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Strandhaus Meeresrauschen

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.04.2023
Der Klang der Wellen, der Geruch des Meeres und ein Haus voller Bücher - der neue Roman von Schwedens Feel-Good-Königin Caroline Säfstrand!
Die Autorin Inez lebt zurückgezogen in einem kleinen Strandhaus an der schwedischen Küste, sie umgibt sich lieber mit Büchern als mit Menschen. Als ihre Nachbarin stirbt, beschließt sie, mit ihrem Leben aufzuräumen: Sie möchte vorsorgen, ihr Haus ausmisten und ihr letztes, alles offenbarendes Buch schreiben. Als Inez kurz darauf stürzt, ist sie gezwungen, das Dienstmädchen Meja einzustellen. Sie soll ihr beim Entrümpeln des Strandhauses helfen. Die einzige Regel: Unter keinen Umständen darf der blaue Ordner mit dem Buchskript geöffnet werden! Doch natürlich sieht Meja die geheimen Worte eines Tages ... Das Treffen zwischen Inez, die im hohen Alter mit ihrer Vergangenheit versöhnt werden muss, und der hoffnungslosen Meja, die nach einer Zukunft sucht, hat für die beiden ungleichen Frauen unvorhergesehene Folgen ...
Lust auf noch mehr schwedische Wohlfühllektüre? Dann lesen Sie auch »Strandhotel Meeresbrise« von Caroline Säfstrand.

Caroline Säfstrand ist Schriftstellerin und Journalistin, wohnhaft im südschwedischen Helsingborg. In ihrem Heimatland Schweden ist die Bestsellerautorin bekannt für ihre wunderschönen warmen Geschichten. Mit ihren Romanen will sie ihre Leser*innen ermutigen, wegweisende Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen. Denn die Kraft einer Geschichte ist größer, als man denkt.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR6,99

Produkt

KlappentextDer Klang der Wellen, der Geruch des Meeres und ein Haus voller Bücher - der neue Roman von Schwedens Feel-Good-Königin Caroline Säfstrand!
Die Autorin Inez lebt zurückgezogen in einem kleinen Strandhaus an der schwedischen Küste, sie umgibt sich lieber mit Büchern als mit Menschen. Als ihre Nachbarin stirbt, beschließt sie, mit ihrem Leben aufzuräumen: Sie möchte vorsorgen, ihr Haus ausmisten und ihr letztes, alles offenbarendes Buch schreiben. Als Inez kurz darauf stürzt, ist sie gezwungen, das Dienstmädchen Meja einzustellen. Sie soll ihr beim Entrümpeln des Strandhauses helfen. Die einzige Regel: Unter keinen Umständen darf der blaue Ordner mit dem Buchskript geöffnet werden! Doch natürlich sieht Meja die geheimen Worte eines Tages ... Das Treffen zwischen Inez, die im hohen Alter mit ihrer Vergangenheit versöhnt werden muss, und der hoffnungslosen Meja, die nach einer Zukunft sucht, hat für die beiden ungleichen Frauen unvorhergesehene Folgen ...
Lust auf noch mehr schwedische Wohlfühllektüre? Dann lesen Sie auch »Strandhotel Meeresbrise« von Caroline Säfstrand.

Caroline Säfstrand ist Schriftstellerin und Journalistin, wohnhaft im südschwedischen Helsingborg. In ihrem Heimatland Schweden ist die Bestsellerautorin bekannt für ihre wunderschönen warmen Geschichten. Mit ihren Romanen will sie ihre Leser*innen ermutigen, wegweisende Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen. Denn die Kraft einer Geschichte ist größer, als man denkt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641300753
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.04.2023
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1889 Kbytes
Artikel-Nr.10228804
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Meja

Johan war gerade zur Arbeit gegangen, als Meja nach Hause kam. Er war Spieleentwickler und hatte keine festen Arbeitszeiten. Manchmal arbeite er noch spät am Abend, manchmal sogar die Nächte durch. Wenn man bei einem Projekt endlich im Flow ist, kann man nicht einfach seine Sachen packen und gehen, erklärte er. Und wie sonst auch hatte er ihr im Schlafzimmer ein zerwühltes Bett, auf dem Badezimmerboden nasse Handtücher und eine Küche mit dreckigem Geschirr hinterlassen. Meja nahm die Bratpfanne mit erkaltetem Baconbratenfett in Augenschein und seufzte.

