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Funkenmagie

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
420 Seiten
Deutsch
Drachenmond Verlagerschienen am25.03.2017
Als sich Inea in den geheimnisvollen Eamon verliebt, ahnt sie nicht, dass er der Retter ihres Volkes ist: Ein Krieger, der in Zeiten höchster Not erschaffen wird. Danach muss er jedoch vernichtet werden, weil seine Macht ihn zum Bösen verändert. Doch was passiert, wenn dieser Krieger zu lieben beginnt? Als genau dies geschieht, droht Eamon seine Magie zu verlieren. Nur wenn er Inea und damit die Frau, die er in sein Herz geschlossen hat, tötet, kann er seine Bestimmung erfüllen. Inea will ihn trotz der Gefahr nicht aufgeben und stellt sich einem kaum greifbaren Gegner: der Funkenmagie.

Liane Mars ist das Pseudonym einer sauerländischen Leseratte mit dem Hang, selbst in die Tasten zu hauen. Sie ist Jahrgang 1984, wird aber noch immer von Erwachsenen geduzt. Ihre erste Berührung mit einem Verlag hatte sie, als sie zur 'Verlagskauffrau' ausgebildet wurde - sie war allerdings der letzte Jahrgang des Berufszweiges. Jetzt arbeitet sie beim Radio. Weil das geschriebene Wort aber immer noch ihre heimliche Leidenschaft ist, tippt sie Fantasy-Romane in ihren urzeitlichen Laptop. Derzeit lebt sie zusammen mit ihrem Mann und zwei Wellensittichen in Schwerte.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,90
BuchKartoniert, Paperback
EUR18,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

KlappentextAls sich Inea in den geheimnisvollen Eamon verliebt, ahnt sie nicht, dass er der Retter ihres Volkes ist: Ein Krieger, der in Zeiten höchster Not erschaffen wird. Danach muss er jedoch vernichtet werden, weil seine Macht ihn zum Bösen verändert. Doch was passiert, wenn dieser Krieger zu lieben beginnt? Als genau dies geschieht, droht Eamon seine Magie zu verlieren. Nur wenn er Inea und damit die Frau, die er in sein Herz geschlossen hat, tötet, kann er seine Bestimmung erfüllen. Inea will ihn trotz der Gefahr nicht aufgeben und stellt sich einem kaum greifbaren Gegner: der Funkenmagie.

Liane Mars ist das Pseudonym einer sauerländischen Leseratte mit dem Hang, selbst in die Tasten zu hauen. Sie ist Jahrgang 1984, wird aber noch immer von Erwachsenen geduzt. Ihre erste Berührung mit einem Verlag hatte sie, als sie zur 'Verlagskauffrau' ausgebildet wurde - sie war allerdings der letzte Jahrgang des Berufszweiges. Jetzt arbeitet sie beim Radio. Weil das geschriebene Wort aber immer noch ihre heimliche Leidenschaft ist, tippt sie Fantasy-Romane in ihren urzeitlichen Laptop. Derzeit lebt sie zusammen mit ihrem Mann und zwei Wellensittichen in Schwerte.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783959910859
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum25.03.2017
Seiten420 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1544 Kbytes
Artikel-Nr.10451686
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe




1


Der Fy





»Was ist das?«, fragte ich entsetzt und starrte die graue Pampe angewidert an.

»Irgendwas mit gestampften Kichererbsen und alten Fleischresten. Woher die stammen, willst du nicht wissen. Dem Koch ist die Matsche zusätzlich noch angebrannt.«

Ich rümpfte die Nase, denn der Brei sah nicht nur widerlich aus, er roch auch so. Trotzdem zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen. Ich hatte seit dem Morgengrauen nichts gegessen und wusste, dass ich den restlichen Tag keinen weiteren Bissen bekommen würde.

Unser Schloss hungerte - und das bereits seit drei Jahren.

Seufzend nickte ich dem Küchengehilfen zu, der genauso unglücklich über die Pampe war wie die hungrigen Mäuler, die er zu stopfen hatte. Mein kleiner Winddrachen auf meinem Kopf bewegte sich in dieser Sekunde nach vorne, um in die Schüssel zu starren. Fluh schnupperte und jammerte leise. Auch sie musste hungern, solange ich nichts zu essen bekam.

Mein Blick fiel auf die lange Schlange von Burgbewohnern. Sie sahen alle ausgemergelt und erschöpft aus, die Gesichter grau vor Müdigkeit und Angst, die Klamotten starr vor Dreck und Blut. Der Krieg hielt uns gemeinsam fest im Griff.

Ich drückte die Schüssel mit dem Klecks Brei wie einen Schatz an die Brust und wartete geduldig, bis mir eine alte Küchenfrau noch einen daumenbreiten Streifen Brot in die Hand quetschte. Sie zuckte mit den Achseln, als sie meinen entsetzten Blick bemerkte.

