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Der Kult - Sein Wort ist dein Gesetz

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
608 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am20.09.2023
Sie glaubten, der Albtraum sei vorbei, doch die Fänge des Kults reichen weit - Band 2 der neuen Reihe von Schwedens Spannungskönigin Mariette Lindstein!
Nachdem Dani nur knapp aus den Fängen des Kults gerettet werden konnte, wollen sie und ihre Zwillingsschwester Alex das Geschehene vergessen. Sie verlassen Schweden und ziehen nach Kalifornien in ein Haus am Meer. Aber es ist nicht leicht neu anzufangen, sie sind schwer traumatisiert. Dann taucht eines Tages eine geheimnisvolle Frau auf, und für die Schwestern beginnt ein neuer Albtraum. Gehört diese Frau zum Kult, vor dem die Schwestern so weit geflohen sind? Und: Hat die Sekte etwa ein neues Ziel ... wollen sie ausgerechnet das, was Alex und Dani mehr bedeutet als alles andere - sogar mehr als ihr eigenes Leben?
Endlich, die mitreißende Fortsetzung von Mariette Lindsteins neuer Reihe um die Brisell-Zwillinge!
Alle Bände der Bestsellerserie aus Schweden:
Der Kult - Sein Griff hält dich gefangen
Der Kult - Sein Wort ist dein Gesetz
Entdecken Sie außerdem »Die Sekte«, die erste beliebte Reihe der Autorin.

Mariette Lindstein war fünfundzwanzig Jahre lang Mitglied bei Scientology. Sie arbeitete unter anderem im Hauptquartier der Kirche in Los Angeles, bis sie die Gemeinschaft 2004 verließ. Heute ist sie mit dem Autor und Künstler Dan Koon verheiratet. Die beiden leben mit ihren drei Hunden in einem Wald außerhalb von Halmstad. Ihr erster Roman »Die Sekte - Es gibt kein Entkommen« wurde in Schweden mit dem Crimetime Specsavers Award für das beste Debüt ausgezeichnet und für den CWA Dagger Award 2019 nominiert. Aktuell wird ihre Reihe für das Fernsehen verfilmt. Neben dem Schreiben hält Mariette Vorträge über die Gefahren von Sekten.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR10,99

Produkt

KlappentextSie glaubten, der Albtraum sei vorbei, doch die Fänge des Kults reichen weit - Band 2 der neuen Reihe von Schwedens Spannungskönigin Mariette Lindstein!
Nachdem Dani nur knapp aus den Fängen des Kults gerettet werden konnte, wollen sie und ihre Zwillingsschwester Alex das Geschehene vergessen. Sie verlassen Schweden und ziehen nach Kalifornien in ein Haus am Meer. Aber es ist nicht leicht neu anzufangen, sie sind schwer traumatisiert. Dann taucht eines Tages eine geheimnisvolle Frau auf, und für die Schwestern beginnt ein neuer Albtraum. Gehört diese Frau zum Kult, vor dem die Schwestern so weit geflohen sind? Und: Hat die Sekte etwa ein neues Ziel ... wollen sie ausgerechnet das, was Alex und Dani mehr bedeutet als alles andere - sogar mehr als ihr eigenes Leben?
Endlich, die mitreißende Fortsetzung von Mariette Lindsteins neuer Reihe um die Brisell-Zwillinge!
Alle Bände der Bestsellerserie aus Schweden:
Der Kult - Sein Griff hält dich gefangen
Der Kult - Sein Wort ist dein Gesetz
Entdecken Sie außerdem »Die Sekte«, die erste beliebte Reihe der Autorin.

