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E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
248 Seiten
Deutsch
Hannibal Verlagerschienen am20.04.20231. Auflage
Depeche Modes großer Wurf Im März 1990 veröffentlichten Depeche Mode das Album, das seitdem als ihr Meisterstück gilt: Violator war das siebte Album der Electro-Rocker, die in den Achtzigern erst Kultstatus genossen hatten und dann zu Weltruhm aufstiegen, ausverkaufte Stadien inklusive. Mit »Enjoy The Silence« und »Personal Jesus« enthielt der Longplayer auch die bis heute größten Hits der Band. Violator blieb insgesamt 48 Wochen in den deutschen Albumcharts vertreten. Wie dieses bahnbrechende Album zustande kam, dokumentieren die beiden Super-Fans Kevin May und David McElroy ganz genau. Sie sprachen dazu mit einer Vielzahl von Mitstreitern - mit der Produzentenlegende Gareth Jones, dem Remixer François Kevorkian, dem Fotografen und Band-Intimus Anton Corbijn sowie mit zahllosen Toningenieuren, Studiomusikern, Videoregisseuren oder Coverdesignern. Sie alle leisteten ihren Beitrag zu dem Gesamtwerk und konnten währenddessen einzigartige Einblicke in die Arbeitsweise von Martin Gore, Dave Gahan, Andy Fletcher und Alan Wilder gewinnen. Von der damals herrschenden Weltlage und der gesellschaftlichen Situation, in der Violator für viele zum Soundtrack ihres Lebens wurde, berichten zudem zahlreiche Fans aus den verschiedensten Ländern. Diese packend erzählte Oral History gewährt ein faszinierendes Schlaglicht auf die wohl spannendste Entwicklungsphase dieser einzigartigen Band: Sie nimmt die LeserInnen mit in die Studios, wenn an Samples und Sounds gefeilt wurde, zu Signierstunden in den USA, bei denen beinahe Unruhen ausbrachen, und sie erforscht vor allem die einzigartige Chemie zwischen den vier Bandmitgliedern. Besondere Aufmerksamkeit widmet Halo der oft unterschätzten Rolle des vor kurzem verstorbenen Andy Fletcher, aber es schildert auch den enormen emotionalen Druck, unter dem Sänger Dave Gahan damals stand. Ein Buch von Fans für Fans - passend zum neuen Album und der kommenden Tournee!

Kevin May hat während seiner 30-jährigen journalistischenLaufbahn eine Reihe von Magazinen, beispielsweise Reise- und Medienzeitschriften, redaktionell betreut. Seine Begeisterung für Depeche Mode reicht noch weiter zurück; er sah die Band 1990 auf der 'World Violation Tour' zum ersten Mal.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR25,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDepeche Modes großer Wurf Im März 1990 veröffentlichten Depeche Mode das Album, das seitdem als ihr Meisterstück gilt: Violator war das siebte Album der Electro-Rocker, die in den Achtzigern erst Kultstatus genossen hatten und dann zu Weltruhm aufstiegen, ausverkaufte Stadien inklusive. Mit »Enjoy The Silence« und »Personal Jesus« enthielt der Longplayer auch die bis heute größten Hits der Band. Violator blieb insgesamt 48 Wochen in den deutschen Albumcharts vertreten. Wie dieses bahnbrechende Album zustande kam, dokumentieren die beiden Super-Fans Kevin May und David McElroy ganz genau. Sie sprachen dazu mit einer Vielzahl von Mitstreitern - mit der Produzentenlegende Gareth Jones, dem Remixer François Kevorkian, dem Fotografen und Band-Intimus Anton Corbijn sowie mit zahllosen Toningenieuren, Studiomusikern, Videoregisseuren oder Coverdesignern. Sie alle leisteten ihren Beitrag zu dem Gesamtwerk und konnten währenddessen einzigartige Einblicke in die Arbeitsweise von Martin Gore, Dave Gahan, Andy Fletcher und Alan Wilder gewinnen. Von der damals herrschenden Weltlage und der gesellschaftlichen Situation, in der Violator für viele zum Soundtrack ihres Lebens wurde, berichten zudem zahlreiche Fans aus den verschiedensten Ländern. Diese packend erzählte Oral History gewährt ein faszinierendes Schlaglicht auf die wohl spannendste Entwicklungsphase dieser einzigartigen Band: Sie nimmt die LeserInnen mit in die Studios, wenn an Samples und Sounds gefeilt wurde, zu Signierstunden in den USA, bei denen beinahe Unruhen ausbrachen, und sie erforscht vor allem die einzigartige Chemie zwischen den vier Bandmitgliedern. Besondere Aufmerksamkeit widmet Halo der oft unterschätzten Rolle des vor kurzem verstorbenen Andy Fletcher, aber es schildert auch den enormen emotionalen Druck, unter dem Sänger Dave Gahan damals stand. Ein Buch von Fans für Fans - passend zum neuen Album und der kommenden Tournee!

