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Die Hüter des Sternentors

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
186 Seiten
Deutsch
Books on Demanderschienen am30.11.20221. Auflage
Kaum haben Emily, Rafael und Finian ihren Ägyptenurlaub angetreten, ereignen sich mysteriöse Vorfälle. Nicht nur, dass die Geschwister über Nacht übernatürliche Kräfte entwickeln, ihnen erscheinen auch die altägyptischen Götter Anubis, Bastet und Horus. Diese bitten sie um Hilfe gegen einen mächtigen Untoten, der nicht nur hinter den Geschwistern her sei, sondern auch eine Gefahr für die Erde darstelle. Und tatsächlich geraten die Jugendlichen in den nächsten Tagen immer wieder in brenzlige Situationen. Leider prallen ihre Fragen an die Götter auf eine Mauer des Schweigens. Was verheimlichen diese?

Silke Alagöz, Jahrgang 1982, hat eine Ausbildung zur Lektorin und Drehbuchautorin absolviert. Die ehemalige Verlegerin ist Autorin mehrerer Fantasy-Romane und eines Kinderbuchs. Als Mitherausgeberin von Anthologien ist sie in den Verlagen Torsten Low, Saphir im Stahl und Arcanum Fantasy vertreten und hat zudem zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sie sich zudem spezialisiert auf Audiodeskriptionen von Kino- und TV-Filmen. So hat sie z.B. die Audiodeskription für den Kino-Film "JOMI - lautlos aber nicht sprachlos" speziell für Blinde erstellt.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR10,99
E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextKaum haben Emily, Rafael und Finian ihren Ägyptenurlaub angetreten, ereignen sich mysteriöse Vorfälle. Nicht nur, dass die Geschwister über Nacht übernatürliche Kräfte entwickeln, ihnen erscheinen auch die altägyptischen Götter Anubis, Bastet und Horus. Diese bitten sie um Hilfe gegen einen mächtigen Untoten, der nicht nur hinter den Geschwistern her sei, sondern auch eine Gefahr für die Erde darstelle. Und tatsächlich geraten die Jugendlichen in den nächsten Tagen immer wieder in brenzlige Situationen. Leider prallen ihre Fragen an die Götter auf eine Mauer des Schweigens. Was verheimlichen diese?

Silke Alagöz, Jahrgang 1982, hat eine Ausbildung zur Lektorin und Drehbuchautorin absolviert. Die ehemalige Verlegerin ist Autorin mehrerer Fantasy-Romane und eines Kinderbuchs. Als Mitherausgeberin von Anthologien ist sie in den Verlagen Torsten Low, Saphir im Stahl und Arcanum Fantasy vertreten und hat zudem zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht. In den letzten Jahren hat sie sich zudem spezialisiert auf Audiodeskriptionen von Kino- und TV-Filmen. So hat sie z.B. die Audiodeskription für den Kino-Film "JOMI - lautlos aber nicht sprachlos" speziell für Blinde erstellt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783756848423
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.11.2022
Auflage1. Auflage
Seiten186 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.10360463
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

4. KAPITEL

Wie in jedem Urlaub bestand Mama darauf, sich mit einer Ladung Souvenirs einzudecken. Am liebsten tat sie das gleich am Anfang, damit ihr auch nichts durch die Lappen ging. So landeten wir schließlich über Mittag auf dem berühmten Basar Khan-el-Khalili in der Altstadt von Kairo.

Neugierig verfolgte ich das rege Markttreiben. Die Luft war erfüllt vom Geruch verschiedenster Gewürze und Süßspeisen. An jeder Ecke gab es etwas zu bestaunen, so dass ich nicht müde wurde, mit meiner Familie durch die Straßen und Gassen mit den unzähligen Marktständen zu schlendern. Hier gab es farbenfrohe Tücher und Kleider, dort mehr oder weniger kitschige Dekorationsgegenstände, und anderswo Antiquitäten, Schmuck, Lampen und Wasserpfeifen.

Über das Kaffeebecher-Phänomen hatten wir uns bisher noch nicht unterhalten. Zwar kicherte auch Rafael über die kleinen Späße, die wir untereinander austauschten, doch ich merkte schnell, dass er nicht ganz bei der Sache war. Seine Blicke wanderten nur oberflächlich über die Marktstände und es schien, als wäre er mit den Gedanken woanders.

»Schau mal, Manfred!«, rief Mama, ein bunt gemustertes Halstuch in Händen. »Das würde doch wunderbar zu meinem neuen Outfit passen.«

Obwohl sie den ganzen Tag im Bestattungsinstitut arbeitete, war sie privat ein sehr fröhlicher Mensch, der sich gern mit Farben umgab.