Mariette Lindstein war fünfundzwanzig Jahre lang Mitglied bei Scientology. Sie arbeitete unter anderem im Hauptquartier der Kirche in Los Angeles, bis sie die Gemeinschaft 2004 verließ. Heute ist sie mit dem Autor und Künstler Dan Koon verheiratet. Die beiden leben mit ihren drei Hunden in einem Wald außerhalb von Halmstad. Ihr erster Roman »Die Sekte - Es gibt kein Entkommen« wurde in Schweden mit dem Crimetime Specsavers Award für das beste Debüt ausgezeichnet und für den CWA Dagger Award 2019 nominiert. Aktuell wird ihre Reihe für das Fernsehen verfilmt. Neben dem Schreiben hält Mariette Vorträge über die Gefahren von Sekten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641291136
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.09.2023
Seiten608 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1776 Kbytes
Artikel-Nr.10228853
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Für die Jahreszeit wirkte der Abend relativ kühl, und über Half Moon Bay fiel die Nacht herein. Vom Meer her war Nebel aufgezogen. Ich war schon lange nicht mehr im Büro gewesen, denn die Wochen nach meinem Schweden-Trip hatte ich zu Hause verbracht, um im letzten Monat vor der Geburt meines Neffen an Danis Seite zu sein.

Nun hatte ich meinen ersten Arbeitstag nach dem Urlaub hinter mir und war völlig erledigt. Das Telefon hatte nicht stillgestanden, und da ich ganz allein im Büro gewesen war, hatte ich ohne Pause durchgearbeitet. Aber jetzt setzte ich alles daran, mich so schnell wie möglich wieder einzuarbeiten. Carl war nach Stockholm gereist, um seine Kunstausstellung zu eröffnen. Die Vernissage war gerade zu Ende gegangen, und ich war gespannt, ob schon erste Rezensionen im Internet auftauchten.

Und doch war irgendetwas sonderbar. Je näher ich unserem Haus kam, desto hellhöriger wurde ich. Ich lauschte meinen Schritten. Als ich mir sicher war, dass ich beobachtet wurde, blieb ich instinktiv stehen. Ich warf einen Blick über die Schulter, doch da war niemand. Wahrscheinlich sah ich mal wieder Gespenster. Wenn mich die Angst überkam, fragte ich mich allen Ernstes, ob ich überhaupt bei Sinnen war, oder ob mein Körper jetzt ganz und gar kopflos agierte. Ich setzte mich wieder in Bewegung, und doch wurde ich das beklemmende Gefühl nicht los, dass sich jemand Fremdes in der Nähe befand. Als ich ins Haus ging, flackerte vor meinem inneren Auge das Bild eines Mannes mit Kutte auf. Das ist nur Einbildung, hier bist du in Sicherheit, die Sekte gibt es nicht mehr, redete ich mir im Stillen gut zu. Glücklicherweise hatte ich inzwischen eine Methode gefunden, wie ich die Kontrolle zurückgewinnen konnte. Konzentriert machte ich meine Atemübungen gegen die Angst. Die saß tief in meiner Magenkuhle, fühlte sich finster und kalt an, aber wenn ich mich ganz auf sie konzentrierte, verlor sie nach und nach die Macht über mich. Die dunklen Wolken zogen weiter. Ich ermahnte mich selbst, diese Bilder nicht ständig zwanghaft aufzurufen.

Im Haus war es friedlich, hier konnte ich nichts Bedrohliches entdecken. Also lenkte ich meine Aufmerksamkeit wieder auf das, was ich eigentlich tun wollte - nämlich die Reaktionen auf Carls Kunstausstellung zu checken.

Die sogenannte IPad-Kunst war sein Hobby. Mit großer Leidenschaft und Fantasie kreierte er diese Bilder, im Gegensatz zu seiner ansonsten so besonnenen, manchmal auch pedantischen Art. Seine Werke stellte er jetzt zum allerersten Mal aus, und ich hätte ihn nur zu gern nach Stockholm zu seiner Vernissage begleitet. Doch Danis Sohn war gerade erst auf die Welt gekommen, und ich traute mich nicht, meine Schwester schon jetzt mit dem Säugling allein zu lassen. Sie hatte nach der Geburt gesagt, sie wolle mich so viel wie möglich an ihrer Seite haben. Ihr Kind ließ sie nicht aus den Augen.

Die Tür zu ihrem Schlafzimmer war geschlossen. In der Küche fand ich einen Zettel, auf dem sie mich bat, leise zu sein. Und ich dürfe mir etwas von der Rüblitorte aus dem Kühlschrank nehmen. Zuerst ging ich ins Wohnzimmer und fuhr meinen Computer hoch. Eine der großen schwedischen Tageszeitungen hatte bereits eine Kritik zu Carls Ausstellung veröffentlicht. Sie war der Aufmacher im Feuilleton.

