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Treadstone - Exil

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am12.07.2023
Adam Hayes hat beschlossen, seine tödlichen Fähigkeiten nicht länger in den Dienst der Geheimorganisation Treadstone zu stellen. Stattdessen will er nur noch Aufträge übernehmen, die er selbst moralisch vertreten kann. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln. Als er nach einem Angriff auf sein Flugzeug bei einer Mission in Burkina Faso notlanden muss, findet er sich allein auf unwegsamem Territorium wieder. Ihm auf den Fersen sind nicht nur die Extremisten, die ihn beschossen haben. Auch sein ehemaliger Arbeitgeber ist plötzlich an der Verfolgung beteiligt. Kann Hayes seine Haut retten und sich einen Weg in sicheres Gelände bahnen?

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
HörbuchCD-ROM
EUR19,95
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextAdam Hayes hat beschlossen, seine tödlichen Fähigkeiten nicht länger in den Dienst der Geheimorganisation Treadstone zu stellen. Stattdessen will er nur noch Aufträge übernehmen, die er selbst moralisch vertreten kann. Doch die Vergangenheit lässt sich nicht so einfach abschütteln. Als er nach einem Angriff auf sein Flugzeug bei einer Mission in Burkina Faso notlanden muss, findet er sich allein auf unwegsamem Territorium wieder. Ihm auf den Fersen sind nicht nur die Extremisten, die ihn beschossen haben. Auch sein ehemaliger Arbeitgeber ist plötzlich an der Verfolgung beteiligt. Kann Hayes seine Haut retten und sich einen Weg in sicheres Gelände bahnen?

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Sein Werk wird von handverlesenen Thriller-Autoren in seinem Geiste fortgeführt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641268817
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum12.07.2023
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1689 Kbytes
Artikel-Nr.10228651
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog
Mahé, Seychellen

Es war kurz vor Mitternacht, als der Sikorsky S-92 so tief über die Petite-Anse-Bucht hinwegflog, dass sich die Kokospalmen auf dem Privatstrand des Kempinski-Resorts im Abwind der Rotorblätter beugten.

Ganz hinten im Helikopter saß André Cabot in seinem bequemen Ledersitz und ließ seine grauen Augen zu der Tausend-Dollar-Flasche japanischem Whisky schweifen. Er hatte den achtzehn Jahre alten Yamazaki Single Malt vorige Woche auf einer Geschäftsreise in Macau entdeckt. Cabot konnte nichts Besonderes daran finden, doch seine Gastgeber hatten von nichts anderem geredet.

»Sie sollten eine Flasche kaufen und nach Mahé mitnehmen«, hatte ihm einer geraten. »Das könnte Pritchard ein bisschen aufheitern.«

Die anderen lachten - offensichtlich auf Cabots Kosten, auch wenn er den Witz nicht verstand.

Er steckte den Seitenhieb weg, zwang sich zu einem Lächeln und machte gute Miene zum bösen Spiel. Er wusste, dass er unter Beobachtung stand und dass alles, was er sagte und tat, an Nigel Pritchard auf den Seychellen übermittelt wurde.

Cabot hatte immer wieder über das Gespräch nachgedacht, hatte sich alle Einzelheiten in Erinnerung gerufen. Wie ihr Gelächter ihn zuerst verwirrt, dann erzürnt hatte, als ihm klar geworden war, dass sie über ihn lachten.

Noch vor einem Monat haben sie es nicht einmal gewagt, mir in die Augen zu schauen; heute lachen sie mich aus, ohne Konsequenzen zu befürchten.

Die Wut glühte in seinen Adern wie eine Flamme an der Zündschnur, doch bevor es zu einem seiner gefürchteten Ausbrüche kam, wurde die Wut durch die Frage gedämpft, die ihn seither quälte.

Haben die Männer am Tisch etwas gewusst, was ich nicht weiß?

Als Gründer und CEO von DarkCloud Cybersecurity hatte Cabot sich einen Namen und ein Vermögen damit gemacht, die Geheimnisse der Reichen und Mächtigen ausfindig zu machen, die Millionen dafür bezahlten, dass nichts davon ans Licht kam. Er hatte die Computer von Regierungen gehackt, Wahlen manipuliert und, ohne die geringste Spur zu hinterlassen, Firmengeheimnisse von einigen der umsatzstärksten US-Unternehmen gestohlen. Der Gedanke, dass es irgendwo da draußen ein Rätsel gab, das er nicht lösen konnte, verfolgte ihn bis in seine Träume.