Als sie vor ein paar Monaten in einem Seniorenheim die Nachtschichten übernommen hatte, hatte sie versucht, ihm nahezubringen, dass es wirklich nicht schön war, am frühen Morgen nach Hause zu kommen und solch ein Chaos vorzufinden. Konnte nicht einfach jeder seinen Kram selbst aufräumen? Darauf hatte er mit den Schultern gezuckt und gleichzeitig genickt - ohne den Blick von seinem Spiel auf dem Computerbildschirm abzuwenden. Zwei Tage lang hatte er sich Mühe gegeben. Danach war er wieder im alten Trott.

Meja drehte den Wasserhahn auf und wusch die Bratpfanne ab. Das übrige dreckige Geschirr stellte sie in die Geschirrspülmaschine, dann drehte sie eine Runde durch die Wohnung und räumte auf. An der Kommode blieb sie stehen und nahm das gerahmte Bild in die Hand. Aufmerksam betrachtete sie jedes kleine Detail. Dieses Foto hatte ihre Mutter von Johan und ihr im Schlosspark von Sofiero aufgenommen, als sie Mejas fünfunddreißigsten Geburtstag feierten. Auf den ersten Blick war es eine gelungene Aufnahme von einem hübschen Paar, das vor einem rosa blühenden Rhododendronbusch posierte. Aber wenn man genauer hinsah, stellte man fest, dass Johan in die eine Richtung blickte und Meja in die andere. Ihre Blicke kreuzten sich sozusagen. Sie schienen sich anzusehen, doch der Eindruck täuschte. Meja stellte das Bild wieder hin. Hand aufs Herz, dieses Foto sprach für sich. Genau so sah es auch in ihrer Beziehung aus. Sie liebten sich ... aber blickten häufig aneinander vorbei.

Sie atmete tief durch, während sie Johans Socken vom Sofa pflückte und in den Wäschekorb warf. Gleichzeitig musste sie an den Vormittag bei Inez Edmark denken. Fotos waren ihr im Haus der Schriftstellerin nirgendwo begegnet. Zumindest hatte sie keine zwischen den vielen Bücherstößen und Wollmäusen entdeckt. Meja kannte keine Wohnung, die derart mit Krimskrams vollgestopft war. Zwischen so vielen Bücherstapeln und Papierhaufen zu leben konnte nicht gesund sein. Sie erschauerte. Waren deshalb die Jalousien immer unten? Weil Inez Edmark den Anblick ihrer Unordnung bei Tageslicht selbst nicht ertrug? Meja ging zu dem kleinen Käfig, der in einer Ecke des Wohnzimmers stand, und begrüßte Ingrid, die an einer Apfelspalte knabberte, mit der Johan sie gefüttert hatte, bevor er zur Arbeit gegangen war. Das musste man Johan hoch anrechnen: Er hatte ein gutes Herz. Als Meja ihm verkündet hatte, dass sie sich ein Skinny - ein Nacktmeerschweinchen - anschaffen wollte, hatte er sofort protestiert. Ich werde diese komische Kreatur nicht anrühren, hatte er mitgeteilt und den anthrazitfarbenen kleinen Hautklops angewidert angestarrt, der sie in der Tierhandlung neugierig angeschaut hatte. Doch Meja registrierte immer wieder, dass er mit Ingrid sprach, wenn er an ihrem Käfig vorbeikam, und er fütterte sie mit Weißkohl und Mohrrüben, wenn Meja bei der Arbeit war.