»Wir müssen nicht mehr lange hungern, meine Kleine. So oder so ist es bald vorbei.«

»Meine Henkersmalzeit habe ich mir aber etwas üppiger vorgestellt«, erwiderte ich.

Die Alte verdrehte die Augen. »Wenigstens haben wir hier im Schloss ein wenig Brot. Da draußen in den Schützengräben gibt es nichts außer gebratene Ratte.«

Da hatte sie auch wieder recht. Bevor sie mir noch mehr den Appetit verderben konnte, ging ich weiter und machte Platz für den Nächsten, der mit der Alten zu diskutieren begann.

Ich sah mich kurz im Raum um und entdeckte bald eine Gruppe Sidhe, die ich kannte. Meine Freundin Mina winkte mir hektisch zu und ruderte wild mit den Armen, um mich zu sich zu locken. Ich folgte der Aufforderung und stand wenig später neben den zierlichen Elfenwesen, die über den Stühlen schwebend ihren Brei löffelten. Warum sie sich dennoch um einen Tisch scharrten, blieb mir ein Rätsel.

»Ich setze mich heute nicht zu euch«, sagte ich zu Mina, bevor sie überhaupt das Gespräch eröffnen konnte.

Mina sah mich schockiert an. »Wir haben dir extra einen Platz frei gehalten«, protestierte sie. Da ich als Einzige in der Truppe nicht fliegen konnte, war das natürlich keine große Kunst.

»Heute ist Auszeit für mich«, erklärte ich achselzuckend und nickte den schimmernden Gestalten noch einmal aufmunternd zu. Das Elfenvolk sah ähnlich mitgenommen aus wie wir Menschen. Ihr ursprüngliches Strahlen war zu einem leichten Glanz verblasst, auch die Körper wirkten ausgezehrt und mager. Natürlich waren die Sidhe schon immer zierlich gewesen, doch jetzt sah ich deutlich die Wangenknochen hervorstechen. Die unnatürlich riesigen Augen waren noch gigantischer als sonst.

Die meisten Sidhe waren etwa so groß wie mein Kopf, allerdings machten sie das durch ziemlich überdimensionale Flügel wieder wett. Eine Sidhe mit ausgebreiteten Schwingen hatte eine Spannweite von bestimmt drei Schritten.

Gerade eben flatterten sie fast lautlos vor sich hin, die Flügel halb angeklappt, durch ihre Magie getragen. Die schimmerte bläulich, wodurch die ohnehin blassen Körper noch durchscheinender wirkten. Im krassen Kontrast standen dazu ihre Haare - die gab es in allen Tönen, von Meergrün bis Himmelblau.

Meine Freundin Mina hatte die schönsten grasgrünen Strähnen, die ich je gesehen hatte. Die Augenfarbe erinnerte eher an dunkles Moos, durchsprenkelt mit ihrer blau gefärbten Magie. Eben jene schillernden Augen durchleuchteten mich jetzt und musterten mich ebenso intensiv wie ich sie. »Auszeit für dich? Du weißt schon, dass es gut die letzte gemeinsame Mahlzeit sein könnte?«

»Das merkst du bereits seit einer Woche an - und bislang hast du mich damit jedes Mal überreden können, doch heute brauche ich einen Moment für mich. Bis später!«

Ich hob grüßend die Schüssel und die Sidhe wedelten zum Abschied mit den Löffeln. Während ich zur Tür ging, pfiff ich nach Diamad. Das war mein zweiter Drache. Der krabbelte wie immer unter den Tischen herum, stets auf der Suche nach heruntergefallenen Essensresten. Drachen ernährten sich zwar eigentlich nur von der Lebensenergie ihrer Besitzer und von Glutsteinen, doch Diamad naschte gerne.

Als er den Pfiff hörte, startete er durch und flatterte zu mir herüber. Fluh, meine fast unsichtbare Drachendame, begrüßte ihn leise mit einem Schnauben. Sie war die ältere von beiden und definitiv besser erzogen. Sie blieb stets bei mir, zusammengerollt wie eine Katze auf meinem Kopf. Da ihre luftige Gestalt nichts wog, verspürte ich höchstens mal einen sanften Lufthauch, sobald sie sich bewegte.

Diamad hingegen war eine andere Nummer. Der Feuerdrache ließ sich plump wie eh und je mit dem ganzen Gewicht auf meine rechte Schulter fallen und trompetete vergnügt ein Hallo.

Mein Ohr klingelte und der Nacken protestierte. Diamad wog mittlerweile bestimmt an die zehn Kilo und jede seiner Landungen brachte mich erst einmal aus dem Gleichgewicht.

»Bleib bei mir«, ermahnte ich ihn. Er drapierte sich als Antwort quer über meine Schultern, sodass er wie eine Art lebendiger Schal um meinen Hals lag. Sein schuppiger Schwanz schlängelte sich dabei um meinen rechten Oberarm.

