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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
384 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am11.05.2023
Amerika in der nahen Zukunft: Special Agent Logan Ramsay kommt bei einem Einsatz mit einer unbekannten Substanz in Berührung. Zunächst ohne Folgen, wie Logan erleichtert feststellt. Doch dann beginnt er Veränderungen an sich zu bemerken: Seine Sinne sind geschärfter, sein Erinnerungsvermögen unschlagbar, er ist körperlich fitter. Dass ausgerechnet er dieses »Upgrade« erfährt, hat einen Grund, der weit in die Vergangenheit zurückreicht. Zu einem schrecklichen Familiengeheimnis, das Logan am liebsten vergessen würde. Doch damit nicht genug: Was mit Logan passiert, ist nur der erste Schritt eines perfiden Plans, um die Menschheit zu einer besseren zu machen - auch wenn das bedeutet, dass neunzig Prozent der Weltbevölkerung dabei sterben werden.

Blake Crouch hat sich bereits als erfolgreicher Autor von Kurzgeschichten und Spannungsromanen einen Namen gemacht. Seine »Wayward Pines«-Trilogie wurde zudem mit verschiedenen Hollywoodstars als TV-Serie verfilmt. Der große internationale Durchbruch gelang ihm dann mit dem Roman »Dark Matter. Der Zeitenläufer«, der auf Anhieb zum Bestseller und in zahlreiche Länder verkauft wurde. Blake Crouch lebt mit seiner Familie in Colorado.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR13,99

Produkt

KlappentextAmerika in der nahen Zukunft: Special Agent Logan Ramsay kommt bei einem Einsatz mit einer unbekannten Substanz in Berührung. Zunächst ohne Folgen, wie Logan erleichtert feststellt. Doch dann beginnt er Veränderungen an sich zu bemerken: Seine Sinne sind geschärfter, sein Erinnerungsvermögen unschlagbar, er ist körperlich fitter. Dass ausgerechnet er dieses »Upgrade« erfährt, hat einen Grund, der weit in die Vergangenheit zurückreicht. Zu einem schrecklichen Familiengeheimnis, das Logan am liebsten vergessen würde. Doch damit nicht genug: Was mit Logan passiert, ist nur der erste Schritt eines perfiden Plans, um die Menschheit zu einer besseren zu machen - auch wenn das bedeutet, dass neunzig Prozent der Weltbevölkerung dabei sterben werden.

Blake Crouch hat sich bereits als erfolgreicher Autor von Kurzgeschichten und Spannungsromanen einen Namen gemacht. Seine »Wayward Pines«-Trilogie wurde zudem mit verschiedenen Hollywoodstars als TV-Serie verfilmt. Der große internationale Durchbruch gelang ihm dann mit dem Roman »Dark Matter. Der Zeitenläufer«, der auf Anhieb zum Bestseller und in zahlreiche Länder verkauft wurde. Blake Crouch lebt mit seiner Familie in Colorado.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641300906
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum11.05.2023
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4478 Kbytes
Artikel-Nr.10228472
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Wir fanden Henrik Soren dreißig Minuten vor seinem Hyperjet-Flug nach Tokio in einer Weinbar im internationalen Terminal.

Vor dieser Nacht hatte ich ihn nur auf Fotografien von Interpol und CCTV-Aufnahmen gesehen. In natura wirkte er nicht sehr beeindruckend. In seinen künstlich zerschlissenen Turnschuhen von Saint Laurent war er knapp einen Meter siebzig groß. Er trug einen Designerhoodie, der den Großteil seines Gesichts verdeckte, und saß mit einem Buch und einer Flasche Krug am Ende der Theke.

Ich nahm den Barhocker neben ihm und legte meine Dienstmarke zwischen uns. Sie zeigte einen Weißkopfseeadler, dessen Schwingen von einer DNS-Doppelhelix umwickelt waren. Eine ganze Weile geschah nichts. Ich war nicht sicher, ob er die Marke unter den kugelförmigen Hängelampen hatte funkeln sehen. Schließlich wandte er doch noch den Kopf und sah mich an.

Ich schenkte ihm ein Lächeln.

Er schlug das Buch zu. Falls er nervös war, zeigte er es nicht. Stattdessen blickte er mich unverwandt mit seinen skandinavischen blauen Augen an.

»Hallo, Henrik«, sagte ich. »Ich bin Agent Ramsay. Ich arbeite für die GPA.«

»Was wirft man mir vor?«

Er war vor dreiunddreißig Jahren in Oslo zur Welt gekommen, aber - wie man seinem Englisch noch immer anhörte - in London, wo seine Mutter als Diplomatin gearbeitet hatte, zur Schule gegangen.

»Wieso unterhalten wir uns nicht irgendwo anders weiter?«

Der Barkeeper, der meine Marke bemerkt hatte, beobachtete uns. Wahrscheinlich machte er sich Sorgen wegen der Getränkerechnung.

