Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Von der Motzkuh zur inneren Cheerleaderin

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
192 Seiten
Deutsch
Herder Verlag GmbHerschienen am17.04.2023
Unseren größten Kritiker tragen wir in uns selbst. Tagtäglich macht uns diese 'innere Motzkuh' das Leben schwer und redet uns ein, dass wir etwas nicht können, nie erreichen werden oder ungenügend sind. Damit muss endlich Schluss sein, sagen Uli und Bernd Bott in ihrem dritten #gemeckerfrei-Buch. Da Frauen noch selbstkritischer sind als Männer, richtet sich dieses Buch speziell an Leserinnen und zeigt, wie es ihnen gelingt, das innere Gemecker abzustellen, destruktive Glaubenssätze zu verabschieden und die Motzkuh in eine Cheerleaderin zu verwandeln: in eine kraftvolle innere Stimme, die immer wieder daran erinnert, wie wertvoll und liebenswert Frau ist. Damit Frauen ihre Einzigartigkeit feiern und selbstbewusst den Platz im Leben einnehmen, der ihnen schon lange zusteht.   

Uli Bott ist Diplom-Pädagogin, Familiencoach und Autorin mehrerer Bücher. Gemeinsam mit Ihrem Mann unterstützt sie Eltern und pädagogische Fachkräfte dabei, den Alltag mit Kindern #gemeckerfrei und würdevoll zu gestalten. Ihr Ziel ist es, die Welt für Kinder schöner zu machen, denn jedes Kind sollte die Chance haben, voller Liebe aufzuwachsen.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR15,99

Produkt

KlappentextUnseren größten Kritiker tragen wir in uns selbst. Tagtäglich macht uns diese 'innere Motzkuh' das Leben schwer und redet uns ein, dass wir etwas nicht können, nie erreichen werden oder ungenügend sind. Damit muss endlich Schluss sein, sagen Uli und Bernd Bott in ihrem dritten #gemeckerfrei-Buch. Da Frauen noch selbstkritischer sind als Männer, richtet sich dieses Buch speziell an Leserinnen und zeigt, wie es ihnen gelingt, das innere Gemecker abzustellen, destruktive Glaubenssätze zu verabschieden und die Motzkuh in eine Cheerleaderin zu verwandeln: in eine kraftvolle innere Stimme, die immer wieder daran erinnert, wie wertvoll und liebenswert Frau ist. Damit Frauen ihre Einzigartigkeit feiern und selbstbewusst den Platz im Leben einnehmen, der ihnen schon lange zusteht.   

Uli Bott ist Diplom-Pädagogin, Familiencoach und Autorin mehrerer Bücher. Gemeinsam mit Ihrem Mann unterstützt sie Eltern und pädagogische Fachkräfte dabei, den Alltag mit Kindern #gemeckerfrei und würdevoll zu gestalten. Ihr Ziel ist es, die Welt für Kinder schöner zu machen, denn jedes Kind sollte die Chance haben, voller Liebe aufzuwachsen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783451829697
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum17.04.2023
Seiten192 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1627 Kbytes
Artikel-Nr.10366929
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Entdecke die Motzkuh in dir

Gemecker kennen wir alle. Wir sind unzufrieden, nölen und motzen oder schreien sogar rum, wenn uns nicht passt, wie andere sich verhalten, der Tag nicht wie geplant läuft oder wir uns einfach schlecht fühlen. Dieses Gemecker, das andere hören können, ist unser äußeres Gemecker. Genauso gibt es auch inneres Gemecker. Und genau genommen entsteht das innere Gemecker sogar vor dem äußeren. Denn wer außen meckert, tut das auch innen. Unter innerem Gemecker verstehen wir also die Meckerstimme in uns. Niemand anders kann sie hören, weil sie ihr Unwesen nur in uns selbst treibt. Dabei ist es vollkommen gleichgültig, ob diese Stimme sich gegen andere richtet und du dich darüber aufregst, was dein Kind, dein Partner, deine Chefin oder der Nachbar falsch gemacht haben, oder ob du an dir selbst herumnörgelst. Wann immer du innerlich im Meckermodus bist, hat deine Motzkuh die Bühne betreten. Diese Motzkuh werden wir uns jetzt ein bisschen näher anschauen.
Warum jeder eine Motzkuh in sich trägt

Lass uns das beispielhaft anhand von Anne betrachten. Wie im Vorwort erwähnt, nutzen wir Anne, die 38 Jahre alt ist, einen Vollzeitjob als Führungskraft hat und Partnerin und Mama von zwei kleinen Kindern ist, um dir eine Zuschauerposition auf das Thema zu ermöglichen. So kannst du deine eigene Motzkuh leichter entdecken, ohne dass du dabei in Stress geraten musst. Nimm also gerne Platz und schau entspannt zu, wie es Anne ergeht:

Anne hatte heute einen anstrengenden Tag. Im Job war viel los, sie musste länger bleiben und konnte deshalb ihr Versprechen, mit den Kindern Kastanien zu sammeln, nicht einhalten. Als sie endlich zu Hause ankam, hatten die Kinder schon lange auf sie gewartet und waren entsprechend überdreht. Für eine Pause und ein kurzes Durchatmen war keine Zeit, denn ihr Mann musste, wie so oft, selbst zu einem Termin. Also klatschten sich die Eltern nur ab und Anne war alleine für die Kinder zuständig. Mit letzter Kraft organisierte sie das Abendessen und brachte die Kinder ins Bett, um dann erschöpft aufs Sofa zu sinken. Kaum hat sie die Füße hochgelegt und sich gemütlich ins Kissen gekuschelt, geht es los: Der ganze Tag läuft noch einmal vor ihrem inneren Auge ab. Die Hektik am Morgen, bis alle aus dem Haus waren, und ihr permanentes Gemotze, das sie selbst auf den Tod nicht leiden kann. Dann die überfüllte S-Bahn und ihr verschwitztes Ankommen im Büro. Dass ihre Kollegin ihr Outfit bewunderte, konnte sie kaum glauben, aber es tat unfassbar gut. Anschließend liefen immer mehr Dinge aus dem Ruder. Viele kleine Sachen klappten nicht so wie geplant, was zu Zeitstress führte und einfach Nerven kostete. Sie erinnert sich an den Vorwurf ihres Chefs, dass sie es nie hinbekommt, einen Zeitplan einzuhalten, und ihr wird schon bei dem Gedanken daran wieder heiß und kalt, denn dieser Vorwurf ist einfach nur unfair. Um ihren Chef zu besänftigen, war sie länger geblieben und hatte versucht, einige Versäumnisse von Kollegen aufzufangen. Anne geht Schritt für Schritt den ganzen Tag in Gedanken noch einmal durch, reflektiert ihr Verhalten und ist dabei wie immer unfassbar kritisch mit sich selbst.

Anne sitzt also auf dem Sofa und wenn man sie sieht, könnte man denken, sie ruhe sich aus und genieße ihren Feierabend. Aber das Gegenteil ist der Fall: Sie durchlebt ihren stressigen Tag stattdessen ein zweites Mal. Dabei schüttet ihr Körper, ausgelöst durch ihre Gedanken, in einer Tour Stresshormone aus. Anne kann weder einem Film folgen noch ein Telefongespräch führen, weil sie von diesem inneren Stimmenwirrwarr komplett eingenommen ist.

So hat Anne sich ihr Leben wirklich nicht vorgestellt. Und während sie traurig und frustriert auf dem Sofa liegt, wandert ihr Blick durchs Zimmer. Statt sich an der gemütlichen Einrichtung zu erfreuen, die sie mit so viel Liebe ausgesucht hatte, fällt ihr Blick auf die Spielsachen, die überall herumliegen, auf die Krümel unterm Tisch und die Sportsachen ihres Mannes, die das Chaos noch vervollkommnen. Und sofort hat sie ein neues Stimmengewirr im Kopf: Was für ein Chaos, wie sieht es denn hier aus? , Kann denn hier niemand seinen Sch â¦ wegräumen?! , Was soll ich denn noch alles machen? Bin ich hier die Putzfrau? , Sieht denn niemand, dass ich voll den anstrengenden Tag hatte? , Stell dich doch nicht so an, andere schaffen das doch auch! , Ich mach das jetzt nicht, das sehe ich gar nicht ein! , Komm, so schlimm ist das auch nicht, Liegenlassen ist auch keine Option .

Irgendwann rafft sie sich vom Sofa auf, stellt mit letzter Kraft die Spülmaschine an und erledigt ein paar Dinge, damit der nächste Morgen einigermaßen funktionieren kann. Danach fällt sie ins Bett. Glücklicherweise ist sie so erschöpft, dass sie sofort einschläft. Doch als am nächsten Morgen der Wecker viel zu früh klingelt, geht es sofort wieder los: Unaufhörlich plappert diese innere Stimme. Dass es ungesund sei, so wenig zu schlafen, dass sie dringend Urlaub brauche. Beim Blick in den Spiegel tönt die Stimme: Schau mal, wie du aussiehst! Wie blass du bist! Und schon wieder mehr Falten! Und bevor der Tag richtig angefangen hat, ist ihre Laune schon wieder im Keller.