Ich war die Kletterei gewohnt und bemerkte sie nicht einmal mehr. Allerdings war klar, dass sich Diamad bald einen neuen Stammplatz suchen musste - er wurde langsam zu groß, um als Schal durchzugehen. Doch heute konnte gut unser letzter Tag sein, und da mochte ich nicht kleinlich sein.

Ich drängelte mich an den Menschen und den anderen Wesen vorbei, die gerade den Essensraum betreten wollten. Viele warfen einen angewiderten Blick in meine Schüssel, andere machten mir Platz. Dank meiner Drachen hatte ich mir ein wenig Respekt erarbeitet.

Ich nickte jenen zu, die ich kannte, und grüßte diejenigen, die mich ansprachen. Fünf Schritte später war ich aus dem Pulk heraus und huschte den rechten Gang Richtung Südturm hinunter. In den Bereich verirrte sich so gut wie niemand mehr, immerhin war der Südturm vor zwei Jahren komplett in sich zusammengestürzt. Er hatte dabei netterweise einen derartigen Schutt- und Geröllhaufen hinterlassen, dass sich unsere Angreifer nicht hatten hindurchquälen können. Seitdem waren die Angriffe von dieser Seite seltener geworden, bis sie ganz ausblieben.

Ab da besuchte ich den einsamen Südturm, wann immer ich allein sein wollte. Auf einer halb eingestürzten Aussichtsplattform hatte ich mir eine Art Lager gebastelt, bestehend aus Fellen, zwei Kerzen und ein paar Pflanzen. Mein ganz persönlicher, geheimer Garten. Sogar ein Dach gab es, gebildet aus Trümmerstücken und dem schräg stehenden Südturm.

Leise vor mich hin pfeifend verließ ich den Gang, kletterte über eine halb eingefallene Mauer und balancierte zwei Stege entlang, um zu meiner Plattform zu gelangen. Dabei lauschte ich auf die so vertrauten Geräusche des Krieges.

Offenbar beschossen die Tul Curragh wie immer die dritte Festungsmauer. Die hielt jedoch seit zwei Jahren stand, magisch verstärkt und von den fleißigen Puk wieder geflickt. Ohne die Gnome und unsere Kriegsmagier hätten wir schon längst einpacken können.

In Gedanken machte ich es mir bereits unter dem Farnbusch bequem, erstarrte jedoch, kaum dass meine Zehen die Plattform berührten. Mein Blick fiel auf meine Felle, die normalerweise ordentlich übereinandergestapelt in einer Ecke lagen. Jetzt allerdings waren sie wie ein Teppich ausgebreitet - und ein Mann saß darauf.

Ich starrte ihn entgeistert an und ließ fast die Breischüssel fallen. Im letzten Moment packte ich fester zu, bewegte ansonsten aber keinen Muskel.

Auch Diamad und Fluh richteten sich auf, musterten den Fremden.

Der saß im Schneidersitz auf meinem Lieblingsfell und blickte uns so erhaben entgegen, als sei er der Herr im Hause hier.

»Wer bist du und was willst du und warum sitzt du auf meinen Fellen?«, eröffnete ich umgehend das Gespräch, nachdem ich ein paar Wortfetzen aus meinem entgeisterten Gehirn gefischt hatte.

Er zog eine Augenbraue hoch und blickte hinunter auf seine flauschige Unterlage. »Ich nahm an, dass diese mottenzerfressenen Fetzen herrenlos sind«, sagte er trocken. Seine Stimme klang überraschend warm, angesichts der Tatsache, dass er eindeutig ein Fy war.

Ein Magier der Kriegerkaste.

Zugegebenermaßen war ich noch nie einem von ihnen so nah gewesen. Die Fy sonderten sich vom gemeinen Fußvolk ab, wohnten fernab der anderen - was vermutlich daran lag, dass sie stets in direkter Nähe ihrer Feinde lebten, also quasi im Schützengraben hausten.

Dieser hier hatte eindeutig ordentlich was abbekommen, denn sein Gesicht war über und über mit Kratzern, Schnitten und Brandwunden übersät. Ein Auge war etwas zugeschwollen, die Lippe geplatzt, das eine Ohrläppchen...


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Liane Mars ist das Pseudonym einer sauerländischen Leseratte mit dem Hang, selbst in die Tasten zu hauen. Sie ist Jahrgang 1984, wird aber noch immer von Erwachsenen geduzt. Ihre erste Berührung mit einem Verlag hatte sie, als sie zur "Verlagskauffrau" ausgebildet wurde - sie war allerdings der letzte Jahrgang des Berufszweiges. Jetzt arbeitet sie beim Radio. Weil das geschriebene Wort aber immer noch ihre heimliche Leidenschaft ist, tippt sie Fantasy-Romane in ihren urzeitlichen Laptop. Derzeit lebt sie zusammen mit ihrem Mann und zwei Wellensittichen in Schwerte.