»Ich muss in Kürze zum Boarding«, sagte Soren.

»Heute Nacht fliegen Sie nicht mehr nach Tokio.«

Seine Kiefermuskeln verspannten sich. Er strich sich die kinnlangen blonden Haare hinter die Ohren und sah sich in der Bar um. Dann blickte er durch das Fenster zu den Fluggästen, die das Terminal durchquerten.

»Sehen Sie die Frau auf dem Hocker hinter uns?«, fragte ich. »Die mit den langen blonden Haaren und der marineblauen Windjacke. Das ist meine Partnerin, Agent Nettmann. Die Ausgänge werden von der Flughafenpolizei bewacht. Ich kann Sie hier rausschleifen, oder Sie kommen freiwillig mit. Es liegt ganz an Ihnen, aber Sie müssen sich jetzt entscheiden.«

Ich glaubte nicht, dass er davonlaufen würde. Soren wusste mit Sicherheit, wie schwer es war, sich auf einem Flughafen voller Sicherheitsleute und Überwachungskameras der Verhaftung zu entziehen. Doch verzweifelte Leute neigen zu Kurzschlusshandlungen.

Er sah sich noch einmal um und dann wieder zu mir. Seufzend trank er seinen Champagner aus und hob seine Tasche vom Boden auf.

Wir fuhren auf der I-70, die um diese Uhrzeit so gut wie leer war, in die Stadt zurück. Nadine Nettmann saß am Steuer des umgebauten Dienst-Edison.

Soren hatten wir die Hände mit Kabelbindern hinter dem Rücken gefesselt und ihn nach rechts hinten gesetzt. Ich hatte sein Handgepäck - eine Umhängetasche von Gucci - inspiziert, doch das einzig Interessante darin war ein Laptop, den wir nur mit einem Durchsuchungsbefehl hätten filzen dürfen.

»Sie sind Logan Ramsay, stimmt´s?«, fragte Soren. Es waren seine ersten Worte, seit wir ihn aus dem Flughafen abgeführt hatten.

»Richtig.«

»Der Sohn von Miriam Ramsay?«

»Ja«, antwortete ich so sachlich wie möglich. Soren war nicht der erste Verdächtige, der diese Verbindung herstellte. Ich sah aus dem Fenster und spürte, dass Nadine mich von der Seite ansah.

Wir erreichten mit hundertneunzig Kilometern pro Stunde den Rand des Stadtzentrums. Die beiden Elektromotoren liefen fast vollkommen lautlos. Durch die NightShade-Fensterscheiben sah ich eine Plakatwand der GPA vorbeizischen. Sie war Teil der jüngsten öffentlichen Aufklärungskampagne.

In großen schwarzen Lettern stand auf weißem Hintergrund:

Genom-Editierung ist ein Kapitalverbrechen

#GPA

Die Innenstadt von Denver kam in Sicht.

Der gigantische Half-Mile Tower ragte wie eine Lichtsäule in den Himmel.

Hier war es ein Uhr morgens und damit drei Uhr in D. C.

Ich dachte an meine Frau Beth und unsere Tochter Ava, die friedlich in unserem Haus in Arlington schliefen.

Wenn in dieser Nacht alles glattging, würde ich am nächsten Abend zum Essen zu Hause sein. Wir hatten vor, am Wochenende ins Shenandoah Valley zu fahren und vom Skyline Drive aus das bunte Herbstlaub zu bewundern.

Wir kamen an einer weiteren Plakattafel vorbei:

Ein einziger Fehler führte zur Großen Hungersnot

#GPA#Niemalsvergessen

Ich hatte es schon einmal gesehen, dennoch zuckte ich bei seinem Anblick zusammen.

Ich versuchte nicht, meine Schuldgefühle zu verdrängen, sondern wartete ab, bis sie von selbst wieder vergingen.

Die hiesige Außenstelle der Gene Protection Agency war in einem unscheinbaren Gewerbegebiet in Lakewood untergebracht. Man konnte sie kaum als echte Dienststelle bezeichnen.

Sie befand sich auf einem einzelnen Stockwerk in einem Gebäude mit nur geringem Admin-Support und verfügte über eine Arrestzelle, einen Verhörraum, ein molekularbiologisches Labor und eine Waffenkammer. Die GPA unterhielt nur in wenigen Großstädten Dienststellen. Da Denver das Hyperloop-Drehkreuz des Westens war, ergab es jedoch Sinn, dort eine Operationsbasis zu betreiben.

Wir waren eine junge Agency und hatten keine vierzigtausend Angestellten wie das FBI, sondern lediglich fünfhundert. Doch wir wuchsen rasch. Es gab nur fünfzig Special Agents wie Nadine und mich. Wir waren in der Gegend um D. C. stationiert und wurden überall dort eingesetzt, wo unsere Aufklärungsabteilung ein illegales Genlabor vermutete.