Als hätten wir nicht ohnehin schon genug zu tun, leben wir permanent ein zweites Leben, in dem wir alles, was wir selbst und andere tun oder lassen, kommentieren, einordnen, vergleichen und bewerten. Es gibt kaum einen Moment der Stille in unserem Kopf. Kein Wunder, dass vielen von uns der Kopf brummt, wir gestresst sind und es uns schwerfällt, zu meditieren oder anders zur Ruhe zu kommen. Denn äußerliche Ruhe lässt keinen Rückschluss auf Stille im Inneren zu. Hätten wir nur eine innere Stimme, wäre das vielleicht noch erträglich. Aber wie schon der Kommunikationspsychologe Friedemann Schulz von Thun feststellte, haben wir alle ein ganzes Team in uns. Er nennt es das innere Team und hat jahrelang dazu geforscht. Auf Schulz von Thun geht die mittlerweile populär gewordenen Frage Wer bin ich - und wenn ja, wie viele? zurück. Diese Idee des inneren Teams werden wir auch im vorliegenden Buch verfolgen. Denn wenn wir uns näher mit unserer inneren Stimme befassen, wird schnell deutlich, dass es viele verschiedene Stimmen sind, die auf uns einreden, auf die Bühne drängen und sich Gehör verschaffen wollen. Am Ende sind wir gestresst von dem ständigen Geplapper in uns. Da tauschen sich der Kritiker, der Zweifler, der Angsthase, der Skeptiker, der Bedenkenträger, der Besserwisser - um nur einige zu nennen - miteinander aus. Sie diskutieren darüber, wer recht hat, tragen ihre Positionen vor und versuchen sich durchzusetzen. All diese negativen Stimmen erzeugen dieses permanente innere Gemecker. Wir bezeichnen sie als innere Motzkuh - auch wenn es genau genommen eine ganze Motzkuhherde ist.

Dabei könnten wir es so schön haben. Denn wir könnten auch jene positiven Stimmen auf die Bühne holen, die uns gut zureden, die an uns glauben, die uns feiern und toll finden. Wir könnten unsere Gedanken dazu nutzen, unser größter Fan zu sein. Und genau dazu will dich dieses Buch anregen.

Anne würde dann abends auf dem Sofa sitzen, den Tag Revue passieren lassen und dabei feststellen, was für eine unfassbar coole Socke sie ist. Sie würde sich bewusst machen, was sie über den Tag hinweg alles geschafft und erreicht hat und dass sie es sich mehr als verdient hat, einige glückliche Minuten auf dem Sofa zu entspannen. Anschließend würde sie gelöst und zufrieden ins Bett gehen, sie würde besser schlafen und erholter aufwachen. Sie würde fröhlich in den Tag starten und ihr ganzes Leben wäre anders - ohne dass sie außen etwas verändert hätte. Wie durch Zauberhand würde sich ihr Alltag durch ihre neue Ausrichtung verbessern. Sie würde Kinder und Arbeit leichter vereinbaren und ein glücklicheres Leben führen. Allein dadurch, dass sie ihre inneren Stimmen verändert.

Falls du jetzt denkst, es gehe hierbei um eine toxische Positivität, um die bekannte rosarote Brille, die einen realistischen Blick auf die Welt verstellt, dann kann ich dich beruhigen. Darum geht es auf gar keinen Fall. Denn nur positiv zu denken, nützt unserer Erfahrung nach gar nichts. Es geht vielmehr um einen bewussten Umgang mit der eigenen Innenwelt, um eine aktive Selbstführung. Dazu bedarf es einer Kompetenz, die bisher ein Schattendasein führt. Denn wir haben zwar alle gelernt, wie wir mit anderen kommunizieren. Wie wir mit uns selbst sprechen und uns führen, haben die wenigsten beigebracht bekommen.

Wenn du magst, kannst du das Buch nun kurz zur Seite legen und in dich hineinhorchen: Kennst du dieses innere Gemecker? Bemerkst du deine innere Motzkuh schon oder eher nicht? Welche Stimmen sind in dir am lautesten?
Die Ursprünge der Motzkuh

Lass uns als Nächstes der Frage nachgehen, wie die Motzkuh überhaupt in Anne hineingekommen ist, also wie sie entstanden ist. Dazu müssen wir weit zurückgehen bis in Annes frühe Kindheit. Als sie ungefähr zwei Jahre alt war, hat sie die Fähigkeit der Objektpermanenz erworben. Darunter versteht man die Kompetenz, sich zu erinnern, also etwas, das gerade nicht da ist, vor dem inneren Auge sehen zu können. Bei Kindern unter eins gilt in der Regel der Grundsatz: aus den Augen, aus dem Sinn. Deshalb ist es für Kinder in diesem Alter zum Beispiel schwierig, ihre Mama zu sehen, aber nicht auf ihren Arm zu dürfen. Sobald der Papa mit dem Kind in ein anderes Zimmer geht,...
mehr

Autor

Uli Bott ist Diplom-Pädagogin, Familiencoach und Autorin mehrerer Bücher. Gemeinsam mit Ihrem Mann unterstützt sie Eltern und pädagogische Fachkräfte dabei, den Alltag mit Kindern #gemeckerfrei und würdevoll zu gestalten. Ihr Ziel ist es, die Welt für Kinder schöner zu machen, denn jedes Kind sollte die Chance haben, voller Liebe aufzuwachsen.