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Es war einmal ...

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
164 Seiten
Deutsch
novum pro Verlagerschienen am07.12.2022
Alexander und Bernhard sind dankbare Jungs. Beide lernen gut in der Schule und helfen ihren Eltern, wo auch immer sie können. Dennoch hat die Familie gerade nur so ihr Auskommen. Gut, dass der König des Landes einen Wettbewerb ausruft. Dem Gewinner winkt eine fürstliche Belohnung. Alles was die Jungs benötigen, um zu gewinnen, ist ein besonderes Fensterputzmittel. Angetrieben vom Bedürfnis, ihren Eltern etwas zurückzugeben, als Dank für ihre schöne Kindheit, machen sich Alexander und Bernhard auf die Suche nach diesem Spezialfensterputzmittel. Auf ihrer langen Reise treffen die beiden Jungen auf die verschiedensten Märchenfiguren, die ihnen hilfreich zur Seite stehen. Und das ist auch gut so, denn der feine Herr König und seine schmarotzenden Minister spielen nicht mit offenen Karten.mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR17,40
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextAlexander und Bernhard sind dankbare Jungs. Beide lernen gut in der Schule und helfen ihren Eltern, wo auch immer sie können. Dennoch hat die Familie gerade nur so ihr Auskommen. Gut, dass der König des Landes einen Wettbewerb ausruft. Dem Gewinner winkt eine fürstliche Belohnung. Alles was die Jungs benötigen, um zu gewinnen, ist ein besonderes Fensterputzmittel. Angetrieben vom Bedürfnis, ihren Eltern etwas zurückzugeben, als Dank für ihre schöne Kindheit, machen sich Alexander und Bernhard auf die Suche nach diesem Spezialfensterputzmittel. Auf ihrer langen Reise treffen die beiden Jungen auf die verschiedensten Märchenfiguren, die ihnen hilfreich zur Seite stehen. Und das ist auch gut so, denn der feine Herr König und seine schmarotzenden Minister spielen nicht mit offenen Karten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783991316305
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum07.12.2022
Seiten164 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1424 Kbytes
Artikel-Nr.10538708
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Dornröschen

Auf ihrem weiteren Weg in Richtung China, durchquerten sie einige weitere Waldgebiete, liefen zwischen Getreidefeldern und anderen bebauten Ackerflächen hindurch und kraxelten schließlich eine steinige Anhöhe hinauf. Dort oben angekommen sahen sie nicht weit entfernt eine wunderschöne Hecke aus prächtigen Rosen in den verschiedensten Farben. Erst kurze Zeit später entdeckten sie, dass sich hinter dieser riesigen Rosenhecke ein Schloss erhob. Sie suchten den Eingang und traten dann neugierig hinein.

Im Schlosshof herrschte reges Treiben. Es wurde gefegt und geputzt. Auf großen, langen Tischen wurden Tischdecken ausgebreitet und darauf unzählige Teller und Besteck, kleine Figuren und Blumenschmuck drapiert. Aus der Schlossküche drang der Duft von leckeren Speisen und aus der Schlossbäckerei zog ein Duft von leckerem Kuchen und Gebäck herüber. In einer Ecke auf einem etwas erhöhten Podium stimmten einige Musikanten ihre Instrumente.

Alexander und Bernhard gingen etwas näher und sahen eine schöne, junge Frau inmitten des Trubels. Sie drehte sich plötzlich um und sah die beiden an.

Was macht ihr denn hier und wo kommt ihr her? , fragte sie energisch und auch etwas barsch. Ihre Augen hatte sie dabei etwas zugekniffen und eine steile, strenge Falte zeichnete sich auf ihrer Stirn ab.

Die beiden Jungs erzählten nun wieder einmal, wo sie herkamen, wohin sie wollten und was sie dort suchen würden.

Die junge Frau schien nun sichtlich erleichtert.

Ich dachte schon, ihr kommt von meiner dreizehnten Patentante, die mich vor langer Zeit mit einem Fluch belegt hat woraufhin ich einhundert Jahre schlafen musste. Sie ist mir noch immer nicht gut gesonnen, obwohl schon mehr als einhundert Jahre vergangen sind, seit sie nicht zu meinem ersten Geburtstag eingeladen worden war! , sagte sie nun sichtlich beruhigt.

