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CLIL's Little Helpers

E-BookEPUBDRM AdobeE-Book
112 Seiten
Deutsch
hep Verlagerschienen am01.12.20121., Auflage 2013
Publikationen zum Immersionsunterricht gibt es viele. Was fehlt, ist eine praxisorientierte Handreichung für Lehrpersonen. 'CLIL's Little Helpers' schliesst diese Lücke. Neben einer Literaturübersicht und einer Analyse der auf dem Markt befindlichen CLIL-Lehrbücher für Geschichte präsentiert das Buch im Sinne von 'Best Practice'-Beispielen viele Module, die zu einem interaktiven und handlungsorientierten Immersionsunterricht beitragen. Unterrichtsbeispiele, eine Linkliste und eine kommentierte Bibliografie runden das Buch ab, das auch für den immersiven Unterricht in anderen Fächern wertvolle Anregungen bietet.mehr

Produkt

KlappentextPublikationen zum Immersionsunterricht gibt es viele. Was fehlt, ist eine praxisorientierte Handreichung für Lehrpersonen. 'CLIL's Little Helpers' schliesst diese Lücke. Neben einer Literaturübersicht und einer Analyse der auf dem Markt befindlichen CLIL-Lehrbücher für Geschichte präsentiert das Buch im Sinne von 'Best Practice'-Beispielen viele Module, die zu einem interaktiven und handlungsorientierten Immersionsunterricht beitragen. Unterrichtsbeispiele, eine Linkliste und eine kommentierte Bibliografie runden das Buch ab, das auch für den immersiven Unterricht in anderen Fächern wertvolle Anregungen bietet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783039059522
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisDRM Adobe
FormatE101
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum01.12.2012
Auflage1., Auflage 2013
Seiten112 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse6979 Kbytes
Artikel-Nr.10462267
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



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Scaffolding - Media

In diesem Kapitel lernen Sie ein Vokabel-Werkzeugset kennen sowie zwei Hilfsmittel für den Umgang mit verschiedenen Medien im immersiven Geschichtsunterricht. Weitere visuelle und grafische Hilfsmittel werden später in Kapitel 5 vorgestellt.
3.1 Vocabulary Toolkit

Zur sprachlichen Entlastung einer Unterrichtseinheit verwende ich oft das «Wh-Vocabulary Toolkit», das auf dem sogenannten «Wh-Fragekatalog» aufbaut, also auf jenen Fragen, die mit «What?», «When?», «Where?», «Which?», «Who?», «How many?», «Why?» und «What if?» beginnen. Das «toolkit» muss nicht von der Lehrperson fixfertig vorgegeben, sondern kann von den Lernenden selbst erarbeitet werden, indem diese Mindmaps oder Wortfelder zu einem historischen Phänomen erstellen, zum Beispiel unter Zuhilfenahme eines Wörterbuchs, und dann jene Wörter und Strukturen extrahieren und in die Liste aufnehmen, von deren Nützlichkeit sie für den anstehenden Lernprozess überzeugt sind. Das folgende Beispiel stammt ebenfalls aus der Unterrichtseinheit «Civil War».

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3.2 T-Grid

Der T-Grid (T für «term», Begriff; «grid» für Raster) ist ein wichtiges Hilfsmittel im Immersionsunterricht. Damit können die Lernenden alleine oder zu zweit einen Begriff im Internet recherchieren und ihre Resultate der Klasse präsentieren. Allenfalls können dann die besten Resultate in einem «master grid» vereint werden. Im Folgenden finden Sie ein Beispiel eines T-Grid zum Begriff «Revolution».
3.3 M-Grid

Der M-Grid (M steht für «media») eignet sich für die Beschreibung und Interpretation von Medien wie Fotografien, Bilder, Karikaturen, Videoclips oder Liedern und ist ähnlich aufgebaut wie die spezifischen Aufgabenblätter zu den einzelnen Medien, die in Kapitel 3.4 vorgestellt werden. Der M-Grid kommt aber etwas leichter daher. Er soll die Schülerinnen und Schüler auf der emotionalen Ebene ansprechen und ihnen einen persönlichen Zugang zum Thema ermöglichen.

Im Folgenden findet sich ein Beispiel eines von einem Schüler ausgefüllten M-Grid zu einer berühmten Aufnahme aus dem Vietnamkrieg. Das behandelte Foto zeigt das vietnamesische Mädchen Phan Thá» Kim Phúc, das am 8. Juni 1972 von ihrem mit Napalm bombardierten Dorf Trang Bang in Vietnam wegrennt, aufgenommen vom AP-Fotografen Nick Út (Abb. 1). Die zweite Aufnahme zeigt die Komplementärwahl der Schülerin, Kim Phúc heute (Abb. 2).

Ich hatte damals die Schülerinnen im Rahmen einer Einführungslektion zum Vietnamkrieg ikonische Bilder zum Stichwort «war» auf dem Internet suchen lassen, ohne den spezifischen Zusammenhang mit dem Vietnamkrieg zu erwähnen. Immerhin haben drei der 15 Lernenden dieses Bild ausgewählt und entsprechend besprochen. Ich schlug dann eine Brücke zu einem anderen, bereits im Unterricht verwendeten Kriegsbild, O Sullivans Battle of Gettysburg,16 und konnte damit den Vietnamkrieg in einen Bezug zum amerikanischen Bürgerkrieg stellen (erster «moderner» Krieg, in dem die Zivilbevölkerung stark einbezogen war, und erste, fast flächendeckende fotografische Dokumentierung von Kriegshandlungen).
3.4 Questionnaires17

«Questionnaires» sind auf Fragen basierende Anleitungen, mit denen historische Medien durch die Lernenden aufgearbeitet werden können. Sie finden sich in vielen deutschen bilingualen Geschichtslehrmitteln. Im Folgenden finden Sie die «questionnaires», die ich in meinem Unterricht zum Einsatz bringe. Sie basieren zum Teil auf Vorlagen, deren bibliografische Daten Sie in den entsprechenden Fussnoten finden. Das grundlegende Konzept meiner Vorschläge basiert auf Kategorien der bereits erwähnten Bloom schen Taxonomie. Meine «questionnaires» können unter www.hep-verlag.ch/clil als Word-Datei heruntergeladen, beliebig gekürzt, verändert oder ergänzt werden.

