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Eisjagd

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
375 Seiten
Deutsch
Aufbau Verlage GmbHerschienen am14.02.20231. Auflage
Mördersuche im hohen Norden Schwedens.

Alljährlich im März findet am schwedischen Polarkreis ein spektakuläres Langlaufrennen statt. Auch Anelie Anderson, die leitende Polizistin aus Jokkmokk, freut sich auf diesen Tag, doch noch während des Rennens wird sie zu einem Tatort gerufen. Ein Läufer ist auf der Strecke tot zusammengebrochen. Was erst wie ein Unfall mit einem Skistock aussieht, entpuppt sich als heimtückischer Mord. Bei dem Toten handelt es sich um einen Millionär, der ganz im Norden auf seinem luxuriösen Anwesen gelebt hat. Doch wie genau wurde der Mann getötet und warum? Als Anelie der Wahrheit näherkommt, gerät sie selbst ins Visier des Täters ... 

Packend erzählt und voller Atmosphäre - ein rätselhafter Mordfall im magischen Arctic Circle.


Hinter Madita Winter verbirgt sich das Autorenpaar Madita und Stefan Winter, das tatsächlich in der Abgeschiedenheit auf einer Halbinsel in der nordschwedischen Wildnis lebt. Die deutsche Journalistin und Autorin ist wegen ihres Mannes vor vier Jahren in die Nähe von Jokkmokk gezogen. Dort wurde die Idee geboren, Lappland als Kulisse für einen Kriminalroman zu verwenden. Bisher erschien ein Kriminalroman mit der Protagonistin Anelie Anderson: »Mordlichter«.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextMördersuche im hohen Norden Schwedens.

Alljährlich im März findet am schwedischen Polarkreis ein spektakuläres Langlaufrennen statt. Auch Anelie Anderson, die leitende Polizistin aus Jokkmokk, freut sich auf diesen Tag, doch noch während des Rennens wird sie zu einem Tatort gerufen. Ein Läufer ist auf der Strecke tot zusammengebrochen. Was erst wie ein Unfall mit einem Skistock aussieht, entpuppt sich als heimtückischer Mord. Bei dem Toten handelt es sich um einen Millionär, der ganz im Norden auf seinem luxuriösen Anwesen gelebt hat. Doch wie genau wurde der Mann getötet und warum? Als Anelie der Wahrheit näherkommt, gerät sie selbst ins Visier des Täters ... 

Packend erzählt und voller Atmosphäre - ein rätselhafter Mordfall im magischen Arctic Circle.


Hinter Madita Winter verbirgt sich das Autorenpaar Madita und Stefan Winter, das tatsächlich in der Abgeschiedenheit auf einer Halbinsel in der nordschwedischen Wildnis lebt. Die deutsche Journalistin und Autorin ist wegen ihres Mannes vor vier Jahren in die Nähe von Jokkmokk gezogen. Dort wurde die Idee geboren, Lappland als Kulisse für einen Kriminalroman zu verwenden. Bisher erschien ein Kriminalroman mit der Protagonistin Anelie Anderson: »Mordlichter«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783841232595
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum14.02.2023
Auflage1. Auflage
Seiten375 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse712 Kbytes
Artikel-Nr.10230824
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2


Laute Musik dröhnt an meine Ohren. Blind wie ein Maulwurf taste ich mit meiner rechten Hand nach der Quelle und schalte das lärmende Ungetüm aus. Ruhe. Ich atme tief aus. Meine Finger suchen nach dem Schalter der kleinen Nachttischlampe, die über meinem Kopf an der Wand hängt.

Licht. Ich schlage die Augen auf und schaue nach oben. Mein Tag beginnt so makellos wie die Zimmerdecke über mir, ohne dunkle Stellen, ohne Schatten auf der Seele. Ich habe wunderbar geschlafen, tief und traumlos wie seit Langem nicht mehr. Da ich in den zurückliegenden Wochen nach meiner letzten Mordermittlung oft unter schlechteren Bedingungen aufgewacht bin, genieße ich diese ungewohnte Tatsache umso mehr. Ich habe durchgeschlafen, und kein einziger Albtraum hat mich während der Nacht heimgesucht. Regungslos bleibe ich liegen und spüre diesem fast vergessenen Gefühl der Leichtigkeit nach.