Kevin May hat während seiner 30-jährigen journalistischenLaufbahn eine Reihe von Magazinen, beispielsweise Reise- und Medienzeitschriften, redaktionell betreut. Seine Begeisterung für Depeche Mode reicht noch weiter zurück; er sah die Band 1990 auf der 'World Violation Tour' zum ersten Mal.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783854457589
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum20.04.2023
Auflage1. Auflage
Seiten248 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse13434 Kbytes
Illustrationenmit 10 Seiten Bilderstrecke
Artikel-Nr.10363120
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
Prolog (9)

1. Kapitel: 102
Mit Sean Salo (15)

2. Kapitel: Wie man sich selbst ein Schnippchen schlägt
Mit François Kevorkian und Panos Sialakas (27)

3. Kapitel: Sound im Aufbau
Mit Pino Pischetola, Steve Lyon, Phil Legg, David Browne, Roberto Baldi, Nils Tuxen, Paul Kendall und Chris Snoddon (57)

4. Kapitel: Von Cowboys, Königen und Rosen
Mit Richard Bell, Richard Smith, Angela Shelton, Pam Heffer, Michael Rose und Caroline Rose (102)

5. Kapitel: Sounds und Songs
Mit Gareth Jones, Neil Ferris und Stephane Devillers (147)

6. Kapitel: Unbezahlbare Werbung
Mit Bruce Kirkland, Andy Franks und Rob Rohm (171)

7. Kapitel: Violator erobert die Welt
Mit Andy Franks, François Kevorkian, Richard Bell, Billie Ray Martin, Mistie Fowlkes und Niggels Uhlenbruch (192)

8. Kapitel: Waiting For The Night (To Fall In) (229)

Anhang: Zeittafel einer Ära (236)

Danksagung (243)

Über die Autoren (246)
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Leseprobe



Prolog

Ich sah Daniel an ⦠und wir sagten wie aus einem Mund: Das ist ein wirklich, wirklich, wirklich gutes Album. Uns überkam das Gefühl, dass wir gerade etwas ganz Besonderes geschaffen hatten.

- Flood (Depeche Mode DVD Documentary, 2006)

Dave Gahan sitzt auf der Kante eines Stuhls, ein weißes Handtuch um die Schultern, und hat den Kopf in die Hände gestützt.

Jemand von der Crew hat den Arm um ihn gelegt, hört ihm aufmerksam und mitfühlend zu und versucht, ihn ein wenig zu trösten. Was genau zwischen den beiden gesagt wird, ist kaum zu verstehen, und das ist wahrscheinlich auch Absicht, aber Gahan ist ganz offensichtlich völlig erschöpft und aufgelöst.

Diese kurze Szene stammt aus dem Film 101, einem Rockumentary, das D. A. Pennebaker von der Music For The Masses Tour von Depeche Mode drehte, die im Juni 1988 zu Ende ging. Pennebakers Crew verfolgte dabei die Erlebnisse einer Gruppe von Fans, die mit dem Bus quer durch die USA reisten, und kombinierte sie mit einem Blick hinter die Tour-Kulissen, indem sie die Band und die Armee von Mitarbeitern dabei filmte, wie sie Depeche Mode als Live Act auf die Bühne brachten.

Es ist ein großartiger Film; Pennebaker und sein Partner Chris Hegedus sagten später, der Dreh habe ihnen mehr Spaß gemacht als jedes andere Projekt. Bedenkt man, dass Pennebaker eine Reihe hochgelobter Filme über Bob Dylan drehte und Jimi Hendrix beim Monterey Pop Festival vor der Linse hatte, will das schon etwas heißen.

