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The Sound of my Past

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
366 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am25.11.20221. Auflage
Er ist auf der Flucht vor seinen Schuldgefühlen. Sie ist auf der Suche nach ihren Erinnerungen. Ich begegne ihm das erste Mal auf einem verlassenen Helikopterlandeplatz - oben auf dem Dach. Dort, wo die Freiheit zum Greifen nahe ist. Dort, wo die Stille bedrohlich ist und wo bittere Geheimnisse in der Luft liegen. Seine Augen sind so blau, wie zwei funkelnde Saphire und ich bin ihm auf der Stelle verfallen. Sein Name ist Aubin und sein Lebenselixier ist SIE. Nein, nicht die Harfe auf der er jeden Abend spielt. Und auch nicht ich ... Je mehr Zeit ich mit ihm verbringe, desto mehr irritiert er mich. Denn Aubin ist seltsam. Es gibt so viele Fragen, die mich beschäftigen: Warum lebt er im Wald? Warum behauptet er, dass ich nicht Mischa, sondern Sonja bin? Wer ist Aubin wirklich? Welche dunklen Geheimnisse verbirgt er? Und ist er tatsächlich so gefährlich, wie es meine Freunde sagen? Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob ich die Antworten darauf haben will ...

Unter dem Pseudonym Michiru Elf schreibt die Autorin am liebsten Geschichten über kaputte Charaktere mit dunklen Geheimnissen. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, verbringt sie ihre Freizeit am liebsten in der Natur.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextEr ist auf der Flucht vor seinen Schuldgefühlen. Sie ist auf der Suche nach ihren Erinnerungen. Ich begegne ihm das erste Mal auf einem verlassenen Helikopterlandeplatz - oben auf dem Dach. Dort, wo die Freiheit zum Greifen nahe ist. Dort, wo die Stille bedrohlich ist und wo bittere Geheimnisse in der Luft liegen. Seine Augen sind so blau, wie zwei funkelnde Saphire und ich bin ihm auf der Stelle verfallen. Sein Name ist Aubin und sein Lebenselixier ist SIE. Nein, nicht die Harfe auf der er jeden Abend spielt. Und auch nicht ich ... Je mehr Zeit ich mit ihm verbringe, desto mehr irritiert er mich. Denn Aubin ist seltsam. Es gibt so viele Fragen, die mich beschäftigen: Warum lebt er im Wald? Warum behauptet er, dass ich nicht Mischa, sondern Sonja bin? Wer ist Aubin wirklich? Welche dunklen Geheimnisse verbirgt er? Und ist er tatsächlich so gefährlich, wie es meine Freunde sagen? Um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob ich die Antworten darauf haben will ...

Unter dem Pseudonym Michiru Elf schreibt die Autorin am liebsten Geschichten über kaputte Charaktere mit dunklen Geheimnissen. Wenn sie nicht gerade an ihrem neuesten Roman schreibt, verbringt sie ihre Freizeit am liebsten in der Natur.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756849796
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum25.11.2022
Auflage1. Auflage
Seiten366 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10302569
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

KAPITEL 1
Musik: Though Nothing Will
Keep us Together

MUSTAFA AVÅAROÄLU

Erschöpft wische ich mir den Schweiß aus dem Gesicht und atme ein paar Mal tief durch. Der blasse Mond über mir wird zeitweise von den dunklen Wolken bedeckt, die am Himmel vorbeiziehen. Die Luft hier oben scheint viel kühler als unten zu sein, aber das ist auch gut so. Mein T-Shirt klebt an meinem verschwitzten Körper und ich bin dankbar über jede Windbrise, die mir etwas Abkühlung verschafft.

Der Boden unter meinen Füßen ist fleckig und den riesigen blassen Buchstaben »H« erkennt man nur, wenn man genauer hinschaut. Ich stelle meinen Rucksack ab und genieße die langersehnte Ruhe.

Die Aussicht ist atemberaubend. Von hier oben wirkt alles viel kleiner. Unbedeutender. So als wäre das Leben, das sich unter mir abspielt, leicht und unbeschwert. Aber das ist natürlich nur eine Illusion.

Hier und da sehe ich noch ein paar Lichter in den Häusern brennen. Winzig klein, wie Glühwürmchen. Ein Gefühl des Friedens übermannt mich.

Das Einzige, was man hier oben hört, ist das sanfte Flüstern des Windes, als wollte er mir ein paar Geheimnisse anvertrauen. Ansonsten ist es still. Still und einsam.

