Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Der Fall San Marino

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Rowohlt Verlag GmbHerschienen am16.05.20231. Auflage
Trügerische Urlaubsidylle, ein tödlicher Felsen und ein Familiengeheimnis: Paolo Ritter, der deutsche Ermittler mit dem episodischen Gedächtnis und dem italienischen Namen, in seinem dritten spannenden Fall. Mord war gestern. Paolo Ritter will mit seiner Vergangenheit als LKA-Ermittler abschließen. Er freut sich, dass er mit seiner Partnerin, der lebenslustigen Köchin Lucia, nun das kleine Hotel seines verstorbenen Bruders in Cervia betreibt. Allerdings ist da der rätselhafte Signor Bernasconi, ein Hotelgast, der sich sehr für die Vergangenheit des Hotels interessiert. In der Nacht darauf wird im «Cavaliere» eingebrochen und am nächsten Tag ist der neugierige Gast tot - zu Tode gestürzt von dem berühmten Felsen Monte Titano in San Marino. Interpol schaltet sich ein, denn es war Mord. Wer aber ist das Opfer, das niemand zu kennen scheint? Welches Geheimnis hütete Paolos Bruder? Gegen seinen Willen findet Paolo sich inmitten eines neuen Falls wieder und wird selbst zur Zielscheibe. Denn ob in der spektakulären Seilbahn von San Marino oder im Treiben des berühmten Mittelalter-Festivals - die Urlaubsidylle der Serenissima birgt dunkle Überraschungen. Mord und Dolce Vita: Nach «Mord in Parma» und «Tod in Rimini» entführt uns der Autor in das einzigartige San Marino mit seiner dramatisch-schönen Kulisse, dem weltberühmten Felsen, dem traditionsreichen Mittelalter-Festival und seinen dunklen Geheimnissen.

Dani Scarpa ist das Pseudonym eines deutschen Erfolgsautors, der früh seine Liebe zu Italien entdeckt hat. Ein Teil von Scarpas Familie lebt heute noch im Land der Zitronen, weshalb er alle Aspekte des deutsch-italienischen Zusammenlebens aus nächster Nähe kennt. «Mord in Parma» ist sein erster Kriminalroman um Paolo Ritter, den deutschen Ermittler, den es - zunächst - widerwillig in die Emilia-Romagna verschlägt.
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextTrügerische Urlaubsidylle, ein tödlicher Felsen und ein Familiengeheimnis: Paolo Ritter, der deutsche Ermittler mit dem episodischen Gedächtnis und dem italienischen Namen, in seinem dritten spannenden Fall. Mord war gestern. Paolo Ritter will mit seiner Vergangenheit als LKA-Ermittler abschließen. Er freut sich, dass er mit seiner Partnerin, der lebenslustigen Köchin Lucia, nun das kleine Hotel seines verstorbenen Bruders in Cervia betreibt. Allerdings ist da der rätselhafte Signor Bernasconi, ein Hotelgast, der sich sehr für die Vergangenheit des Hotels interessiert. In der Nacht darauf wird im «Cavaliere» eingebrochen und am nächsten Tag ist der neugierige Gast tot - zu Tode gestürzt von dem berühmten Felsen Monte Titano in San Marino. Interpol schaltet sich ein, denn es war Mord. Wer aber ist das Opfer, das niemand zu kennen scheint? Welches Geheimnis hütete Paolos Bruder? Gegen seinen Willen findet Paolo sich inmitten eines neuen Falls wieder und wird selbst zur Zielscheibe. Denn ob in der spektakulären Seilbahn von San Marino oder im Treiben des berühmten Mittelalter-Festivals - die Urlaubsidylle der Serenissima birgt dunkle Überraschungen. Mord und Dolce Vita: Nach «Mord in Parma» und «Tod in Rimini» entführt uns der Autor in das einzigartige San Marino mit seiner dramatisch-schönen Kulisse, dem weltberühmten Felsen, dem traditionsreichen Mittelalter-Festival und seinen dunklen Geheimnissen.