Sie nahm das Tierchen, das erfreut grunzte, aus dem Käfig und trug es zum Sofa. Dort legte sie sich hin, setzte sich Ingrid auf den Bauch und schloss die Augen. Nach den wenigen Stunden bei der Schriftstellerin war Meja viel müder als nach der Nachtschicht im Seniorenheim. Irgendetwas am Blick der alten Frau hatte ihr zugesetzt, sodass sie permanent in Habachtstellung gewesen war. Er hatte etwas Eindringliches, irgendwie Schonungsloses. Sich davon nichts anmerken zu lassen und möglichst entspannt und einigermaßen souverän zu wirken hatte sie unglaubliche Kraft gekostet. Meja zog die Decke hoch und deckte sie beide zu. Drei Wochen in diesem finsteren, staubigen, unordentlichen Haus. Wie sollte sie das nur aushalten?

Vier Stunden später öffnete Meja die Eingangstür des Restaurants. Ihre Mutter saß wie gewohnt an der Bar unter dem prächtigen Kronleuchter - exakt in der Mitte, wo sie alle Blicke auf sich zog. Zur Begrüßung erhob sie ihr Martiniglas, gleichzeitig begrüßte sie ihre Tochter mit Luftküsschen rechts und links.

Dann wurden sie zu ihrem Tisch geführt. Der Kellner fragte Meja, ob sie vorneweg auch einen Aperitif trinken wolle, doch sie entschied sich für Mineralwasser. Susanne sah sie musternd an: »Du solltest das Leben feiern. Sei doch nicht immer so ...« Sie fuchtelte herum, suchte nach dem passenden Wort. »Farblos.«

Meja biss die Zähne zusammen und winkte den Kellner noch einmal zu sich.

»Ich hätte doch gern einen Martini.«

Susanne legte den Kopf schräg und sah zufrieden aus.

»Arbeitest du immer noch in diesem Altersheim?«

»Nein«, antwortete Meja. »Jetzt putze ich. Da sind die Arbeitszeiten besser.« Doch das sagte sie einfach so. Mit den Arbeitszeiten hatte es gar nichts zu tun, sie nahm einfach jede Arbeit an, die sie kriegen konnte. »Im Übrigen sagt man heute nicht mehr Altersheim. Sondern Seniorenheim.«

Sie griff nach dem Martiniglas, das der Kellner ihr inzwischen serviert hatte. Susanne nahm auch einen Schluck und beugte sich mit einem Ausschnitt, der nicht mehr viel der Fantasie überließ, über den Tisch. Meja machte sich innerlich auf das gefasst, was als Nächstes kommen würde. Die Standpauke.

»Warum kümmerst du dich nicht endlich um eine ordentliche Ausbildung und suchst dir einen richtigen Job? Du gehst in Riesenschritten auf die vierzig zu. Höchste Zeit, dein Leben endlich in den Griff zu kriegen.«

Dann hob sie das Glas zum Anstoßen und verpackte ihre scharfen Worte in ein Lächeln: »Du bekommst im Leben nichts geschenkt, das kannst du mir glauben. Und wenn du dein Leben wegwirfst, wirfst du meins gleich hinterher. Wo ich doch so viel für dich getan habe.«

Meja prostete ihr zu und nickte. So wie immer. Dann leerte sie ihr Glas in einem Zug, woraufhin sie sofort ein Schwindelgefühl überkam.

Meja bestellte Schollenfilet und Susanne einen halben Hummer und für beide ein Glas Champagner. Susanne wusste, dass Meja weder Champagner noch Sekt oder Prosecco mochte, doch das hielt sie nicht davon ab, ihn jedes Mal zu bestellen. Immerhin verkniff sie es sich diesmal, Coco Chanel zu zitieren, als der Kellner ihn brachte: I only drink Champagne on two occasions. When I´m in love and when I´m not.

