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Wunder brauchen etwas länger

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
461 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am28.07.20231. Aufl. 2023
Zwei Fremde. Zwei zufällige Treffen. Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte.

Als Nell in einem Café in Birmingham auf den charmanten Iren Charlie trifft, ist sie sofort hin und weg. Dennoch verabschiedet sie sich nach der gemeinsam verbrachten Mittagspause von ihm, ohne nach seiner Nummer zu fragen - und ärgert sich maßlos darüber. Am nächsten Tag ruft Charlie wegen seines depressiven Onkels bei der Hotline für psychisch Erkrankte an, bei der Nell arbeitet, und landet ausgerechnet in ihrer Leitung. Ein glücklicher Zufall - oder Schicksal? Ohne nachzudenken, ergreift Nell die zweite Chance und bittet ihn um ein Treffen. Dabei fliegen die Funken, doch Charlie zieht sich nicht nur bei diesem, sondern auch bei weiteren Treffen immer wieder von Nell zurück. Kann es sein, dass Charlie nur Freundschaft für sie empfindet - oder steckt noch etwas ganz anderes hinter seinem Verhalten?

Eine wunderbare und einzigartige Liebesgeschichte, die ganz tief berührt und dennoch leicht, humorvoll und optimistisch ist


Hannah Sunderland wurde in Sutton Coldfield geboren und lebt dort noch immer, inzwischen mit ihrem Partner und zahlreichen Büchern. Sie hat einen Abschluss in Bildender Kunst von der University of Derby und leitet ihr eigenes Unternehmen, das Requisiten für die Rekonstruktion von Tatorten herstellt. Das Schreibfieber packte sie, als ihr jemand ein Notizbuch in die Hand drückte und sie erkannte, dass sie darin eine Welt erschaffen konnte.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextZwei Fremde. Zwei zufällige Treffen. Eine außergewöhnliche Liebesgeschichte.

Als Nell in einem Café in Birmingham auf den charmanten Iren Charlie trifft, ist sie sofort hin und weg. Dennoch verabschiedet sie sich nach der gemeinsam verbrachten Mittagspause von ihm, ohne nach seiner Nummer zu fragen - und ärgert sich maßlos darüber. Am nächsten Tag ruft Charlie wegen seines depressiven Onkels bei der Hotline für psychisch Erkrankte an, bei der Nell arbeitet, und landet ausgerechnet in ihrer Leitung. Ein glücklicher Zufall - oder Schicksal? Ohne nachzudenken, ergreift Nell die zweite Chance und bittet ihn um ein Treffen. Dabei fliegen die Funken, doch Charlie zieht sich nicht nur bei diesem, sondern auch bei weiteren Treffen immer wieder von Nell zurück. Kann es sein, dass Charlie nur Freundschaft für sie empfindet - oder steckt noch etwas ganz anderes hinter seinem Verhalten?

Eine wunderbare und einzigartige Liebesgeschichte, die ganz tief berührt und dennoch leicht, humorvoll und optimistisch ist


Hannah Sunderland wurde in Sutton Coldfield geboren und lebt dort noch immer, inzwischen mit ihrem Partner und zahlreichen Büchern. Sie hat einen Abschluss in Bildender Kunst von der University of Derby und leitet ihr eigenes Unternehmen, das Requisiten für die Rekonstruktion von Tatorten herstellt. Das Schreibfieber packte sie, als ihr jemand ein Notizbuch in die Hand drückte und sie erkannte, dass sie darin eine Welt erschaffen konnte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742368
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum28.07.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Seiten461 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2421 Kbytes
Artikel-Nr.10124171
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Kapitel 1

Gab es eine stressigere Zeit für dich als deine Mittagspause? Diese kurze Zeitspanne, die so schnell verflog, während du ungeduldig auf den Fußballen wippend hinter jemandem in der Schlange standest, der an der Kasse herumtrödelte und im Schneckentempo seinen Kaffee auswählte?

Alles, was ich an diesem Tag wollte, war ein Sandwich - und nur ja keinen abfälligen Blick von meinem Chef, wenn ich verschwitzt und mit rotem Kopf ins Büro zurückkehrte.

Aber ich stand als Fünfte in einer Schlange, die sich seit mehr als drei Minuten nicht mehr von der Stelle bewegt hatte. Der Kassierer war ganz offensichtlich neu, und obwohl sein gehetzter Blick und Gesichtsausdruck durchaus mein Mitleid erregten, war ich doch mit meiner Geduld am Ende. Ich schob mein Päckchen Chips und die Tüte mit dem Hummus- und Paprika-Sandwich unter einen Arm, sodass ich eine Hand frei hatte, um einen Blick auf mein Handy werfen zu können.

Als die Frau ganz vorn in der Schlange endlich ihren Kaffee bekam und loszog, um sich einen Platz zu suchen, drängte ich mich schnell einen Schritt weiter vor. Das Cool Beans Café füllte sich so schnell, dass ich keinen Platz mehr finden würde, wenn dieser träge Mensch an der Kasse sich nicht beeilte.