Dani Scarpa ist das Pseudonym eines deutschen Erfolgsautors, der früh seine Liebe zu Italien entdeckt hat. Ein Teil von Scarpas Familie lebt heute noch im Land der Zitronen, weshalb er alle Aspekte des deutsch-italienischen Zusammenlebens aus nächster Nähe kennt. «Mord in Parma» ist sein erster Kriminalroman um Paolo Ritter, den deutschen Ermittler, den es - zunächst - widerwillig in die Emilia-Romagna verschlägt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783644014473
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum16.05.2023
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2050 Kbytes
Artikel-Nr.9996074
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

Cervia, Emilia-Romagna

Mitte Juli 2022

Das Leben war gut.

Jenes neue Leben, das Paolo Ritter begonnen hatte, entgegen seinem übervorsichtigen, auf Sicherheit bedachten Wesen und ausgerechnet in dem Land, das er schon als Kind nicht besonders gemocht hatte und in das er niemals wieder hatte zurückkehren wollen.

Italien.

Dabei waren die letzten drei Jahre auch im Land der blühenden Zitronen nicht gerade einfach gewesen: zuerst der Umbau und die Renovierung des Hotels, in deren Zuge das Geld so knapp geworden war, dass Paolo gezwungen gewesen war, seine Münchener Wohnung zu verkaufen. Der Erlös hatte zwar ausgereicht, um alle Umbaumaßnahmen zu Ende zu bringen, die Paolo und seine Partnerin Lucia sich vorgenommen hatten. Doch damit waren sie mit ihren Rücklagen nahezu am Ende gewesen - und Rücklagen hätten sie wirklich gut brauchen können, als kurz nach Fertigstellung des Il Cavaliere, wie das von Paolos verstorbenem Bruder übernommene Hotel hieß, die Covid-Pandemie über die Welt hereingebrochen war und ihren hochtrabenden Plänen einen argen Dämpfer versetzt hatte: Die erste Saison nach der Eröffnung war ganz ausgefallen, in der zweiten hatten sie nicht mehr als eine leise Ahnung von dem bekommen, was theoretisch möglich wäre.

Bereits kurz nach Einstellung waren sie gezwungen gewesen, einigen ihrer Mitarbeiter wieder zu kündigen, die laufenden Kosten für den Unterhalt des Gebäudes hatten sie an den Rand des Bankrotts gebracht. Sowohl Paolos als auch Lucias Ersparnisse waren nun tatsächlich aufgebraucht worden, sogar ihren Firmenwagen, den perlweißen Fiat Talento mit dem Logo des Hotels, hatten sie zeitweise in Zahlung geben müssen. Im vergangenen Herbst schließlich hatte es so ausgesehen, als ob sie das Hotel verkaufen müssten, doch dann war eine Bank eingesprungen und hatte einen Überbrückungskredit gewährt. In Deutschland, da gab sich Paolo keinen Illusionen hin, wäre der Traum längst ausgeträumt gewesen und ein Insolvenzverfahren eingeleitet worden. In Italien gab es dagegen stets noch Dinge und Positionen, über die man verhandeln konnte, und das hatte Lucia mit ihrem ganzen Temperament und bewundernswerter Energie getan. Ihrem Einsatz war es zu verdanken, dass das Hotel Il Cavaliere überhaupt noch existierte - und damit auch ihr gemeinsamer Traum.