Der letzte «questionnaire» zu politischen Reden ist mit einer detaillierten Anleitung zur Erarbeitung von Reden ergänzt, mit der ich gute Erfahrungen gemacht habe. Generell kann ich nur empfehlen, neben den üblichen Medien auch passende Reden in den Unterricht einzubauen. Viele Reden sind als Video- und/oder Audiodatei im Internet vorhanden.

Bei den «questionnaires» zu Karten, Denkmälern, Filmen und Reden finden sich ausführlichere Beispiele für eine Umsetzung im Unterricht.

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Unterrichtsbeispiel: Civil War - The American and Swiss Way
Im Folgenden finden Sie ein Beispiel eines «map-questionnaire», das ich im Sinne des vierten der «4 Cs», «culture» (vgl. Kapitel 2), angepasst habe. Es ging im Unterricht darum, Parallelen zwischen dem amerikanischen Bürgerkrieg und dem schweizerischen Sonderbundskrieg zu finden.

Die auf die Kartenaufgabe folgende T-Chart wurde durch die Lernenden erarbeitet. Dabei recherchierten immer zwei Schülerinnen und Schüler zu einem Thema («Constitutional Situation», «Issues» usw.) und trugen ihre Resultate in den Raster ein.


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Unterrichtsbeispiel: A Vietnam War Memorial
Meines Erachtens sind Denkmäler ein lohnendes Objekt für den Immersionsunterricht. Sie bezeugen wichtige Ereignisse, häufig in mehrfacher Ausführung, an den verschiedensten Orten. Zudem sind sie - auch fotografisch - gut im Internet dokumentiert, zuweilen haben sie gar eine eigene Website. Auch in der Schweiz stehen zahlreiche interessante Denkmäler, die sich im Sinne der «4 Cs» gut in eine Analyse integrieren lassen (z.B. das St.-Jakobs-Denkmal in Basel oder das Löwendenkmal in Luzern).

Ein Kriegsdenkmal par excellence ist das United States Marine Corps Memorial in Washington von Felix de Weldon aus dem Jahre 1954, besser bekannt unter dem Namen Iwo Jima Memorial (Abb. 3). Wenn man den Zweiten Weltkrieg behandelt, lohnt sich eine Analyse dieses Denkmals.

Auch beim Thema «Amerikanischer Bürgerkrieg» sind Denkmäler ein spannender Unterrichtsgegenstand. Die Schülerinnen und Schüler können Kriegsdenkmäler des Nordens und des Südens miteinander vergleichen.

Wenn ich den Vietnamkrieg durchnehme, lasse ich jeweils die Lernenden selbst ein Denkmal entwerfen, das in Washington an den Vietnamkrieg erinnern soll, dies mit dem Hinweis auf das bereits behandelte und sich ebenfalls in Washington befindende Iwo Jima Memorial. Den Schülerinnen und Schülern ist natürlich bewusst, dass dies ein Siegerdenkmal ist, ihr Denkmal hingegen soll an einen verlorenen Krieg erinnern. Die Frage stellt sich, wie sich dies auf die Gestaltung des Denkmals auswirkt. Die Diskussion der Entwürfe ist jeweils sehr spannend und spiegelt auf erstaunliche Art und Weise die Probleme wider, die auch die amerikanische Bevölkerung mit der Verarbeitung dieses Krieges gehabt hat. Erst danach erwähne und analysiere ich dann das Vietnam Veterans Memorial, das seit 1993 in Washington steht und an die im Vietnamkrieg gefallenen US-Soldaten erinnert (Abb. 4).

Wenn Zeit dafür da ist, lohnt es sich auch, einen Blick auf die Geschichte der beiden Denkmäler zu werfen, beim Iwo Jima Memorial auf die Legenden um die Inszenierung des Hissens der Flagge, beim Vietnam Veterans Memorial auf die Finanzierung durch private Spendengelder und die kontroverse Aufnahme durch die amerikanische Öffentlichkeit.

Als eigentlichen Kontrapunkt lässt sich hier am Schluss Edward Kienholz Portable War Memorial von 1968 im Museum Ludwig in Köln in die Diskussion werfen (Abb. 5).26 Auf dem Höhepunkt des Vietnamkrieges versetzt er das Iwo Jima Memorial in die Wohnstube und damit in den Alltag der Amerikaner. So versinnbildlicht er auf bedrückende Art, wie die Medien diesen Krieg mitentschieden haben.27

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Unterrichtsbeispiel: Cuban Missile Crisis on Film
Nicht immer lassen sich Fakt und Fiktion so einfach miteinander vergleichen wie mit der Website zur Kubakrise der JFK Library und dem Film Thirteen Days von Roger Donaldson aus dem Jahre 2000. Die Website zeichnet die 13 Tage der Krise aus der Sicht des Weissen Hauses akribisch nach, ergänzt mit Dokumenten und Audioclips. Auch der Film zeichnet die Ereignisse Tag für Tag nach, allerdings aus der Perspektive von Kenneth («Kenny») O Donnell, dem persönlichen Assistenten von Präsident Kennedy, gespielt von Kevin Kostner....

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