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Die Frauen der Villa Sommerwind. Das Glück am Horizont.

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
500 Seiten
Deutsch
Droemer Knaurerschienen am01.03.20231. Auflage
Ein unerwartetes Erbe führt Henriette Hohnhold und ihre Familie 1903 nach Timmendorfer Strand: Die Villa Sommerwind, die nun den Hohnholds gehört, soll nach dem Willen von Vater Eberhart ein exquisites Hotel werden. Vom ersten Tag an ist Henriette die rechte Hand ihres Vaters und stürzt sich begeistert in die vielfältigen Aufgaben. Doch eines Morgens macht sie eine Beobachtung, die zu einem heftigen Streit zwischen Vater und Tochter führt. Aufgelöst läuft die junge Frau davon und findet sich schließlich in Niendorf wieder, wo sich Ole, der Sohn eines Fischers, rührend um sie kümmert. Trotz des Standesunterschieds ist es Liebe auf den ersten Blick - Henriettes Vater hat allerdings längt ihre Verlobung mit einem anderen arrangiert ... Nostalgisch und lebensfroh lässt Anna Husens historische Familiensaga das Ostsee-Bad Timmendorfer Strand lebendig werden und entführt die Leser*innen zu eleganten Festen, ausgelassenen Tagen am Strand und zu einer großen Liebe, die nicht sein darf ...

Anna Husen, geboren 1996, ist ausgebildete Medienkauffrau, arbeitet als Content Marketing Managerin in einer Software Firma und lebt an der wunderschönen Ostseeküste. Schon früh hat sie die Begeisterung fürs Schreiben gepackt, da sie das Lesen schon immer geliebt hat und gerne selbst eigene Geschichten erschaffen wollte. Die Autorin ist aktiv auf ihrem Instagramkanal @annathiessenhusen, wo sie sich mit anderen Lesebegeisterten über ihre Leidenschaft fürs Schreiben und die Liebe zu Büchern austauscht.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextEin unerwartetes Erbe führt Henriette Hohnhold und ihre Familie 1903 nach Timmendorfer Strand: Die Villa Sommerwind, die nun den Hohnholds gehört, soll nach dem Willen von Vater Eberhart ein exquisites Hotel werden. Vom ersten Tag an ist Henriette die rechte Hand ihres Vaters und stürzt sich begeistert in die vielfältigen Aufgaben. Doch eines Morgens macht sie eine Beobachtung, die zu einem heftigen Streit zwischen Vater und Tochter führt. Aufgelöst läuft die junge Frau davon und findet sich schließlich in Niendorf wieder, wo sich Ole, der Sohn eines Fischers, rührend um sie kümmert. Trotz des Standesunterschieds ist es Liebe auf den ersten Blick - Henriettes Vater hat allerdings längt ihre Verlobung mit einem anderen arrangiert ... Nostalgisch und lebensfroh lässt Anna Husens historische Familiensaga das Ostsee-Bad Timmendorfer Strand lebendig werden und entführt die Leser*innen zu eleganten Festen, ausgelassenen Tagen am Strand und zu einer großen Liebe, die nicht sein darf ...

Anna Husen, geboren 1996, ist ausgebildete Medienkauffrau, arbeitet als Content Marketing Managerin in einer Software Firma und lebt an der wunderschönen Ostseeküste. Schon früh hat sie die Begeisterung fürs Schreiben gepackt, da sie das Lesen schon immer geliebt hat und gerne selbst eigene Geschichten erschaffen wollte. Die Autorin ist aktiv auf ihrem Instagramkanal @annathiessenhusen, wo sie sich mit anderen Lesebegeisterten über ihre Leidenschaft fürs Schreiben und die Liebe zu Büchern austauscht.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783426466384
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.03.2023
Auflage1. Auflage
Seiten500 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1772 Kbytes
Artikel-Nr.10114379
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Teil 1
Kapitel 1

Henriette

Timmendorfer Strand, April 1903

D u wirst deinen Platz in dieser Welt finden, meine kleine Henni. Auch ohne mich.