Ach du bist Dornröschen? , sagte Bernhard, die Prinzessin nun erkennend.

Ja, ich bin das Dornröschen! , sagte sie. Wir feiern heute meinen Geburtstag! Ich weiß nicht genau, welcher Geburtstag es eigentlich ist, denn die einhundert Jahre kann man ja wohl nicht mitzählen oder sehe ich aus, wie eine Frau im Alter von mehr als hundert Jahren?

Nein! Nein! Auf keinen Fall! , entgegneten Alexander und Bernhard sofort eifrig und einstimmig.

Dann seid meine Gäste! , sagte Dornröschen und wandte sich wieder den Arbeiten zur Vorbereitung ihres Geburtstagsfestes zu.

Die beiden Jungs ließen sich das nicht zweimal sagen. Sie setzten sich an einen Tisch, an dem schon andere Gäste Platz genommen hatten. Schnell kamen sie miteinander ins Gespräch und wurden bestaunt, ob der Schilderung ihrer bisherigen Abenteuer. Von einem Spezialfensterputzmittel hatte aber noch keiner von ihnen gehört. Sie wussten auch nichts über China. Schließlich hatten sie ja allesamt einhundert Jahre verschlafen.

Mittlerweile hatte die Abenddämmerung eingesetzt. Man entzündete nun zahlreiche Lampions und hängte sie zu einer dichten Lichterkette längs über den Tischen auf. Zusätzlich wurden noch wuchtige Kandelaber, die mit sehr vielen brennenden Kerzen bestückt waren, auf den Tischen verteilt.

Etliche Diener des Schlosses liefen herbei und verteilten Trinkgefäße mit köstlichen Säften oder wohlschmeckenden Weinen. Kurz darauf wurden Platten mit Braten, verschiedenen Gemüse und anderen Beilagen aufgetischt. Nun verstummten die Gespräche etwas und es herrschte beinahe Stille im Schlosshof. Das nutzten die Musikanten auf ihrem Podium und fingen zu musizieren an.

Man prostete sich zu, lachte und scherzte miteinander und wenn man gerade den Mund leer hatte, sang man den Text zu dem Musikstück, das gerade intoniert wurde. Wer den Text nicht kannte, sang einfach La-la-la! Es war eine recht fröhliche und ausgelassene Gesellschaft.

Als beinahe alles aufgegessen war, machten die Musikanten eine kurze Pause und dann intonierten sie einen kräftigen Tusch!

Auf dieses Signal hin trat Dornröschen in die Mitte des Schlosshofs und an alle Anwesenden gewandt, sagte sie:

Anlässlich meiner heutigen Geburtstagsfeier möchte ich einen Schönheitswettbewerb durchführen. Lasst uns alle die Miss Dornröschen wählen! Dann setzte sie erklärend fort: Wie ihr alle wisst, habe ich einhundert Jahre geschlafen. Eigentlich müsste ich eine alte, greise Frau sein, mit faltigem Gesicht und ergrauten Haaren! Aber wie ihr seht, ist dem nicht so! Oder? Dornröschen holte tief Luft und blickte dabei triumphierend in die Runde. Die Menge zollte ihr prompt und sehr reichlich zustimmenden Beifall.

So habe ich eine Schönheitstherapie entwickelt und schon die ersten Frauen zum Kuraufenthalt hier in unser Schloss eingeladen! Diese Frauen haben hier in den vergangenen vier Wochen fast nur geschlafen und wurden zusätzlich mit meiner Schönheitsdiät beköstigt! Und nun seht sie euch an! , rief Dornröschen voller Stolz.

Durch eine Tür schlängelte sich nun ein Defilee von etwa zwanzig Frauen. Mit anmutigen Schritten gingen sie zur Mitte des Schlosshofs und stellten sich hinter Dornröschen quer in einer Reihe auf.

Die Frauen sahen frisch und rosig aus wie junge Mädchen. Es war eine Lust sie anzusehen!

An jede der Frauen wurde ein Schild mit einer Nummer vergeben und damit schritten sie nun entlang der Sitzreihen, um den Festgästen die Möglichkeit zu geben, sie auch aus der Nähe begutachten zu können.