Mein Blick fiel auf den Leiter des Cafés, der hinter dem neuen Mitarbeiter stand und ihm scheinbar geduldig zuschaute, obwohl ihm anzusehen war, dass auch seine Geduld sich dem Ende näherte. Als er meinen Blick bemerkte, nickte er mir freundlich zu, obwohl wir uns eigentlich so gut wie gar nicht kannten und noch nie mehr als die üblichen Höflichkeitsfloskeln ausgetauscht hatten. Ich wusste nicht einmal, wie er hieß, weil auf dem Schildchen an seinem Oberteil nur Geschäftsleitung stand. Aber da ich schon seit Jahren herkam, kannten wir uns immerhin vom Sehen.

Er war kahlköpfig, und die kleinen Stoppeln, die immer wieder durchzukommen versuchten, wiesen darauf hin, dass seine Glatze gewollt und keineswegs dem Zahn der Zeit geschuldet war. Dazu trug er eine breitrandige Brille und einen silbernen Nasenstecker.

In der Ecke am Fenster war noch ein letzter Tisch frei, doch vor mir standen noch drei andere Kunden. Der Mann ganz vorne an der Kasse hielt einen wiederverwendbaren Becher in der Hand, den der Barista nur noch füllen musste, sodass man davon ausgehen konnte, dass dieser Gast nicht lange bleiben würde. Der Mann direkt vor mir hatte schon einen Tisch, weil seine Begleiterin sofort losgeflitzt und einen Platz ergattert hatte, als er vor ein, zwei Minuten frei geworden war. Damit verblieb nur noch eine Person als mein Konkurrent um den letzten Tisch.

Das Cool Beans Café war schon seit Jahren mein Stammlokal zum Mittagessen, doch seit die Birmingham Mail vor ein paar Monaten darüber berichtet hatte, war es immer beliebter geworden, bis es keinen Platz mehr für treue Gäste wie mich gab, die ihm auch während seiner experimentellen Kurkuma-Latte- und Chai-Tee-Scones-Phasen treu geblieben waren.

Der KeepCup-Mann nahm seinen gefüllten Becher vom verwirrt dreinblickenden Angestellten entgegen und wandte sich damit in Richtung Tür. Mein einziger verbliebener Rivale um den begehrten letzten Tisch bestellte sein Getränk, zahlte und trat zur Seite, als der Mann vor mir zur Kasse ging und zweimal Tee bestellte. Ich jubelte innerlich, als ich es hörte. Tee war einfach und schnell zubereitet. Vielleicht hatte ich ja doch noch eine Chance auf diesen letzten freien Platz â¦ Wie ich es mir schon gedacht hatte, bekam er umgehend seinen Tee und trug ihn zu dem Tisch hinüber, den seine Begleiterin ihnen vorhin so schnell gesichert hatte.

Rasch bestellte ich nun meinen Caffè Americano, eine schnelle und simple Wahl, und zog meine Karte durch das Lesegerät. Dem armen überforderten Neuling schenkte ich noch ein mitfühlendes Lächeln, bevor ich beiseitetrat und neben meinem Rivalen stand.

Im Hintergrund konnte ich den Barista den widerlich süßen Karamellsirup auf die Kaffeemonstrosität geben sehen, die mein Rivale bestellt hatte, und feuerte im Stillen das Mädchen daneben an, das mit meinem Americano schon fast fertig war, sich ein bisschen zu beeilen. Sie und der Barista drehten sich im selben Moment um und servierten die fertigen Getränke. Ich flitzte zur Theke hinüber und schnappte mir den Kaffeebecher, an dem ich mir prompt die Finger verbrannte, und wandte mich meinem Tisch zu. Ha! Der Sieg war mein.

Als ich auf den Zweiertisch zueilte, sah ich allerdings, dass dort schon ein Paar seine Mäntel über die Stühle gehängt hatte, die eigentlich meine hätten sein sollen. Verärgert warf ich den Kopf zurück und stöhnte innerlich.

Mein Rivale mit dem widerlich süßen Getränk in seinem Becher drehte sich auf dem Absatz um und wandte sich zur Tür. Er war also ohnehin nie ein Konkurrent gewesen.

Ich schaute mich nach irgendeiner Sitzgelegenheit um - selbst eine umgedrehte Kiste hätte es jetzt getan. Seufzend klemmte ich das Sandwich und die Chipstüte zwischen meine alles andere als üppige Brust und meinen linken Unterarm, nahm den Kaffeebecher in die linke Hand und griff mit meiner freien Rechten in meine Tasche, um mein Handy herauszuholen.

Mir blieben noch genau siebenundzwanzig Minuten Freiheit, und ich hatte nicht vor, diese kostbare Zeit im Stehen zu verbringen. Drüben am Fenster entdeckte ich einen dieser nervigen Gemeinschaftstische, an dem bereits verschiedene Grüppchen von Leuten saßen. Viel Platz war nicht mehr übrig, aber ich entdeckte immerhin noch einen freien Stuhl neben einem dunkelhaarigen Typen, der mit dem Rücken zu mir und über den Tisch gebeugten Schultern dasaß.

