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Ein Tierarzt zum Küssen

tolino mediaerschienen am01.07.2022
Eine zweite Chance für die Liebe ...? Ava ist zufrieden mit ihrem beschaulichen Leben als Meeresbiologin im verträumten irischen Küstenstädtchen Kinelly, auch wenn die Liebe auf sich warten lässt. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Patrick zurückkehrt, um vorübergehend die Nachfolge seines Vaters als Tierarzt anzutreten. Vor Jahren hat Patrick nicht nur ihr Herz gebrochen, sondern auch ein Versprechen, denn er hat geschworen, nach Kinelly zurückzukommen ... Dumm nur, dass er von seinem Charme nichts eingebüßt hat. Im Gegenteil. Patrick tut alles, um Avas Herz erneut zu erobern. Doch meint er es diesmal ehrlich mit ihr ...? Ein romantischer Liebesroman mit Herz und Humor vor der einzigartigen Kulisse des irischen Küstenstädtchens Kinelly. Der Roman gehört zur Reihe 'Irish Guys', wobei jeder für sich und ohne Vorkenntnisse aus den anderen Bänden gelesen werden kann. Band 1: Irland, Träume und ein CEO von Allie Kinsley Band 2: Guinness, Küsse und ein Rockstar von Karin Koenicke Band 3: Ein B&B zum Verlieben von Annabelle Benn Band 4: Ein Tierarzt zum Küssen von Julia K. Rodeit

Julia K. Rodeit ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Katrin Rodeit, die mit ihrer Familie am Rande der Schwäbischen Alb wohnt. Weil das Ermorden von Menschen auf Dauer langweilig wurde, hat sie beschlossen, als Julia K. Rodeit ihre romantische Seite zum Vorschein zu bringen. Dabei entführt sie ihre Leser:innen hauptsächlich in ihre liebste Region: an die deutsche Küste. Ihre feinsinnigen Liebesromane mit einer guten Prise Humor und tiefen Gefühlen stürmen dabei regelmäßig die Bestsellerlisten.
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Produkt

KlappentextEine zweite Chance für die Liebe ...? Ava ist zufrieden mit ihrem beschaulichen Leben als Meeresbiologin im verträumten irischen Küstenstädtchen Kinelly, auch wenn die Liebe auf sich warten lässt. Das ändert sich jedoch schlagartig, als Patrick zurückkehrt, um vorübergehend die Nachfolge seines Vaters als Tierarzt anzutreten. Vor Jahren hat Patrick nicht nur ihr Herz gebrochen, sondern auch ein Versprechen, denn er hat geschworen, nach Kinelly zurückzukommen ... Dumm nur, dass er von seinem Charme nichts eingebüßt hat. Im Gegenteil. Patrick tut alles, um Avas Herz erneut zu erobern. Doch meint er es diesmal ehrlich mit ihr ...? Ein romantischer Liebesroman mit Herz und Humor vor der einzigartigen Kulisse des irischen Küstenstädtchens Kinelly. Der Roman gehört zur Reihe 'Irish Guys', wobei jeder für sich und ohne Vorkenntnisse aus den anderen Bänden gelesen werden kann. Band 1: Irland, Träume und ein CEO von Allie Kinsley Band 2: Guinness, Küsse und ein Rockstar von Karin Koenicke Band 3: Ein B&B zum Verlieben von Annabelle Benn Band 4: Ein Tierarzt zum Küssen von Julia K. Rodeit

Julia K. Rodeit ist das Pseudonym der Krimi-Autorin Katrin Rodeit, die mit ihrer Familie am Rande der Schwäbischen Alb wohnt. Weil das Ermorden von Menschen auf Dauer langweilig wurde, hat sie beschlossen, als Julia K. Rodeit ihre romantische Seite zum Vorschein zu bringen. Dabei entführt sie ihre Leser:innen hauptsächlich in ihre liebste Region: an die deutsche Küste. Ihre feinsinnigen Liebesromane mit einer guten Prise Humor und tiefen Gefühlen stürmen dabei regelmäßig die Bestsellerlisten.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783754607053
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.07.2022
Seiten121 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse235
Artikel-Nr.10613746
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 1

 

 

Ava

 

»Mum, schau! Dort hinten!«

Ich lächelte beim Anblick der kleinen Grace, die wie ein Gummiball im Boot auf und ab hüpfte und aufgeregt über die Reling hinweg auf das dunkle, fast schwarz wirkende Meer hinausdeutete.

