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Selbst ist die Fee

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
Deutsch
Piper Verlag GmbHerschienen am27.04.2023Auflage
Regel Nr. 1 für Feen: Küsse niemals einen Prinzen! Es war einmal eine Märchenfee, die ihrem Schützling Cinderella zum großen Glück mit dem Prinzen verhelfen sollte, um ihre Feenabschlussprüfung zu bestehen. Dummerweise ist diese Cinderella eine ziemlich harte Nuss: Sie ist tollpatschig, weinerlich und komplett unwillig, sich um den Prinzen zu bemühen. Und der Prinz? Eigensinnig, sturköpfig - und zu allem Überfluss auch noch an der guten Fee interessiert statt an Cinderella. Ist die Rettung dieses Märchens für eine einzelne Fee noch zu stemmen? Zumal ihre eigenen Gefühle für den Prinzen ihr zunehmend im Wege stehen? Liane Mars verzaubert ihre Leser:innen: romantische Märchen-Fantasy mit Wohlfühl-Faktor.

Liane Mars schreibt seit Jahren Fantasy- und Liebesromane mit viel Romantik, skurrilen Orten und zauberhaften Heldinnen. Sie liebt überraschende Wendungen und wechselt gerne von düsteren Geheimnissen zu Dialogen zum Schmunzeln - Wohlfühlbücher, die gleichzeitig fesseln und die Zeit vergessen lassen.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextRegel Nr. 1 für Feen: Küsse niemals einen Prinzen! Es war einmal eine Märchenfee, die ihrem Schützling Cinderella zum großen Glück mit dem Prinzen verhelfen sollte, um ihre Feenabschlussprüfung zu bestehen. Dummerweise ist diese Cinderella eine ziemlich harte Nuss: Sie ist tollpatschig, weinerlich und komplett unwillig, sich um den Prinzen zu bemühen. Und der Prinz? Eigensinnig, sturköpfig - und zu allem Überfluss auch noch an der guten Fee interessiert statt an Cinderella. Ist die Rettung dieses Märchens für eine einzelne Fee noch zu stemmen? Zumal ihre eigenen Gefühle für den Prinzen ihr zunehmend im Wege stehen? Liane Mars verzaubert ihre Leser:innen: romantische Märchen-Fantasy mit Wohlfühl-Faktor.

Liane Mars schreibt seit Jahren Fantasy- und Liebesromane mit viel Romantik, skurrilen Orten und zauberhaften Heldinnen. Sie liebt überraschende Wendungen und wechselt gerne von düsteren Geheimnissen zu Dialogen zum Schmunzeln - Wohlfühlbücher, die gleichzeitig fesseln und die Zeit vergessen lassen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783492603584
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum27.04.2023
AuflageAuflage
SpracheDeutsch
Dateigrösse7482 Kbytes
Artikel-Nr.10067478
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Der Fremde ohne Prinzenstatus

Mir standen buchstäblich die Haare zu Berge. Ja, wirklich! Ich spürte, wie sich meine blonden Engelslöckchen sträubten. Jedes einzelne für sich. Ich tat drei Dinge - im Märchen tun wir immer drei Dinge, allerdings meist logische und sinnvolle, anders als jetzt - aus Reflex. Erstens schlug ich Cindy spontan nieder. Zweitens verwandelte ich mich in Menschengröße und drittens ließ ich mein glitzerndes, üppiges Feenkleid zu einem grauen Fetzen aus Leinen werden.

In der gleichen Sekunde steckte der vermeintliche Prinz seine neugierige Nase in unseren Garten und sah sich suchend um. Hilfe! Er hatte sogar sein Schwert gezogen! Dabei bemerkte ich durchaus, dass er nicht nur riesig war, sondern auch gut gebaut. Kurze braune Haare, ein kantiges Kinn, breite Schultern und lange Beine. Herrje. Dieser Mann war die triviale Verkörperung eines wahren Prinzen.

»Komm nicht näher«, sagte ich schnell und benutzte dabei versehentlich die viel zu vertrauliche Anrede, eines Prinzen vollkommen unwürdig. Momentan war aber auch nicht klar, ob er wirklich der Prinz war. Ein winziges Fünkchen Hoffnung hatte ich noch, dass alles ein dummer Zufall war. Vielleicht war er ein gut aussehender Schweinehirt auf der Durchreise? Wobei Schweinehirten mit Schwertern schon eher ungewöhnlich waren.