Cabot hatte Nachforschungen angestellt und sein Netzwerk von Spionen, Hackern und Spitzeln eingesetzt, doch weder auf den Straßen noch in den Tiefen des Internets war auch nur das Geringste ausfindig zu machen. Wie oft er auch fragte, die Antwort war immer die gleiche: »Es gibt keine Probleme. Alles läuft wie immer.«

Doch Cabots Bauchgefühl sagte ihm etwas anderes.

»Die lügen.«

Er hatte den Gedanken ganz leise ausgesprochen, sodass seine Stimme im Brummen des Triebwerks kaum zu hören war, doch als er den Kopf hob, überraschte es ihn nicht, dass der Mann mit den breiten Schultern und der weißen Narbe am Hals ihn ansah.

»Die lügen, Beck«, wiederholte Cabot grimmig. »Ich weiß es.«

»Soll ich etwas unternehmen?«, fragte der Deutsche im rauen Flüsterton seiner kaputten Stimmbänder.

»Halten Sie sich bereit«, sagte Cabot.

Als der Helikopter aufsetzte, war Beck schon auf den Beinen, die Sig Sauer 226 wie eine Spielzeugpistole in seiner fleischigen Pranke. Mit einer angesichts seiner Größe überraschenden Geschmeidigkeit eilte er zur Tür und stieg auf den Asphalt hinaus.

Als er Augenblicke später in die Kabine zurückkam, war sein Gesicht vor Zorn gerötet.

»Gibt es ein Problem?«, fragte Cabot.

»Er hat keinen Wagen geschickt.«

Im Geschäft ging es ebenso wie im Krieg darum, den Feind zu verunsichern. Deshalb wusste Cabot sofort, was Nigel im Schilde führte.

»Rufen Sie im Terminal an - die sollen uns einen Wagen schicken«, entschied er und ging zu den eingebauten Walnussholzschränken.

»Wird gemacht«, sagte Beck.

Während der Deutsche den Anruf machte, tippte Cabot seinen Code ein und wartete auf das Klicken des Magnetschlosses, ehe er die Tür öffnete.

Drinnen befanden sich zwei Tresore. In einem bewahrte er Geld und andere Wertsachen auf, mit denen er Regierungs- und Zollbeamte bestach, wenn er im Ausland seinen Geschäften nachging; der zweite Safe war für alles andere da.

Er öffnete den zweiten Tresor, entschied sich unter den darin aufbewahrten Waffen für die Glock 42, lud die Pistole durch und schob sie in die Jackentasche. Als er den Safe und die Schranktür schloss, wartete Beck bereits mit dem silbernen Aktenkoffer, den er mit einer Handschelle an seinem Handgelenk befestigt hatte.

»Bringen wir´s hinter uns«, sagte Cabot und ging nach vorn zum Cockpit.

»Was ist mit der Flasche?«, fragte Beck.

Cabot überlegte einen Augenblick, sie hierzulassen, doch da Nigel wahrscheinlich schon wusste, dass er den teuren Whisky mitbringen würde, beschloss er, den Schein zu wahren.

»Die nehmen wir mit«, entschied Cabot.

Im Vergleich zu dem luxuriösen Mercedes-Maybach, mit dem Nigel ihn für gewöhnlich abholen ließ, war der Cadillac Escalade einfach nur ein Auto, das seinen Zweck erfüllte. Doch Cabots Gedanken kreisten mehr darum, wie viel bei diesem Geschäft auf dem Spiel stand. Also stieg er, ohne zu murren, in den Wagen ein.

Sie fuhren in nördlicher Richtung die Anse Soleil Road entlang; ihr Ziel glitzerte in der Ferne wie ein Edelstein. Tagsüber war das Casino Club Liberté ein unscheinbares Gebäude, dessen elegante Fassade aus Glas und Stein vom Schimmern des Indischen Ozeans und dem satten Grün der Narrabäume überstrahlt wurde.

Doch wenn die Sonne unterging und das Casinopersonal die Abdeckungen von den auf dem Dach montierten Himmelsstrahlern nahm, leuchtete das Haus mit einer Lichtstärke von zwei Millionen Candela.

Es gab nicht mehr viele Inselbewohner, die sich an die bescheidenen Anfänge des Casinos erinnerten, als die Einheimischen hierherkamen, um sich einen billigen Drink zu genehmigen und ihr Kleingeld in die Spielautomaten zu werfen.

