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Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.05.20231. Auflage
»Babylon Berlin« goes Fantasy: Ein magisches Berlin in den 20er-Jahren, ein zerstörerisches Familiengeheimnis und eine Liebe, die alles verändert, sind die Zutaten für den Urban-Fantasy-Roman »Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber« von Christian Handel und Andreas Suchanek. In den Schatten unserer Welt existiert eine andere Wirklichkeit: die Spiegelstadt, ein magisches Berlin, erstarrt in den glamourösen 1920er-Jahren und bewohnt von vielgestaltigen Feen-Wesen. Reisen zwischen den Welten sind streng verboten und nur mithilfe magischer goldener Tränen möglich. Auf einer wilden Party in Berlin, die ganz im Motto der 20er-Jahre steht, begegnet Max dem ebenso attraktiven wie geheimnisvollen Lenyo - und gerät damit mitten hinein in einen blutigen Konflikt um die Herrschaft in der Feen-Welt. Verfolgt von gnadenlosen Kreaturen und gefangen in einem Netz aus Intrigen und Machtgier, ahnt keiner von ihnen, dass sie längst zum Spielball einer gefährlichen Macht geworden sind, die die Barriere zwischen den Welten bedroht ...  Die Zusammenarbeit der beiden preisgekrönten deutschen Fantasy-Autoren Christian Handel und Andreas Suchanek ist ein echter Glücksfall für alle Urban-Fantasy-Fans: »Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber« ist eine mitreißende Story in einem betörenden Setting mit einer wunderschönen queeren Liebesgeschichte. »Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber« ist der Auftakt einer romantisch-queeren Fantasy-Dilogie.

Christian Handel stammt aus der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main, lebt und schreibt aber bereits seit vielen Jahren in Berlin. Er liebt emotionale Geschichten, die queere Themen und märchenhafte Motive aufgreifen und macht sich online und offline immer wieder für LGBTQ+ Literatur stark. Für seine Bücher wurde er unter anderem mit dem Amanda-Neumayer-Stipendium und dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Außerdem ist er einer der größten Buffy-Fans überhaupt. Mehr über ihn erfährt man auf www.christianhandel.de
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

Klappentext»Babylon Berlin« goes Fantasy: Ein magisches Berlin in den 20er-Jahren, ein zerstörerisches Familiengeheimnis und eine Liebe, die alles verändert, sind die Zutaten für den Urban-Fantasy-Roman »Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber« von Christian Handel und Andreas Suchanek. In den Schatten unserer Welt existiert eine andere Wirklichkeit: die Spiegelstadt, ein magisches Berlin, erstarrt in den glamourösen 1920er-Jahren und bewohnt von vielgestaltigen Feen-Wesen. Reisen zwischen den Welten sind streng verboten und nur mithilfe magischer goldener Tränen möglich. Auf einer wilden Party in Berlin, die ganz im Motto der 20er-Jahre steht, begegnet Max dem ebenso attraktiven wie geheimnisvollen Lenyo - und gerät damit mitten hinein in einen blutigen Konflikt um die Herrschaft in der Feen-Welt. Verfolgt von gnadenlosen Kreaturen und gefangen in einem Netz aus Intrigen und Machtgier, ahnt keiner von ihnen, dass sie längst zum Spielball einer gefährlichen Macht geworden sind, die die Barriere zwischen den Welten bedroht ...  Die Zusammenarbeit der beiden preisgekrönten deutschen Fantasy-Autoren Christian Handel und Andreas Suchanek ist ein echter Glücksfall für alle Urban-Fantasy-Fans: »Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber« ist eine mitreißende Story in einem betörenden Setting mit einer wunderschönen queeren Liebesgeschichte. »Spiegelstadt. Tränen aus Gold und Silber« ist der Auftakt einer romantisch-queeren Fantasy-Dilogie.