In diesem wohligen Dämmerzustand suche ich tastend nach Daniel. Ich greife ins Leere, das Bett neben mir ist kalt. Verwirrt versuche ich meine Gedanken zu sortieren, dann fällt es mir schlagartig wieder ein. Daniel ist ja längst aufgestanden, um rechtzeitig zu seinem Treffpunkt zu kommen. Dass ich nicht gehört habe, wie er aufgestanden ist, bringt mich aus dem Konzept. Normalerweise wache ich beim leisesten Geräusch sofort auf.

Seltsam, irgendwie ist heute alles so anders. Ich genieße dieses anders. Wohlig rekle ich mich ein letztes Mal unter der Bettdecke. Dann gebe ich mir einen Ruck, werfe die Decke beiseite und setze mich auf, um meinen warmen Kokon zu verlassen.

Die Leuchtziffern meines Radioweckers verraten mir, es ist 04:15 Uhr, nicht meine gewohnte Zeit, um aufzustehen. Aber heute ist ein besonderer Tag, heute findet der Nordenskiöldsloppet statt. Ich möchte unbedingt dabei sein, wenn die 423 gemeldeten Läufer kurz nach Sonnenaufgang an den Start gehen, um an dem alljährlich am letzten Samstag im März stattfindenden längsten und härtesten Langlaufrennen der Welt teilzunehmen.

Dieser Skimarathon wird im klassischen Langlaufstil ausgetragen. Um Punkt sechs Uhr werden Profis wie Amateure auf ihren schmalen Skiern loslaufen, um die vor ihnen liegenden 220 Kilometer gespurten Loipen von Jokkmokk nach Kvikkjokk und zurück quer durch die nordschwedische Wildnis zu bewältigen. Ungefähr die Hälfte der Strecke wird über zugefrorene und verschneite Seen führen.

Die Idee für diesen Skimarathon stammt ursprünglich von dem Polarforscher Adolf Erik Nordenskiöld, der 1884 das erste Rennen veranstaltete. Damit wollte er beweisen, dass die in Lappland nomadisch lebenden Sami dazu imstande waren, so riesige Entfernungen am Stück zurückzulegen. Er sollte recht behalten.

Irgendwer muss sich an dieses legendäre Rennen erinnert haben und hat vor einigen Jahren diesen Skimarathon als das härteste Langlaufrennen der Welt wieder aufleben lassen. Der Nordenskiöldsloppet wird wie jedes Jahr seine Opfer fordern, es wird sie niederwerfen und gnadenlos vernichten. Aber es wird auch Sieger krönen, die um ihr Leben gekämpft und den Dämon bezwungen haben. Einige werden ein persönliches Drama erleben, andere den Tag ihres Lebens.

Daniel hat keine Zeit, um dem Start beizuwohnen. Er trifft sich mit den anderen Bewohnern Randias, wie wir unseren kleinen Nachbarort Randijaur liebevoll nennen, an einem der neunzehn Verpflegungspunkte, um die Sportler während des Rennens mit Getränken, Snacks und Zuspruch zu versorgen. Dafür gibt es viel vorzubereiten, und deswegen musste er heute so früh weg. Seine Schwester Liv wird ebenfalls an diesem Posten mithelfen. Ich will später zu ihnen stoßen.

Nach einer schnellen Dusche und einem doppelten Espresso im Stehen breche ich auf. Ich muss mich beeilen, wenn ich rechtzeitig am Startpunkt sein will. Bevor ich das Haus verlasse, wappne ich mich für die arktische Kälte, die mich draußen erwartet. Zuerst ziehe ich meine Arbeitskleidung an, eine dunkelblaue Hose, ein T-Shirt, ein dunkelblaues Hemd, auf dem unübersehbar POLIS geschrieben steht. In Stockholm musste ich keine Uniform tragen, hier leider schon. Über meine ungeliebte Uniform kommt eine wattierte Hose. Es folgen gefütterte Winterstiefel, Wollmütze, Kaschmirschal, Daunenanorak und Handschuhe. Zuletzt setze ich die Stirnlampe auf und trete ins Freie. Den Helm lasse ich liegen. Für meine kurze Fahrt übers Eis verzichte ich darauf.

Draußen ist es stockdunkel, aber meine Stirnlampe taucht die Umgebung in grelles Licht. Ich werfe einen Blick auf das Außenthermometer, das neben der Eingangstür unseres Blockhauses hängt. Es zeigt nur minus zehn Grad. Die unmenschliche arktische Winterkälte liegt definitiv hinter uns. Ich spüre den Frühling, der unaufhaltsam mit Riesenschritten näher kommt. Die Dunkelheit des Winters zieht sich allmählich zurück, die Tage werden spürbar heller, bis die Nacht vollends vertrieben ist und es wochenlang ununterbrochen hell bleiben wird.