Die Worte zuckten wie ein greller Blitz durch ihre Gedanken, und ruckartig öffnete Henriette die Augen. Sie blinzelte gegen das Sonnenlicht, als die Kraftdroschke mit einem dumpfen Rumpeln zum Stehen kam.

»Sind wir schon da?«, murmelte ihr kleiner Bruder Hermann, der mit dem Kopf auf ihrem Schoß eingeschlafen war.

Sein dunkler Lockenschopf umrahmte das blasse Gesicht wie ein Kranz. Schläfrig öffnete der Junge die Augen. Er war nun schon acht Jahre alt, aber ihre frühe Abreise aus Hamburg, der Abschied von seinen Schulkameraden und die Aufregung, bald ein neues Zuhause zu haben, schienen ihn völlig geschafft zu haben. Liebevoll lächelnd strich Henriette ihm über die Stirn.

»Ja, das sind wir. Komm, steh auf.« Sie half ihm hoch, und neugierig schaute Hermann aus dem Fenster.

Henriettes Blick fiel auf ihre Schwester Sibylle, die ihr gegenübersaß - Stricknadeln und Wolle in der Hand - und den Kopf zur Seite neigte.

»Du hast nicht geschlafen«, bemerkte Henriette und streckte ihre verkrampften Glieder.

Sie war dankbar für ihr Korsett, denn immerhin hatte sie nicht völlig krumm dagesessen, sodass nur ihr Nacken sich ein wenig steif anfühlte.

Sibylle wackelte grinsend mit den Augenbrauen und schlug die Beine übereinander. »Ich habe über euch gewacht.«

Henriette unterdrückte ein Seufzen und griff nach der Hand ihrer kleinen Schwester. »Du bist ein Engel, Sibylle«, wisperte sie und erkannte in den fein geschwungenen Gesichtszügen immer mehr eine junge Frau, denn Sibylle war nun auch schon vierzehn Jahre alt. Und doch sah sie in den hellblauen Augen ihrer Schwester immer noch das Mädchen, das die Mutter viel zu früh verloren hatte.

»Einen Engel kannst du mich nennen, wenn ich hiermit fertig bin.« Sibylle hielt den Stoff direkt vor Henriettes Nase, sodass die zurückzuckte und ihre Augen zusammenkniff, um zu erkennen, was ihre Schwester gestrickt hatte.

»Ist das ...« Henriette betrachtete den fliederfarbenen Stoff eingehend. »... eine Strickjacke?«

»Sehr gut kombiniert, Watson.« Sibylles Stimme troff nur so vor Ironie, und Henriette verdrehte die Augen.

Sibylle hatte einen regelrechten Narren an den Büchern des Meisterdetektivs Sherlock Holmes gefressen, die ihre Tante dem Mädchen von ihren Besuchen im Vereinigten Königreich mitgebracht hatte. Henriette verstand diese Passion nicht wirklich, aber sie freute sich, dass Sibylle eine zweite Leidenschaft neben dem Stricken gefunden hatte.

»Und diese Jacke ist für ...?«

»Können wir endlich aussteigen?«, unterbrach Hermann seine Schwestern ungeduldig und tippelte von einem Bein auf das andere.

Henriette sah ihn mit einem Grinsen an. Er sah adrett aus in seinem neuen Matrosenanzug, den ihre Tante Martha ihm vor der Abreise geschenkt hatte.

»Ja«, sagte Henriette und schob ihren Bruder sanft zur Tür der Kraftdroschke, »wir steigen jetzt aus, du ungeduldiges Kind.«

Hermann verzog das Gesicht zu einer spitzbübischen Grimasse und streckte seiner Schwester die Zunge heraus, bevor er die Tür öffnete und ins Freie sprang. Henriette schüttelte den Kopf und folgte ihrem Bruder, nur um im nächsten Augenblick scharf die Luft einzuziehen und wie angewurzelt auf dem Gehweg stehen zu bleiben.