Abrupt blieb der Mann stehen und musterte mich überrascht. Seine dunkelbraunen Augen wurden riesig, als er Cindy lang gestreckt im Gras liegen sah. Sie war mit dem Gesicht voran auf die Erde geplumpst, die Arme weit ausgebreitet.

»Was ist passiert?«, rief der Fremde und wollte zu ihr hasten, doch ich vertrat ihm den Weg und hob die Arme wie zum Kampf, die Fäuste geballt, das Kinn gereckt.

»Keinen Schritt weiter«, drohte ich.

»Ich will euch nichts tun, sondern helfen. Was ist mit deiner Gefährtin geschehen?«

»Ich habe sie versehentlich niedergeschlagen.« Feen logen nie und verbogen lediglich gern die Wahrheit bis zur Unendlichkeit. »Versehentlich« traf bei meiner Tat nicht ganz zu. Spontan war wohl das bessere Wort, nur wollte ich nicht kleinlich sein.

»Warum tust du denn so etwas?«

»Wir haben geübt. Da ist es einfach so passiert. Ein Unglück.« Das traf jedenfalls zu.

»Was habt ihr denn geübt? Kampfkunst?«

»So etwas in der Richtung.« Meine Magie protestierte gegen diesen Satz und warnte mich eindringlich, nicht noch mehr zu lügen. Hey! Das war nicht gelogen. Wirklich jede Übungsstunde mit Cinderella glich einem Kampf!

»Willst du dich nicht um sie kümmern?«

»Selbstredend, jedoch erst, nachdem du gegangen bist. Es wäre ihr gewiss nicht recht, wenn du sie so sehen würdest.«

»Also ehrlich. Ist das nicht egal?«, schalt er mich sanft. Erst jetzt bemerkte ich, dass er für einen Schweinehirten verteufelt gut angezogen war. Allein sein Waffengurt musste so viel kosten, wie ein Schweinehirt im ganzen Leben nicht verdienen konnte. Meine Hoffnung starb einen erbärmlichen Tod. Zeit, Klarheit zu schaffen.

»Bist du ein Prinz?«, platzte ich heraus.

»Wie kommst du denn darauf?«

»Du bist sehr schick gekleidet, sauber gewaschen und hast gute Manieren. Außerdem willst du einer Frau in Not helfen. Da liegt der Schluss nahe, dass ...«

»... ich ein Prinz bin?« Der Mann klang amüsiert. »Was kennst du denn für grobschlächtige Männer, wenn du aus meinem Erscheinungsbild ableitest, ich könne adelig sein?«

»Ich hab so meine Erfahrungen gesammelt ...«, gab ich vage von mir und ließ dabei unerwähnt, dass mein Wissen hauptsächlich aus Märchenbüchern, Abhandlungen über edle Gesellen oder Stammbaumrecherche von blaublütigen Nachkommen gespeist wurde. Meine Erfahrungen waren also eher theoretischer Natur.

Ich musterte den Mann vor mir noch mal eingehender. Der dunkle Mantel mit der bestickten weißen Borte musste sündhaft teuer gewesen sein, genau wie das weiße Seidenhemd und das perfekt an seine Statur angepasste Wams. Statt einfacher Beinlinge trug er eine neumodische dunkle Hose aus einem mir unbekannten Stoff, die wiederum in hohen Lederstiefeln endete. Wenn er kein Prinz war, dann zumindest ein Adelsmann.

»Warum liegt denn da eine tote Taube neben deiner Ohnmächtigen? Kannst du das erklären?«, riss mich der Fremde aus meiner Betrachtung.

O nein! Die Taube hatte ich ganz vergessen. Das arme Ding. Schnell, schnell! Eine Halbwahrheit her. So langsam geriet ich in Bedrängnis. »Das war ein ganz schlimmer Unfall.«

»Inwiefern? Woran ist die Taube denn verstorben?«

»Sie wurde erschlagen.«

»Brutal! Wer war das?«

Ich deutete schweigend auf meinen Schützling am Boden. Zeit, mit der Wahrheit herauszurücken. »Sie hat die Taube versehentlich mit einem Kanten Brot getroffen. Ich habe sie danach niedergeschlagen. Aus Reflex.« Das war jetzt endlich mal wahr, selbst wenn ich die Zwischeninformationen ausließ. Das Warum und Weshalb war momentan nebensächlich.