Nadine fuhr zur Rückseite des niedrigen Gebäudes und durch den Lieferanteneingang zu den Aufzügen. Sie parkte hinter einem Panzerfahrzeug, dort hatten vier Bio-SWAT-Officer ihre Ausrüstung auf dem Betonboden ausgebreitet und checkten ein letztes Mal ihre Waffen. Mit den Informationen, die wir hoffentlich von Soren bekommen würden, wollten wir noch vor dem Morgengrauen zu einer Razzia aufbrechen.

Ich half unserem Verdächtigen aus dem Fahrzeug, und wir fuhren zu dritt mit dem Aufzug in den zweiten Stock hinauf.

Im Verhörraum schnitt ich die Kabelbinder durch und setzte Soren an einen Metalltisch, auf dem für widerspenstige Verdächtige ein Haltebolzen festgeschweißt war.

Nadine ging Kaffee holen.

Ich setzte mich Soren gegenüber.

»Sollten Sie mir nicht meine Rechte vorlesen?«, fragte er.

»Das Genschutz-Gesetz erlaubt es uns, Sie ohne Angabe von Gründen zweiundsiebzig Stunden lang festzuhalten.«

»Faschisten.«

Ich zuckte die Achseln. Er hatte nicht unrecht.

Ich legte sein Buch auf den Tisch und beobachtete, wie er darauf reagierte. »Sind Sie ein großer Camus-Fan?«

»Ja, ich sammle seltene Ausgaben seiner Werke.«

Es handelte sich um ein altes Hardcover von Der Fremde. Ich blätterte es vorsichtig durch.

»Es ist sauber«, sagte Soren.

Ich suchte nach steifen Seiten, die womöglich mal nass geworden waren, sowie winzig kleinen kreisrunden Flecken. In einem normalen Buch konnte man riesige Mengen DNS oder Plasmide verstecken. Dazu musste man sie nur in einem Mikroliter Flüssigkeit auf das Papier aufbringen und eintrocknen lassen. Wenn man sie später verwenden wollte, rehydrierte man sie einfach wieder. Selbst ein dünner Roman wie Der Fremde konnte eine schier endlose Menge an genetischen Informationen enthalten. Gut möglich, dass sich auf jeder Seite die Genomsequenzen von Säugetieren, schrecklichen Krankheiten oder künstlichen Spezies befanden, die nur darauf warteten, in einem gut ausgestatteten illegalen Genlabor aktiviert zu werden.

»Wir werden jede einzelne Seite mit Schwarzlicht beleuchten«, sagte ich.

»Nur zu.«

»Wir lassen auch Ihr Gepäck herbringen. Ihnen ist natürlich klar, dass wir es auseinandernehmen werden.«

»Tun Sie, was Sie nicht lassen können.«

»Ist es Ihnen egal, weil Sie Ihre Ware bereits abgeliefert haben?«

Soren schwieg.

»Was war es?«, fragte ich. »Modifizierte Embryonen?«

Er sah mich mit unverhohlenem Abscheu an. »Ist Ihnen eigentlich klar, wie viele Flüge ich wegen Aktionen wie dieser bereits verpasst habe? Weil irgendein FBI-Mann am Gate aufgetaucht ist und mich zum Verhör geschleppt hat? Das europäische Amt für Gensicherheit hat mich bereits durch die Mangel gedreht. Die Brasilianer ebenfalls. Und jetzt durchkreuzt ihr Arschlöcher meine Reisepläne. Dabei hat man mich nie eines Verbrechens angeklagt.«

»Das stimmt nicht ganz«, sagte ich. »Soweit ich weiß, würden sich die chinesischen Behörden sehr gern mit Ihnen unterhalten.«

Soren verfiel in tiefes Schweigen.

Hinter mir ging die Tür auf, und der säuerlich-verbrannte Geruch von altem Kaffee stieg mir in die Nase. Nadine trat mit dem Absatz die Tür hinter sich zu. Sie nahm neben mir Platz und stellte zwei Becher auf den Tisch. Soren griff nach einem, doch sie stieß seine Hand beiseite.

»Nur die Guten bekommen Kaffee.«

Die schwarze Flüssigkeit schmeckte ungefähr so appetitlich wie Satans Pisse, aber es war spät und ich würde in naher Zukunft keinen Schlaf finden. Also nippte ich mit verkniffenem Gesicht am Becher.

»Ich will nicht lange drumherum reden«, sagte ich....

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Autor

Blake Crouch hat sich bereits als erfolgreicher Autor von Kurzgeschichten und Spannungsromanen einen Namen gemacht. Seine »Wayward Pines«-Trilogie wurde zudem mit verschiedenen Hollywoodstars als TV-Serie verfilmt. Der große internationale Durchbruch gelang ihm dann mit dem Roman »Dark Matter. Der Zeitenläufer«, der auf Anhieb zum Bestseller und in zahlreiche Länder verkauft wurde. Blake Crouch lebt mit seiner Familie in Colorado.