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Redwall 2

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
430 Seiten
Deutsch
CroCuerschienen am05.12.2022
Die spannende Vorgeschichte zu Redwall, ein Muss für jeden Fan der geliebten Bestseller-Saga. Die schlaue und gierige Wildkatze Zarina wird zur Herrscherin über die Mossflower Woods und ist entschlossen, die friedlichen Waldbewohner mit eiserner Hand zu regieren. Doch in den Tiefen des Kerkers von Schloss Kotir begegnen sich die mutige Maus Martin und der wortgewandte Mäusedieb Gonff. Die beiden entkommen und beschließen, Zarinas tyrannische Herrschaft zu beenden. Zusammen mit Kinny, dem Maulwurf, machen sich Martin und Gonff auf die gefährliche Suche nach Salamandastron - überzeugt, dass ihre einzige Hoffnung, Eber der Kämpfer, dort noch lebt.mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR20,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextDie spannende Vorgeschichte zu Redwall, ein Muss für jeden Fan der geliebten Bestseller-Saga. Die schlaue und gierige Wildkatze Zarina wird zur Herrscherin über die Mossflower Woods und ist entschlossen, die friedlichen Waldbewohner mit eiserner Hand zu regieren. Doch in den Tiefen des Kerkers von Schloss Kotir begegnen sich die mutige Maus Martin und der wortgewandte Mäusedieb Gonff. Die beiden entkommen und beschließen, Zarinas tyrannische Herrschaft zu beenden. Zusammen mit Kinny, dem Maulwurf, machen sich Martin und Gonff auf die gefährliche Suche nach Salamandastron - überzeugt, dass ihre einzige Hoffnung, Eber der Kämpfer, dort noch lebt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783987430107
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum05.12.2022
Seiten430 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse8372 Kbytes
Artikel-Nr.10453448
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

In Moosblume herrschte tiefster Winter. Der bleigraue Himmel schimmerte am Horizont scharlachrot und orange. Eine kalte Schneedecke überzog die Landschaft und bedeckte die flache Tiefebene im Westen. Überall war Schnee - er füllte Gräben, türmte sich an Hecken zu hohen Verwehungen, machte Wege unsichtbar und verwischte die Konturen der Erde in seiner weißen Umarmung. Ununterbrochen fiel Schnee durch die kahlen, blattlosen Wipfel des Moosblumenwalds. Er legte sich wie ein Teppich auf den Waldboden und setzte den immergrünen Sträuchern und Büschen weiße Kappen auf. Der Winter hatte das Land verstummen lassen. Die Stille wurde nur von den Pfoten eines Wanderers durchbrochen.

Ein kräftig gebauter junger Mäuserich mit flinken, dunklen Augen schritt selbstbewusst durch das verschneite Land. Als er einen Blick zurück nach Norden warf, sah er, wie sich seine Spuren in der Ferne verloren. Weiter südlich erstreckten sich die endlosen Weiten der Tiefebene, die im Westen von den schwachen Umrissen weit entfernter Hügel begrenzt wurde, während im Osten der lange, zerklüftete Waldsaum die Grenzen von Moosblume markierte. Seine Schnurrhaare zuckten, als ihm schwach der Geruch von brennendem Holz und Torf aus einer Feuerstelle in die Nase stieg. Kalter Wind fegte von den Baumkronen herunter, wirbelte Schnee auf und ließ ihn in eisigen Spiralen tanzen. Der Wanderer zog seinen zerlumpten Umhang enger um sich und rückte das alte, rostige Schwert zurecht, das er sich auf den Rücken geschnallt hatte. Dann stapfte er gleichmäßig voran, weg von der Wildnis und dorthin, wo andere Geschöpfe lebten.

Der Ort war abweisend und durch Armut heruntergekommen. Hier und da sah der Wanderer Hinweise auf eine Besiedlung. Die verwüsteten und zerstörten Behausungen waren unter den Schneewehen nur als klägliche Umrisse zu erkennen. Vor dem Wald ragte ein merkwürdiges Gebäude auf und warf seinen Schatten auf die heruntergekommene Siedlung. Es war eine marode, dunkle und düstere Festung, ein Symbol der Angst für die Waldbewohner von Moosblume.