Seit diesem Frühjahr hatte es nun endlich den Anschein, als würde sich die Lage stabilisieren. Die Besucherzahlen in Cervia waren deutlich gestiegen und mit ihnen auch die Zahl der Hotelbuchungen, und seit einigen Wochen war das Cavaliere zum ersten Mal nach seiner Renovierung bis auf das letzte Zimmer ausgebucht, sodass sich sogar beim eher pessimistisch veranlagten Paolo so etwas wie Hoffnung einstellte. Ein Silberstreif war am Horizont zu sehen, der sich beispielsweise dadurch bemerkbar machte, dass das ristorante des Hotels am Morgen nicht mehr einsam und verlassen dalag, sondern von Gästen überquoll, die mit Ringelnatz´scher Morgenwonne ihrem Appetit nach Frühstück und Leben frönten und ihn mit Unmengen von cappuccini und cornetti zu stillen suchten. Letztere lieferte schon am frühen Morgen eine ebenfalls in Cervia ansässige pasticceria, die auch früher schon Felix´ Betrieb versorgt hatte. Zusammenschlüsse wie diese, Absprachen und Kooperationen waren es, die einen guten Teil der italienischen Gastronomie- und Hotelbetriebe durch die Krise gerettet hatten. Dennoch war längst nicht allen das Glück beschieden, in diesen Tagen wieder so gut im Geschäft zu sein.

«Buongiorno», grüßte Paolo nach allen Seiten, während er sich einen Weg durch das Meer der kleinen Vierertische bahnte, an denen Paare oder Familien mit Kindern saßen und ein geradezu babylonisches Sprachengewirr herrschte. Lucia hatte ihn überzeugt, dass Urlauber in Italien immer in der Landessprache begrüßt werden wollten - auch dann, wenn der Hotelbesitzer ein schnöder tedesco war. Anfangs war Paolo das zu gekünstelt vorgekommen, und er war - zumindest gegenüber deutschen Besuchern - bei seiner Sprache geblieben. Allerdings hatte er bald eingesehen, dass selbst einem noch so fröhlich geplärrten «Guten Morgen» nicht annähernd der Charme und die lebensbejahende Freude eines Buongiorno innewohnten. Und so hatte er sich geschlagen gegeben.

Von der anderen Seite des Speisesaals winkte ihm eine schlanke Gestalt im bunten Kleid und mit hochgestecktem blondem Haar fröhlich zu - Chiara, Lucias beste Freundin, die als Rezeptionistin und mitunter auch als Aushilfskellnerin im Hotel arbeitete und dafür so dankbar war, dass sie sich jeden Tag mit einem breiten Lächeln revanchierte. Lucia und sie stammten aus derselben Gegend Süditaliens und waren beinahe wie Schwestern; als Chiara vor drei Jahren in Rimini unter Mordverdacht geraten war, hatten Paolo und Lucia ihr aus der Patsche geholfen. An Chiaras legendär schlechtem Geschmack Männer betreffend hatte sich dadurch zwar nichts geändert, und die etwas schrille Art der jungen Italienerin ging Paolo noch immer auf die Nerven; aber er musste auch zugeben, dass ihre Tätigkeit an der Rezeption gerade bei den männlichen Gästen sehr gut ankam.

Durch die mit einem runden Bullauge versehene Schwingtür betrat Paolo die Küche. Dies war Lucias Reich. Zu Stoßzeiten - etwa, wenn das Abendessen der Hotelgäste zubereitet wurde oder wenn sie eine Lieferung für den Catering-Service vorbereitete, den sie nach wie vor betrieb und der zu Krisenzeiten die einzige noch verbliebene Einnahmequelle gewesen war - wagte er sich erst gar nicht hinein. Nicht nur, weil Lucias Temperament bisweilen mit ihr durchging und umherfliegende Küchenutensilien dann keine Seltenheit waren. Sondern auch, weil ihre Aufgabenbereiche im Hotel klar getrennt waren: Paolo war als Geschäftsführer für die Finanzen und das Organisatorische zuständig; Lucia kümmerte sich um das Restaurant und die praktischeren Aspekte des Hotelbetriebs, um es so zu nennen. Paolo war - gewissermaßen - der Kopf des Betriebs, Lucia war Herz und Hand.

«Buongiorno, bello mio», begrüßte sie ihn heute allerdings strahlend, in ihrer weißen Schürze am Herd stehend und frittate für die Gäste zubereitend.

«Sag so was doch nicht hier», verbat er sich errötend und sah sich verstohlen nach allen Seiten um. Doch Giuseppina, ihre Küchenhilfe, die an der Anrichte stand und ihnen den Rücken zuwandte, hatte offenbar nichts gehört. Oder vielleicht tat sie auch nur so.