»Wie schön ...«, murmelte sie voller Ehrfurcht, und ihre Augen streiften über die schneeweiße Fassade des Hotels vor ihr. Golden glänzten die Fensterläden im Licht der Sonne, und die Dachterrasse wurde rechts und links von blauen Dachschindeln umrahmt, die wie das Meer funkelten. Mehrere kleine Fenster zierten die Front des Gebäudes, wogegen im Erdgeschoss meterhohe Fenster prangten, die den Blick auf eine wunderschöne Halle freigaben. Die Simse und Bögen waren mit Schnörkeln und kleinen Figuren im nautischen Stil verziert, die Henriette jedoch eher kitschig als schön fand.

»Ist das unser neues Zuhause?«, fragte Hermann plötzlich neben ihr und strahlte Henriette an.

»Ja ...« Sie legte eine Hand auf seine Schulter und kniete sich neben ihn. »Das ist die Villa Sommerwind.«

Ein Schauer lief über ihren Rücken, als sie diese Worte aussprach. Ihr Herz klopfte vor Aufregung beinahe schmerzhaft gegen ihre Rippen.

»Habe ich dir zu viel versprochen?«, erklang der raue Bariton ihres Vaters hinter Henriette, und sie wirbelte herum. Eberhart Hohnhold lächelte und schloss seine älteste Tochter in die Arme.

»Nein«, wisperte Henriette an seiner Brust und löste sich dann zaghaft von ihm.

Die schwarzen Haare ihres Vaters glänzten im Sonnenlicht, nur einige wenige silberne Strähnen zogen sich durch die dichte Haarpracht. Genau wie alle Mitglieder ihrer Familie hatte ihr Vater blaue Augen und dunkles Haar. Man sah ihm kaum an, dass er schon vierzig Jahre alt war, nein, der Glanz in seinen Augen und dieses sanfte Lächeln ließen ihn um Jahre jünger erscheinen.

»Du wirst begeistert sein, wie wunderschön alles im Inneren geworden ist. Die Empfangshalle ist exquisit, das Restaurant modern und stilvoll eingerichtet und auch ...«

»Vater«, unterbrach Henriette seinen Redefluss und drückte seine Hand. »Ich bin sicher, dass es wunderschön ist. Und es ist unsere gemeinsame Zukunft.«

Für einen winzigen Augenblick funkelte eine Träne in seinem Auge. Seine Mundwinkel verzogen sich leicht nach unten, und die Hand, die Henriette noch hielt, zitterte etwas. Dann jedoch, als wäre diese Sekunde wie weggewischt in der Zeit, strahlte ihr Vater sie wieder an und küsste Henriette auf die Stirn.

»Das ist es. Unsere Zukunft in diesem herrlichen Kurort. Wenn du genau hinhörst, kannst du sogar von hier das Rauschen der Wellen hören.«

Henriette spitzte die Ohren und schloss die Augen, schnupperte die Luft und roch das Salz, lauschte dem Geschrei der Möwen und den rauen Wellen, die am Strand brachen. Sehnsuchtsvoll öffnete sie die Augen, am liebsten wäre sie sofort ans Wasser hinuntergelaufen, aber sie hatte noch einiges zu tun.

Ihr Blick fiel auf den Karren, auf den soeben vom Fahrer und von einem Jungen ihr letztes Gepäck gehievt wurde. Alles andere hatte ihr Vater im Laufe der letzten Wochen von Hamburg schon hierherbringen lassen. Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und schaute die kleine Straße auf und ab. Noch geschlossene Restaurants und kleine Kaffeehäuser, die gerade ihre Türen öffneten. Prächtige Villen im ländlichen Stil mit verschnörkelten Fensterläden und einladenden Treppenaufgängen säumten den Weg. Noch herrschte Ruhe im Kurort, denn sie waren in aller Herrgottsfrühe aus Hamburg mit dem Zug nach Lübeck aufgebrochen und von dort mit der Kraftdroschke bis in den Kurort gefahren.