»Schau mal«, sagte Susanne und schob ihre Hand mittig auf den Tisch. An ihrem Ringfinger prangte ein funkelnder, fetter Saphir.

»Hat Bengt mir geschenkt.«

»Bengt?«, fragte Meja. Ihre Mutter wechselte die Männer wie sie ihre Jobs.

»Ja, ich hab doch schon von ihm erzählt. Er ist CEO bei einem Konzern.« Sie kniff die Augen zusammen und überlegte. »Ich weiß grad nicht mehr, bei welchem, auf jeden Fall bei so einem Global Player.«

Meja nickte. Sie konnte sich dunkel erinnern, dass ihre Mutter beim letzten Essen vor einem Monat davon gesprochen hatte, dass sie mit ihrem neuen Freund zusammenziehen wolle. Reich, intelligent und lieb, so lautete ihre Beschreibung. Susanne suchte sich immer Kandidaten mit entsprechendem Status. Aber auf der anderen Seite - vielleicht war sie selbst auch nicht besser. Schließlich hatte sie sich für Johan entschieden, um sich geborgen zu fühlen und nicht mehr alleine zu sein.

Das Essen wurde serviert. Susanne erzählte von Bengt. Von seinem Haus in Marbella und der Wohnung in Norra Hamnen, dem exklusiven Stadthafenviertel von Helsingborg, wo Susanne jetzt eingezogen war. Meja hörte ihr zu und hatte zu tun, ihr Fischfilet und den Champagner hinunterzubringen. Die Kombination war nicht direkt leicht verdaulich. Susanne löste das Hummerfleisch routiniert aus der Schale, während sie erzählte, und hatte bereits fast aufgegessen, als Meja gerade erst begonnen hatte.

»Bengts Sohn ist übrigens in der Internet-Branche tätig, im Sales-Bereich«, sagte sie und tupfte sich mit der Serviette die Lippen ab. »Vielleicht wäre das auch was für dich? Heute shoppt doch jeder im Netz.«

Meja zuckte mit den Schultern, wobei ihr jedoch sofort klar war, dass das überhaupt nicht zu ihr passte. Computer waren nicht ihr Ding. Das Problem war nur, dass sie keine Ahnung hatte, was »ihr Ding« eigentlich war. Computer schieden aus, aber ehrlicherweise gefiel ihr die Arbeit mit Menschen auch nicht besonders.

»Johan und du, ihr solltet mal Urlaub machen«, sagte Susanne ganz plötzlich.

Meja war immer wieder perplex, wie locker Susanne schlagartig das Thema wechseln konnte. Sie wollte gerade erwidern, dass Johan im Moment keinen Urlaub bekomme, da seine Firma mitten in einem großen Projekt stecke, doch Susanne fuhr schon fort:

»Ein Weekend in Berlin, Amsterdam oder Paris. Das würde euch guttun.«

Was sollte sie dazu sagen? Johan und sie in Paris. Das passte irgendwie nicht zusammen. Warum das so war, wusste sie auch nicht.

»Es wird schwierig, tagelang weg zu sein ... wir haben ja noch Ingrid, um die sich jemand kümmern muss.« Doch kaum hatte sie ihren Satz beendet, biss sie sich auf die Lippe. Sie hatte ihrer Mutter eine Steilvorlage serviert.

»Mein liebes Kind, manchmal habe ich den Eindruck, du steckst dein Leben mit Absicht in einen Trockner und drückst auf den Schalter extra trocken . Es schrumpft sozusagen auf ein Minimum. Dieses komische kleine Haustier kann...

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Autor

Caroline Säfstrand ist Schriftstellerin und Journalistin, wohnhaft im südschwedischen Helsingborg. In ihrem Heimatland Schweden ist die Bestsellerautorin bekannt für ihre wunderschönen warmen Geschichten. Mit ihren Romanen will sie ihre Leser*innen ermutigen, wegweisende Entscheidungen für das eigene Leben zu treffen. Denn die Kraft einer Geschichte ist größer, als man denkt.