»Pass nur auf, dass du nicht über Bord gehst.« Die Finger der Mutter krallten sich in den Pullover der Kleinen, ihre Stimmlage geriet eine Nuance höher.

Ich beschirmte die Augen mit der Hand. Zwar jagte der Wind immer wieder Wolken über den Himmel, was für den Herbst normal war, aber für unsere Whale-Watching-Tour hatten wir ausgesprochen freundliches Wetter erwischt. Bis auf wenige Ausnahmen lachte die Sonne vom Himmel und es war ungewöhnlich mild. Der perfekte Tag, um Wale und andere Meeressäuger zu beobachten.

Tatsächlich hatte Grace Große Tümmler backbord voraus ausgemacht, deren graue, in der Sonne fast silbern wirkende Körper sich immer wieder majestätisch aus dem Wasser erhoben, um einige Meter weiter elegant wieder einzutauchen.

Es war ein herrlicher Anblick, der mein Herz mit Freude und tiefer Zufriedenheit erfüllte. Vielleicht sollte ich doch öfter wieder für Touren zur Verfügung stehen. In den vergangenen Jahren hatte die Arbeit so viel Platz in meinem Leben eingenommen, dass ich dazu kaum noch gekommen war. Dabei liebte ich es, mit dem Boot auf dem Meer unterwegs zu sein und einen Einblick in eine uns fast gänzlich fremde Welt zu erhaschen. Obwohl die beiden Welten über und unter Wasser so verschieden waren, funktionierten doch beide nur gemeinsam. Ein Gedanke, der mich mit Demut erfüllte, weil er deutlich vor Augen führte, wie unbedeutend wir Menschen eigentlich waren.

»Prima gemacht, Grace.« Ich nickte dem Kind zu. »Weißt du, was du da entdeckt hast?«

Jetzt wandte sie sich zu mir um und sah mich mit großen Augen an. Ein bisschen erinnerte sie mich mit ihrem roten Haar, bei dem ich unweigerlich an Karotten denken musste, an meine Freundin Caitlin.

»Was habe ich gesehen?«, fragte sie und sah mich interessiert an.

»Das sind Große Tümmler. Also Delfine.«

Ihr Kopf ruckte herum, ihre Augen leuchteten. »Was? Ich habe Delfine erkannt?«

Ich nickte bestätigend, obwohl sie das nicht sah, weil sie schon wieder damit beschäftigt war, die Wasseroberfläche abzusuchen. Ihr Feuereifer war erfrischend.

»Das ist so cool, davon werde ich allen erzählen, wenn ich wieder in der Schule bin. Wenn ich groß bin, möchte ich auch Forscherin werden. Dann beobachte ich den ganzen Tag nur Fische.«

»Delfine sind aber keine Fische, Süße«, mischte sich die Mutter lächelnd ein. »Das sind Säugetiere.« Sie wuschelte ihrer Tochter durch das Haar, ein zufriedener Ausdruck hatte sich auf ihre Lippen gelegt. »Ich wusste, dass dir der Ausflug gefallen würde.«

Nicht nur Grace und ihre Mutter hatten Freude an unserer Tour, ich genoss sie ebenfalls in vollen Zügen.

Die Tümmler hatten uns bemerkt und kamen näher. Neugierig schwammen sie, sehr zu Grace Freude, neben unserem Boot her und tauchten immer wieder auf. Insgesamt machte ich mindestens elf Tiere aus, die unseren Weg eine Weile begleiteten. Bis sie plötzlich genug von uns hatten, sich abwandten und verschwanden.