Christian Handel stammt aus der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main, lebt und schreibt aber bereits seit vielen Jahren in Berlin. Er liebt emotionale Geschichten, die queere Themen und märchenhafte Motive aufgreifen und macht sich online und offline immer wieder für LGBTQ+ Literatur stark. Für seine Bücher wurde er unter anderem mit dem Amanda-Neumayer-Stipendium und dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Außerdem ist er einer der größten Buffy-Fans überhaupt. Mehr über ihn erfährt man auf www.christianhandel.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426465691
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.05.2023
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3002 Kbytes
Artikel-Nr.10114261
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Max

Einige Tage später

Mit einem Quietschen fiel das Gartentor hinter ihm ins Schloss. Max lehnte sich dagegen, ließ den Blick über das alte Herrenhaus in Grunewald wandern, in dem er so viele glückliche Jahre verbracht hatte. Die stuckverzierte Fassade, die gepflegten Beete, dahinter das weite Grundstück, auf dem dichter Nebel wallte.

Es war gerade mal sechs Uhr und die Morgendämmerung zog herauf. Es war noch recht frisch, obwohl der Tag wieder Wärme versprach. Hinter den Fenstern des Hauses brannte kein Licht. Ein schrecklicher Anblick. Dieses Haus war für ihn stets ein Sinnbild für Wärme und Geborgenheit gewesen, jetzt war es nur noch kalter, toter Stein.

Max zog den Trolley hinter sich her in Richtung der Eingangstür und das Rattern der Räder auf den Platten hielt seine Gedanken an das Gestern fern.

Er zog das braungelbe Luftpolsterkuvert aus der Jackentasche und pfriemelte den Schlüssel draus hervor. Er glitt in das Schloss, als hätte er nur darauf gewartet, dass Max endlich hier auftauchte und die Tür aufsperrte.

Es klackte, ein kurzer Ruck und der altbekannte Geruch von Lavendel und Küchenkräutern stieg ihm in die Nase, als er das Herrenhaus betrat.

Seine Großmutter hatte dies zeit ihres Lebens vorbereitet, ihr Anwalt hatte genaue Anweisungen erhalten. Nachdem die Polizei ihre Arbeit getan und den Tatort freigegeben hatte, war eine Putzfirma hier durchmarschiert, wie Max an den gebohnerten Dielen des weitläufigen Wohnzimmers sehen konnte, das sich direkt hinter dem kurzen Flur erstreckte.

Die notwendigen Unterlagen waren Max zugestellt worden, alles war geklärt. Das hier war jetzt sein Haus. Nicht, dass er es je gewollt hatte. Er hätte alles gegeben, um seine Großmutter zurückzubekommen.

Seltsam. Obwohl er gewusst hatte, dass sie den Papierkram vorbereitet hatte, war er davon ausgegangen, dass sie ewig lebte.

Er stellte den Koffer ab, schälte sich aus der Jacke und hängte sie an einen Haken an der Wand. Bei jedem Schritt knarzten die Dielen. Das heraufziehende Tageslicht verwickelte die Pflanzen und Möbel in ein Schattenspiel.

Max kickte seine Schuhe beiseite und trat ins Wohnzimmer. Alles hier wirkte so vertraut und jetzt doch so fremd. Dieser Ort hatte seine Seele verloren. Der Gedanke ließ die Schatten unweigerlich bedrohlicher wirken.

Er betätigte den Lichtschalter. Hier fehlte es an menschlicher Wärme, die in seiner Erinnerung untrennbar mit diesem Haus verknüpft war. Mit einem Gesicht, auf dem stets ein Lächeln lag. Einer gut gefüllten Keksdose und einem Tropfen Honig im Tee.

Mit einem Seufzen sank er auf die Couch, um ihn herum breiteten sich Leere und Stille aus. Genau wie in seinem Inneren.

Es war niemand mehr da.

Sein Blick fiel auf die Bilderrahmen gegenüber der Couch. In ihnen steckten Fotografien, die glücklichere Zeiten zeigten. Nach dem Tod seiner Eltern - da war er so jung gewesen, dass er sich selbst nicht an sie erinnern konnte - hatte seine Großmutter alles getan, Vater und Mutter und beste Kuschelfreundin zu sein.

Bei dem Gedanken grinste er traurig. Ja, so hatte er seine Großmutter genannt. Sie hatte einem naseweisen Siebenjährigen versprechen müssen, dass sie immer seine Kuschelfreundin bleiben würde. Und weil die Helden in jedem Buch auch einen vierbeinigen Freund hatten, war es völlig normal gewesen, dass nach dem gemeinsamen Besuch der Hunderettung sein Rucksack gebellt hatte. Er hatte den Mischling Flummi eingesteckt, und er war tagelang wütend auf seine Großmutter gewesen, weil sie ihn zurückgebracht hatte.