Das diesjährige seltsame Wetter hat uns nach einem grimmig kalten Dezember und frostigen Januar mit Temperaturen weit unter 30 Grad Celsius im Februar und März ungewöhnlich warme Temperaturen beschert. Tagsüber sind sie häufig in die Pluszone gerutscht, was den Schnee angetaut hat, der dann nachts bei den Minusgraden wieder zu einer beinharten Eisfläche gefroren ist. Seit Wochen kämpfen wir uns durch dieses ständige Auf und Ab der Temperaturen mit spiegelglatten Wegen und Straßen. Ich trage inzwischen zur Sicherheit Spikes an den Schuhsohlen, nachdem ich zweimal auf dem blanken Eis vor unserem Haus ausgerutscht bin.

In diesem Jahr ist wettertechnisch nichts normal, vielleicht macht sich der Klimawandel auch hier mit seinen Kapriolen bemerkbar, oder der befürchtete Polsprung wird Wirklichkeit, von dem keiner so recht weiß, ob und wann er eintritt und welche Folgen er für uns haben wird.

Aber seit fünf Tagen herrschen tagsüber glücklicherweise wieder durchgehend Minustemperaturen und damit ideale Bedingungen für die präparierten Loipen, durch die in wenigen Stunden wild entschlossene Läufer bei diesem verrückten Rennen über Schnee und Eis fliegen werden.

Ereignisse wie der alljährliche Wintermarkt Anfang Februar oder dieses Rennen Ende März sind Highlights hier oben. Sie bringen viele Touristen nach Jokkmokk und in die Polarregion, sorgen für Abwechslung und Aufregung und unterbrechen den ansonsten vorherrschenden Dornröschenschlaf für eine kurze Zeit. Und das Wetter spielt auch mit. Laut Vorhersage wird es die nächsten beiden Tage halten. Es soll voraussichtlich weder schneien noch stürmen. Aber hundertprozentige Sicherheit gibt es im Polarkreis nie.

Ich schwinge mich auf mein Schneemobil, das vor dem Haus parkt, und drücke den Startknopf des Lynx Commander. Während ich bei laufendem Motor darauf warte, dass die Anzeige im Armaturenbrett die Aufwärmphase des Schneemobils als beendet signalisiert, lasse ich meinen Blick schweifen, soweit es in den Lichtkegeln der Scheinwerfer meiner Stirnlampe und des Skooters möglich ist.

Trotz des diffusen Lichts kann ich erkennen, wie schnell sich die Natur in den letzten Tagen verändert hat. Der Polarkreis hat acht Jahreszeiten, die das Wechselspiel der Natur widerspiegeln. Der Winter ist die längste Jahreszeit und kann acht Monate dauern, wobei er aus einem Frühwinter, einem Hauptwinter und einem Spätwinter besteht. Danach beginnt der Frühling, gefolgt vom Frühsommer, dann von dem eigentlichen, wenn auch kurzen Sommer und schließlich dem Spätsommer, der in den Herbst übergeht und wieder den Frühwinter einleitet.

Der Hauptwinter dauert normalerweise von November bis Ende März. Aber Schnee und Eis von Oktober bis Mai sind die Regel, nicht die Ausnahme. In der Winterzeit verschwindet die gesamte Polarregion unter einem weichen, dicken Schneeteppich und verwandelt sich in einen unwirklichen Ort von atemberaubender Schönheit. Einem Magier gleich verzaubert die arktische Kälte die Natur mithilfe von Schnee, Eis und Frost in eine mondartige Traumlandschaft, gesäumt von bizarr anmutenden Wächtern, die sich erst mit der Schneeschmelze wieder in Fichten, Tannen und Birken zurückverwandeln.

Ich liebe diese Zeit, die mich mit ihrer mystischen Verwandlung wie ein Kind voll ehrfurchtsvoller Bewunderung staunen lässt. Doch dieses Jahr...

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Autor

Hinter Madita Winter verbirgt sich das Autorenpaar Madita und Stefan Winter, das tatsächlich in der Abgeschiedenheit auf einer Halbinsel in der nordschwedischen Wildnis lebt. Die deutsche Journalistin und Autorin ist wegen ihres Mannes vor vier Jahren in die Nähe von Jokkmokk gezogen. Dort wurde die Idee geboren, Lappland als Kulisse für einen Kriminalroman zu verwenden.
Bisher erschien ein Kriminalroman mit der Protagonistin Anelie Anderson: »Mordlichter«.
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