Ich beobachtete Grace, die mit einem entrückten Ausdruck auf dem Gesicht noch immer wie gebannt auf das Wasser starrte. Wenn es nur mehr solche Kinder gäbe!

»Seid ihr länger hier?«, wandte ich mich an die Mutter, die ebenfalls ergriffen war von dem Schauspiel, das die Natur uns bot.

»Über das verlängerte Wochenende. Grace wollte unbedingt Wale sehen. Die Großeltern haben ihr die Tour zum Geburtstag geschenkt. Sie liebt alles, was mit dem Meer zu tun hat.«

»Ein tolles Geschenk.«

»Mein Mann wartet an Land auf uns. Ich fürchte, er vertreibt sich die Zeit im Pub. Er wird schnell seekrank.«

»Da wird er sicher auch seinen Spaß haben.« Ich grinste. »Im Blue Harp ist seit kurzem ein neuer Musiker, der nicht nur grandios singt, sondern auch begnadet Gitarre spielt.« Und darüber hinaus meiner Freundin Caitlin das Herz gestohlen hatte. Selten hatte ich sie glücklicher gesehen als in letzter Zeit. »Wo seid ihr untergebracht?«

»Wir wohnen im Breakfast at Tilly´s.«

»Ach, bei Kearon, wie schön.« Ein weiterer Freund, der erst kürzlich sein Glück gefunden hatte, wenn es mit Stella auch ganz schön turbulent zugegangen war. Jetzt war das B&B renoviert und Kearon voller Tatendrang, den ich in den letzten Jahren bei ihm vermisst hatte. Stella tat ihm eindeutig gut. Leise seufzte ich vor mich hin.

Wir fuhren weiter, ließen den Blick über das Wasser schweifen. Noch hatte ich nicht ausgemacht, weswegen wir eigentlich hier waren. Aber so war das mit der Natur, eine Garantie gab es nicht.

Als ich meinte, eine Wasserfontäne über der meist glatten Oberfläche entdeckt zu haben, kniff ich die Augen zusammen. Da! Noch einmal! Und noch eine zweite! Jetzt gab es keinen Zweifel mehr.

»Seht, dort hinten.« Nun wurde auch ich von Aufregung gepackt.

Grace und ihre Mutter starrten angestrengt nach steuerbord. Ich bedeutete Jack, unserem Kapitän, dass er drehen sollte. Langsam näherten wir uns den riesigen Tieren und Jack drosselte den Motor.

»Wow«, flüsterte Grace. Immer wieder sah man die Rücken der langen, schlanken Riesen, die sich aus dem Wasser erhoben. Deutlich sichtbar war die kleine, sichelförmige Rückenflosse, der der Finnwal seinen Namen verdankte.

Ich deutete hinüber. »Sieh nur Grace, kannst du die Farbe des Wals erkennen?«

Angestrengt kniff sie die Augen zusammen. »Er ist grau, na ja, mit ein bisschen Braun vielleicht.«

»Das ist richtig«, bestätigte ich. »Wir sehen gerade die rechte Seite vom Wal. Wenn wir noch ein bisschen näher kommen, sieht man, dass die Unterlippe, die Mundhöhle und die Barten weiß sind, die andere Seite ist aber komplett dunkel.«

»Ehrlich?« Ehrfürchtig strich sich die Kleine eine Strähne des roten Haares aus der Stirn, die der Fahrtwind hineingeweht hatte. »Warum?«

»Das haben die Wissenschaftler noch nicht herausgefunden.«

»Sie sind so groß.«

»Da hast du recht. Auf der Nordhalbkugel können Finnwale bis zu vierundzwanzig Meter lang werden, auf der Südhalbkugel werden sie sogar noch größer.«

Ich erzählte noch einiges Wissenswertes über das Leben der Wale. Die kleine Grace löcherte mich mit Fragen und ich schmunzelte ein ums andere Mal über ihre Begeisterung. Am Ende war ihr Kopf so rot wie ihr Haar und sie machte einen glücklichen und zufriedenen Eindruck, als wir den Heimweg antraten.