Und so setzte Martin der Krieger zum ersten Mal seinen Fuß in Kotir, den Sitz der Wildkatzen.

In einer armseligen Hütte auf der Südseite von Kotir kauerte Familie Stachler um ein mickriges Torffeuer. Die nächtlichen Windböen drangen durch die Lücken zwischen den Balken, wo der Lehm fehlte, und ließ es immer wieder flackern. Ein zaghaftes Kratzen an der Tür ließ sie nervös aufspringen. Ben Stachler hob ein brennendes Holzscheit auf und gab seiner Frau Guttraud ein Zeichen, mit den vier kleinen Kindern im hinteren Teil der Hütte in den Schatten zu bleiben.

Während Guttraud Stachler ihre Sprösslinge mit Decken aus grobem Sackleinen zudeckte, packte Ben das Holz fester und rief so barsch es nur ging: »Verschwindet und lasst uns in Ruhe. Hier drin gibt es nicht einmal genug zu essen für eine anständige Igelfamilie. Ihr habt schon die Hälfte von allem genommen, was wir haben, um die Speisekammern in Kotir aufzufüllen.«

»Ben, Ben, ich bin s, Erdklau! Uffmache, jurr. Kalt isses hier drusse, brr.«

Als Ben Stachler die Tür öffnete, schob sich ein Maulwurf mit einem gutmütigen Gesicht an ihm vorbei und eilte zum Feuer, wo er sich vor die Flammen stellte und seine Grabklauen aneinanderrieb.

Die Kleinen lugten aus den Decken hervor. Ben und Guttraud sahen ihren Besucher furchtsam an.

Erdklaue rieb seine kalte Nase, um sie zu wärmen, und redete in der eigentümlichen Sprechweise der Maulwürfe weiter. »G sindl is unnerwegs, jurr, Wiesel un Hermlin un so. Guck n nach mehr Futta.«

Guttraud wischte die Schnauze eines ihrer Kleinen an ihrer Schürze ab und schüttelte den Kopf. »Ich hab s gewusst! Wir hätten wie die anderen weglaufen und diesen Ort verlassen sollen. Wo, um Himmels willen, sollen wir Essen finden, um ihre Abgaben zu bezahlen?«

Ben Stachel warf verzweifelt das Holzscheit fort. »Wohin sollen wir mitten im Winter mit vier kleinen Kindern laufen? Sie würden lange vor Frühlingsanfang umkommen.«

Erdklaue holte einen schmalen Streifen silberner Birkenrinde hervor und legte als Zeichen, dass sie schweigen sollten, eine Pfote an die Lippen. Auf der Rinde war mit Holzkohle ein einziges Wort eingekratzt: Rawim. Darunter befand sich eine einfache Karte, die einen Weg in den Moosblumenwald zeigte, weit weg von Kotir.

Ben betrachtete die Karte und war hin- und hergerissen zwischen der Möglichkeit zu entkommen und der misslichen Lage seiner Familie. Die Frustration stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.

Rumms! Rumms!

»Macht auf, ihr da drinnen! Na los doch! Macht die Tür auf. Hier ist eine offizielle Kotir-Patrouille.«

Soldaten!

Ben warf hastig einen letzten Blick auf den Rindenstreifen und warf ihn ins Feuer. Als Guttraud den Riegel anhob, wurde die Tür gewaltsam aufgestoßen. Guttraud wurde beiseitegefegt, als die Soldaten aus der Kälte der Winternacht in den Raum drängten. Rüde stießen und schubsten sie sich gegenseitig. Ein Frettchen namens Schwarzzahn und ein Hermelin, das Spaltnase genannt wurde, schienen die Patrouille anzuführen. Ben Stachler seufzte erleichtert, als sie sich von dem brennenden Rindenstreifen abwandten und dem Feuer den Rücken zukehrten.