»Du möchtest dich bestimmt umsehen«, riss der Vater Henriette aus ihren Gedanken, und sie sah lächelnd zu ihm hin.

»Ja, aber dafür habe ich später Zeit. Ich sollte Sibylle und Hermann in ihre Zimmer bringen, mit der Gouvernante sprechen, die du eingestellt hast, mit den Zimmermädchen und Hausangestellten. Und dann möchte ich mit dir die Belegungspläne durchgehen ... ach, und wir wollten noch mit Ernst Damm, dem Strandfotografen, sprechen und ...«

»Henriette.«

Sie hielt abrupt inne, denn die Stimme des Vaters ließ keinen Widerspruch zu. Zaghaft fuhr er mit der Hand über ihre Wange und lächelte sie an. »Du hast so viel von deiner Mutter, mein Kind, aber bitte übernimm dich nicht. All diese Dinge haben noch Zeit.«

Wie ertappt biss Henriette sich auf die Unterlippe und schenkte ihrem Vater ein zaghaftes Lächeln. Er hatte recht. In dieser Hinsicht war sie tatsächlich wie ihre Mutter, sie übernahm gern Verantwortung und dachte wenig an sich selbst. Aber das hatte sie im Laufe der Jahre auch lernen müssen.

»In Ordnung«, murmelte Henriette, »aber bitte lass mich nachher trotzdem mit dir die Belegungspläne durchgehen, und die Zimmer möchte ich auch gleich sehen.«

Ihr Vater nickte und fuhr sich mit der Hand übers Kinn. »Dann zeige ich euch am besten gleich eure Zimmer.«

Henriette nickte und sah sich nach ihren Geschwistern um. Sibylle stand im Schatten und strickte selbst jetzt im Stehen. Und Hermann ... Henriette kniff die Augen zusammen und schirmte das grelle Sonnenlicht mit der Hand ab. »Wo ist er nun schon wieder?«

Dann entdeckte sie ihren Bruder am Rand der Promenade, er lief zusammen mit zwei anderen Jungen über eine Wiese. »Dieser kleine Wirbelwind! Hermann! Komm her!«, rief Henriette und schüttelte mit einem matten Lächeln den Kopf.

Ihr Bruder drehte den Kopf zu ihr und schaute einen Augenblick in ihre Richtung. Es war, als könnte sie sein Seufzen hören, dann aber hob er die Hand und verabschiedete sich von seinen neuen Spielkameraden. Rasch lief er zu Henriette und blieb, die Hände auf die Knie gestützt, vor ihr stehen.

»Sollst du denn immer weglaufen?«

Ihr Bruder hob den Kopf, und ein Grinsen huschte über seine Lippen. Seine Wangen waren gerötet, und seine blauen Augen glänzten voller Freude. »Das sind Thomas und Siegfried! Sie sind die Söhne des Dorfschullehrers.«

Henriette konnte ihre strenge Fassade kaum noch aufrechterhalten und zauste ihrem...
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Autor

Anna Husen, geboren 1996, ist ausgebildete Medienkauffrau, arbeitet als Content Marketing Managerin in einer Software Firma und lebt an der wunderschönen Ostseeküste. Schon früh hat sie die Begeisterung fürs Schreiben gepackt, da sie das Lesen schon immer geliebt hat und gerne selbst eigene Geschichten erschaffen wollte. Die Autorin ist aktiv auf ihrem Instagramkanal @annathiessenhusen, wo sie sich mit anderen Lesebegeisterten über ihre Leidenschaft fürs Schreiben und die Liebe zu Büchern austauscht.