»Das steht dir sehr gut«, meinte Papa, der im Gegensatz zu Mama ein eher ruhiger Typ war. »Schau mal, was es noch so gibt.«

»Okay ⦠Bis gleich!«, flötete Mama. Voller Begeisterung wirbelte sie von einem Stand zum anderen, betrachtete die Auslage und kaufte mal hier, mal da etwas von dem Schnickschnack.

Meine Brüder und ich steckten derweil die Köpfe zusammen und stellten uns Mama als einen wild gewordenen Derwisch vor, aus dessen Tanz ein Wirbelwind entstand, der den gesamten Basar durcheinanderfegte. Papa bekam unsere Witzeleien mit und zwinkerte uns gutmütig zu.

Seine Blicke hefteten sich vor allem auf die Marktstände mit den Süßspeisen; nicht umsonst nannten seine Freunde ihn »Mampfred«. Wenn niemand hinsah, machte es ihm großen Spaß, heimlich von der Buttercreme für seine Torten zu naschen. Im Gegensatz zu unserer zierlichen Mama hatte Papa einen stattlichen Bauch, der ihm bis über den Gürtel hing.

»Was willst du dir denn kaufen, Schwesterchen?«, fragte Finian, der gerade eine mit Ornamenten bemalte Wasserpfeife begutachtete.

»Ganz bestimmt nicht so ein Ding«, erwiderte ich. »Lieber was Kleines, das in den Koffer passt.«

Ich trat an den Nachbarstand und betrachtete die zahlreichen altägyptischen Figuren und Amulette aus Stein, Keramik oder Messing. Archäologische Gegenstände faszinierten mich, auch wenn jeder wusste, dass es sich bei diesen hier lediglich um Nachbildungen handelte. Mein Wunsch war es, später selbst einmal Archäologin zu werden - neben einer ebenso erfolgreichen Karriere als Kickboxprofi und Wicca-Hexe.

Ich griff nach einer Kette mit einem runden blauen Glasauge daran und betrachtete sie in meiner Hand. Die werde ich Kimberly mitbringen. Sie wird sich bestimmt darüber freuen.

In Gedanken an meine beste Freundin nahm ich meinen Geldbeutel aus der Tasche und zog ein paar Ägyptische Pfund hervor. Während ich bezahlte, wurde er mir plötzlich aus den Händen gerissen.

»Heeeyyy!«, brüllte ich, als ich den Dieb davonrennen sah. Es war ein Junge von etwa zehn Jahren, und er war verdammt flink.

Die Kette war vergessen. Ohne zu zögern setzte ich ihm nach.

Die Menge der Marktbesucher gestaltete die Verfolgung schwierig. Schon nach kurzer Zeit stand mir der Schweiß im Gesicht, als ich kreuz und quer durch die Menschenmenge wieselte und den Dieb immer wieder aus den Augen verlor. Jedes Mal, wenn ich ein Stück aufgeholt hatte, trat mir entweder eine Gruppe Touristen in den Weg, durch die ich mich hindurchzwängen musste, oder einheimische Männer mit ihren Mopeds blockierten die halbe Straße, so dass ich gezwungen war, einen Haken zu schlagen.

Schließlich blieb ich keuchend und durchgeschwitzt auf einer Kreuzung stehen und drehte mich einmal um mich selbst. Nirgends fand sich eine Spur von dem Dieb. Ich musste mir eingestehen, ihn verloren zu haben. Wütend stampfte ich auf.

»Verdammte Sch ⦫

Ich spürte, wie das Blut in meine Wangen schoss. Es war mir äußerst peinlich, dass ich mich so leicht hatte beklauen lassen. Von einem kleinen Jungen! Adlerauge, gib Acht, lautete eines meiner Mottos, das ich jedoch hier, auf dem Khan-el-Khalili, leider nicht befolgt hatte.

Ausgerechnet!

Mit zusammengebissenen Zähnen stapfte ich weiter, in der Hoffnung, den Langfinger vielleicht doch noch dingfest zu machen. Mein Blick wanderte unruhig umher. »Wenn ich dich in die Finger kriege, du gemeiner Pimpf, dann -«

Wie gebannt blieb ich zwischen all den Leuten stehen, als meine Augen an der lebensgroßen Statue einer Katzengöttin hängenblieben. Sie war aus schwarzem Material gefertigt, mit einem goldenen Skarabäus auf der Brust. Ihre Gesichtskonturen waren mit goldener Farbe nachgezogen. Der Name Bastet stand in kritzeligen Buchstaben auf einem Pappschild darunter.

»Bastet«, murmelte ich, wobei mich dieselbe Vertrautheit wie beim Anblick der Pyramiden überkam. Gleichzeitig meldete sich meine Sehnsucht zurück. Irgendetwas brachte dieser Name in mir zum Klingen. Doch sobald ich versuchte, dieses Etwas zu erhaschen, entzog es sich mir wie der Zipfel eines Traumes.