»Also, ihr Dösstachel, wo versteckt ihr all das Brot, den Käse und das Oktoberbier?«

Ben gelang es nur mit Mühe, den Hass in seiner Stimme zu unterdrücken, als er dem höhnenden Schwarzzahn antwortete. »Es ist schon lange her, dass ich Käse oder Oktoberbier gekostet habe. Im Regal liegt etwas Brot, gerade genug für meine Familie.«

Spaltnase spuckte ins Feuer und griff nach dem Brot. Ben Stachler versuchte, sich nach vorn zu drängen, um das Hermelin aufzuhalten, wurde aber durch eine Wand aus Speerschäften daran gehindert.

Guttraud legte mahnend eine Pfote auf die Stacheln ihres Mannes. »Bitte, Ben, leg dich nicht mit diesen Rüpeln an.«

Erdklaue pflichtete ihr bei: »Jurr, gegn Speer machste nix, Ben.«

Schwarzzahn drehte sich zu dem Maulwurf um, als bemerke er ihn jetzt zum ersten Mal. »He, was machst du denn hier, Blinzler?«

Eins der Igelkinder warf die Decken beiseite und funkelte das Hermelin kühn an. »Er wollte sich nur an unserem Feuer wärmen. Lasst ihn in Ruhe!«

Spaltnase prustete lachend los und spuckte dabei Krümel von dem Brot umher, das er gerade aß. »Pass auf, Zahn. Da sind noch mehr unter der Decke. An deiner Stelle wär ich lieber auf der Hut.«

Ein Wiesel, das in ihrer Nähe stand, schlug die Decke zurück und die anderen drei Kleinen kamen zum Vorschein.

Schwarzzahn begutachtete sie. »Hm, die müssten eigentlich groß genug zum Arbeiten sein.«

Guttraut Stachler warf sich wütend dazwischen. »Lasst meine Kinder in Ruhe. Sie haben niemandem etwas getan.«

Schwarzzahn schien sie nicht zu beachten. Er schlug Spaltnase die Brotlaibe aus den Pfoten, dann wandte er sich an ein Wiesel und gab Anweisungen. »Heb das Brot auf und denk nicht mal dran, heimlich davon zu essen. Bring es ins Lager, sobald wir wieder in der Garnison sind.«

Er gab der Patrouille mit seinem Speer ein Zeichen, die Hütte zu verlassen. Schwarzzahn rief beim Verlassen der Hütte Ben und Guttraud zu: »Ich will diese vier morgen auf den Feldern sehen. Entweder das oder ihr könnt den Rest des Winters sicher und warm im Kerker von Kotir verbringen.«

Erdklaue spähte mit einem Auge durch einen Türspalt und beobachtete, wie die Patrouille nach Kotir davonmarschierte. Ben verschwendete keine Zeit. Er begann sofort, die Kleinen in alle Decken zu hüllen, die sie besaßen. »So, jetzt reicht s! Genug ist genug. Wir werden noch heute Nacht aufbrechen. Du hast recht, altes Mädchen, wir hätten uns schon längst den anderen im Wald anschließen sollen. Was sagst du, Erdklaue?«

Der Maulwurf stand da und drückte sein Auge an den Türspalt. »Jurr, kimm her, des musste seh n!«

Während Ben zusammen mit seinem Freund durch den Türspalt lugte, hüllte Guttraud ihre Kleinen weiter in Decken ein. »Was ist denn los, Ben? Sie kommen doch nicht zurück, oder?«

»Nein, Schatz. Ho ho ho, sieh dir das an, das glaubt man nicht! Siehst du, wie er dem Wiesel eins auf die Nase gegeben hat? Na los, zeig s ihnen, Bursche!«

Stich, der vorwitzige Kleine von vorhin, krabbelte herbei und zerrte an Bens Pfote. »Auf die Nase? Wer hat ein Wiesel gehauen? Was machen die da?«

Ben beschrieb, was er sah. »Da ist ein Mäuserich, ein großer, starker Kerl. Sie versuchen gerade, ihn...
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