Cindy stöhnte in dieser Sekunde und rekelte sich. Sie fasste zur gigantischen Beule an ihrem Kopf, während ihr Gesicht noch im Gras steckte. Ich trat hastig zwischen sie und unseren unwillkommenen Gast.

»Also? Bist du der Prinz von Burginsland?«

Zu meiner unendlichen Erleichterung schüttelte der Mann vor mir den Kopf. »Nein, der bin ich nicht. Und da wir das jetzt geklärt haben: Darf ich euch endlich helfen?«

Erst jetzt bemerkte ich, wie angespannt ich gewesen war. Nur langsam lockerte ich meine verkrampften Finger, massierte meine verhärteten Schultermuskeln und nickte. »Gern«, sagte ich erleichtert. Wenn er nicht der Prinz war, konnte uns nichts passieren.

Im Märchen Cinderella war der wahre Prinz meist namenlos. Unsere Lehrer hatten uns den Tipp gegeben, dass er in der modernen Zeit entweder Michael, Andreas oder Hans hieß. Da wir derzeit im Königreich Burginsland lebten, war es diesmal ein Andreas. Das war gut, denn die Andreasse unter den Prinzen waren meist freundliche, entspannte Männer. Behauptete zumindest meine Ahnen-Sachkundelehrerin.

Der Fremde trat neben mich und half mir, die jammernde Cindy aufzurichten. Ich hatte sie ordentlich am Kopf erwischt, und die Beule war recht ansehnlich. Durch ihren Sturz hatte sie sich noch zusätzlich das Auge blau geschlagen. Ups.

»Setz dich hier hin«, sagte der Fremde fürsorglich und dirigierte die schwankende und recht orientierungslose Cindy auf einen liegenden Baumstamm. Von hier aus sollte sie eigentlich mit den Tauben trainieren, doch die waren weiterhin garstig und verstimmt. Ihr Gurren klang eindeutig drohend.

Ich ließ mich neben Cindy nieder und hielt ihre Hand, während der Fremde ihren Kopf untersuchte. Zum Glück blutete es nicht.

»Bin ich schon wieder über meine Schnürsenkel gestürzt?«, fragte Cindy mit brüchiger Stimme.

Mein schlechtes Gewissen nagte an mir. Welche Märchenfee schlug schon ihren Schützling nieder? Wenn das meine Prüfer erfuhren! Da würde ich direkt eine Sechs in Behandlung von Schutzbefohlenen kassieren. »Alles für den guten Zweck«, murmelte ich.

Der Fremde warf mir einen fragenden Blick zu und hielt gleichzeitig drei Finger vor Cindys Nase. »Wie viele Finger siehst du?«

Cindy blinzelte wie eine Eule. »Vier?«

Ich seufzte. Da war es wieder. Cindy stellte sich dümmer an, als sie in Wirklichkeit war.

»Der Schlag muss heftig gewesen sein«, schlussfolgerte der Fremde hingegen. Okay. Das war natürlich auch eine Option. Eine, die mir Angst machte. Was, wenn ich zu kräftig zugeschlagen und Cindy bleibende Schäden davongetragen hatte? O nein. Wie schrecklich. Prompt fing ich mir einen sehr wütenden Blick von meinem Gegenüber ein.

»Hey! Das war alles ein Versehen«, rechtfertigte ich mich. »Ich wollte sie nicht so hart treffen.«

»Hast du aber, und jetzt ist ihr Gehirn Matsch. Gutes Mädchen, wie heißt deine Begleiterin? Weißt du das noch?«

Cindy wandte sich mir zu und starrte mich verwundert an. Sie versuchte verzweifelt, meine verzauberte Gestalt zuzuordnen. Ich hingegen bemühte mich zu erkennen, ob sie mich wegen des Schlages wirklich nicht erkannte oder nur so tat. »Ich habe keine Ahnung«, sagte sie schließlich langsam.

»Klarer Fall von...
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