In der Ferne erblicke ich den naheliegenden Wald hinter diesem Dorf. Dunkel und beinahe bedrohlich legt sich ein Schatten über ihn. Ich breite meine Arme aus, während ich das Gefühl der Freiheit auskoste.

Wenigstens hat sich das lange Treppensteigen gelohnt, auch wenn es ziemlich anstrengend war, in den achten Stock zu gelangen. Meine Beine fühlen sich immer noch an wie Pudding, so übermüdet bin ich. Aber ich bin da und das ist die Hauptsache.

Hier, an diesem stillen Ort, wird definitiv niemand nach mir suchen.

Den ganzen Tag bin ich heute unterwegs gewesen. Erst diese lange Zugfahrt, bei der mir übel wurde. Dann mein unbeholfenes Rumirren in diesem fremden Dorf. Nun habe ich endlich unseren Treffpunkt gefunden.

Sobald du in diesem Dorf angekommen bist, treffen wir uns auf dem Helikopterlandeplatz. Er befindet sich oben auf dem Dach der alten Klinik HEALTH. Das Gebäude steht schon seit Jahren leer und müsste bald abgerissen werden.

Die Adresse schicke ich dir noch. Kurz vor Mitternacht werde ich auch da sein und dich dann abholen.

Bald, Mischa. Bald wird alles gut.

Im Geiste gehe ich noch einmal die letzte Nachricht meiner Freundin Anna durch.

»Bald«, wiederhole ich flüsternd ihre Worte. Bald beginnt ein neues Leben. Für mich. Für Anna. Für uns beide.

Ich werde die Vergangenheit hinter mir lassen. Nicht mehr nachdenken. Nicht mehr suchen. Ich muss es hinter mir lassen. All den Schmerz. All die sinnlosen Fragen.

Die letzten Jahre war ich ständig auf der Suche gewesen. Auf der Suche nach meinen Erinnerungen. Auf der Suche nach meiner Familie. Auf der Suche nach der Wahrheit. Auf der Suche nach Antworten â¦

Und ich hatte so viele Fragen.

Wer war ich wirklich? Wo war meine Familie? Wer war meine Familie? Und warum wollten sie mich nicht?

Eine Windbrise streift mir sanft über mein Gesicht und weckt mich somit aus meinen depressiven Gedanken. Nicht nachdenken, Mischa. Lass die Vergangenheit hinter dir. Alles wird gut.

Als ich mich zufällig nach links drehe, meine ich einen Schatten gesehen zu haben. Zuerst bin ich der Meinung, ich hätte ihn mir nur eingebildet. Aber als ich dann noch einmal genauer hinschaue, sehe ich ihn.

Sein Kopf ist lässig nach oben gekippt, die Hände stecken in den Hosentaschen. Mit seinem schwarzen Hoodie sieht er aus wie ein Teil der Dunkelheit, die ihn umgibt. Das schwache Mondlicht fällt auf sein Profil und ich halte die Luft an, weil der Unbekannte wahnsinnig hübsch aussieht. Aber auch traurig.

Wie ein trauriger, verlorener Engel, sinniere ich.

Ich bin also nicht alleine hier oben am späten Abend. Doch wer ist dieser mysteriöse Mann? Und vor allem, was macht er hier auf diesem verlassenen Helikopterlandeplatz? Wartet er etwa auch auf jemanden, so wie ich? HIER?

Der Unbekannte scheint mich nicht zu bemerken, so sehr ist er damit beschäftigt, den Himmel zu betrachten. Unwillkürlich schaue ich ebenfalls kurz nach oben, aber außer den dunklen Wolken und dem blassen Mond entdecke ich nichts Sehenswertes.

Mein Blick gleitet wieder zu den mysteriösen Mann. Diesmal inspiziert er nicht mehr den Himmel, sondern guckt geradeaus in die Ferne. Nachdenklich. Irgendwie bekümmert, als würde ihn etwas bedrücken. Immer noch scheint er mich nicht bemerkt zu haben. Vielleicht ist das sogar besser so. Er sieht so vollkommen aus. So verdammt schön, soweit ich das in der Dunkelheit beurteilen kann. Und ich? Ich stehe da mit meinem verschwitzten T-Shirt und bin total übermüdet von der langen Reise, die ich hinter mir habe.

Wie gebannt beobachte ich ihn weiter. Ich weiß auch nicht, warum, aber ich bin wie hypnotisiert von ihm. Der Mann strahlt eine enorme Melancholie aus und ich werde unerwartet von Schwermut und Herzschmerz übermannt. Was ist das? Woher kommen all diese Empfindungen plötzlich?