CARL ASHER ÜBERRASCHT MIT IMPOSANTER KUNSTAUSSTELLUNG

In der Galerie Aquarell in Stockholm startet das Herbstprogramm mit einer Ausstellung von iPad-Kunst. Carl Asher, CEO des exklusiven Datingunternehmens Ash & Coal, überraschte mit einer starken künstlerischen Performance. Asher ist Psychologe, der sich auf Sex als Therapieform spezialisiert hat, daher ist das Thema der Werkschau, wie sollte es anders sein, »Erotik«. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Bildern, die sowohl vor Emotionen triefen als auch von prickelnder Lust und von Sehnsucht erzählen. Auch wenn die Ausstellung durchaus als gewagt bezeichnet werden kann, wird sie heutzutage kaum mehr einen Kunstliebhaber schockieren.

Ich hielt inne und las den Text noch einmal, bloß um mich zu vergewissern, dass ich nichts falsch verstanden hatte. Nein, alles klang positiv, und der Rezensent fuhr im selben Stil fort.

Die Räumlichkeiten der Galerie werden bei Ashers Ausstellung optimal genutzt. Die großzügigen Säle beherbergen die besonders großen, beeindruckenden Werke, während die eher intimen, stillen Bilder in den kleineren Räumen gezeigt werden. Nicht nur der völlig ungezügelte Einsatz von Farben lässt den Puls der Betrachter höherschlagen, auch die Vorstellung, dass die Motive auf den Bildern der Wirklichkeit entspringen, erhöht die Spannung beträchtlich. Das Werk Alex steht im Mittelpunkt der Ausstellung. Es bringt Gefühl pur auf die Leinwand, eine große Intimität, und tut dies in so beeindruckender Weise, dass man sich vorstellen könnte, es wäre die erste Szene in einem groß angelegten erotischen Film. Ein Paar sitzt nackt, eng umschlungen, offenbar sich wiegend vor der Kamera und scheint sich in dieser innigen Umarmung zu verlieren.

Auf dem Bild sah man Carl und mich. Wir hatten beim Sex eine Kamera mitlaufen lassen, Carl hatte das Gemälde nach einem Standbild angefertigt, eine Szene direkt nach unserem Höhepunkt. Er hatte einen Augenblick voller Zärtlichkeit eingefangen, daher bekam ich beim Betrachten des Bildes wieder einen Kloß im Hals. Wir sahen so himmelhochjauchzend glücklich aus. Carl verfremdete die Gesichter auf seinen Bildern immer, gab auch sonst nie die Namen preis, doch in dem Fall hatte er sich mein Einverständnis geholt und das Werk Alex getauft. Die Zeitungskritik endete mit folgendem Fazit.

In Schweden steckt iPad-Kunst noch in den Kinderschuhen, doch in den USA ist sie bereits äußerst populär. Das Bild wird auf einem iPad kreiert und kann auf mehr oder weniger jedes Material gedruckt werden. Asher präsentiert die Mehrzahl seiner Werke auf gebürstetem Stahl. Es bleibt zu hoffen, dass viele weitere Künstler diese spannende neue Kunstform für sich entdecken werden. Im nächsten Jahr wird die Ausstellung im Kunstmuseum Göteborg gezeigt.

Ich konnte einen kleinen Freudenschrei nicht unterdrücken, aber ich hielt sofort an mich. Ich wollte nicht riskieren, Dani aufzuwecken. Seit das Baby auf der Welt war, galt jede Minute ihres Schlafes als heilig. Ich versuchte, Carl anzurufen, doch er ging nicht an sein Handy, also schickte ich ihm eine SMS und gratulierte zu diesem Wahnsinnserfolg.

