie alle ... also gut, also gut. Er ist im Grunde kein festangestellter Arzt, er hilft oft aus, wenn es personelle Engpässe gibt. Er taucht immer mal auf und ist dann auch schon wieder verschwunden. Der Oberarzt, der den Plan erstellt, ist erst später wieder im Haus. Tut mir leid Kleine, aber mehr weiß ich nicht."

Niedergeschlagen trottete ich durch die Krankenhausgänge und fand mich schließlich im Außenbereich wieder, wo ich mich auf eine der Bänke setzte. Ich schaute den Goldfischen zu, die in einem großen, künstlich angelegten Teich ihre Runden drehten. Sie funkelten so hübsch in der Sonne.

Es wäre schön gewesen, Aline und Denise hier zu haben, um einfach ein bisschen zu quatschen. Ich vermisste ihre Herzlichkeit und ihren Humor. Die Ärzte hatten mir jedoch jeglichen Besuch untersagt, da ich mich schonen sollte und in meinem Zustand Aufregung nicht förderlich wäre. Die können mich mal! Ich zückte mein Smartphone und wählte den Kontakt von Denise. Da ich es aufgrund der Verbände und des Gipses schlecht ans Ohr halten konnte, stellte ich auf Lautsprecher.

Sie freute sich riesig, von mir zu hören, war jedoch erschrocken, wie schlecht ich mich anhörte. Wie immer konnte sie mich zum Lachen bringen, was leider ein Ziehen in meinem Brustkorb auslöste: "Mensch Bunny! Wenn du dich vor meinen Kochkünsten fürchtest, hättest du das nur sagen brauchen, dann hätten wir was bestellen können! Du musst dich nicht extra so doll verletzen, um an Krankenhausessen zu kommen - so geil ist das auch wieder nicht. Gibt es denn wenigstens scharfe Ärzte?", scherzte sie.

Ich unterdrückte mein Prusten. "Du bist so genial. Ja, einen gibt es sogar. Aber ich denke mal, der hat sehr viel hübschere Patientinnen, die ihm den Kopf verdrehen - und ich bin nur Matschgesicht aus Zimmer drei. Also Zonk, beeeeböööp."

"Ach Mausi, das tut mir alles so leid. Hoffentlich geht es dir bald wieder besser. Aber ich muss dir noch was echt Schlimmes mitteilen: deine Nasenmodelkarriere kannst du jetzt voll vergessen." Ich liebte ihren Sarkasmus.

"Oh Maaaann! Du raubst mir echt all meine Träume, was soll ich jetzt nur tun!" Es war schön, mit ihr zu lachen. Bevor sie sich verabschiedete, ließ sie eine ihrer legendären, ausdrucksstarken Schimpftiraden auf die Stadtverwaltung los, die den "beschissenen Keller" nicht ausfindig machen konnte und ihrer "Kack Verkehrssicherungspflicht" nicht nachkam. Sie übermittelte noch liebe Grüße von Aline und Sandra, dann verabschiedeten wir uns auf bald.

Ich hatte keine Ahnung, wie ich ihr jemals die Verletzungen am Arm erklären sollte - sie würde tierisch ausrasten.

Ich döste vor mich hin und versuchte, nicht allzu sehr über die Rolle des Arztes in diesem Wahnsinn nachzudenken. Vorausgesetzt, ich habe mir das gestern nicht nur eingebildet, wusste er irgendwas über die Symptome - er sagte, kein Mittel würde helfen. Ist doch Scheiße, wenn er dann einfach abhaut!

Mein Kopf fing an, Achterbahn zu fahren und ich entschied mich, wieder nach drinnen zu hinken. Der kleine Ausflug hatte mich ziemlich entkräftet.

In meinem Zimmer angekommen, warf ich den Kaugummi in den Müll, legte mich zurück ins Bett und zog die Decke über meinen Kopf.

Nach wenigen Minuten war ich eingeschlafen.

Die Straßenlaternen vor dem Zimmerfenster warfen orangefarbenes Licht auf die weißen Wände, der Blick zum Fernseher verriet: "Mittwoch, 23:14" Uhr.

Ich fühlte mich, soweit man davon sprechen konnte, ganz gut. Die Mittelchen, die sie mir verabreichten, mussten ordentlich "Bumms" haben. Ich erschrak zu Tode, als mein Blick weiter durch das Zimmer schweifte und die reglose, dunkle Gestalt erfasste, die an meinem Bettende verharrte. Ich tastete hektisch nach dem Notknopf. Bevor ich diesen erreichen konnte, sprach die Schattengestalt mich an: "In ihrem Tropf befindet sich ein spezielles Medikament, welches wir ansonsten nur bei Herzpatienten einsetzen. Ich habe die Hoffnung, dass Ihnen dadurch bestimmte Schmerzen erspart bleiben."

Ich entspannte mich für einen Moment, als ich die Stimme des jungen Arztes erkannte - aber nur für einen Moment.

"Sagen Sie mal, können Sie nicht wie normale Menschen das Licht anschalten, wenn Sie sich irgendwo hinsetzen? Ich krieg wegen Ihnen noch einen Herzinfarkt!", fuhr ich ihn an. Etwas ruhiger, aber dafür mit einem skeptischen, fast schnippischen Unterton, setzte ich hinterher: "Sie sagten doch, es gibt nichts, was mir hilft?"

"Korrekt. Dies ist auch nur ein Versuch, die Schmerzen einzudämmen, nichts weiter."

Aufgrund seines arroganten Tonfalls verlor er augenblicklich so manche Punkte auf meiner Attraktivitätsskala. Wahrscheinlich fiel mein nächster Satz auch deswegen noch kühler aus. "Ich dachte schon, die haben Sie gefeuert."

Das brachte ihn etwas aus dem...

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