«Warum so freddo?», fragte Lucia und zog einen Schmollmund, während sie ihn aus ihren großen dunklen Augen ansah. «Vorhin unter der Dusche bist du ganz anders gewesen ...»

Paolo wurde nur noch röter.

Aber auch wenn er sich lieber die Zunge abgebissen hätte, als es offen zuzugeben - Lucias offene, unbekümmerte und bisweilen etwas frivole Art tat ihm gut. Sie sorgte dafür, dass es stets Überraschungen gab. Und wenn er Regelmäßigkeit auch schätzte und sie in gewissem Maße brauchte, wollte er dieses lieb gewonnene Quäntchen Chaos nicht mehr missen. Ein von Gleichförmigkeit und festen Regeln bestimmtes Leben hatte er in München gehabt, als er noch mit Julia zusammen gewesen war und für das bayerische LKA gearbeitet hatte. Das alles hatte er hinter sich gelassen und neu begonnen. Hier, an der italienischen Adriaküste, unter sengender Sonne, auf heißem Sand und umgeben von lärmenden Touristen. Genau die Dinge also, die er sein Leben lang voll vermeintlicher Überzeugung verabscheut hatte. Nun ertappte er sich immer häufiger dabei, dass er all das nicht nur mochte, sondern auf eine ziemlich schräge Art und Weise sogar brauchte ...

In einer spontanen Geste beugte er sich vor und küsste Lucia auf den Mund.

«Allora», sagte sie, nun ihrerseits überrascht. «Was war das?»

«Schweigegeld.»

«Schweige ... cosa c´è?»

Er musste grinsen. Die Gelegenheiten, bei denen es ihm gelang, sie mit den Kuriositäten der deutschen Sprache zu verblüffen, waren seltener geworden. Ihr Deutsch war gut und fließend, die italienischen Brocken, mit denen sie es gerne versetzte, mehr eine lieb gewonnene Eigenheit. Im Gegenzug hatte sich auch Paolos Italienisch im Lauf der vergangenen drei Jahre deutlich verbessert. Improvisieren musste er inzwischen nur noch selten, und sogar sein anfangs so harter deutscher Akzent war dabei, sich allmählich zu verlieren, wie Lucia ihm bestätigte.

Was nichts daran änderte, dass sie ihn bisweilen noch immer ihren so-tutto-io tedesco nannte ... ihren deutschen Besserwisser.

«Alles okay mit dem Frühstück?», erkundigte er sich, jetzt ganz der Manager.

«Tutto bene», versicherte sie, während sie den Eierfladen in der Pfanne gekonnt wendete. «Aus irgendeinem Grund haben heute Morgen alle Appetit auf frittata al basilico.»

«Herdentrieb», mutmaßte Paolo und streckte provokant eine Hand nach dem Fladen aus - wofür sie ihm mit dem Pfannenwender auf die Finger drosch.

«E quindi?», fragte sie grinsend. «Hast du nichts zu tun?»

«Doch, natürlich», versicherte er, sich die schmerzenden Fingerspitzen reibend. «Ich muss raus zum Pool und die Handtücher entfernen, mit denen unsere deutschen Gäste die Liegestühle schon vor dem Frühstück reserviert haben.»

«Dann tu das», bestätigte sie mit zuckersüßem Lächeln. «Und wenn du damit fertig bist, vergiss bitte nicht, die Sachen für...
mehr

Autor

Dani Scarpa ist das Pseudonym eines deutschen Erfolgsautors, der früh seine Liebe zu Italien entdeckt hat. Ein Teil von Scarpas Familie lebt heute noch im Land der Zitronen, weshalb er alle Aspekte des deutsch-italienischen Zusammenlebens aus nächster Nähe kennt. «Mord in Parma» ist sein erster Kriminalroman um Paolo Ritter, den deutschen Ermittler, den es - zunächst - widerwillig in die Emilia-Romagna verschlägt.