101 führte den treuen Fans und allen anderen Interessierten auf faszinierende Weise vor Augen, was es für die Band bedeutete, ihr 1987 erschienenes Erfolgsalbum Music For The Masses weltweit ausführlich zu präsentieren. Es war eine enorm anstrengende und kräftezehrende Tour, aber sie etablierte Depeche Mode in den USA als brillante Liveband mit einem ganzen Arsenal großartiger Songs. Der Film fing nicht nur die Gefühle der Fans ein, sondern auch die der Band und Crew, und er zeigte das emotionale Hoch nach einem Gig ebenso wie den hilflosen Zorn über Pannen in der Logistik. Vor allem aber porträtierte er Depeche Mode auf extrem menschliche Weise und verzichtete zudem auf die verklärenden Elemente, die man normalerweise mit Dokumentationen über Bands auf Tournee verbindet. Vor 101 war es schwer, wirklich nachzuvollziehen, wie es sein musste, Teil der Depeche-Mode-Maschinerie zu sein, ob nun als Teil der Band oder als Crew-Mitglied.

Aber wieder zurück zu Dave und der besagten Szene, die kurz vor Ende des Films zu sehen ist:

Als er in diesem aufgelösten Zustand dasaß, hatten Depeche Mode gerade Konzert Nummer 101 absolviert, und das wiederum brachte Alan Wilder dazu, die Zahl als Titel für den Film und das dazugehörige Livealbum vorzuschlagen. Es handelte sich um die gewagte, überwältigende Show im Pasadena Rose Bowl von Los Angeles, den Schlusspunkt der Tournee. Die überbordenden Emotionen und die körperliche Erschöpfung waren nicht zu übersehen.

Depeche Mode waren zu dieser Zeit keine Neulinge mehr im Rockgeschäft, aber eine Tour dieser Größenordnung, die über drei Kontinente führte und außerdem viele hundert Interviews, Termine bei Radio- und Fernsehshows und Aftershow-Partys umfasste, hätte selbst die härtesten und erfahrensten Tour-Veteranen ausgepowert. Auf einem Foto Anton Corbijns, das auf dem Cover von 101 zu sehen ist, stehen Dave und die anderen Bandmitglieder - Andy Fletcher, Alan Wilder und Martin Gore - neben Pennebaker und sehen allesamt völlig erledigt aus, aber gleichzeitig auch stolz und zufrieden. Es ist ein Augenblick des Triumphs für die vier jungen Briten und den gefeierten Regisseur.

101 war das angemessene Finale einer wichtigen Phase der Depeche-­Mode-Karriere, und die Szenen vom Abschluss-Gig in L.A. fassten sie perfekt zusammen. 2006 sagte Gahan in der Depeche Mode DVD Documentary über das Konzert: Es war wirklich überwältigend. Und es hat seitdem keine zweite Show dieses Kalibers mehr gegeben ⦠jedenfalls nicht für uns. Bis zu diesem Punkt war das unsere Welt. In gewisser Weise ist es genau das, was Depeche und alles, was um die Band passiert, zu so etwas Besonderem macht: Wir haben unser eigenes Utopia erschaffen und darin gelebt.

Er ließ in dem Interview auch durchblicken, was der Grund für seine emotionale Reaktion war, die am Ende von 101 zu sehen ist. Es sei ihm sichtlich unter die Haut gegangen, als das Publikum Karaoke-gleich Everything Counts gesungen habe. Bei diesem Konzert hatte ich ein ganz komisches Gefühl , setzte er hinzu. Am Ende war mir wirklich, als sei jetzt alles vorbei. Nachdem wir zehn Jahre lang um die Welt gezogen waren, gab es plötzlich keine Ziele mehr. Was blieb uns jetzt noch zu tun?

Vielleicht bediente sich Gahan absichtlich bei einer Zeile aus dem Depeche-­Song And Then ⦠von 1983, als er über diesen Moment sagte: Es war, als hätten wir unser Ziel erreicht. In dem von Gore geschriebenen Song vom Album Construction Time Again heißt es:

When I reached my destination

I hadn t gone far.

Dabei hatten Depeche Mode einen ziemlich weiten Weg zurückgelegt, seit sie im Februar 1981 mit Dreaming Of Me ihre erste Single ablieferten. Aber vielleicht war es Daves gutes Recht, als er sich - wenn auch sicherlich hochemotional aufgrund des Adrenalinschubs nach einem überwältigenden Gig - mit nur 26 Jahren fragte, was ihnen jetzt noch zu tun übrig bleibe.