Ich habe das Gefühl, in seiner Melancholie zu ertrinken. Und doch will ich mehr. Mehr davon. Es ist verrückt. So verrückt, dass ich kaum merklich meinen Kopf darüber schüttele.

Nun registriere ich, wie er ein paar Schritte nach vorne geht. Und dann noch ein paar. Besonnen und bedächtig, als würde er sich jeden weiteren Schritt gut überlegen. Ganz langsam bewegt er sich auf den Abgrund zu und bleibt kurz davor stehen.

Beunruhigt reiße ich meine Augen auf. Oh Gott. Was zum Teufel tut er da? Er will doch nicht etwa ⦠springen?

»Hey!«, rufe ich etwas lauter als beabsichtigt und eile auf ihn zu. Etwa vier Meter vor ihm bleibe ich stehen, unsicher darüber, was ich als Nächstes tun soll. Ich meine ⦠so eine Situation hatte ich noch nie! Ich weiß echt nicht, wie ich mich verhalten soll. Soll ich mich ihm noch mehr nähern? Soll ich etwas sagen? Aber was?

So etwas wie: Tu das nicht? Auf die Schnelle fällt mir einfach nichts ein. Außerdem bin ich viel zu beunruhigt, um nach den richtigen Worten zu suchen. Aber irgendetwas muss ich doch tun! Ich kann nicht einfach nur tatenlos zusehen, wie er in den Abgrund stürzt.

Ich bin gerade dabei meinen Mund zu öffnen, doch da lacht er auf, ohne sich jedoch nach mir umzudrehen. Es ist ein warmes Lachen, das mir Gänsehaut beschert. Viel zu kurz und viel zu schön.

»Ich will nicht springen«, sagt er schließlich. »Das ist doch deine Sorge, nicht wahr?« Seine Hände sind immer noch in den Hosentaschen vergraben und sein Blick gilt weiterhin der Ferne und nicht mir.

Erleichtert atme ich auf. Na, Gott sei Dank hat er nicht vor, zu springen!

»Dann wäre es ja noch tragischer, wenn du plötzlich fällst ⦠obwohl du das nicht willst«, entgegne ich unsicher. »Wieso stehst du denn überhaupt so nah am Abgrund? Du könntest jederzeit dein Gleichgewicht verlieren, stolpern ⦠oder was weiß ich.«

In diesem Augenblick dreht er sich zu mir um und schaut mich apathisch an. Mir wird schwindelig vor Angst um ihn, da er immer noch am äußeren Rand steht. Was, wenn er plötzlich fällt?

»Wieso kommst du nicht einfach etwas näher zu mir?«, frage ich ihn befangen, während er mich immer noch mit einem leeren Blick mustert.

»Du bist immer noch besorgt, dass ich in die Tiefe stürze, was?« Er spricht die Worte sanft aus, als könnten sie zerbrechen. »Keine Angst, Mädchen. Ich darf nicht sterben.«

Er darf nicht sterben? Noch bevor ich über seine Worte nachdenken kann, zieht er seine Hände aus den Hosentaschen heraus und kommt endlich auf mich zu. Da er sich dadurch außerhalb der Gefahrenzone befindet, entspanne ich mich allmählich.

Meine Güte, der Kerl scheint echt verrückt zu sein! Wahrscheinlich ist er so ein Adrenalin-Junkie oder was weiß ich. Ganz klar im Kopf scheint er jedenfalls nicht zu sein. Dafür jedoch ziemlich heiß â¦

Dicht neben mir bleibt er schließlich stehen, während ich erneut die Luft anhalte, weil er wahnsinnig hübsch ist. Mein Blick gleitet über seine verstrubbelten braunen Haare bis hin zu seinen weichen, symmetrischen Gesichtszügen, bis er letztendlich auf seinen kristallblauen Augen ruhen bleibt.

Verdammt, diese Augen ⦠Sie sind so blau wie der Himmel. Nein, eher wie ein Ozean. Denn sie wirken kalt, unergründlich und verdammt tief.

Doch obwohl seine Augen kristallblau sind, ist sein Blick dunkel. So dunkel wie die tiefste Nacht. Und diese Kombination ist beängstigend. Aber auch irgendwie faszinierend. Es stecken viele Geheimnisse hinter diesen Augen. So viel Dunkelheit, die ich ergründen will. Und vor allem so viel Melancholie.

Ich bin wie gebannt und kann meinen Blick nicht von ihm abwenden.

Dieser Mann ist viel zu perfekt, um wahr zu sein. Ob er wirklich real ist?

Ich schüttele meine bizarren Gedanken beiseite. Unsinn, Mischa. Natürlich ist er...
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