Bis im Jahr 2002 Nigel in die Stadt kam und das Haus für einen Spottpreis kaufte. Die meisten, auch Cabot, fanden, dass er zu viel für den alten Schuppen bezahlt habe, doch der schlaue Engländer belehrte sie eines Besseren, indem er darauf setzte, dass die Poker-Welle von den Vereinigten Staaten auch in diesen entlegenen Winkel der Welt überschwappen würde.

Er sollte recht behalten. Es dauerte ein Jahr, bis er die anderen Casinos verdrängt hatte und das runderneuerte Haus aus der Taufe hob. Als einzige legale Spielstätte der Insel etablierte sich der Club Liberté bald als Zentrum der Unterhaltung in der Region.

Als begeisterter Spieler besuchte auch Cabot das Casino immer wieder gern, doch als der Escalade das Tor passierte und die gepflasterte Auffahrt zum Haupteingang hinauffuhr, war er so angespannt, dass er keine Sekunde an die Freuden des Spiels denken konnte.

Der Fahrer hielt neben dem scharlachroten Teppich, auf dem ein Türsteher im Smoking wartete.

Bevor er die Autotür öffnen konnte, sprang Beck aus dem Wagen, ohne sich die Mühe zu machen, die Pistole an der Hüfte zu verbergen.

Er schob den Mann beiseite und knurrte: »Sag deinem Boss, Monsieur Cabot ist da.« Während der Mann im Smoking ins Haus eilte, überblickte der bullige Deutsche das Gelände, ehe er sich wieder zum Wagen wandte.

»Alles klar.«

Cabot stieg aus, strich die Jacke des grafitgrauen Anzugs von W. W. Chan & Sons glatt, griff prüfend zur Pistole in der Jackentasche und ging zum Eingang. Er hatte noch nicht einmal die Treppe erreicht, als ihm ein Mann mit glatt zurückgekämmtem schwarzem Haar und eng geschnittenem Anzug im italienischen Stil entgegenkam, ein breites Grinsen im Gesicht.

»Monsieur Cabot«, begann er auf Französisch, »es freut mich sehr, Sie ...« Er stockte, und sein Lächeln verschwand, als er den Escalade am Bordstein stehen sah. »Oh, merde.«

»Das sehe ich auch so.«

»Bitte glauben Sie mir, Monsieur Cabot, das war ein Versehen, keine Absicht.«

»Kein Problem«, log Cabot. »Wenn Sie so freundlich wären ... ich bin etwas spät dran.«

»Natürlich«, nickte der Mann eifrig. »Mr. Pritchard erwartet Sie im VIP-Zimmer.«

Sie traten ein. Cabot erwiderte das grüßende Nicken der grauhaarigen Männer, die auf ledernen Clubsesseln saßen und ihre Wunden leckten, nachdem sie wahrscheinlich stattliche Summen verspielt hatten. Durch eine Doppeltür aus Teakholz gelangte er in den Spielbereich.

Der Raum war vollgepackt mit den Reichen und Skrupellosen der Insel. Mit Goldketten behangene Männer und mit Kollagen aufgespritzte Frauen drängten sich um die Tische, rauchten und setzten Tausende Dollar beim Roulette oder Seven-Eleven.

Cabot folgte dem Mann die mit Teppich ausgelegte Treppe hinauf und an mehreren Zimmern vorbei, bis sie eine mit Gold eingelegte Doppeltür erreichten.

»Wenn Monsieur gestatten«, sagte der Mann und trat ein.

Cabot zog den Ärmel hoch und sah auf die Rolex Daytona an seinem Handgelenk. Der Minutenzeiger hatte die volle Stunde passiert; die Tatsache, dass er sich verspätet hatte, war ihm noch unangenehmer als der Zigarettenrauch, der ihm in den Augen brannte.

Eine halbe Minute später war der Mann zurück, hielt ihm die Tür auf und sagte mit einer angedeuteten Verbeugung: »Mr. Pritchard erwartet Sie im Hauptzimmer.«

Wurde auch Zeit.

Cabot durchquerte das Wohnzimmer mit seinen...

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Autor

Robert Ludlum erreichte mit seinen Romanen, die in mehr als 30 Sprachen übersetzt wurden, weltweit eine Auflage von über 300 Millionen Exemplaren. Robert Ludlum verstarb im März 2001. Die Romane aus seinem Nachlass erscheinen bei Heyne.