Ich atmete tief ein, schob die Gefühle beiseite und versuchte, mich wieder auf den Dieb zu konzentrieren.

Eine weiche Berührung am Bein holte mich aus meinen Gedanken. Ich blickte an mir hinunter und sah eine magere kleine Straßenkatze, die ihren Kopf an meiner Jeans rieb.

Meine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ich liebte Katzen!

»Hey, Süße!« Ich sank in die Hocke und streichelte dem Tier über den Kopf. Ein Schnurren war die Antwort.

Eine weitere Katze kam auf mich zugetrottet. Sie musterte mich aus ihren großen grünen Augen und reckte sich mir entgegen, um ebenfalls ein paar Streicheleinheiten abzubekommen. Nun hatte ich beide Hände voll zu tun.

»Im Gegensatz zu dem Langfinger raubt ihr mich wenigstens nicht aus«, plauderte ich drauflos, auch wenn mir klar war, dass die Tiere mich nicht verstanden. »Stellt euch vor, da hat doch tatsächlich gerade so ein kleines Würstchen meinen Geldbeutel gestohlen.«

Eine dritte und vierte Katze gesellten sich hinzu und betrachteten mich aufmerksam, als würden sie meinen Worten folgen.

»Und jetzt ist mein Geldbeutel weg und ich kann sehen, wie ich ihn zurückbekomme.« Ich tätschelte die Köpfe der beiden Neuankömmlinge.

Eine ganze Weile kniete ich am Boden und beschäftigte mich mit den Katzen. Sie taten mir gut und beruhigten meine Nerven nach dem Ärger vorhin.

Etwas stupste mich von hinten an, dann von der Seite. Ich lächelte in mich hinein, in der Erwartung, eine weitere Katze vorzufinden.

Doch als ich mich umdrehte, verschlug es mir die Sprache. Was mich erwartete, ging weit über meine Vorstellungen hinaus: Mehr als dreißig oder vierzig Katzen standen hinter mir. Ihre Augen glänzten wie grüne und gelbe Murmeln in einem Meer aus Fell.

»Was -«

Verwundert stand ich auf und beobachtete, wie die Menschenmenge tuschelnd vor mir und den Tieren zurückwich. Einige hielten ihre Handys auf mich und die Katzenbande gerichtet, um das seltene Schauspiel auf Video zu bannen. Spätestens in einer Stunde würde man es todsicher im Internet finden.

Mit einem Schlag fand ich mich ungewollt im Zentrum der Aufmerksamkeit. »Was ist hier los? Wo kommen diese vielen Katzen her?«, murmelte ich.

Und vor allem: Was wollen sie von mir?

Die Tiere kamen näher und starrten auf etwas, das sich hinter mir befand. Ich drehte mich um und runzelte die Stirn, als ich jemanden dort stehen sah, der mir lächelnd etwas entgegenhielt, nur zwei Armlängen von mir entfernt. Mein Herz klopfte, als ich den Mann erkannte. Es war Mr Feuersalamander! Ein Schauer rann über meinen Rücken. Wie kam er hierher? War es ein Zufall, dass er denselben Basar besuchte wie wir, oder war er uns bis zum Khan-el-Khalili gefolgt?

»Mein ⦠Geldbeutel?«, entfuhr es mir. Ungläubig riss ich die Augen auf.

Mr Feuersalamander nickte. Sein Lächeln wurde breiter, doch es erreichte seine Augen nicht. Seine Haut hatte die dunkle Farbe der Einheimischen, doch etwas war anders an ihm - womit weder seine Hakennase gemeint war noch sein langgezogener Kinnbart. Leider konnte ich nicht sagen, was es war.

Er trat einen Schritt auf mich zu - und es geschah etwas Sonderbares. Sämtliche Katzen fauchten, zeigten ihre Zähne und gaben alles, um sich zwischen mich und den Mann zu drängen. Als wollten sie mich vor ihm beschützen, schoss es mir durch den Kopf.

Einen...
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Silke Alagöz, Jahrgang 1982, hat eine Ausbildung zur Lektorin und Drehbuchautorin absolviert. Die ehemalige Verlegerin ist Autorin mehrerer Fantasy-Romane und eines Kinderbuchs. Als Mitherausgeberin von Anthologien ist sie in den Verlagen Torsten Low, Saphir im Stahl und Arcanum Fantasy vertreten und hat zudem zahlreiche Kurzgeschichten veröffentlicht.
In den letzten Jahren hat sie sich zudem spezialisiert auf Audiodeskriptionen von Kino- und TV-Filmen. So hat sie z.B. die Audiodeskription für den Kino-Film "JOMI - lautlos aber nicht sprachlos" speziell für Blinde erstellt.