»Ava«, wollte sie irgendwann wissen, als die zerklüfteten Felsen der Küste schon wieder näher kamen. »Kann man hier auch Orcas sehen?«

»Ja, aber noch ist es dafür zu früh. Dazu müsstest du im November oder Dezember noch einmal herkommen.«

»Mum, kann ich? Bitte!«

Grace´ Mutter lächelte. »Was glaubst du wohl, was Mrs Reagan sagt, wenn du ein paar Tage im Unterricht fehlst?«

Grace verzog das Gesicht zu einer Grimasse. »Das ist doch viel interessanter als der doofe Matheunterricht.«

Hastig wandte ich mich ab, weil ich ahnte, dass das Kind mein Grinsen besser nicht sah. Mir war es in der Schule ähnlich ergangen. Hätte ich gekonnt, wäre ich den lieben langen Tag draußen auf dem Meer gewesen, statt im stickigen Klassenzimmer zu sitzen, um Formeln zu büffeln oder Grammatik zu lernen.

»Wenn du im Frühjahr noch einmal herkommst, kannst du Riesenhaie beobachten«, bot ich an und die Mutter warf mir einen dankbaren Blick zu. »Du hast keine Angst vor Haien, oder?«

»Natürlich nicht.«

»Na, dann fahren wir jetzt mal zurück und schauen nach deinem Dad. Bestimmt hat Rosie Muschelsuppe gekocht. Oder einen Salat aus Meeresspaghetti gezaubert. Den solltest du auch probieren.«

»Wachsen im Meer Spaghetti?« Mit großen Augen sah Grace mich an.

Augenblicklich begann ich zu lachen. »So ähnlich. Das ist eine Algenart, die wie Spaghetti aussieht. Mega lecker und total gesund.«

Grace verzog das Gesicht, kommentierte das aber nicht weiter.

Immer näher kamen wir der kleinen Bucht von Kinelly. Im Hintergrund erstreckten sich zerklüftete Felsen, deren Plateau mit dunkelgrünem, saftigem Gras bewachsen war, auf dem Altirische Ziegen grasten.

Ein Gefühl tiefer Zufriedenheit breitete sich in mir aus. Was gab es Schöneres, als an einem solchen Tag nach Hause in die Behaglichkeit zurückzukehren? Ich liebte meine Heimat aus tiefstem Herzen.

Während des Studiums hatte ich in Cork gelebt, einer Stadt im Süden Irlands mit mehr als zweihunderttausend Einwohnern. Während viele meiner Kommilitonen das Leben dort in vollen Zügen genossen hatten, war ich froh gewesen, als ich wieder in die Beschaulichkeit meines Heimatorts hatte zurückkehren können.

Nach weiteren zehn Minuten legte Jack im Hafen von Kinelly an und wir kletterten glücklich von Bord.

»Na, kommst du wieder?«, wollte ich wissen und legte Grace einen Arm um die schmalen Schultern.

»Ganz bestimmt. Ich werde auch Forscherin. So wie du. Und dann können wir zusammen Wale beobachten.«

»Ava ist Meeresbiologin, mein Schatz«, warf die Mutter lächelnd ein.

»Ist das etwas anderes?«

Ich schüttelte schnell den Kopf. »Nein, eigentlich nicht. Soll ich dir ein Geheimnis verraten?« Ich beugte mich zu der Kleinen hinunter und flüsterte ihr ins Ohr: »Am glücklichsten bin ich, wenn ich draußen auf dem Wasser bin. Da stören mich die Menschen nicht.«

Ernst sah sie mich an. »Tiere sind viel netter als Menschen. Sie töten nur, wenn sie Hunger haben.«
...
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