Dann machte sich mein Hunger wieder bemerkbar. Ich ging in die Küche, verschlang die Rüblitorte noch im Stehen und kippte ein Glas Milch hinterher. Als ich aufgegessen hatte, merkte ich erst, wie müde ich war. Ich wusch mir das Gesicht und putzte mir die Zähne. Kaum hatte ich mich hingelegt, fiel ich in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Von dem Surren des Handys schreckte ich auf. Entweder war es sehr spät in der Nacht oder schon früh am Morgen. Ich setzte mich auf, machte Licht und ging ran. Carls Stimme klang erstaunlich nah, als säße er neben mir.

»Ein irrer Erfolg, Alex! Es hätte nicht besser laufen können.«

Ich räusperte mich, um nicht verschlafen zu klingen.

»Glückwunsch! Ich freu mich so für dich. Hab die Kritik schon gesehen. Jetzt wirst du wahrscheinlich etwas eingebildeter nach San Francisco zurückkommen?«

»Nur ein bisschen. Unser Bild Alex ist für dreihunderttausend über den Tisch gegangen. Das ist dein Geld. Ohne dich hätte es das Bild nicht gegeben.«

Die meisten Menschen wären jetzt wohl total aus dem Häuschen gewesen, ich aber nicht. Seit ich den Job als Carls Assistentin hatte, litt ich nicht mehr an Geldmangel, und dieses Bild liebte ich heiß und innig.

»Wer hat es gekauft?«

»Ein Mann, Diplom-Ingenieur. Mehr weiß ich nicht über ihn. Er hat bestimmt eine halbe Stunde davorgestanden und es angestarrt. Aber viele Gäste haben es bewundert. Eine Zeit lang waren es richtige Menschentrauben.«

Ich fand die Vorstellung befremdlich, dass sich jemand dieses intime Bild von uns beiden in sein Wohnzimmer hängte. Und ich musste zugeben, dass ich auch etwas enttäuscht darüber war, wie leichtfertig Carl unser Bild aus der Hand gegeben hatte. Das merkte er mir offenbar an, denn er schob gleich hinterher:

»Ich drucke es für uns noch einmal aus. Natürlich haben wir unser eigenes Exemplar. Aber das Honorar geht auf jeden Fall an dich.«

Seiner heiseren, leiernden Stimme merkte ich an, dass er nicht viel Schlaf bekommen haben konnte.

»Das Geld ist mir völlig egal, ich wäre nur so gern dabei gewesen«, sagte ich.

»Du warst dabei«, erwiderte er. »Und du fehlst mir.«

Ich schloss die Augen und stellte mir sein Gesicht vor, sah seine vertrauten Züge mit all den kleinen Fältchen, jeden Zentimeter bildhaft vor mir. Als ich Carl vor einem Jahr kennenlernte, fand ich ihn anfangs kompliziert, rätselhaft und unnahbar. Doch obwohl er mir hin und wieder immer noch Rätsel aufgab, war er längst nicht mehr unnahbar. In den letzten Monaten waren wir ein Paar geworden. Zwischen uns knisterte es noch wie am ersten Tag. Man könnte auch sagen, dass wir uns liebten. Die Frage war nur, was aus uns werden würde. Und ob es wichtig war, dass unsere Beziehung ein Ziel bekam.

»Bist du noch da, Alex?«

»Sorry, ja, klar«, sagte ich und hörte, wie kratzig meine Stimme klang.

»Du wirkst traurig, was ist denn los?«

»Gestern Abend hatte ich wieder so einen Flashback. Ich habe gespürt, wie mich jemand vor dem Haus beobachtet hat....

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Autor

Mariette Lindstein war fünfundzwanzig Jahre lang Mitglied bei Scientology. Sie arbeitete unter anderem im Hauptquartier der Kirche in Los Angeles, bis sie die Gemeinschaft 2004 verließ. Heute ist sie mit dem Autor und Künstler Dan Koon verheiratet. Die beiden leben mit ihren drei Hunden in einem Wald außerhalb von Halmstad. Ihr erster Roman »Die Sekte - Es gibt kein Entkommen« wurde in Schweden mit dem Crimetime Specsavers Award für das beste Debüt ausgezeichnet und für den CWA Dagger Award 2019 nominiert. Aktuell wird ihre Reihe für das Fernsehen verfilmt. Neben dem Schreiben hält Mariette Vorträge über die Gefahren von Sekten.