Depeche Mode verkauften Millionen von Platten und spielten regelmäßig vor vielen tausend Fans. Dennoch wäre das Konzert im Rose Bowl sicherlich der passende Schlusspunkt einer erfolgreichen Karriere gewesen, falls nun ihre Kreativität versiegt wäre oder Dave, Martin, Alan oder Fletch trotz des eindrücklichen I Just Can t Get Enough doch plötzlich genug gehabt hätten.

Das Ziel war erreicht. Aufhören, wenn s am schönsten ist.

Vielleicht konnte Dave es sich einfach nicht vorstellen: Wie sollten er und Depeche Mode ein solches Erlebnis wie die Show im Rose Bowl je übertreffen, und wie sollten sie je bessere Songs schreiben als Never Let Me Down Again oder Strangelove von Music For The Masses? Dave hat aus seiner manchmal zu selbstkritischen Haltung heraus mindestens einmal augenzwinkernd erklärt, er habe nun mal kein Talent für etwas anderes. Erschöpfung und Angst vor der Zukunft sind allerdings Gefühle, wie sie viele Menschen durchmachen, wenn sie einen Wendepunkt in ihrem Leben erreichen.

Danach wurde es anders - und das musste es auch. Wir mussten irgendwie ein neues Level erreichen.

***

Das erste August-Wochenende 1990, Dodger Stadium, Los Angeles. Depeche Mode haben das 50.000 Besucher fassende Baseballstadion zweimal hintereinander ausverkauft, die Tickets waren nach nur einem Tag im Vorverkauf bereits vergriffen. Am Mittwoch davor absolvierte die Band einen weiteren Gig im inzwischen abgerissenen Universal Amphitheatre. Dort hatten 6000 Fans in der für ihre Akustik berühmten Location Strangelove und Never Let Me Down Again zu hören bekommen, die auf der Setlist der World Violation Tour einen festen Platz hatten. Gerade der letztgenannte Song zählte für die Fans inzwischen zu einem der Höhepunkte bei den Gigs. Zum einen, weil es einfach ein großartiger Titel war, aber auch deshalb, weil oft das ganze Publikum dazu die Arme hob und hin und her schwenkte. Es sehe aus wie ein Weizenfeld , dessen Halme sich im Wind wiegten, sagte Gore, als dieses Phänomen auf der Music For The Masses Tour zum ersten Mal auftrat.

Als Anfang und Ende ihres Sets hatten Depeche Mode bei allen drei Konzerten jedoch Titel vom gerade erst veröffentlichten Album ausgewählt - eine ungewöhnliche Entscheidung. Der Opener, World In My Eyes , war auch der erste Song der neuen Platte. Und den Schluss bildete ein Titel, der es in seiner Eingängigkeit mit Everything Counts aufnehmen konnte: die erste Single von Violator, Personal Jesus .

Als letzten Song im Zugabenblock spielten Depeche Mode an jedem Abend den Rock n Roll-Klassiker Route 66 , der vor allem in den Fassungen von Nat King Cole und Chuck Berry berühmt geworden ist und den sie bereits 1987 als B-Seite für die Single Behind The Wheel aufgenommen hatten. Eine Synthie-Band aus Großbritannien stand da und haute den Fans einen lauten, gitarrendominierten Titel über einen Roadtrip durch die USA um die Ohren.

Es war nicht mehr nötig, auf frühere Stimmungsgaranten wie Just Can t Get Enough und People Are People zurückzugreifen. Depeche Mode hatten das neue Level erreicht, über das sich Dave nur drei Jahre zuvor solche Sorgen gemacht hatte. Die Qualität der Songs auf der neuen Platte und die Reaktion von Fans und Kritikern wurden diesem Anspruch mehr als gerecht.

Live, in der südkalifornischen Hitze des Sommers 1990, waren Depeche Mode eine Urgewalt.

Und doch schien das niemanden besonders zu überraschen, außer vielleicht einige Teile der britischen Musikpresse, die sich zuvor gern abfällig über die Band geäußert hatte....

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Autor

Kevin May hat während seiner 30-jährigen journalistischenLaufbahn eine Reihe von Magazinen, beispielsweise Reise- und Medienzeitschriften, redaktionell betreut. Seine Begeisterung für Depeche Mode reicht noch weiter zurück; er sah die Band 1990 auf der "World Violation Tour" zum ersten Mal.
Halo