Bis heute hatte Max nicht so ganz begriffen, warum sie ihn auf das Internat in der Schweiz geschickt hatte. Berlin hatte doch gute Schulen. Aber immerhin hatte er dort René kennengelernt.

Unweigerlich wurden seine Wangen heiß bei dem Gedanken an den Jungen, mit dem er sich das Zimmer geteilt hatte. Und später das Bett. Die ersten zaghaften Küsse, das Ausprobieren mit allen zugehörigen Katastrophen.

»Wir sollten noch aufräumen«, hatte er im Halbschlaf genuschelt, eng an René gekuschelt.

»Ist doch unser Zimmer. Machen wir morgen.«

So waren sie eingeschlafen. Am kommenden Morgen war er natürlich auf dem Kondom ausgerutscht, durch das halbe Zimmer gesegelt und hatte dabei das Regal abgeräumt. Das hatte ihm den Spitznamen Chaos-Max eingebracht.

Er und René waren zwei Jahre ein Paar gewesen. In den Sommerferien hatte Max - nach wochenlangem Überlegen - seiner Großmutter alles erzählt. Vor Aufregung hatte er sein Outing quasi herausgeschrien. Sie hatte ihm einen Kuss auf die Stirn gegeben, ihm gesagt, dass Liebe immer in Ordnung sei, und dann einen Lavendeltee gemacht.

Fahrig wischte Max die Tränen beiseite. Verdammte Erinnerungen. Überall in diesem Haus lauerten sie. Bilder mit lachenden Gesichtern, Gerüche, die an schöne Augenblicke erinnerten. Es fiel ihm schwer, die Treppen nach oben zu steigen, um sein altes Zimmer zu betrachten.

»Weglaufen bringt nichts«, hatte seine Großmutter einmal traurig geflüstert. »Irgendwann holt die Vergangenheit einen ein und schlägt aus den Schatten zu. Also bereite dich vor und dann stelle dich der Herausforderung.«

Sie hatte eindeutig noch nie eine Matheklausur in einem Schweizer Internat geschrieben. Da half keine noch so gute Vorbereitung.

Max stieg über die quietschende Treppenstufe, wie er es früher immer getan hatte, um heimlich noch ein wenig neben der Couch zu sitzen. Es gab eine kleine Lücke zwischen Couch und Wand, in der er abends - total unauffällig - Milch und Kekse unter einer Decke versteckt hatte. Wenn dann Bettgehzeit war, hatte er überlaut gegähnt, war nach oben gestampft, nur um kurz darauf wieder nach unten zu schleichen. Hier hatte er sich dann zusammengekauert, Kekse geknabbert und den Film mitgeschaut, den seine Großmutter gerade laufen ließ. Es war natürlich stets ein Kinderfilm gewesen. Und sie hatte ihn total gar nicht bemerkt, wie er laut knabbernd und trinkend in seinem »Versteck« gesessen hatte. Am nächsten Morgen war er dann in seinem Bett aufgewacht.

Er musste erneut Tränen wegwischen.

Sein Zimmer hatte noch immer einen Teenager-Touch, obwohl er die zwanzig längst überschritten hatte. Nach dem Internat war er nach Mannheim gegangen, um dort BWL zu studieren. Bereits nach einem Semester hatte er abgebrochen. Zahlen waren einfach nichts für ihn. Stattdessen hatte er ein Kunststudium in Karlsruhe begonnen. Er wollte ins Produktdesign und der Start war geglückt. Nicht zuletzt dank Stefan. Nach der Probezeit in Frankfurt kam die feste Stelle und bei der feuchtfröhlichen Feier war aus dem Junior-Chef sein Liebhaber geworden. Stefan. Irgendwie war alles perfekt gewesen.