Die Tüte mit dem Sandwich und die andere mit den Chips noch immer fest zwischen Brust und Unterarm geklemmt, machte ich mich zu meiner letzten Hoffnung auf einen Sitzplatz auf.

Ich hasste Situationen wie diejenige, in der ich mich gleich befinden würde, umringt von Fremden, mit denen ich glaubte, aus Höflichkeit reden zu müssen, woran sie jedoch, wie ich sehr wohl wusste, ebenso wenig Interesse haben würden wie ich.

Meine Mutter hatte nicht versucht, mir allzu viele Verhaltensweisen vorzuschreiben, als ich noch jünger war, aber Höflichkeit war etwas, worauf sie größten Wert gelegt hatte. Das ging sogar so weit, dass sie mich ständig ermutigte, wildfremde Menschen, die an mir vorbeikamen, anzulächeln oder mit mir ebenso unbekannten Leuten in Aufzügen zu plaudern.

Inzwischen hatte ich so wenig Kontrolle darüber, als wäre die mir als Kind anerzogene Höflichkeit zu einem festen Bestandteil meiner Persönlichkeit geworden und hätte meine Fähigkeit zu schweigen völlig außer Kraft gesetzt. In Taxis passierte es mir ständig. Gerade saß ich noch stumm da, hing meinen Gedanken nach und versuchte, mich mit meinem Handy abzulenken, und im nächsten Moment stellte ich auch schon die Frage, die jeder Taxifahrer wahrscheinlich tausendmal am Tag zu hören bekam: »Und? Hatten Sie heute schon viel zu tun?« Und bevor die Fahrt vorüber war, wusste ich alles über die Fahrer: ihre Namen, für welche anderen Unternehmen sie schon gefahren waren, die Namen ihrer Kinder und sogar den der Schule, die sie besuchten. Am Ende der Fahrt kam es mir dann stets so vor, als wären der Taxifahrer und ich schon seit Ewigkeiten Freunde, die sich nun trennten, um sich nie wiederzusehen.

Ich erreichte den Tisch, als mein Sandwich gerade unter meinem Arm herauszurutschen begann, und sprach den über seinen Becher gebeugten Mann an. »Entschuldige bitte â¦«

Er zuckte ein bisschen zusammen und wandte sich mir zu. Er hatte kornblumenblaue Augen mit dunklen Wimpern und schien in seine Grübeleien versunken gewesen zu sein.

»Würde es dich stören, wenn ich mich hierhersetze?«

Bevor er antworten konnte, entglitt mir die Tüte mit dem Sandwich, und als ich instinktiv den Arm hob, um sie aufzufangen, stieß ich mit dem Ellbogen dagegen und schleuderte sie nun auch noch in die Luft. Sie purzelte anmutiger herab, als ich gedacht hätte, aber leider direkt in die Richtung des allein sitzenden Mannes. Ich stöhnte innerlich, als die inzwischen feuchte Tüte seitlich gegen seine Wange klatschte und ihm dann auf den Schoß fiel, bevor sie zwischen seinen Beinen hindurch zu Boden rutschte.

Einen Moment lang starrten wir uns schweigend an, während die übrigen Gäste am Tisch uns mit großen Augen zusahen oder hinter vorgehaltener Hand kicherten. Ich war mir nicht ganz sicher, ob der Mann mich jetzt anfahren oder in Gelächter ausbrechen würde â¦

»Haha«, sagte ich deshalb vorsichtshalber nur, anstatt zu lachen. »Und jetzt rate mal, wer mir den Tag vermusselt hat? Wobei - das ist ein Witz, der eigentlich nur funktioniert, wenn man weiß, dass Hummus auf dem Sandwich ist, was du ja nicht wissen kannst, und im Übrigen ist es sowieso kein guter Witz â¦«

Ach, halt doch endlich mal die Klappe, Nell!

Der Mann kniff die Lippen zusammen - ob aus Belustigung oder Verlegenheit, konnte ich nicht sagen -, bückte sich und hob die Sandwich-Tüte auf. Dann legte er sie auf den freien Platz auf dem Tisch und zog die buschigen Augenbrauen hoch. »Nur zu, tu dir keinen Zwang an«, murmelte er.

»Danke.« Erleichtert setzte ich mich und breitete meine Sachen vor mir aus.

Ich war schon peinlich berührt, als ich das deformierte Sandwich aus der Tüte zog und es alles andere als elegant an die Lippen hob. Ich hasste es, in der Öffentlichkeit zu essen, wenn ich das Gefühl hatte, beobachtet zu werden. Ich war nämlich nicht gerade das, was irgendjemand...

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Hannah Sunderland wurde in Sutton Coldfield geboren und lebt dort noch immer, inzwischen mit ihrem Partner und zahlreichen Büchern. Sie hat einen Abschluss in Bildender Kunst von der University of Derby und leitet ihr eigenes Unternehmen, das Requisiten für die Rekonstruktion von Tatorten herstellt. Das Schreibfieber packte sie, als ihr jemand ein Notizbuch in die Hand drückte und sie erkannte, dass sie darin eine Welt erschaffen konnte.
Wunder brauchen etwas länger