Inzwischen spielten die Musikanten gedämpfte Musik und ein Herold stellte mit lauter Stimme die Kandidatinnen zur Miss-Wahl vor. Ein Raunen ging durch die Sitzreihen, als die Festgäste das Alter der jeweiligen Kandidatin erfuhren. Diese Frauen sahen allesamt wesentlich jünger aus!

Dann wurde abgestimmt und die schönste Frau schließlich zur Miss Dornröschen gekürt. Für diese gab es viel Applaus, ein riesiges Blumenbouquet und ein filigranes, mit winzigen Edelsteinen besetztes Diadem, das ihr in den Haaransatz gesteckt wurde. Natürlich durfte auch eine Schärpe mit dem gestickten Schriftzug Miss Dornröschen nicht fehlen.

Alexander und Bernhard drängten sich zu Dornröschen hindurch, um sie über ihre Schönheitstherapie zu befragen.

Dornröschen erklärte ihnen ausführlich, dass sie erkannt hatte, dass ein gesunder und ausreichender Schlaf der Gesundheit, dem allgemeinen Wohlbefinden und besonders auch der Gesichtshaut gut tut. Sie könne ja schließlich auch auf einhundert Jahre erfolgreiche Schlaftherapie zurückblicken!

Dornröschen hatte im Schloss in einem abgelegenen Seitenflügel ihr Schlaftherapiezentrum eingerichtet. Die Teilnehmerinnen kamen aus allen Ländern der Welt. Das Interesse war so groß, dass man nach Registrierung in einem Anmeldebuch erst nach mehr als einem Jahr die Einladung zur Schönheitstherapie zugestellt bekommen würde.

Ich könnte zwar noch mehr Therapiezimmer einrichten lassen, aber wo sollen die Personen meines Hofstaats wohnen, die bisher diese Räume belegten? Zudem würde dann der Teilnehmerkreis auch zu umfangreich, so dass die Intimsphäre und Individualität gestört würden! , erklärte Dornröschen.

Die beiden Jungs erhielten dennoch eine Übernachtungsmöglichkeit und brauchten so erst am nächsten Morgen weiterzulaufen.

Der nächste Morgen begann sehr leise, so wie es sich für ein Zentrum für Schlaftherapie gehörte. Man hatte sogar dem Gockelhahn den Schnabel zugebunden, damit er nicht mit seinem Kikeriki im Morgengrauen die Nachtruhe vorzeitig stören konnte.

Alexander und Bernhard wälzten sich aus ihren sehr bequemen Betten und schlüpften dann leise auf den Schlosshof hinaus. Dort gab es gleich neben der Pumpe einen Waschtrog mit kaltem und kristallklarem Brunnenwasser. Davon warfen sie sich einige Hände voll ins Gesicht. Das erfrischte und trieb den Schlaf aus den Augen.

Aus der Schlossküche hörte man schon Geräusche. Die beiden Brüder erbaten sich ein kleines Frühstück und setzten sich damit an einen der langen Tische, die von der gestrigen Feier noch im Schlosshof standen. Die Sonne war schon aufgestiegen und blinzelte nun über den Sims der Schlossmauer. Ihre wärmenden Strahlen verdrängten die nächtliche Kühle, die sich im Hof gesammelt hatte. Eine wohlige Wärme breitete sich aus und ließ das Frühstück nochmal so gut schmecken.

Na, seid ihr schon auf? , fragte hinter ihrem Rücken eine angenehme Stimme.

Alexander und Bernhard schauten sich um. Dornröschen kam auf ihren Tisch zugeschritten. Sie war erneut sehr elegant gekleidet. Ein frisches und sehr anmutiges Lächeln huschte über ihr jugendliches Gesicht.

Du bist auch schon wach? , fragten die beiden Jungs verwundert. Wir dachten, du schläfst länger.

Die Schlaftherapie ist doch nur für meine Kurgäste! Ich brauche nicht mehr so viel Schlaf. Ich habe ja sozusagen einhundert Jahre Reserveschlaf absolviert , sagte sie und lächelte dabei beinahe entschuldigend.

Sie unterhielten sich noch ein Weilchen miteinander. Dann hatten die beiden Jungs ihr Frühstück beendet, bedankten sich bei...

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