Max blieb im Türrahmen stehen und betrachtete die alten Poster. Da waren Sänger, auf die er eine Zeit lang gestanden hatte. Auch ein paar Schauspieler. Der Schreibtisch war bedeckt mit kreativem Chaos, die alten Klamotten noch immer in den Schubladen des Sideboards. Sein Ex hätte es gehasst. Bei Stefan musste penible Ordnung herrschen, und die letzten Jahre hatte Max geglaubt, ihm selbst sei das auch wichtig. Damit ihm niemand nachsagen konnte, er habe sich hochgeschlafen, hatte er sich doppelt so sehr ins Zeug gelegt wie seine Kollegen. Stefan war stolz auf ihn gewesen. Ein bitterer Geschmack stieg in Max auf. Er setzte sich nachdenklich auf sein altes Kinderbett und starrte in das Bücherregal, von dem ihm die schwarzen Rücken der Jugendbuchkrimis entgegenblitzten, die er mit zwölf oder dreizehn gelesen hatte. Auf dem Regal standen zwei Fotos: eines von ihm und seiner Großmutter, das andere von ihm und Robin, seiner besten Freundin seit Kindertagen.

Weihnachten, Silvester, ein paar Wochen im Sommer - er hatte viel Zeit hier verbracht, aber nie genug, um groß etwas zu verändern. Irgendwann war sein Lebensmittelpunkt gewandert und das Leben hier zurückgeblieben.

Anfangs hatte er sich schlecht gefühlt, doch seine Großmutter schien sogar froh darüber gewesen zu sein. Immer wenn er die Sprache darauf gebracht hatte, doch auch hier in Berlin - dem kreativen Mekka in Deutschland - einen Job suchen zu können, hatte sie abgewunken. Berlin sei ganz wunderbar für Urlaub, doch er solle sein Glück dort draußen suchen. Außerhalb der Hauptstadt. Als berge Berlin in den Schatten von morgendlichem Nebel und Dämmerung eine Gefahr, die ihn verschlingen wolle. Und Max hatte genickt, denn er hatte ja Stefan in Frankfurt.

Doch das Schicksal hatte wie so oft andere Pläne. Stefan jettete beruflich durch die Welt und hatte dort eine Menge Spaß, von dem Max nichts gewusst hatte. Bis einer seiner Lover plötzlich vor der gemeinsamen Tür gestanden hatte. Es gab Drama, laute Worte, Flehen und Tränen. Und Max begriff, dass er sich in dem Einerlei namens Routine viel zu lang von Stefan hatte lenken lassen. Er hatte das eigene Leben dem seines Partners angepasst, ohne es zu merken. Mit dem Ende der Beziehung hatte es auch in der Firma nicht mehr richtig funktioniert und schließlich war Max - mit einer großzügigen Abfindung - gegangen. Wenigstens das war ihm von seinem Ex geblieben: einige Zehntausend Euro nach fast zwei Jahren Beziehung.

Nach seinem Auszug bei Stefan war er erst mal im Gästezimmer einer Arbeitskollegin untergekommen. Und so hatte er die letzten zwei Wochen in einem Zimmer verbracht, das kaum größer als ein Schuhkarton war, und sich gefragt, was er mit seinem verkorksten Leben anstellen sollte. Seine Freunde in Frankfurt waren Stefans Freunde gewesen. Seine Lieblingscafés waren die, in denen er mit Stefan immer gewesen war.

Und er hasste es,...
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Autor

Christian Handel stammt aus der Schneewittchen-Stadt Lohr am Main, lebt und schreibt aber bereits seit vielen Jahren in Berlin. Er liebt emotionale Geschichten, die queere Themen und märchenhafte Motive aufgreifen und macht sich online und offline immer wieder für LGBTQ+ Literatur stark. Für seine Bücher wurde er unter anderem mit dem Amanda-Neumayer-Stipendium und dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Außerdem ist er einer der größten Buffy-Fans überhaupt. Mehr über ihn erfährt man auf christianhandel.de Andreas Suchanek schreibt seit mittlerweile zehn Jahren Science-Fiction, Fantasy, Krimi, Kinderbuch und Lovestory. Der in Karlsruhe lebende Autor wurde unter anderem mit dem Deutschen Phantastik Preis und dem Lovelybooks Leserpreis ausgezeichnet. Seinen bisher größten Erfolg feierte er mit der Urban-Fantasy-Reihe Flüsterwald, die es auf die Spiegel-Bestsellerliste schaffte und auch international Erfolge feiert. Mehr über den Autor erfährt man auf andreassuchanek.de.